Sir Apfelot Wochenschau KW 30, 2025

Neben den Public Betas von Apples zukünftigen „26“-Betriebssystemen und dem CUBE Kurbelarm-Rückruf gab es diese Woche noch weitere Schlagzeilen. Welche Apple- und Technik-News mir in der Kalenderwoche 30 des Jahres 2025 aufgefallen sind, zeige ich im Folgenden auf. Mit dabei sind u. a. diese Meldungen: Digital Fairness Act für mehr Internet-Verbraucherschutz, X in Frankreich als kriminelle Bande angezeigt, Intel streicht Pläne für deutsche Chipfabrik, Apple ermöglicht Kundenbindungsmaßnahmen in App-Store-Apps, TrackWeight macht MacBook-Trackpad zur Waage, und mehr!

Digital Fairness Act: EU arbeitet an noch mehr Internet-Verbraucherschutz

Neben dem Digital Markets Act (DMA) und dem Digital Services Act (DSA) soll es in Zukunft von Seiten der EU auch noch einen Digital Fairness Act (DFA) geben. Der DFA soll jene Punkte abdecken, die mit den beiden vorigen Regulationskatalogen noch nicht ausreichend geregelt werden können: Dark Patterns, irreführendes Influencer-Marketing, suchterzeugende Gestaltung von digitalen Angeboten, unlautere Personalisierungspraktiken wie z. B. auf Schwächen abzielende Werbung, und so weiter.

Die Arbeit am „Rechtsakt über digitale Fairness“, wie der DFA auf deutsch genannt wird, wurde aufgenommen, weil in einer 2024 durchgeführten Untersuchung Lücken im Internet-Verbraucherschutz festgestellt wurden. Diese zielen auf alle Altersgruppen ab, können in einzelnen Punkten aber auch direkt als Jugendschutz verstanden werden. Die öffentliche Konsultation für den Gesetzesvorschlag läuft bis Oktober. Erste Umsetzungen des DFA werden für Q3 / 2026 erwartet. Details zum Thema auf der Webseite der Europäischen Kommission.

Palantir Polizei-Software: Verfassungsbeschwerde von der Gesellschaft für Freiheitsrechte

Die GFF hat Verfassungsbeschwerde gegen die Möglichkeit polizeilicher KI-Überwachung in Bayern erhoben“, heißt es in der Meldung auf freiheitsrechte.org. Denn die Polizei Bayern verwendet Spionage-Software von Palantir, die das massenhafte Data Mining ermöglicht – auch bezüglich Personen, die nicht als straffällig bekannt sind. Weil dies gegen das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung geht, soll sich das Bundesverfassungsgericht damit beschäftigen. Unterstützt wird die Klage vom Chaos Computer Club (CCC).

Frankreich sieht X als organisierte Bande und verklagt sie

Wegen bandenmäßiger Störung der Funktionsweise eines Systems zur automatischen Verarbeitung von Daten und wegen betrügerischer Extraktion von Daten aus einem automatisierten Datenverarbeitungssystem in organisierter Form ermittelt die Gendarmerie Nationale in Frankreich nun gegen juristische und natürliche Personen hinter der Plattform X (vormals Twitter).

Man sei bei der Pariser Staatsanwaltschaft nach einer Hinweisgabe im Januar 2025 zum Schluss gekommen, dass der X-Algorithmus zu Zwecken der ausländischen Einmischung in französische Staats- respektive Politikangelegenheiten genutzt wurde. Das wurde bereits am 11. Juli 2025 in Form dieser Pressemitteilung bekannt gemacht.

Brave Browser vs. Microsoft Recall: Inhalte werden durch Trick verdeckt

Microsoft Recall ist ein KI-Feature von Windows 11, dass allenthalben einen Screenshot macht, damit man sich erinnern lassen kann, was man vor x Minuten am Rechner gemacht hat. Das Ganze sorgt für einige Sicherheits- und Privatsphäre-Bedenken. Deshalb schauen sich einige User derzeit nach einer brauchbaren Linux-Distribution um. Und Developer suchen nach Lösungen für ihre Windows-Apps. Während Signal auf den DRM-Trick setzt, nutzt der Brave Webbrowser einen anderen Workaround.

Denn von den ständigen Screenshot-Abbildern sind private Inhalte in Webbrowsern ausgenommen. Microsoft Recall unter Windows 11 lichtet die Webseiten nicht ab, wenn der Browser meldet, dass es sich um private Tabs oder ein privates Browserfenster handelt. Brave meldet in neuesten Versionen des Programms dauerhaft, dass dies der Fall ist, auch wenn man reguläre Fenster und Tabs verwendet. Das Praktische dabei: Anders als Signal lassen sich Brave-Inhalte so mit manuellen Screenshots ablichten, wie die Developer hervorheben.

Intel stellt die Unterstützung von Clear Linux OS ein

Ohne vorige Ankündigung und Übergangszeit für den Umstieg auf ein anderes System hat der Chiphersteller Intel seine Linux-Distribution „Clear Linux OS“ abgekündigt. Sie wird nicht mehr weiterentwickelt und es wird ab sofort keine Updates, Treiber oder Patches mehr geben, hieß es bereits letzte Woche von offizieller Seite.

Das System wurde ab 2015 angeboten und sollte den Fokus auf Performance und Sicherheit legen, während es speziell für die Nutzung von Intel-Hardware modifiziert wurde. Weitere Anpassungen machten das System in Fachkreisen beliebt; es war nicht als allgemeines OS für die breite Masse gedacht.

Weitere Einsparungen: Intel sagt Pläne für Chipfabrik in Magdeburg ab

Es ist sehr gut möglich, dass der Support und die Weiterentwicklung für Clear Linux OS bei Intel aus finanziellen Gründen aufgegeben wurden. Denn auch weitere Sparmaßnahmen wurden nach den Milliardeneinbußen der letzten Jahre angekündigt.

So sollen im Rahmen des aktuellen Sparkurses etwa ein Viertel der ca. 100.000 Jobs bei Intel gestrichen werden. Zudem werden Projekte wie die Chipfabrik in Magdeburg, die 3.000 Jobs in der Region kreieren sollte, aufgegeben. Details dazu gibt’s in dieser Tagesschau-Meldung.

Blender kündigt Entwicklung von Tablet-Apps an

Blender ist eine hervorragende Open-Source-App für die 3D-Modellierung sowie für die 3D- und 2D-Animation unter verschiedenen Computersystemen. Wie nun im offiziellen Blender-Blog bekannt gegeben wurde, will man zukünftig die immer rechenstärker werdenden Tablets – wie etwa iPads von Apple – mit in die Entwicklung einbeziehen. Dafür gibt es erste Ansätze und Mockups für die Nutzungsoberfläche. Es werden nun Developer gesucht, die sich an der Entwicklung beteiligen wollen.

Verschlimmbesserung im App Store: Developer können individuelle Kundenbindung einbauen

Will man bei manchen Online-Diensten die Mitgliedschaft oder ein Abonnement kündigen, dann werden manchmal Sonderangebote angezeigt, die zum Bleiben motivieren sollen. Gratismonate, der halbe Preis für einen bestimmten Zeitraum, kostenlose Bonusinhalte und dergleichen mehr gibt es da. Und genau das sollen Developer nun auch in ihren Apps für Apple-Systeme anbieten können. Dafür bietet Apple die Retention Messaging API an.

Dabei gibt es Dinge, die dem App Store wesentlich besser bekommen würden als die verzweifelte Kundenbindung. Etwa die eindeutige Aufschlüsselung von In-App-Käufen auf der Shop-Seite von Apps. Oder eine Eindämmung der Werbung für Apps wie Temu oder ChatGPT. Wie schön wäre es, wenn wie früher Angry Birds, Fruit Ninja und Doodle Jump auf den Top-Plätzen wären anstelle von Billigschrott-Shopping- und KI-Kram. Aber diese Zeiten kommen wohl nicht mehr zurück.

Machbarkeitsstudie TrackWeight: MacBook-Trackpad als Küchenwaage genutzt

Das Trackpad moderner MacBook-Modelle von Apple registriert nicht nur, ob man es berührt und wann man genug Druck für Klicks auswirkt. Die verbauten Sensoren sowie deren Daten lassen sich scheinbar präzise genug nutzen, um aus dem Trackpad eine grammgenaue Waage zu machen.

Natürlich ist es nicht alltagstauglich, Koch- und Backzutaten auf einem teuren Laptop abzuwiegen und ihn dabei vielleicht durch eine Unachtsamkeit unbrauchbar zu machen. Dennoch zeigt das TrackWeight-Projekt, was eigentlich alles mit der Technik möglich ist. Der Code lässt sich von GitHub laden und kann selber kompiliert werden. Eine fertige App gibt es bisher nicht zum Download. 

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