Wer gerne etwas konstruiert und anschließend programmiert, fährt mit Robotern schon einmal nicht schlecht. Und wenn in diesem Zusammenhang auch noch das Wort „Lego“ fällt, werden in der Regel ganz schnell Kindheitserinnerungen wach und die meisten technikbegeisterten Männer dafür schwach. Ich muss gestehen, dass ich auch irgendwie an mich gedacht habe, als ich die Überlegung angestellt habe, das Konstruktionsspielzeug Lego Mindstorms EV3 als Weihnachtsgeschenk (für die nächste 5 Jahren zusammen gerechnet!) für meinen Sohnemann zu kaufen.
Aber egal ob Papa, Sohn oder Tochter gerne mit Lego tüftelt: Mit dem „Lego Mindstorms EV3“ Bausatz könnt ihr in jedem Fall etliche nerdige Technik-Roboter-Projekte realisieren und euer iPhone bzw. euren Mac dazu als Hilfsmittel nutzen. Das EV3 kam schon 2013 raus, ist aber immernoch die aktuellste Reihe von Lego-Technic und quasi der Nachfolger der Reihen RCX und NXT.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Erinnerungen werden wach…
- 2 Neu oder gebraucht: Der Roboter-Bausatz ist preislich in der Oberklasse
- 3 Update 28.12.2016: Kauf bei den Amazon Warehousedeals
- 4 Was kann man mit dem Set bauen?
- 5 Ein schöner Einstieg: Ein Buch als Unterstützung für Anfänger
- 6 Fakten über das 31313 Lego Mindstorms EV3 Set
- 7 Klemmbaustein-Roboter mit dem iPhone steuern
- 8 Mein persönliches Fazit
- 9 Bezugsquelle
- 10 Ähnliche Beiträge
Erinnerungen werden wach…
Mal ehrlich: Wer von euch hat früher eigentlich nicht mit Lego-Bausteinen gespielt? In der Regel hatte doch so gut wie jedes Kind eine Kiste mit kleinen, eckigen Klötzchen und baute einfach drauf los. Bei uns mussten die Steine sogar geteilt werden, denn ich musste mir die ganzen Legos leider mit meiner Schwester teilen… ich hatte die blauen und grünen und sie die roten und weißen Steinchen. ;)
Und schon damals waren wir recht kreativ beim Bauen mit den Lego-Steinchen: Manchmal waren es riesige Schlösser, Burgen, Raumschiffe oder auch mal Städte. Das waren jedoch Zeiten, in denen wir noch ohne Motoren, Sensoren und Computer beim Lego auskommen mussten. Heute können Väter und Kinder aus Lego-Bausteinen auch Roboter oder andere Maschinen konstruieren. Und gerade Roboter sind interessant, da sie doch immer ein bisschen „Eigenleben“ aufweisen und so Kinder wie Erwachsene faszinieren. Durch die Serie „Lego Mindstorms EV3“ könnt ihr diese sogar programmieren und mit Funktionen ausstatten. Wer also auf Lego und Robotik steht, wird mit dem Lego-Technik-Set seine wahre Freude haben.
Neu oder gebraucht: Der Roboter-Bausatz ist preislich in der Oberklasse
Eines vorweg: Ganz so kostengünstig ist das Lego-Konstruktionsspielzeug natürlich nicht. Zurzeit zahlt ihr bei dem Online-Händler Amazon einen Preis von 299,99 Euro für das Set „31313 Lego Mindstorms EV3“, wobei der originale Preis bei 349,99 Euro liegt. Selbst gebraucht liegt der Preis für das Set immernoch nahe bei 280 EUR. Ich weiß, als Weihnachtsgeschenk ist das Lego-Set schon ein bisschen teuer, aber wenn man es quasi zur Hälfte dem Junior und zur anderen Hälfte sich selbst schenkt, kann man es vielleicht noch rechtfertigen. Und außerdem lernt man ja auch was dabei. :) Und für alle, die immernoch grübeln: Die Vorgänger-Sets, wie das NXT haben damals über 500 EUR gekostet und sind deutlich weniger flexibel und umfangreich in den Funktionen und der Programmierbarkeit.
Update 28.12.2016: Kauf bei den Amazon Warehousedeals
Ich habe mir eben das Set nun endlich gekauft. Ein guter Preistipp sind hier die Amazon-Warehousedeals. Hier bekommt ihr das Set teilweise zum Gebrauchtpreis, aber in einwandfreiem Zustand von Amazon. Als Warehousedeals werden oft Produkte verkauft, bei denen die Packung beschädigt ist oder die andere kleine Mängel haben. Die Funktion ist nicht beeinträchtigt und die Gewährleistung ist auch wie beim Neukauf! Ich hatte heute knapp 287 EUR dafür bezahlt.
Was kann man mit dem Set bauen?
Mit dem EV3-Paket, das insgesamt 601 Teile enthält, kann man auf jeden Fall fünf Basis-Modelle konstruieren, die ihr mithilfe einer Anleitung schnell zusammenbaut. Auf der Lego-Seite wird erwähnt, dass man selbst als Neuling schon den ersten Roboter innerhalb von 30 Minuten zusammengesetzt haben kann. Und es gibt einige Roboter-Typen, die man mit dem Set – ohne weiteres Zubehör – erstellen kann: So könnt ihr euch zum einen den „tracke3r“ bauen, der einem Panzer nachempfunden ist. Dagegen ähnelt zum anderen der „rapt3r“ einer Schlange und besitzt sogar zwei fiese Giftzähne. Habt ihr euch ein Modell erstellt, könnt ihr dieses mit eurem Mac programmieren. Das geht ganz einfach mit grafischen Symbolen und per Drag and Drop und erfordert keine echten Programmierkenntnisse. Die EV3-Software für den Mac findet ihr übrigens hier als Download.
Durch die mitgelieferten Sensoren und Motoren sind verschiedenste Funktionen denkbar. So ist es möglich, einen Farb-Scanner zu integrieren, der zwischen acht verschiedenen Farben unterscheidet. Darüber hinaus ist auch die Integrierung eines Greifarms möglich, wodurch ihr mit eurem Roboter Sortiervorgänge realisieren könnt. Daneben dient euch ein Infrarot-Sensor als Entfernungssensor, mit dem aber auch Daten empfangen werden können. So läuft oder fährt euer Lego-Roboter beispielsweise nicht gegen eine Wand. All diese Sensoren sind mit dem sogenannten „Brick“ verbunden, dem Gehirn eures Roboters. Hier werden eingehende Informationen bearbeitet und auf die jeweiligen Bestandteile eures kleinen Lego-Modells übertragen. Doch hier könnt ihr natürlich auch eigene Ideen verwirklichen. Denn schließlich macht nichts mehr Spaß, als sich seinen eigenen Roboter zu kreieren und anschließend mit Funktionen zu versehen.
Ein schöner Einstieg: Ein Buch als Unterstützung für Anfänger
Wer gerne etwas an die Hand genommen wird, der ist mit dem Buch von Matthias Paul Scholz, Beate Jost und Thorsten Leimbach gut bedient. Hier bekommt man einen schönen Einblick von Profis, denn Thorsten Leimbach ist häufiger in der Jury von Roboterwettbewerben und weiß, wie man coole Roboter baut. Dabei stellt das Buch auch Schritt-für-Schritt-Anleitungen für 8 Robotermodelle vor, die man mit einem EV3-Set bauen kann. Aber das Buch bietet auch für Fortgesschrittene Mindstorm-Fans viel Hintergrundwissen und vermittelt das Zusammenspiel aller Teile mit der Programmierung.
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Fakten über das 31313 Lego Mindstorms EV3 Set
Für die Technik-Freaks unter euch: Der „Brick“ arbeitet mit einem ARM9-Prozessor (ja, das iPhone hat auch einen ARM-Prozessor!) und hat Linux als Betriebssystem. Er besitzt eine USB-Schnittstelle und kann auch mit WiFi kommunizieren. Darüberhinaus hat er einen Micro-SD-Kartenleser und 4 Motoranschlüsse, die in der Programmierung angesteuert werden können.
Ebenfalls enthält das Set drei interaktive Servomotoren, eine Fernbedienung, einen Farbsensor, einen Berührungssensor und einen Infrarotsensor. Da alle Teile auf Lego-Technic basieren, kann man auch Sensoren nachkaufen. Im Angebot sind folgende: Gyrosensor, Ultraschallsensor, Berührungssensor, Temperatursensor, Kompasssensor und ein Neigungssensor.
Klemmbaustein-Roboter mit dem iPhone steuern
Klar, ihr könnt euren Roboter auch mit einer mitgelieferten Fernbedienung steuern– aber wie langweilig ist das denn, wenn man ein iPad oder iPhone hat??? Mit der iOS-App von Lego ist es viel cooler: Einfach die App „Lego Mindstorms Robot Commander“ herunterladen und schon kann es losgehen – vorausgesetzt, euer Roboter ist einsatzbereit. Das Ganze funktioniert dann via Bluetooth, wodurch sich euer iOS-Gerät mit dem Roboter verbindet. Dadurch könnt ihr übrigens sowohl die fünf Standard-Modelle steuern als auch selbst konstruierte Roboter befehligen. Und wer die schon alle durchprobiert hat, der findet auf der offiziellen Webseite von Lego Mindstorms EV3 (Nummer 31313) noch zwölf weitere Modelle, die ihr euch mit dem Basis-Set zusammenschustern könnt. Probiert euch da am besten aus und findet euren ganz persönlichen Lego-Liebling.
Eine weitere hilfreiche iPhone-App ist in diesem Zusammenhang der „Lego Mindstorms 3D Builder“. Dieser bietet euch (kostenlos) detailreiche Bauanleitungen für die fünf Standard-Roboter. Lego geht hier also auf zeitgemäße Technik ein. Daumen hoch! Übrigens sei noch gesagt, dass ich etliche Testberichte von Lego-Bauern finden konnte, die sich über die tollen Verbesserungen der EV3 im Vergleich zur Vorversion ausgelassen haben. Lego hat hier offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht und ein sehr schönes Set herausgebracht, dass sein Geld durchaus wert ist. Und das ganze Set ist keine Einbahnstrasse, denn es basiert auf den Teilen, die man bei Lego Technik findet. So kann man später immer weitere Motoren, Bauteile und Sensoren nachkaufen und immer komplexere Geräte konstruieren. Das schöne ist auch die große Community, über die man nicht nur Hilfe sondern auch immer neue Ideen für Konstruktionen und Anwendungen der Lego-Roboter findet.
Mein persönliches Fazit
Ich habe das Set noch nicht hier stehen, aber es fasziniert mich trotzdem schon jetzt. Mein Junior ist mit 6 Jahren sicher etwas grenzwertig jung, denn es ist empfohlen für Kinder am 10 Jahre, aber er ist so lego-begeistert, dass ich trotzdem am überlegen bin, das Geld auszugeben. Selbst wenn er vielleicht nicht alleine alles bauen und programmieren kann, so kann ich sicher ein paar schöne Konstruktionen mit ihm zusammen machen und ihm den Umgang mit dem iPad für die Programmierung zeigen. Ich denke auch, dass das Set – auch wenn es schon Ende 2013 auf den Markt kam, so ist es dennoch mit iOS Apps, Mac App und ARM Prozessor auf einem aktuellen Stand. Und wer auf Lego Mindstorms EV4 spekuliert, der wird sicher noch einige Jahre warten müssen, denn der Vorgänger Lego NXT war immerhin volle 8 Jahre – von 2006 bis 2013 auf dem Markt das aktuelle Set. Ich bin sicher, wenn ich nicht dieses Jahr zuschlage, dann werde ich sicher 2015 weich. :-)
Bezugsquelle
Das Set kann man günstig (für 299,99 EUR – ich habe es nirgendwo günstiger gesehen) bei Amazon shoppen:
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Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.
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