Testbericht zur Netatmo Wetterstation NWS01 mit Regensensor

Netatmo WLAN Wetterstation Paket

Die Funk-Wetterstation (WLAN) von Netatmo für iPhone und iPad ist schon seit einigen Jahren auf dem Markt. Seit 2014 gibt es neben der eigentlichen Station auch noch einen Regensensor, den man mit der Station verbinden kann. Damit wird das ganze Paket langsam rund. Der Preis für das Komplettpaket ist durch den Regensensor allerdings jenseits der 200 EUR gelandet. So kostet die Netatmo Wetterstation ohne Regensensor ca. 165 EUR, während das “große” Paket inklusive Regensensor (den man gesondert bestellen muss) bei ca. 235 EUR liegt. Wer sich schon 2012 oder 2013 mit der Netatmo Urban Weatherstation NWS01 versorgt hat, der kann den Regensensor auch für ca. 70 EUR nachkaufen.

Die Netatmo WLAN Wetterstation im Paket NWS01 enthält die Basistation und einen Aussensensor.
Die Netatmo Wetterstation NWS01 enthält die Basisstation und einen Aussensensor. Wer einen Regensensor oder einen weiteren Innenraumsensor möchte, muss diesen getrennt dazu kaufen (Fotos: Netatmo).

Welche Teile gehören zur Netatmo Station?

Wenn man die Packung der Station öffnet, findet man zwei unterschiedlich große Metallzylinder, Batterien, Kabel und Befestigungsmaterial sowie einen kleinen Infozettel. Als Zusatzpakete gibt es noch einen Regensensor sowie ein Innenraummodul. Beides wird getrennt gekauft und nachgerüstet – was allerdings sehr einfach möglich ist.

Zusatzsensoren zum Nachrüsten: Regensensor und Innenraumsensor.
Diese Zusatzsensoren kann man bei der Wetterstation nachrüsten, um Niederschlag zu messen und weitere Räume zu überwachen – bei den zusätzlichen Innenraumsensoren ist die Schallpegelmessung allerdings ausgenommen!

Montage der einzelnen Module

Die beiden Metallzylinder stellen die Messtationen dar, die im Innenraum und aussen aufgestellt bzw. angebracht werden. Der große Zylinder ist das Innenmodul, das sowohl die Kommunikation mit dem Aussenmodul und mit dem WLAN übernimmt. Diesen stellt man sich am besten auf den Schreibtisch oder in ein Regel, wo eine Steckdose in der Nähe ist, denn die Stromversorgung kann zwar ebenfalls mit Batterien vorgenommen werden, aber um nicht zu oft einen Batteriewechsel durchführen zu müssen, sollte man es mit dem mitgelieferten USB-Ladestecker mit Strom versorgen.

Das kleinere Röhrchen, das aussen angebracht wird, kann zum Beispiel unter das Dach eines Gartenhauses oder an der Hauswand montiert werden. Man sollte darauf achten, dass keine direkte Sonneneinstrahlung möglich ist und dass sich der Bereich, wo es montiert wird, nicht anderweitig durch die Sonnen stark erhitzt, denn sonst würde dies die Temperaturmessung verfälschen. Ebenfalls ist eine regengeschützte Montage sinnvoll, denn auch wenn das Modul wasserdicht ist, so würde die Messung der Luftfeuchtigkeit doch darunter leiden, wenn es im Regen steht. Der Aussensensor, wie auch der Regensensor werden mit AAA-Batterien versorgt, die für ca. 1 Jahr Laufzeit reichen.

Die Montage wird durch die mitgelieferten Clips erleichtert. Hat man diese an der Wand oder unter dem Dach festgeschraubt, kann man das Aussenmodul relativ leicht anstecken und wieder abziehen.

DieNetatmo Module für den Innenraum, der Aussensensor und die iOS App auf dem iPhone.
Die Netatmo Module (innen & aussen) sowie die iPhone-App.

Inbetriebnahme mit der Netatmo-App für iPhone und iPad

Sind nun alle Module montiert und mit Strom versorgt, dann geht es an die Software: Um die Messwerte der Netatmo Wetterstation anschauen zu können, installiert man sich die App von Netatmo. Diese gibt es kostenlos im App-Store. Es handelt sich um eine Universal-App, die sowohl auf dem iPad als auch auf dem iPhone läuft.

Damit man neben den aktuellen Wetterdaten der eigenen Wetterstation auch noch eine Wettervorhersage hat, arbeitet Netatmo mit der Meteo Group zusammen, die man vielleicht von der App “Weather Pro” kennt. Die Vorhersagedaten fliessen direkt in die Netatmo-App und können dort schnell mit eingesehen werden. Ich habe die “Weather Pro”-App am iPhone schon seit Jahren im Einsatz und kann die gute Bewertung der anderen Nutzer nur bestätigen.

Hat man die App installiert, muss noch die Verbindung zwischen den Modulen, dem iOS-Gerät und dem WLAN hergestellt werden. Dafür muss man sich als erstes über die App einen Netatmo-Account zulegen. Der Netatmo-Server ist quasi die Sammelstelle (Cloud) für alle Messdaten der Netatmo-Wetterstationen, die weltweit in Betrieb sind. Das Hauptmodul lädt die Messdaten über die WLAN-Verbindung zu Netatmo hoch und die App holt sie sich mit dem entsprechenden Account von dort. Das mag etwas umständlich klingen, aber es hat den Vorteil, dass man auch von unterwegs auf die heimische Wetterstation zugreifen kann – über die Freigabemöglichkeit sogar auch fremde Netatmo-Stationen.

Damit das Hauptmodul ins WLAN kommt, muss man einmalig das Innenraummodul über ein USB-Kabel mit dem iPhone oder iPad verbinden. Die Netatmo-App erkennt dann das Gerät und überträgt diesem dann den Standort und die WLAN Zugangsdaten. Danach wird die Station noch bei Netatmo registriert und schon geht das Datensammeln los. Die USB-Verbindung kann man danach natürlich wieder entfernen.

Ein kleines Produktvideo von Netatmo könnt ihr euch hier anschauen. Es ist allerdings ohne Sprecher und nur mit Musik untermalt. Es gibt eher einen schnellen Überblick über die Funktionen als viele Details preis.

Welche Sensoren hat die Urban Weatherstation?

Die wichtigste Frage für den Amateur-Meteorologen ist natürlich, welche Messwerte die Station liefern kann. Diese sind abhängig von den verbauten Sensoren und entsprechend bietet das Netatmo Gadget folgende Möglichkeiten:

  • Temperatur innen und aussen (über den Innenraumsensor und das wasserdichte Aussenmodul)
  • Luftfeuchtigkeit innen und aussen
  • Luftdruck
  • CO2-Gehalt (Luftqualität innen)
  • Lautstärke (innen)
  • Niederschlagsmenge (nur durch zusätzlichen Regensensor!)

Alle diese gemessenen Werte werden in Intervallen von 5 Minuten ins Internet übertragen und sind dann auch in der App aktualisiert. Um spontan neue Werte zu bekommen, kann man die Übertragung auch per Knopfdruck an der Basisstation auslösen.

Was nicht gemessen wird

In der kleinen Ausführung hat die Wetterstation keinen Regensensor mitgeliefert. Entsprechend ist die Regenmenge nicht verfügbar. Diesen Sensor kann man allerdings einfach nachrüsten. Für die Windgeschwindigkeit gibt es leider noch keinen Sensor von Netatmo, allerdings bietet die App diese Information an und bezieht die Daten aus dem Fundus von Meteo Group. Über diesen Weg wird auch die Niederschlagsmenge angezeigt, wenn man keinen Regensensor hat.

Ebenso sind die in der App sichtbaren Werte wie UV-Wert, Sonnendauer, Tageshöchsttemperatur und Minimaltemperatur in der Nacht, sowie die Anzeige der gefühlten Temperatur nicht von der eigenen Station sondern aus dem Internet bezogen.

Datensammlung und Datenschutz bei Netatmo

Die Schallpegelmessung ist übrigens vor einiger Zeit mal etwas in die Negativpresse gekommen, denn die Lautstärkedaten, die die Station in die Netatmo-Cloud schickt, wurden anonym ausgewertet und zu einem WM-Barometer gemacht. Einige Netatmo-Nutzer waren davon wenig begeistert, weil sie nicht wussten, dass diese Daten für soetwas verwendet werden dürfen – Heise.de berichtete darüber. Für alle die sich darüber Sorgen machen und die Wetterstation aus dem Grund vielleicht nicht kaufen möchten: Der Anbieter hat nachgebessert und nun gibt es in der Netatmo-App unter dem Bereich “Erweitert” einen Schalter, mit dem man den Punkt “Werden Sie Mitwirkender” deaktivieren kann.

WM Barometer Deutschland Argentinien 2014 – eine Auswertungsmöglichkeit, die doe cloud-basierte Lösung dem Hersteller bietet.
Die Auswertungen der gesammelten Netatmo-Daten zum Fußball-WM-Endspiel Deutschland gegen Argentinien 2014 – nur möglich durch die Netatmo-Cloud.

Eine schöne Idee, wie man die gesammelten Wetterdaten für alle verfügbar machen kann, ist die Netatmo Weathermap. Dabei werden die ganzen Daten der einzelnen privaten Wetterstationen auf einer Weltkarte dargestellt und können von jedem Internetnutzer angeschaut werden. Hierbei werden jedoch nur die Daten des Aussensensors angezeigt: Höhe über Null, Ortsname, Temperatur (mit Kurve), Luftfeuchtigkeit (mit Kurve), Luftdruck (mit Kurve). Alle Messdaten des Innenraumsensors bleiben “geheim”. Das Ganze ist mit Google-Maps realisiert und aus rechtlichen Gründen verzichte ich lieber auf einen Screenshot. Schaut es auch einfach mal an: www.netatmo.com/de-DE/weathermap

Events und Push-Nachrichten

Die App von Netatmo kann bei Bedarf auch Push-Benachrichtigungen von der Station anzeigen. So kann man sich zum Beispiel daran erinnern lassen, zu lüften, wenn der CO2-Gehalt einen bestimmten Wert überschritten hat. Auch andere Messwerte lassen sich mit Regeln versehen, um Events auszulösen. So kann man sich zum Beispiel bei einem plötzlichen Druckabfall informieren lassen, denn dieser zeigt in der Regel einen Wetterumschwung an.

Mit einer Pushnachricht kann man sich von der iOS App informieren lassen, wenn der CO2-Gehalt in der Luft kritisch wird.
Mit einer Pushnachricht kann man sich informieren lassen, wenn der CO2-Gehalt in der Luft kritisch wird.

Die Schallmessung kann man übrigens auch mit solchen Push-Nachrichten versehen. Auf diese Weise kann man zum Beispiel im Urlaub das Haus überwachen. Ob sich dies als Warnung bei Einbruch eignet ist jedoch zu bedenken, denn erstens wird im schlechtesten Fall erst nach 5 Minuten wieder der neue Schallwert übermittelt und zum zweiten könnte es sein, dass ein Geräusch im Aussenbereich des Hauses so laut ist, dass es innen vom Sensor wahrgenommen wird. Hier müsste man vielleicht noch einen Blick auf den CO2 Gehalt werfen, denn dieser müsste sich auch ändern, wenn Personen eine Weile im Haus “beschäftigt” sind. ;)

Archivierung und Export der Messwerte

Über die Webseite von Netatmo “Zugang zu meiner Wetterstation” kann man sich einloggen und die gespeicherten Messwerte der Wetterstation übersichtlich anschauen. Auf diese Weise können auch lange Zeitintervalle nochmal eingesehen und bei Bedarf auch exportiert werden. Als Ausgabeformat stehen hier CSV und XLS (Excel) zur Verfügung. Beide Format kann man natürlich auch in Apple Numbers öffnen und weiter verwenden.

Zusatzmodule: Regensensor und Innenraumsensor

Wie bereits erwähnt, sind von Netatmo auch zusätzliche Module im Angebot. Dabei handelt es sich zum einen um den genannten Regensensor und zum anderen um ein weiteres Innenraummodule. Von den Innenraummodulen kann man bis zu drei Stück mit der Basisstation koppeln. Auf diese Weise lassen sich an mehreren Stellen im Haus zusätzliche Messwerte für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt ermitteln. Den Schallpegel messen diese Zusatzmodule jedoch nicht.

Zur Erweiterung der Wetterstation kann man bis zu drei Innenraummodule und einen Regensensor des Herstellers nachrüsten.
Zur Erweiterung der Wetterstation kann man bis zu drei Innenraummodule und einen Regensensor von Netatmo nachrüsten.

Vorteile und Möglichkeiten mit dem Regensensor

Der Regensensor bietet einige interessante Features, die ihn auch als Alternative zu den üblichen Regenmessern für den Garten machen. Zwar funktioniert er nur in Verbindung mit der Netatmo-Wetterstation und nicht “stand-alone”, aber dafür hat man folgende Möglichkeiten:

  • er misst die aktuelle Niederschlagsmenge und übermittelt diese an die App, um die Daten langfristig aufzuzeichnen
  • die App kann einen mit dem Regensensor eine Push-Benachrichtigung senden, wenn es anfängt zu regnen (praktisch, wenn man gerade die Wäsche draussen hängen hat oder die Gartenmöbelpolster rein räumen sollte)
  • mit der App kann man über die gemessene Niederschlagsmenge errechnen, wieviel Wasser die Pflanzen draussen noch brauchen
  • der Regensensor ist ein “Durchlaufsensor” und muss nicht geleert werden (es handelt sich technisch gesehen um eine “Niederschlagskippwaage”)
  • er kann Mengen zwischen 0,2 mm/h bis zu 900 mm/h messen und arbeitet mit einer Genauigkeit von 1 mm/h
  • ein Minuspunkt: Schnee kann er nicht messen, da dafür die Technik nicht ausgelegt ist

Den Mehrwert, den der Netatmo-Regensensor bietet, finde ich sehr gut. Der Preis von gut 70 EUR ist natürlich nicht gerade klein, aber wenn man bedenkt, welche Technik darin steckt und welche Möglichkeiten man in Verbindung mit der Netatmo-Wetterstation hat, dann finde ich den Preis gerechtfertigt.

Der zusätzliche Regensensor wertet die Wetterstation von Netatmo noch einmal ordentlich auf.
Der zusätzliche Regensensor wertet die Wetterstation von Netatmo noch einmal ordentlich auf.

Montage des Netatmo Regensensors

Was beim Regensensor leider fehlt, ist eine Anleitung und Material zur Befestigung. Montagehinweise gibt es zwar, denn es muss sichergestellt sein, dass nichts den schräg einfallenden Regen abschirmen kann, aber es fehlt eben entsprechendes Montagezubehör. Das Gehäuse bietet zwar ein Kameragewinde, aber es bleibt dem Nutzer überlassen, wie er den Sensor im Garten oder auf dem Haus befestigt. Es gibt einige Nutzer, die sich mit einer Wandhalterung mit Kameraanschluß behelfen und andere, die einen Cullmann Erdspieß für Kameras oder eine Cullmann Klemme verwenden. Alle drei Möglichkeiten scheinen ganz gut zu funktionieren – man muss nur bei sich schauen, welche Art der Befestigung sich am besten eignet.

Fazit und Bezugsmöglichkeit

Ich gebe zu, dass der Preis von ca. 240 EUR für die Netatmo Wetterstation inklusive Regensensor nicht gerade zum Testkauf einlädt. Man kann sich allerdings darauf verlassen, dass man für sein Geld solide Technik und eine ausgesprochen hübsche und userfreundliche Software bekommt. Die Basisstation und die Aussenmodule sind sehr hochwertig verarbeitet und machen nicht nur einen robusten sondern vor allem auch designtechnisch einen hübschen Eindruck.

Die Netatmo-App ist mittlerweile auch nicht nur für iOS-Geräte wie iPhone und iPad erhätlich sondern läuft auch auf Android-Geräten (ab Version 4) und Windows Phone. Seit dem Erscheinen der App vor einigen Jahren hat Netatmo einiges an Verbesserungen gebracht und durch die Möglichkeit, die Wetterdaten über den Netatmo-Zugang freizugeben, gewinnt das System auch an Flexibilität. So kann man nicht nur die Wetterstationen von Bekannten in seine Liste aufnehmen, sondern die Daten auch in anderen Apps angezeigt bekommen. Die Mac-App “Temps” kann zum Beispiel bis zu drei Netatmo-Wetterstationen in ihre Anzeige integrieren und bietet so auch auf dem Mac eine gute Möglichkeit, die Daten von Netatmo zu visualisieren.

Hier könnt ihr die Netatmo Station und die Zusatzsensoren bestellen:

56,00 EUR
Netatmo Wetterstation NWS01
Die Wetterstation besteht aus dem Basismodul, das im Innenraum platziert wird und dem Aussensensor. In Verbindung mit der Netatmo-App hat man so eine sehr innovative Überwachung des heimischen Wetters.
7,75 EUR
Netatmo Regensensor
Der Niederschlagssensor läßt sich nachträglich in eine bestehende Wetterstation einbinden. Die Montage kann zum Beispiel im Garten, am Doch oder an einem Baum erfolgen.
11,00 EUR
Netatmo Zusatzmodul für Innenräume
Um in weiteren Innenräumen den CO2-Gehalt, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu überwachen, kann man bis zu drei dieser Innenraum-Module mit der Wetterstation verbinden.
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2 Kommentare zu „Testbericht zur Netatmo Wetterstation NWS01 mit Regensensor“

  1. Also das hier ist eher eine Beschreibung und kein Test. Viele Amazon Käufer bemängeln die Genauigkeit z.B. der Luftfeuchtemessung und andere Probleme, da hätte ich mir schon gewünscht dass wirklich etwas getestet wird, z.B. die Genauigkeit der Sensoren.

    1. Hallo Jochen! Ja, eventuell ist die Bezeichnung “Test” nicht so passend. Ich kann aber versuchen noch ein paar Ergebnisse anderer Tests im Artikel zu ergänzen. Vielleicht finde ich da was!

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