Windows 10 Support am Ende: Ich empfehle Linux!

Heute endet offiziell der Support-Zeitraum für Windows 10. Das von Microsoft im Juli 2015 eingeführte Betriebssystem wird nur noch in einzelnen Fällen Sicherheitsupdates und andere Fixes erhalten. Damit will der Anbieter den Umstieg auf Windows 11 forcieren. Wer dafür zu alte Hardware hat, muss aber keinen neuen PC kaufen. Ich bin schon vor Monaten auf Linux Mint umgestiegen und ich kann es empfehlen – allerdings nicht für alle Anwendungsfälle.

Wer keine Lust auf Windows 11 hat oder wessen PC damit nicht kompatibel ist, kann zum aktuellen Windows 10 Support-Ende auf Linux umsteigen. Ich nutze seit Monaten Linux Mint und bin zufrieden.

Kapitel in diesem Beitrag:

1 Hardware nicht mit Windows 11 kompatibel: Umstieg auf Linux?
2 Der Linux Shootingstar: CachyOS soll ebenfalls userfreundlich sein
3 In „wenigen Schritten“ vom Windows- zum Linux-Rechner
4 Das Windows 10 Backup unter Linux in einer virtuellen Maschine nutzen
5 Weiteres Support-Ende: Microsoft Office 2016 und 2019 ohne Updates

Hardware nicht mit Windows 11 kompatibel: Umstieg auf Linux?

Zugegeben, für einige kommt ein Umstieg auf das Betriebssystem Linux nicht in Frage. Wer mit der Arbeit im Home Office tief im Microsoft-Kosmos verankert ist (mein Beileid!) oder wer den Windows Kernel für die Anti-Cheat-Software bestimmter Online-Multiplayer-Spiele benötigt, wird bei „veralteter“ Hardware wohl nicht um einen Neukauf herumkommen, damit Windows 11 genutzt werden kann.

Ich persönlich nutze meinen 2018 gekauften und nicht mit Windows 11 kompatiblen Gaming-PC aber hauptsächlich für Spiele, die ohne Probleme mit Proton oder Wine unter Linux zum Laufen gebracht werden können. Zudem ist das Surfen im Web genauso möglich wie die Wiedergabe von lokalen Medien, also Musik, Videos, DVDs, etc. Programme wie LibreOffice ermöglichen die Textverarbeitung, die Tabellenkalkulation und andere Büro-Aufgaben.

Aufgrund von grafischen Oberflächen statt der umfangreichen Nutzung von Befehlszeilen wird für Neulinge Linux Mint empfohlen. Das ist auch jene Linux-Distribution, die ich nutze. Natürlich ist eine Umgewöhnung nötig, aber dank Startmenü, Taskleiste, ähnlicher Ordnerstruktur und dergleichen ist zumindest auf grafischer Ebene schon vieles intuitiv nutzbar. Linux Mint ist auf Deutsch verfügbar und kann über https://linuxmint.com heruntergeladen werden.

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Der Linux Shootingstar: CachyOS soll ebenfalls userfreundlich sein

Bereits im Juli gab es einen großen Hype um die Linux-Distribution CachyOS. Diese ist auf Geschwindigkeit ausgelegt, während sie für zahlreiche verschiedene Nutzungsszenarien gedacht ist. Büroarbeiten, Videospiele, Programmieren, Medien konsumieren und vieles mehr sind möglich. Die Besonderheit ist, dass CachyOS auf Arch Linux aufbaut, eigentlich ein Profi-System. Grafische Oberflächen helfen aber bei der Nutzung ohne Befehlszeilen. Mehr dazu hier: CachyOS – Was steckt hinter dem Linux-Hype?

In „wenigen Schritten“ vom Windows- zum Linux-Rechner

Wer von Windows zu Linux umzieht, sollte sich einen ruhigen Nachmittag – oder vielleicht ein Wochenende – dafür Zeit nehmen. Zum Verzweifeln schwer ist das Ganze dabei nicht, aber einige Vorgänge können je nach Hardware und Datenmengen eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Ganz vereinfacht geht man so vor:

Linux herunterladen und Boot-Stick als Installationsmedium erstellen (z. B. mit Rufus)
Daten aus dem Windows-System sichern (z. B. manuelles Backup auf externe Festplatte)
Die Festplatte des PCs, auf der Windows installiert ist, löschen
Per Linux Boot-Stick das neue Betriebssystem installieren
Linux einrichten, benötigte Programme installieren und gesicherte Dateien einpflegen

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Das Windows 10 Backup unter Linux in einer virtuellen Maschine nutzen

Unter Linux lassen sich virtuelle Maschinen (VM) nutzen, um andere Systeme zu emulieren. So kann man ohne komplette Neuinstallation auf der Festplatte andere Linux-Distributionen, aber auch Windows-Versionen nutzen. Da ich nur 16 GB Arbeitsspeicher verbaut habe, klappt das bei mir nur bis Windows XP oder maximal Vista einigermaßen gut. Ab Windows 7 und besonders bei Windows 10 gibt es starke Performance-Probleme.

Wer aber eine starke CPU, eine gute Grafikkarte und 24 GB, 32 GB oder sogar mehr RAM verbaut hat, kann vielleicht sogar Windows 10 flüssig in einer VM zum Laufen bekommen. So lässt sich das bootbare Backup, das man eventuell vom alten System angelegt hat, unter Linux weiter nutzen. Nicht mit Linux kompatible Programme können so theoretisch in der gewohnten Umgebung weiter verwendet werden. Darum geht es auch in einem aktuellen Video von c’t Uplink:

Weiteres Support-Ende: Microsoft Office 2016 und 2019 ohne Updates

Heute endet nicht nur der offizielle Support für Windows 10. Microsoft lässt auch alle User der Office-Pakete von 2016 und 2019 im Regen stehen. Wie heise online berichtet, sind davon in Deutschland 77% der kleinen und mittelständigen Unternehmen betroffen, weil diese noch auf diese Office-Pakete mit Word, Excel, PowerPoint, etc. setzen. Sie erhalten keine Sicherheitsupdates mehr, ganz zu schweigen von neuen Features. Mit Sicherheits- und Kompatibilitätsproblemen ist also zukünftig zu rechnen.