Das Rätselraten hat ein Ende. Nun wissen wir, warum Canva in den letzten Wochen keine Downloads der Affinity-Programme mehr zugelassen hat und warum die iPad-Apps kostenlos waren. Seit gestern gibt es die neue Affinity App, welche die Funktionen der vorigen Einzelprogramme Photo, Designer und Publisher vereint. Zudem wurden Canva-Funktionen und KI-Features hinzugefügt. Das Ganz gibt es kostenlos für macOS, iPadOS und Windows.

Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Neue Affinity App vereint drei Programme und ist kostenlos
- 2 Canva-Account wird statt Affinity-Konto benötigt
- 3 Nachteil: Tastenkombinationen wurden nicht übernommen
- 4 Kann man Photo-, Designer- und Publisher-Dateien in Affinity öffnen?
- 5 Wie verdient Canva Geld mit der Affinity App?
- 6 Nicht komplett kostenlos, sondern eine Freemium-App
- 7 Sir Apfelot Wochenschau KW 44, 2025
- 8 Keine eigene App: Mac KI-Assistent „Sky“ an OpenAI verkauft
- 9 Weihnachtsprogramm 2025: Apple TV gibt neue und kostenlose Titel bekannt
- 10 Yahoo verkauft AOL an italienische Firma Bending Spoons
- 11 Diese 4 iPad-Apps für Film, Musik und Kunst sollen bald veröffentlicht werden
- 12 Online-Lexikon mit KI-„Faktencheck“ – Was ist Grokipedia?
- 13 MacPaw Moonlock: Neue Mac Cybersecurity-App mit Sicherheitstipps
- 14 Sir Apfelot Wochenschau KW 43, 2025
Neue Affinity App vereint drei Programme und ist kostenlos
Nach der Übernahme von Affinity bzw. dessen Developerstudio Serif im März 2024 wurde spekuliert, welche Veränderungen Canva einführen würde. Jetzt wissen wir es. Zum Glück ist es kein Abo-Modell geworden. Stattdessen wurden die drei Einzelprogramme Affinity Photo, Affinity Designer und Affinity Publisher zusammengelegt, um die Canva KI erweitert und für die lückenlose Zusammenarbeit in ein einzelnes Programmfenster gesteckt. Download und Nutzung sind gratis.
Canva-Account wird statt Affinity-Konto benötigt
Den alten Affinity-Account kann man für den Download und die Anmeldung nach der Installation allerdings nicht mehr nutzen. Stattdessen muss man ein Canva-Konto anlegen. Hierbei ist aber sowohl beim Registrieren als auch beim Anmelden in der Affinity App darauf zu achten, dass man die Optionen zum Teilen von Nutzungsdaten deaktiviert. Natürlich kann man sie auch aktiv lassen, übermittelt dann aber Daten zur Verwendung der App an Canva.


Nachteil: Tastenkombinationen wurden nicht übernommen
Ich habe mir Affinity von https://www.affinity.studio/de_de/download heruntergeladen und auf meinem MacBook Pro installiert. Nach der Anmeldung habe ich relativ schnell in die Nutzung reingefunden, aber dabei durchaus einige Änderungen bemerkt. Beim Auswählen einer Ebene mit aktiviertem Verschieben-Werkzeug werden nicht mehr alle Tools in der Symbolleiste angezeigt; vor allem jene fürs Ausrichten habe ich vermisst. Ich musste sie über die Anpassungsoption der Symbolleiste manuell hinzufügen.
Die Erstellung der Grafiken für diesen Beitrag (Nutzung von Hintergründen, App-Symbol, Screenshots, etc.) war dann relativ einfach. Wenn man schonmal Photoshop, Affinity v1 und / oder Affinity v2 genutzt hat, kommt man auch mit der neuen Affinity-App zurecht. Allerdings ist mir negativ aufgefallen, dass wohl einige Tastenkombinationen nicht übernommen wurden. Zum Exportieren nutze ich in Affinity Photo 2 immer command+option+Shift+S. Dieser Shortcut wurde durch command+option+Shift+W ersetzt – warum auch immer.
Kann man Photo-, Designer- und Publisher-Dateien in Affinity öffnen?
Ja, in der neuen Affinity App von Canva können Projektdateien aus Affinity Photo, Affinity Designer und Affinity Publisher geöffnet werden – sowohl aus Version 1 als auch aus Version 2. Jedoch können Projekte aus der neuen Affinity App (Dateiendung .af) nicht in den alten Einzel-Apps geöffnet werden. Vor allem bei der Zusammenarbeit mit anderen sollte man dies beachten. Weitere Fragen und Antworten zur Weiterverwendung der alten Apps bietet Canva auf der Affinity-Webseite.
Wie verdient Canva Geld mit der Affinity App?
Canva behauptet, dass Affinity für immer kostenlos bleiben wird. Da stellt man sich natürlich die Frage, wie wirtschaftlich das Ganze ist. Wie kommt Geld von den Usern rein, die Affinity verwenden? Eine Antwort auf diese Frage findet sich in der neuen Affinity App, wenn man KI für die Bildbearbeitung verwenden will. Denn einige Modelle sind nur mit einem kostenpflichtigen Abo nutzbar.

Unter Einstellungen -> Modelle für Maschinelles Lernen gibt es vier Optionen für die Installation von KI-Modellen, die bei der Bildbearbeitung und -erstellung helfen sollen. Aber nur das erste ist kostenlos. Die anderen drei, die ein Kronensymbol auf dem Installieren-Button haben, sind dem Symbol entsprechend kostenpflichtig. Man benötigt dafür das „Canva Pro“-Abo, das man 30 Tage kostenlos testen sowie anschließend für 12 Euro im Monat oder 110 Euro im Jahr nutzen kann.
Nicht komplett kostenlos, sondern eine Freemium-App
Die neue Affinity App von Canva ist also nicht zu 100% kostenlos. Das wäre auch illusorisch, muss man zugeben. Somit ist allerdings das Werbeversprechen, dass die Software komplett gratis ist und für immer bleiben wird, nicht wirklich wahr. Es handelt sich um eine Freemium-App, die man kostenfrei laden, installieren und im gewissen Umfang nutzen kann. Will man aber alle Funktionen freischalten, muss man zahlen.
Und das bei Canva nun umso mehr als es bei Serif je der Fall war. Im Grunde war die Befürchtung, dass ein Abo-Modell eingeführt wird, ein Stück weit doch berechtigt. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Notwendigkeit für Canva Pro auch zukünftig auf KI-Modelle und entsprechende Updates beschränken wird. Hoffentlich werden nicht Stück für Stück auch Standardfeatures hinter eine Bezahlschranke gesetzt. Laut aktuellen Canva-Aussagen soll das nicht passieren.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.


 
 










 
    		    
Ich frage mich, ob ich die alten drei Affinity-Apps noch installiert lassen sollte, oder ob die neue Kombi-App ein vollwertiger Ersatz dafür ist. Möchte etwas Festplatten-Platz sparen.
Hallo Martin,
laut dem FAQ zur neuen App auf der Affinity-Webseite bleiben die alten Apps downloadbar (über die Serif-Server und den bestehenden Serif-Login). Das heißt, du könntest sie zugunsten der neuen Affinity App deinstallieren. Wenn dir die neue App nicht gefällt, lädst du die alten Einzelprogramme einfach wieder runter.
Oder noch sicherer: Die Installationspakete der alten Apps herunterladen und auf einem externen Speichermedium ablegen (USB-Stick oder externe Festplatte). Dann hast du sie immer parat, musst sie nicht neu herunterladen und sparst dennoch Platz auf dem internen Speicher deines Computers.
MfG
Johannes
Danke Johannes! So werde ich es machen.
Gestern war ich echt positiv überrascht, dass Affinity 3.0 sogar kostenlos angeboten wird! Ich hatte mir Affinity Photo 2.0 vor einiger Zeit für den Mac gekauft und dachte mir, dass die neue Version bestimmt etwas kostet. 150 bis 200€ hätte ich locker ausgegeben, wenn da AI-Funktionen dabei gewesen wären. Leider gibt’s AI nur im Abo. So oft nutze ich Affinity aber nicht, dass sich das für mich lohnt, obwohl ich die AI-Möglichkeiten mir gerne angesehen hätte. Das hätte die Bildbearbeitung bestimmt sehr erleichtert. So bleibt mir jetzt nur die kostenlose „Betonklasse“. Aber immerhin ist das ja auch was.
Hallo Timewalker,
in Affinity 2 gibt es bereits zwei KI-Funktionen – zumindest seit dem Update auf Version 2.6. Auch hier muss man die entsprechenden Modelle über die Einstellungen runterladen und installieren, das kostet nichts extra.
Wir hatten darüber im Februar berichtet: Affinity 2.6 – Update für Photo, Designer und Publisher. Vielleicht helfen dir die Funktionen auch schon weiter :)
MfG
Johannes
Wie stelle ich Affinity auf LightMode um? Das putzige AI-Dings sagt, es gäbe da eine Auswahl. Entweder bin ich blind oder die Auswahl wurde vergessen.
Hallo Beatrix,
ich habe da auch keine richtige Option für Hell- und Dunkel-Modus gefunden.
In Einstellungen -> Oberfläche kannst du allerdings die Graustufen einzelner Bereiche sowie die Helligkeit der gesamten App anpassen. Vielleicht reicht das ja schon :)
MfG
Johannes
Nein, das reicht leider nicht aus. Meine Augen hassen DarkMode. Selbst zum testen meiner Programme schalte ich immer nur einige Sekunden in DarkMode, nur um das dann so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Also muß ich einen Bug-Report machen.