Sir Apfelot Wochenschau KW 39, 2025

Auch diese Woche sind mir wieder einige interessante Apple- und Tech-News aufgefallen. In der Sir Apfelot Wochenschau für die Kalenderwoche 39 des Jahres 2025 gibt es u. a. diese Meldungen: Warnung vor Mobitracker und TryHelp, großflächige Untersuchung zur Nutzung von ChatGPT, immer mehr Fake-Apps und -Traffic in den App Stores, automatische Sicherheitsupdates in zukünftigen Apple-Systemen, bald weitere Drittanbieter-KI in Image Playground, und mehr.

Warnung vor Mobitracker und TryHelp: Handy-Ortung ist in Wahrheit eine Abo-Falle

Die auf Online-Betrug spezialisierte Seite „Watchlist Internet“ warnt diese Woche vor einer vermeintlichen Handy-Ortung, die unter dem Namen Mobitracker angeboten wird.

Wer über eine Suchmaschine oder auf anderen Wegen zu Mobitracker gelangt, um dort das verlorene oder gestohlene Smartphone zu orten, wird vor dem Erhalt der genauen Standortdaten zu einer Zahlung von einigen Cent per Kreditkarte aufgefordert. Dahinter verbirgt sich jedoch ein Abo, das monatlich 49,80 US-Dollar kostet.

Wer nun versucht, dieses Abo zu kündigen, wird von der Mobitracker-Webseite zur Seite von TryHelp umgeleitet. Dort findet man laut Watchlist Internet weder ein Impressum noch Kontaktmöglichkeiten zu den Betreibenden. Einen direkten Bezug zu Mobitracker gibt es nicht, lediglich ein KI-Chat wird auf TryHelp angeboten.

In der verlinkten Quelle wird angegeben, dass die Seite scheinbar von China aus betrieben wird. Wer bereits in die Abo-Falle getappt ist, soll das Abo schriftlich kündigen, erfolgte Abbuchungen rückbuchen lassen und weitere unter Hinweis auf das fälschlich abgeschlossene Abo bei der Bank untersagen.

Für iPhones, iPads und Co. sollte man „Wo ist?“ aktivieren, um die Geräte im Ernstfall ohne (dubiose) Drittanbieter-Dienste aufspüren zu können.

„How People Use ChatGPT“: Studie zeigt Chatbot-Nutzungsmuster

Das National Bureau of Economic Research (NBER) der USA hat in Zusammenarbeit mit der Harvard-Universität und Forschenden von OpenAI eine interessante Studie veröffentlicht. In dem Papier mit dem Titel „How People Use ChatGPT“ wird die Entwicklung der Nutzung seit der Veröffentlichung des Chatbots in 2022 aufgezeigt.

So waren vorerst vornehmlich Männer unter den Usern, mittlerweile sind mehr als die Hälfte Frauen. Das deutet (neben den reinen Account-Zahlen) auf eine Nutzung in der breiten Bevölkerung hin, wie auch iFun erklärt.

In der deutschen Zusammenfassung werden noch weitere Angaben hervorgehoben: So gab es zur Veröffentlichung der Studie im September 2025 knapp 800 Millionen User. Aus den rund 1,5 Millionen anonymisierten Chats, die für die Studie untersucht wurden, ging hervor, dass 30% der User arbeitsrelevante Aufgaben erledigt. Ganze 70% haben private Anfragen, Aufgaben oder Schreibprojekte für ChatGPT.

Coding und Bots: KI wird immer mehr für App-Store-Betrug genutzt

Wie 9to5Mac diese Woche aufzeigt, wird KI aber auch immer mehr für betrügerische Zwecke genutzt. Im benannten Beispiel geht es um Fake-Apps im Apple App Store sowie im Google Play Store. Deren Anzahl soll sich um jeweils 300% bzw. sogar 600% erhöht haben. Neben dem Programmieren von Social-Media-Klonen und Spielen werden vermittels Bots der Traffic auf deren App-Store-Seiten sowie Bewertungen erzeugt. Hinzu kommt die KI-generierte App-Beschreibung, die dabei helfen soll, die Software in die Stores zu bekommen.

Die Betrüger hinter den Fake-Angeboten können durch die unterschiedlichen Maßnahmen auf verschiedenen Wegen profitieren. Einerseits können sie durch Login-Masken die Zugangsdaten zum kopierten Dienst (Facebook, etc.) abfragen und gelangen somit an Daten. Andererseits greifen sie durch den künstlichen Traffic im den Stores die Provisionen für die damit einhergehenden Werbe-Einblendungen ab. So kann sich die Masche mehrfach (finanziell) lohnen.

Intel-Comeback: Investment-Anfrage soll bei Apple eingegangen sein

Der Chiphersteller Intel soll gerade ein Comeback versuchen, zumindest am US-amerikanischen Markt. Dafür gab es bereits eine 5 Milliarden Dollar schwere Investition von Nvidia. Intel soll aber auch bei Apple nach einer nicht bekannten Summe gefragt haben. Diese könnte Apple als Investition in den US-Markt verbuchen, welche der iPhone-Hersteller der US-Regierung versprochen hat. Intel könnte im Gegenzug neue Chip-Leistungen für Apple übernehmen.

Ob es aber wieder eine engere Zusammenarbeit von Intel und Apple geben wird, das steht noch in den Sternen. Auch ob Apple lediglich der Investitionszusagen wegen Geld in Intel stecken wird, ist keinesfalls abzusehen. Lediglich an der Börse gab es schon klare Zahlen abzulesen. Denn nach den Nachrichten stieg die Intel-Aktie um mehrere Prozentpunkte, während die Apple-Aktie welche verlor – per Bloomberg. Apple hatte sich 2020 mit der Einführung des Apple Silicon (M-Chips) in seinen Macs von Intel losgesagt.

Apple beschwert sich über EU-Regulation und erklärt Feature-Verzögerung

Aufgrund des Digital Markets Act (DMA) der EU bietet Apple einige seiner neuen Geräte- und Softwarefeatures nicht innerhalb des Staatenbundes an. Die iPhone-Synchronisierung zur Bedienung des Smartphones über den Mac gehört dazu. Aber auch die neue Live-Übersetzung der AirPods ist mit dabei. In Apple Karten werden „Besuchte Orte“ und „Bevorzugte Routen“ nicht in der EU angeboten. Apple müsste diese Features für andere Developer öffnen, will aber die User-Daten, die damit verbunden sind (z. B. Standorte), nicht teilen.

Das und mehr wird in der gestern veröffentlichten Pressemitteilung „Die Auswirkungen des Digital Markets Act auf EU Nutzer:innen“ ausgebreitet. Wie bei jeder anderen sich bietenden Gelegenheit liefert Apple dabei mehrfach das Argument der schlechteren User-Erfahrung, welche aber im Einzelfall zu beweisen wäre. Der Ansatz des Datenschutzes bei Apple-Produkten ist zwar lobenswert, aber es sollte kein Allround-Argument gegen den DMA darstellen, welcher sich für die Öffnung der Systeme einsetzt. Apple meint zudem, dass sich zukünftig neben neuen Software-Features eventuell auch Hardware auf dem EU-Markt verzögern könnte.

iOS- und macOS-Betas weisen auf neues Vorgehen für Sicherheitsupdates hin

Vor zwei Jahren hat Apple, unter anderem in macOS 13 Ventura, die „Rapid Security Responses“ eingeführt. Dabei handelt es sich um schnelle Sicherheitsupdates abseits von kompletten Systemupdates. Sie sollen unkompliziert kritische Sicherheitslücken schließen. In den ersten Beta-Versionen von iOS 26.1 und macOS 26.1 wurden nun aber Hinweise auf ein neues, automatisches System gefunden: Background Security Improvements.

Diese „Hintergrund-Sicherheitsverbesserungen“ sollen, wie der Name es schon andeutet, automatisch im Hintergrund auf dem iPhone, iPad und Mac installiert werden können. Das soll sicherstellen, dass kritische Fixes und Patches so zeitnah wie möglich greifen und sich nicht durch immer wieder von User-Seite verschobene Update-Installationen verzögern. Die Möglichkeit zur Ausnutzung der Schwachstellen soll damit minimiert werden. Darauf weisen u. a. Macworld und 9to5Mac hin.

Image Playground soll bald weitere KI-Drittanbieter integrieren

In Apples KI-Werkzeugkasten „Apple Intelligence“ befindet sich u. a. die für Bilderzeugung gedachte App „Image Playground“. Diese kann neben den Apple-eigenen Modellen auch jene von OpenAI nutzen. In den neuen 26.1-Betas, die diese Woche ausgegeben wurden, deutet der Code von Image Playground allerdings darauf hin, dass bald auch KI-Modelle von anderen Firmen integriert werden.

Wie 9to5Mac aufzeigt, wurden eine neue Metrik namens „Geschätzte Latenz“ sowie Anbieter-Identifikatoren integriert. Dies könnte darauf hindeuten, dass Image Playground den jeweils schnellsten Dienst für die aktuelle Aufgabe aussucht. Als neues Modell neben dem von OpenAI gilt Googles Gemini 2.5 Flash Image als wahrscheinlich. Das auch als „Nano Banana“ bekannte Modell ist bereits sehr beliebt.

Eine weitere Möglichkeit wäre die User-seitige Integration von Open-Source-Modellen, obwohl diese einige Risiken birgt, die Apple wahrscheinlich nicht eingehen will. Deshalb bleibt erstmal abzuwarten, was die neuen Code-Abschnitte in der Zukunft bedeuten werden.

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