Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Ladestrom und Entladestrom am Apple-Gerät
- 2 Echte Werte im Qi-Ladegerät-Test anzeigen
- 3 Update für Apple Silicon Macs mit M1 Prozessor
- 4 Gibt es eine Alternative für Windows?
- 5 Vor- und Nachteile von coconutBattery
- 6 Hat die App eine Log-Funktion?
- 7 Kann man die App auch ohne USB-Kabel (über WLAN) nutzen?
- 8 Was ist der Unterschied zwischen der kostenlose und der Plus-Version der App?
- 9 Was kostet die Plus-Version?
- 10 Funktioniert die App auch an Apple Silicon Macs mit dem M1-Chip?
- 11 Warum ist die aktuelle Maximum-Kapazität höher als die Design-Kapazität?
- 12 coconutBattery oder Apples Batteriezustand – was ist verlässlicher?
- 13 Was ist „Höchstleistungsfähigkeit“ bei der Akku-Anzeige des iPhone?
- 14 coconutBattery Advanced Viewer für Mac und iOS
Die Mac App coconutBattery hatte ich euch schon einmal vorgestellt – als einfache Lösung, um die Anzeige der Akku-Laufzeit am MacBook zurückzubringen. Allerdings kann die Software für macOS noch mehr! Sie ist extrem hilfreich, wenn man messen möchte, was gerade mit dem Akku im iPhone, iPad oder MacBook passiert. Man installiert die App dazu am Mac und kann über das WLAN (Wi-Fi-Synchronisierung via iTunes am iOS-Device) auf die Daten von iPhone und iPad zugreifen. Bei mir kommt die App immer zum Einsatz, wenn ich Qi-Ladegeräte teste, da ich damit feststellen kann, was wirklich an elektrischer Energie beim Akku des iPhone ankommt. Das ist präziser als ein USB-Multimeter.
Meine Empfehlung: Die Plus-Version von coconutBattery mit allen Funktionen

Ladestrom und Entladestrom am Apple-Gerät
Die App gibt es schon seit 2005, und aktuell liegt sie in der Version 3.7.2 vor (Stand: 10. Mai 2019). Download, Installation und Nutzung sind unter den Betriebssystem-Versionen von OS X 10.11 El Capitan bis macOS 10.14 Mojave möglich. Die Standard-Version ist kostenlos, die Plus-Variante von coconutBattery kostet einmalig 9,95 € inkl. Mehrwertsteuer. Welche Vorteile sie euch bringt, habe ich in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
kostenlos | Plus-Version | |
Mac Akku-Diagnose | ✔︎ | ✔︎ |
iOS Akku-Analyse (iOS 7 bis 12) | ✔︎ | ✔︎ |
„Gesundheitsdaten“-Anzeige des Akkus | ✔︎ | ✔︎ |
Akku-Details in der Menüleiste | ✔︎ | ✔︎ |
WLAN-Unterstützung | ✘ | ✔︎ |
iOS Akku-Lebenszeit-Analyse | ✘ | ✔︎ |
Erweiterte Anzeige von iOS-Batterien | ✘ | ✔︎ |
Erweiterte Anzeige von Mac-Batterien | ✘ | ✔︎ |
Individuelle Druck-Vorlagen | ✘ | ✔︎ |
Benachrichtigungen | ✘ | ✔︎ |
Preis | Kostenlos | 9,95 € |
Informationen und Download | Hier |
Echte Werte im Qi-Ladegerät-Test anzeigen
Hat man coconutBattery Plus unter macOS am Apple Mac, iMac oder MacBook installiert, kann man mit der Plus-Version direkt per WLAN eine Verbindung zum iPhone oder iPad aufbauen. Anschließend kann man auf die Akku-Daten des iOS-Devices zugreifen. Diese werden zwar nur alle 10-20 Sekunden aktualisiert, aber dafür erhält man mit der App von Coconut Flavour viel genauere Werte als es mit einem USB-Multimeter möglich wäre. Damit kann man sowieso nur messen, wie viel das iPhone gerade „zieht“, um sich aufzuladen. Wie groß die Entladeleistung des Akkus ist, erfährt man sonst nie.
Mit coconutBattery weiß man genau, wie Strom beim Akku von iPhone und iPad oder Mac ankommt oder wie viel Leistung gerade von dem Akku verlangt wird. Ein USB Multimeter verfälscht diese Werte, da ein Teil des Stroms auch immer vom Apple Gerät selbst verbraucht wird.
Hier ein paar Tests als praktische Anwendungsbeispiele:
- Magnetisches Battery-Case von hardwrk
- RealPower Powerbank PB-8000 mit Qi
- Qi-Ladegerät von Denteca im Test
Update für Apple Silicon Macs mit M1 Prozessor
Ich hatte vor einigen Tagen die App geöffnet, weil ich mal schauen wollte, wie der Akkuzustand meines Apple Silicon MacBook Pro mit M1-Prozessor ist. Dabei ist mir aufgefallen, dass bei „Design Capacity“ der Wert 2 % steht. Das kommt zustande, da bei „Full Charge Capacity“ nur 100 mAh genannt sind. Etwas, das einfach nicht richtig sein kann, weil die Apple Watch schon mehr als 100 mAh hat – und ich glaube, wir sind uns einig, dass der Akku im MacBook Pro doch etwas größer sein dürfte.

Als ich eben die App wieder geöffnet habe, kam auch direkt ein Update-Fenster, das unter anderem „Support for Apple Silicon Macs“ als Neuerung anpries. Also war der Wert von 2 % einfach ein Fehler in der Anzeige, der darauf basierte, dass die App noch keine Daten zu den neuen Mac-Modellen hatte. Wenn ihr also mal seltsame Werte in der App angezeigt bekommt, prüft am besten, ob es nicht zufällig ein Update gibt, dass dieses Problem behebt.

Gibt es eine Alternative für Windows?
Eine 100-prozentige Alternative für Windows konnte ich nicht finden. Es gibt kein Programm, welches die gleichen Funktionen wie coconutBattery aufweist. Eine mögliche Alternative, welche man sich anschauen könnte, wäre IBackupBot.
Mit diesem Tool erhält man Informationen über den Akkuzustand von iPhone, iPad oder andere angeschlossene Geräte. Allerdings ist diese Info nicht ganz einfach zu finden, denn iBackupBot ist eigentlich dafür programmiert worden, um Daten aus dem iOS-Device zu sichern. Der Vorteil ist jedoch: Wir brauchen nur eine Funktion, welche in der Trial-Version vorhanden ist. Und die finden wir so:
- iBackupBot Trial laden
- iPhone oder iPad per USB an den Windows-PC anschließen (und nun einige Minuten warten, bis das Programm wieder reagiert)
- unter „Devices“ das iPhone auswählen
- rechts auf „mehr Informationen“
- im folgenden Fenster sind schon die Informationen über den Akku zu finden
Vor- und Nachteile von coconutBattery
Vorteile
- genaue Ermittlung des Stromflusses vom Akku weg oder zum Akku hin
- Daten über die Ladezyklen und den Akkustatus
- aktualisiert für Apple Silicon Macs
- Datenermittlung auch per WLAN möglich
Nachteile
- Aktualisierung der Daten nur alle 10 bis 20 Sekunden
- manchmal bricht die Funkverbindung ab und man erhält keine aktuellen Daten mehr
coconutBattery oder Apples Batteriezustand – was ist verlässlicher?
Schließt man sein iPhone an den Mac an und prüft die Akkugesundheit mit coconutBattery, erhält man oft andere Werte als die, welche man über die Option „Batteriezustand“ in den iPhone-Einstellungen aufrufen kann. Wer es selbst prüfen möchte, findet die Akkugesundheit über diesen Weg unter iOS:
Einstellungen > Batterie > Batteriezustand
Es gibt keine klare Aussage, welcher Wert hier eher stimmt, aber es gibt natürlich Argumentationen, warum man eher dem Apple-Wert Glauben schenken könnte:
- Apple hat direkteren Zugriff auf die Geräteinformationen.
- Eventuell erhält die App „coconutBattery“ keinen Zugriff auf bestimmte Werte des Akkus und muss einen Näherungswert berechnen.
Es gibt allerdings auch Stimmen, die grundsätzlich ein Problem darin sehen, dass die Werte von beiden Anzeigen besonders genau sein können:
- Akkus sind Chemie und damit ist ihr Zustand immer schwer zu bestimmen.
- Je nachdem, wie bestimmte Werte des Akkus in einer Berechnung einfließen, kann man zu unterschiedlichen Prozentzahlen kommen.
- Mit den Jahren wird nicht nur die Kapazität der Akkus schlechter, sondern auch die Leistungsfähigkeit – also die Möglichkeit, einen hohen Stromverbrauch in kurzer Zeit abzudecken – geht verloren. Wie dies in der Berechnung einfließt, ist eine weitere Frage.
Gänzlich zu klären ist die Frage nach der Genauigkeit der einzelnen Angaben leider nicht, aber etliche User schwören auf die Anzeigen von coconutBattery, weil sie zum Beispiel ein iPhone hatten, das sich während des Betriebs abgeschaltet hat. Der Batteriezustand wurde von Apple noch mit 84% angezeigt, während Cococnut Battery nur noch 65% attestiert hat und damit wohl näher an der Realität lag.
Was ist „Höchstleistungsfähigkeit“ bei der Akku-Anzeige des iPhone?
Diesen Begriff hat Apple Anfang 2018 eingeführt, nachdem sie wegen der vermeintlichen „iPhone Bremse“ ordentlich aufs Dach bekommen haben. Die „Bremse“ ist dabei jedoch eher ein Feature, da sie ein iPhone mit schwächelndem Akku so weit verlangsamt hat, dass keine Energiespitzen auftreten können, welche sonst das Ausschalten des iPhone zur Folge gehabt hätten.
Hat man einen schwächelnden Akku in seinem iPhone, bekommt man vom System unterm Batteriestatus folgende Meldung:
Der Zustand deiner Batterie hat sich bedeutend verschlechtert. Ein von Apple autorisierter Servicepartner kann die Batterie austauschen, um die volle Leistung und Kapazität wiederherzustellen. Weitere Infos zu Serviceoptionen – Diese Meldung verweist nicht auf ein Sicherheitsproblem. Die Batterie kann weiter verwendet werden. Es kann jedoch zu deutlicheren Batterie- und Leistungsproblemen kommen. Mit einer Ersatzbatterie können Sie Ihr Gerät besser nutzen.
Hat man zum Beispiel eine Navi-App an, hört per Streaming Musik, zockt nebenbei noch ein bisschen und fängt dann noch an mit Blitz zu fotografieren, dann kann es schon sein, dass der Akku kurzzeitig eine enorme Leistung abgeben muss. Ältere Akkus schaffen dies oft nicht, weshalb eine Schutzschaltung den Akku komplett abschaltet, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.
Wenn ein Akku jedoch noch frisch genug ist, um diese Energiespitzen abfangen zu können, dann spricht Apple davon, dass er noch eine „Höchstleistungsfähigkeit“ besitzt und folglich die iPhone-Bremse nicht aktiviert wird.
Durch rechtlichen Druck wurde Apple dazu genötigt, dass eine Option eingebaut wurde, welche auch das manuelle Abschalten der iPhone-Bremse erlaubt. Wer also meint, sein iPhone nicht schonen zu müssen und ein spontanes Abschalten in Kauf nehmen mag, der kann hier selbst eingreifen.
Die App macht über die Höchstleistungsfähigkeit indessen keine Aussage – vermutlich auch, weil der App Einsicht in Daten fehlt, welche das iOS Betriebssystem hat.

coconutBattery Advanced Viewer für Mac und iOS
Ich habe eben erst gesehen, dass die App durchaus noch ein paar mehr Features hat, die ich selbst noch gar nicht ausprobiert habe. So gibt es eine erweiterte Ansicht (Advanced Viewer), welcher unter macOS und iOS mehr Daten anzeigt. Dabei geht es dann keineswegs nur um die Batterie, sondern auch um die Gesundheit der SSD, das Datum der Herstellung, die Fabrik, in welcher das Gerät gebaut wurde und vieles mehr.
Man findet den Advanced Viewer, wenn man in dem Fenster auf „Mac Info“ (oder entsprechend auf „Device Info“ bei einem iOS-Gerät) klickt und in dem folgenden Fenster den Button „Advanced Viewer“ wählt.
Bei meinem Mac konnte ich zum Beispiel folgende Informationen bekommen:
- Name: MacBook Pro von Jens
- Model: MacBookPro17,1
- Serial: XXX (sollte man nicht öffentlich anzeigen!)
- Model Description: (13-inch, M1, 2020)
- Manufacture Date: 2. November 2020
- CPU model: Apple M1
- Disk:
- APPLE SSD AP1024Q:
- Firmware:2.101.1
- Power On Hours:1815
- Lifetime used:18 %
- Power Cycles:214
- Data Read:636,76 TB
- Data Written:578,52 TB
Das sind schon recht interessante Informationen, die besonders bei einem Gebraucht-Mac nicht ganz schlecht sind. Ich bin zum Beispiel etwas überrascht, dass meine SSD nach 6 Monaten schon 18% ihrer Lebenszeit hinter sich hat. Das bedeutet, dass man bei einem 5 Jahre alten Mac mit SSD quasi jederzeit damit rechnen muss, dass die SSD ins Gras beißt. Kein gutes Gefühl, wenn man das ständig im Hinterkopf hat.
Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.
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