Seit iOS 18 im September 2024 veröffentlicht wurde, versteckt sich in den Bedienungshilfen eine interessante neue Funktion, die ich erst jetzt entdeckt habe: die Musikhaptik. Als Tech-Blogger teste ich natürlich gerne neue Features, und als ich über diese Funktion gestolpert bin, war ich neugierig.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Was ist „Musikhaptik“ bzw. „Music Haptics“ in iOS eigentlich?
- 2 Was ist Musikhaptik und wie funktioniert sie?
- 3 Musikhaptik in meinem Video erklärt
- 4 So aktiviert ihr die Musikhaptik
- 5 Schnellzugriff über das Kontrollzentrum
- 6 Unterstützte Apps und iPhone-Modelle
- 7 Internetverbindung ist Voraussetzung
- 8 Meine Meinung zu der Vibrationsstärke
- 9 Apple Music Haptics-Playlists
- 10 Ist der Akkuverbrauch durch Musikhaptik erhöht?
- 11 Häufige Fragen zur Musikhaptik
- 12 Kann man die Intensität der Musikhaptik anpassen?
- 13 Funktioniert Musikhaptik auch mit Spotify?
- 14 Warum braucht Musikhaptik eine Internetverbindung?
- 15 Warum vibrieren manche Songs stärker als andere bei der Musikhaptik?
- 16 Kann ich Musikhaptik mit Bluetooth-Kopfhörern nutzen?
- 17 Gibt es Musikhaptik auch für iPad oder Apple Watch?
- 18 TechWoven-Bilder: Fotos der iPhone 17 Pro Hüllen in allen Farben
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Aber fangen wir mal vorne an:
Was ist „Musikhaptik“ bzw. „Music Haptics“ in iOS eigentlich?
Musikhaptik in iOS (im Englischen „Music Haptics“) ist eine Bedienungshilfe, bei der das iPhone das Hören von Musik durch haptisches Feedback wie Klopfen, Texturen und Vibrationen ergänzt. Also Vibrationen, die mit der Musik synchronisiert sind. Das funktioniert über die Taptic Engine im Gerät. So kann man die Musik nicht nur hören, sondern auch fühlen. Gedacht ist diese Funktion besonders für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen.
Nach ausgiebigen Tests mit verschiedenen Songs muss ich sagen: Die Intensität der Vibrationen hängt stark vom jeweiligen Musikstück ab. Bei manchen Liedern spürt man kaum etwas, bei anderen gibt’s ein regelrechtes Vibrationsfeuerwerk. Wer die Musikhaptik mal richtig in Aktion erleben will, sollte sich „Sabotage“ von den Beastie Boys anhören. Dreht die Lautstärke ganz runter, dann hört ihr nur noch die Vibrationen. Was man da hört, ist schon fast eine eigene Kunstform.
Für mich als Mensch ohne Höreinschränkungen ist es aber nur ein nettes Extra und nichts, was ich tatsächlich häufiger nehmen würde. Aber für mich ist sie auch nicht gedacht, denn die Musikhaptik ist primär eine Bedienungshilfe für gehörlose und schwerhörige Menschen, und wenn sie denen hilft, Musik zu erleben, dann bin ich absolut dafür, dass das iPhone solche Features hat.
Was ist Musikhaptik und wie funktioniert sie?
Die Musikhaptik nutzt die Taptic Engine eures iPhones, um Musik in fühlbare Vibrationen, Klopfen und Texturen zu verwandeln. Ich dachte erst, iOS analysiert in Echtzeit das Audiosignal und wandelt verschiedene Frequenzen in unterschiedliche haptische Muster um. Aber offenbar liege ich falsch, denn die Funktion setzt eine Internetverbindung voraus und sie ist zwar für sehr viele Songs in der Apple Musik Mediathek vorhanden, aber nicht für alle. Das sagt mir: Die Daten für diese „Vibrationsmusik“ liegen irgendwo bei Apple und werden dann für die gerade spielenden Musikstücke runtergeladen.
Und wie hört sich das Ganze an? Eigentlich ganz interessant, denn es ist nicht nur ein Vibrieren im Takt, sondern es werden auch unterschiedliche Frequenzen abgespielt und so gibt es doch eine gewisse Vielfalt an Vibrationen. Tiefe Bässe werden zu kräftigen Vibrationen, hohe Töne zu feinen Texturen. Die Synchronisation ist dabei wirklich punktgenau. Und wenn ich mich nicht arg täusche, wurde da mehr gemacht, als einfach nur Schallwellen in Vibrationen gewandelt. Irgendwie wurden die Vibrationen noch anders angepasst, denn man hört nicht wirklich die Musik raus, wie man es bei einer 1:1 Umsetzung hätte.
Musikhaptik in meinem Video erklärt
Ich habe auch ein Video zu Musikhaptik gemacht, in dem ihr auch Beispiele von einigen bekannten Songs hört, die ich für euch aufgezeichnet habe. Im Video gibt es aber noch viele weitere Infos, wie zum Beispiel die Aktivierung des Features, den Weg zum Einbau des Buttons im Kontrollzentrum und einiges mehr. Schaut gerne mal rein:
So aktiviert ihr die Musikhaptik
Die Aktivierung ist simpel und ist mit wenigen Klicks bzw. Tippern erledigt:
- Öffnet die Einstellungen-App
- Tippt auf „Bedienungshilfen“
- Im Bereich „Hören“ findet ihr „Musikhaptik“
- Aktiviert den Schalter
- Optional: Tippt auf „Beispiel wiedergeben“ für eine Kostprobe
Unten auf dieser Seite findet ihr auch die Liste der Apps, die auf eurem iPhone mit der Funktion kompatibel sind. Bei mir ist es nur Apple Music, weil ich kein Apple Music Classical oder Shazam installiert habe. Das sind aktuell die beiden einzigem anderen Apps neben Apple Music, die mit Musikhaptik funktionieren.
Schnellzugriff über das Kontrollzentrum
Wer die Funktion schnell ein- oder ausschalten möchte, kann sich einen Button im Kontrollzentrum hinzufügen.
- Kontrollzentrum öffnen (von der rechten oberen Ecke des iPhone nach unten wischen)
- dann haltet den Finger auf einen leeren Platz gedrückt
- nun erscheint ein Button „Steuerelement hinzufügen“ (diesen drücken)
- und dann im Suchfeld nach „Musikhaptik“ suchen und den Button hinzufügen
Ab sofort könnt ihr damit dann jederzeit die Funktion Musikhaptik in Sekundenschnelle aktivieren oder deaktivieren.
Unterstützte Apps und iPhone-Modelle
Aktuell funktioniert’s mit:
- Apple Music (Millionen Songs)
- Apple Music Classical
- Shazam
Spotify, YouTube Music, Deezer und Tidal unterstützen die Musikhaptik noch nicht. Apple hat eine API bereitgestellt, also könnte sich das ändern.
Die Musikhaptik funktioniert mit iPhone 12 und neuer (alle Varianten: mini, Standard, Pro, Pro Max). Einzige Ausnahme: Das iPhone SE der 3. Generation unterstützt die Funktion NICHT, vermutlich wegen der älteren Taptic Engine.
Internetverbindung ist Voraussetzung
Wie schon oben erwähnt: Wenn ihr Musikhaptik nutzen möchtet, muss euer iPhone per WLAN oder Mobilfunk mit dem Internet verbunden sein. Apple lädt die Haptik-Daten offenbar in Echtzeit, denn anders kann ich mir diese Voraussetzung nicht erklären.
Meine Meinung zu der Vibrationsstärke
Nachdem ich nun etliche Songs aus den unterschiedlichsten Genres mit der Funktion „angehört“ habe, kann ich immernoch nicht richtig sagen, warum manche Songs mehr Vibrationen liefern als andere. Mit der Lautstärke des Songs hat es jedenfalls nicht unbedingt was zu tun.
Ich habe schon Musikstücke aus dem Rock-Bereich gehabt, die eigentlich hätten stark vibrieren sollen (nach meiner Erwartung), aber stattdessen war kaum was zu bemerken. Dann wiederum hat man andere Lieder, die eigentlich nicht viel Schlagzeug oder Bässe haben und die sind trotzdem sehr vibrationsfreudig, um es mal so auszudrücken.
In den meisten Fällen machen die Lieder aber ganz ordentlich Vibrationen, so dass man auch etwas spürt, wenn man einen Song hört und das iPhone dabei in der Hand hat.
Mein Tipp: Testet „Sabotage“ von den Beastie Boys mit runtergedrehter Lautstärke. Da wird die Taptic Engine ordentlich gefordert.
Apple Music Haptics-Playlists
Apple hat übrigens speziell für die Musikhaptik kuratierte Playlists erstellt, die ihr in Apple Music unter „Musikhaptik“ oder durch Suche nach „Haptics“ findet:
- Haptics Beats: Songs mit rhythmischen, schnellen Beats zum Fühlen
- Haptics Bass: Tiefe Bassvibrationen für Bass-Liebhaber
- Haptics Vibrations: Songs mit abwechslungsreichen Vibrationen
- Haptics Hits: Populäre Songs, die perfekt auf das haptische Erlebnis abgestimmt sind
Diese Playlists enthalten jeweils 100 Songs, die besonders gut mit der Musikhaptik funktionieren. Perfekt zum Ausprobieren, falls euch die Funktion interessiert.
Ist der Akkuverbrauch durch Musikhaptik erhöht?
Der Akkuverbrauch hängt stark davon ab, wie intensiv die Vibrationen bei euren Lieblingssongs sind. Bei einigen Tracks springt die Taptik Engine kaum an und entsprechend dürfte der Akkuverbrauch auch sehr gering sein. Ich habe für mein Video ca. 2 Stunden mit der Funktion rumgespielt und am Ende war das iPhone um 15 % leere als vorher. Ich würde sagen, das ist eine ziemlich geringe Belastung für den Akku.
Häufige Fragen zur Musikhaptik
Kann man die Intensität der Musikhaptik anpassen?
Nein, aktuell gibt es für die Musikhaptik nur „An“ oder „Aus“, keine Zwischenstufen zur Intensitätsregelung. Die Intensität hängt vom jeweiligen Song ab, manche vibrieren stark, andere kaum. Apple hat zwar Verbesserungen angekündigt, wie separate Vibrationen für Gesang oder Instrumente, aber diese Features sind Stand August 2025 noch nicht verfügbar.
Funktioniert Musikhaptik auch mit Spotify?
Momentan funktioniert die Musikhaptik leider nicht mit Spotify oder anderen Streaming-Diensten wie YouTube Music, Deezer oder Tidal. Die Funktion ist auf Apple Music, Apple Music Classical und Shazam beschränkt.
Warum braucht Musikhaptik eine Internetverbindung?
Die Musikhaptik benötigt eine aktive WLAN- oder Mobilfunkverbindung, weil Apple die Haptik-Daten in Echtzeit vom Server lädt. Selbst bei offline verfügbaren Songs in eurer Apple Music Mediathek ist eine Internetverbindung erforderlich.
Warum vibrieren manche Songs stärker als andere bei der Musikhaptik?
Die Intensität der Musikhaptik variiert stark je nach Song. Das liegt vermutlich daran, ob und wie gut Apple die Haptik-Daten für den jeweiligen Track optimiert hat. Populäre und neuere Songs haben oft intensivere Vibrationen als ältere oder weniger bekannte Titel. „Sabotage“ von den Beastie Boys ist ein gutes Beispiel für besonders intensive Musikhaptik.
Kann ich Musikhaptik mit Bluetooth-Kopfhörern nutzen?
Ja, die Musikhaptik funktioniert auch wenn ihr Bluetooth-Kopfhörer verwendet, aber ihr spürt die Vibration nur am iPhone selbst, nicht in den Kopfhörern (auch nicht bei AirPods). Die Taptic Engine befindet sich im iPhone, daher vibriert nur das Gerät.
Gibt es Musikhaptik auch für iPad oder Apple Watch?
Nein, die Musikhaptik ist aktuell ein exklusives iPhone-Feature und steht weder für iPad noch Apple Watch zur Verfügung. Das liegt daran, dass die iPads nicht über eine Taptic Engine verfügen (das Modul im iPhone, dass die Vibrationen erzeugt) und die Apple Watch hat einen zu kleinen Akku, um damit auch noch Vibrationen zur Musik zu erzeugen. Und vermutlich hat die Watch auch eine sehr rudimentäre Version der Taptic Engine im Vergleich zu der in iPhones.
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.