Aus fürs Kupfernetz? Telekom Außendienstmitarbeiter wollen mir einen Glasfaser-Anschluss aufdrängen!

Aufdringliche Außendienstmitarbeiter der Telekom stehen vor eurer Tür und wollen euch einen  Glasfaser-Anschluss aufschwatzen? Wenn ihr die Situation nicht kennt, könnt ihr euch glücklich schätzen. Bei mir standen die Zweier-Teams in den letzten zweieinhalb Jahren mindestens fünfmal vor der Tür. Letzte Woche meinten sie, das Kupfernetz und damit DSL-Anschlüsse werden bald abgeschaltet. Ich bräuchte deshalb jetzt schnell einen Glasfaser-Tarif. Nach Rücksprache mit der Telekom-Pressestelle weiß ich nun: Das ist alles Quatsch und die Mitarbeiter waren einfach nur aufdringlich.

Mit vorgetäuschter Eile wegen der angeblichen Abschaltung des Kupfernetz-Internets wollten Telekom Außendientmitarbeiter mir einen Glasfaser-Tarif aufschwatzen. Ich habe mich beim Unternehmen informiert und weiß nun: das war alles Quatsch und die Ranger einfach nur aufdringlich. (Symbolbild)
Mit vorgetäuschter Eile wegen der angeblichen Abschaltung des Kupfernetz-Internets wollten Telekom Außendientmitarbeiter mir einen Glasfaser-Tarif aufschwatzen. Ich habe mich beim Unternehmen informiert und weiß nun: das war alles Quatsch und die Ranger einfach nur aufdringlich. (Symbolbild)

Meine Erfahrung mit den Telekom Außendienstmitarbeitern und ihrer künstlichen Eile

Schon nach der knappen Vorstellung fragten die beiden Außendienstmitarbeiter der Telekom, ob sie ihre Schuhe anlassen könnten. Das bejahte ich, denn sie mussten im Hausflur stehen bleiben. Reingelassen habe ich sie nicht. Stattdessen habe ich sie gefragt, was denn das genaue Anliegen sei. Das hatten sie mir nämlich noch nicht geschildert.

Sie meinten, dass sie da wären, weil das Kupfernetz abgeschaltet wird. Man bräuchte nun also einen Glasfaser-Anschluss und dafür einen entsprechenden Tarif. Aha, dachte ich mir, die wollen mir also einen Tarif aufschwatzen. Ich bin aber beim Thema Kupfernetz-Abschaltung geblieben und habe weitere Fragen gestellt.

Zum Beispiel habe ich gefragt, warum mir mein bisheriger Anbieter dazu noch keine Informationen gegeben hat. Immerhin betrifft das ja den DSL-Anschluss, den ich bei ihm gebucht habe. Die Telekom-Außendienstmitarbeiter waren darauf anscheinend nicht vorbereitet und kamen etwas ins Schwimmen. Die an den Haaren herbei gezogene Antwort: „Weil sich die Telekom um alles kümmert.“

Wenn ich also jetzt einen Glasfaser-Anschluss und den dazugehörigen Glasfaser-Tarif buchen würde, dann würde sich die Telekom um die Umstellung und die Abmeldung beim alten Anbieter kümmern. Das war mir egal und ich habe gesagt, dass ich erstmal schriftlich Informationen zur Kupfernetz-Abschaltung haben möchte und dass die Telekom gern einen vorab ausgemachten Termin haben könnte. Auf Haustürgeschäfte lasse ich mich nicht ein.

Darauf hin sahen die beiden Haustürvertreter (oder „Ranger“, wie sie bei der Telekom ob des beauftragten Subunternehmens genannt werden) wohl kein Vorankommen mehr bei mir. Sie meinten, ich wäre jetzt auf mich allein gestellt und müsse mich eben kümmern. Ich meinte, dass ich das machen werde und habe sie verabschiedet. Kurz danach habe ich die Pressestelle der Telekom angeschrieben und hatte noch am gleichen Abend die Infos zum Thema.

Gibt es einen konkreten Termin für die Kupfernetz-Abschaltung?

Nein. Es gibt gegenwärtig noch keine konkreten Pläne der Telekom für eine Kupferabschaltung. Weder bundesweit noch regional. Zwar wird immer wieder das Jahr 2030 für die Abschaltung der Kupferleitungen fürs Internet diskutiert, unter anderem von der EU in Brüssel. Aber es gibt noch keine Gesetze, die in Deutschland eine Abschaltung der Kupfer-Internetleitungen bis oder ab 2030 vorschreiben.

Gibt es eine Regelung für den Ersatz von Kupfer- durch Glasfaser-Internet?

Ja. In Deutschland wird dies durch §34 Telekommunikationsgesetz geregelt: „Migration von herkömmlichen Infrastrukturen“. Demnach kann die Telekom die Außerbetriebnahme von Internet-Kupferleitungen und damit zusammenhängenden Anlagen bei der Bundesnetzagentur beantragen. Dies muss ein Jahr vor dem geplanten Start sowie mit einem konkreten Plan passieren. Die Bundesnetzagentur muss den Antrag prüfen, vor allem im Hinblick auf die Aufrechterhaltung des Wettbewerbs.

Muss man zu einem Telekom-Anschluss wechseln, wenn man Glasfaser bucht?

Nein. Auch andere Anbieter wie Vodafone, 1&1, O2 und regionale Dienstleister bieten Glasfaser-Internet an. Man muss also weder bei den Außendienstmitarbeitern noch im Laden oder auf der Telekom-Webseite einen Tarif buchen, wenn man anderswo einen besseren bekommt.

Was tun, wenn ich den mir aufgeschwatzten Vertrag gar nicht will?

Haben es die Telekom Ranger geschafft, (ggf. unter Angabe erfundener Tatsachen) einen Vertragsabschluss zu erwirken, ist das nicht allzu schlimm. Zumindest, wenn man schnell handelt. Denn binnen 14 Tagen kann man ohne Angabe von Gründen einen Widerruf geltend machen. Mehr Infos dazu gibt’s auf der Telekom-Webseite: https://www.telekom.de/hilfe/internet-telefonie/glasfaser/bestellung-widerrufen. 

Was kann ich tun, wenn die Telekom Ranger vor der Tür stehen?

Erstmal ruhig bleiben. Mit den hiesigen Infos ist man ja schon gut informiert und lässt sich nicht mehr (so einfach) beschwatzen. Am besten ist, man lässt sich erstmal den Telekom-Ausweis der Leute zeigen. Darauf ist ein QR-Code zu finden, über den man per Smartphone oder Tablet die Seite der Person aufrufen kann. Diese sollte ein Foto enthalten, sodass man dieses mit der Person vor der Tür abgleichen kann. Das soll Betrug vorbeugen. Zudem findet man so die Namen der Leute raus, um sie dann einfacher zu melden.

Will man keinen Glasfaser-Vertrag, sollte man dies auch direkt sagen. Bleiben die Telekom Außendienstmitarbeiter aber dabei und wollen einem weis machen, dass man jetzt buchen müsse, sollte man darauf hinweisen, dass man über die unkonkrete Situation der Kupfernetz-Abschaltung bescheid weiß. Zwar ist es unhöflich, aber man kann auch einfach die Tür zu machen.

Wo kann ich aufdringliche Telekom Außendienstmitarbeiter melden?

„Ranger“ ist nicht nur ein englisches Wort, das die Leute beschreibt, die für die Telekom Haustürgeschäfte machen. Es ist auch der Name der Firma, die als Dienstleister dafür von der Telekom beauftragt wurde. Sind die Leute also unfreundlich, aufdringlich, unverschämt oder fallen anderweitig negativ auf, dann kann man sie bei der Firma Ranger melden: feedback@ranger.de.

Diese Daten sollten in der freundlich und sachlich formulierten E-Mail enthalten sein:

  • Datum des Besuchs, mit Tag, Monat und Jahr
  • Möglichst genaue Angabe zur Uhrzeit des Besuchs
  • Genaue Anschrift für die Zuordnung des fraglichen Teams
  • Wenn bekannt, die Namen der Vertreter, die man meldet
  • Eine Schilderung des Vorfalls und somit den Grund für die Beschwerde

Fazit zum Thema

Es gibt noch kein konkretes Abschaltdatum für das Internet-Kupfernetz in Deutschland (Stand: Juli 2025). Wenn also jemand behauptet, dass dies bald soweit sei und man nun schnell zu Glasfaser wechseln müsse, dann ist das gelogen. Zwar ist dies die Technologie der Zukunft, aber selbst das aktuell oft diskutierte Jahr 2030 steht noch nicht als Startschuss für die Netzmigration fest. Abgeschlossene Verträge können binnen 14 Tagen widerrufen werden; lassen sich Vortäuschung falscher Tatsachen nachweisen, dann möglicherweise auch später. Unfreundliche und aufdringliche Vertreter können bei der Firma Ranger gemeldet werden.

Viel Erfolg und lasst euch nichts aufschwatzen!

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