Sir Apfelot Wochenschau KW 47, 2025

Welche Apple- und Tech-News sind mir diese Woche aufgefallen? Diese Frage beantworte ich in der Sir Apfelot Wochenschau für die Kalenderwoche 47 des Jahres 2025. Mit dabei sind dieses Mal u. a. diese Meldungen: Sensible Daten aller WhatsApp-User waren online zugänglich, neue EU-Regeln sollen Cookiebanner-Flut stoppen, Wero in mehreren Online-Shops nutzbar, KI-Spielzeug kann für Kinder gefährlich werden, Google führt einfachen Dateitransfer zwischen Android und iOS ein, und mehr!

Meta-Dienst unsicher: Daten aller 3,5 Mrd. WhatsApp-User abgegriffen

Für alle, die zum entsprechenden Verzeichnis navigieren konnten, waren sämtliche User-Daten von WhatsApp bis vor kurzem online frei zugänglich abrufbar. Sensible Daten von rund 3,5 Milliarden Usern konnten so ohne Hacking-Erfahrungen eingesehen, abgegriffen und weiterverwendet werden – das haben Forschende aus Wien aufgezeigt.

Offiziell vorgestellt werden die Herangehensweise, die Erkenntnisse aus den gefundenen Daten und weitere Informationen im Februar 2026 im Rahmen des 33. jährlichen Network and Distributed System Security Symposium in San Diego, Kalifornien, USA. Wer heute schon eine umfangreiche Zusammenfassung auf Deutsch möchte, bekommt diese bei heise online.

Cookie-Banner: Neue EU-Regeln sollen die Flut stoppen

Seit der Einführung von sogenannten Cookie-Bannern bzw. -Popups, die das Aufrufen von Webseiten seit Jahren zu einer nervigen Angelegenheit machen, gibt es Beschwerden darüber. Das neue „digitale Paket“ der EU soll diesbezüglich für Erleichterung sorgen und – nebst zahlreichen anderen Maßnahmen – u. a. der sogenannten „Cookie-Banner-Ermüdung“ entgegenwirken.

Statt der bisherigen Banner, die teilweise wahllos angeklickt werden, nur damit sie verschwinden, sollen neue Einblendungen mit „echte[n] Auswahlmöglichkeiten, mit vereinfachtem Design und effektiven Designanforderungen, um die Zustimmung einzuholen oder es den Nutzern zu ermöglichen, sie abzulehnen“, heißt es auf der Informationsseite zum digitalen Paket.

Noch interessanter bei der Sache ist aber der Hinweis: „Sie bereiten auch den Boden für technologische Lösungen vor, die den Nutzern weitere Vereinfachungen und zentrale Kontrollen bringen werden.“ – Ich verstehe das so, dass zukünftig Whitelists bzw. allgemeine, im System oder im Browser genutzte Einstellungen automatisch mit Cookie-Hinweisen umgehen können.

Wero: Europäische PayPal-Alternative jetzt umfangreicher nutzbar

Mit Wero gibt es seit einiger Zeit eine in Europa ansässige Alternative zum US-amerikanischen Bezahldienst PayPal. Vorgestellt habe ich euch das Ganze im August: Was ist Wero? Infos zur europäischen PayPal-Alternative! – Damals ließen sich aber nur private Zahlungen realisieren und Bezahlungen in Ladengeschäften sowie in Onlineshops auf sich warten. Das hat sich mittlerweile geändert.

Einer ersten Dienste, die Wero als Online-Zahlungsdienst akzeptiert haben, ist Eventim. Kurz darauf folgten kürzlich die Online-Shops von Lidl, Kaufland, Hornbach, Rossmann, Decathlon, Cewe, Käfer, Cineplex, Dott, Baur, Veepee und Air Europa, wie der SWR berichtet. Mit Wero im Laden vor Ort bezahlen soll demnach im Sommer 2026 möglich werden. Bis dahin sollten dann auch weitere Online-Dienste integriert sein.

Cloudflare-Ausfall: Webseiten, Social-Media-Plattformen und Apps waren offline

Unter anderem die Musk-Plattform X sowie der OpenAI-Chatbot ChatGPT waren diese Woche für einige Zeit nicht nutzbar. Was für manche sicher keinen großen Verlust darstellt, ist für den Sicherheitsdienst der Angebote – Cloudflare – eine kapitale Panne. Cloudflare hatte mit „signifikanten Ausfällen“ zu kämpfen, wie etwa die BBC zusammenfasst.

Ein Grund dafür war eine Konfigurationsdatei, die den Netzwerktraffic steuern sollte, aber nicht wie angedacht funktionierte. Das Fehlverhalten der Datei führte, in aller Kürze zusammengefasst, letztlich zum Crash der Server. Neben verzichtbaren Onlinediensten wie X und ChatGPT waren auch die Design- und Grafikdienste von Canva, das Videokonferenz-Tool Zoom und verschiedene mobile Apps betroffen, heißt es bei der BBC.

Project Prometheus – Jeff Bezos baut neues KI-Unternehmen auf

Der Amazon-Gründer Jeff Bezos hat ein neues KI-Start-Up auf die Beine gestellt. Anders als Chatbots, die Texte erzeugen, analysieren, umschreiben und anpassen können, soll sich die KI von „Project Prometheus“ auf Physik, Experimente und Herstellungsprozesse verstehen. Praktische Aufgaben sollen in das Training des Modells einfließen, das letztlich die Entwicklung und den Bau von Computersystemen, Autos und Raumfahrt-Technik beherrschen soll.

Zusammengefasst werden die aktuell verfügbaren Infos zu Project Prometheus von The New York Times. Schon zum Start soll das Start-Up über ein Kapital von 6,2 Milliarden US-Dollar verfügen. Teile davon sollen direkt aus Jeff Bezos’ eigenem Vermögen geflossen sein. Nachdem er bei Amazon vom CEO-Posten zurückgetreten ist und bei Blue Origin nur als Gründer genannt wird, soll er bei Project Prometheus als Co-Geschäftsführer aktiv sein, heißt es.

Als Co-Gründer und Co-CEO wird Dr. Vik Bajaj angeführt, der zuvor u. a. bei Google im Bereich der Innovationsforschung tätig war (Projekt „Google X“). Zudem war er an der Gründung verschiedener ähnlicher Unternehmungen beteiligt, zuletzt Foresite Labs, wo es auch um KI und Datenwissenschaften ging. Bei Project Prometheus sollen voraussichtlich Robotik und KI zusammengeführt werden, um Forschung und Fertigung für die Raumfahrt zu automatisieren.

KI-Spielzeug unterstützt Kinder bei gefährlichen Aktivitäten

Während sich die Superreichen die Flucht vom Planeten Erde von der Physik-KI ersinnen lassen, da stecken Spielzeughersteller KI-Chatbots in ihre Produkte und wundern sich dann über Kritik. Zum Beispiel darüber, dass in Teddys und anderen Kinderprodukten eingebaute ChatGPT-Angebote den Kindern potenziell den Umgang mit Streichhölzern, Messern und mehr erklären (können).

Dass dies passieren kann, fand die Public Interest Research Group (Pirg) im Test verschiedener KI-Spielzeuge heraus. Vier dieser Angebote wurden darauf getestet, welche Antworten sie auf bestimmte Fragen geben und in welche Richtungen sich längere Dialoge entwickeln können. Neben der oben genannten Gefährdung rutschten die Sprachmodelle dabei teilweise auch in eine erwachsenere und sogar sexualisierte Art der Kommunikation ab.

Also: Hände weg von KI-Spielzeug. Oder packt direkt einen Gutschein für Krankenhaus und Psychotherapie dazu.

Matter 1.5 vorgestellt: Kameras, Schließsysteme und Energiemanagement integriert

Für den Smart-Home-Standard „Matter“, der auch von der Apple Home App unterstützt wird, wurden die Spezifikationen der Version 1.5 herausgegeben. Matter 1.5 unterstützt demnach nun offiziell die Einbindung von Kameras, von Schließsystemen (z. B. Garagentore) und von erweiterten Möglichkeiten für das Energiemanagement. Hinzu kommt die Unterstützung von Bodensensoren (Soil Sensors).

Details dazu gibt es in der offiziellen Meldung der Connectivity Standards Alliance (CSA).

Dateiaustausch: Apple AirDrop und Android Quick Share arbeiten zusammen

Beginnend mit der „Google Pixel 10“-Reihe wird der plattformübergreifende Dateiaustausch zwischen Android-Smartphones und iPhones eingeführt. Das hat Google im hauseigenen Blog verkündet. Dort wird durch Displayaufnahmen zudem das Vorgehen zur Nutzung beschrieben.

Dabei kommen AirDrop unter iOS und Quick Share unter Android zum Einsatz, sodass Dateien wie Fotos und Videos nicht mehr per Messenger-Apps, E-Mails oder Cloud-Speicher und deren geteilten Ordnern ausgetauscht werden müssen. Weitere Details zum Thema gibt es im Android Support-Dokument „Quick Share auf einem Android-Gerät verwenden“.

Wie allerdings MacRumors aufzeigt: Google hat diese neue Möglichkeit des Dateiaustauschs im Alleingang ermöglicht. Sie fuße nicht auf einer Kooperation mit Apple, heißt es. Daher kann es durchaus sein, dass Apple dem Ganzen mit einem zukünftigen iOS-Update einen Riegel vorschiebt. Ein eigenes Interesse an der Zusammenarbeit von AirDrop und Quick Share scheint ja im Vorfeld nicht bestanden zu haben.

Designer des iPhone Air verlässt Apple für ein KI-Unternehmen

Abidur Chowdhury, der 2019 bei Apple angefangen hat und einer der letzten Designer ist, die dort noch unter Jony Ive tätig waren, hat das Unternehmen verlassen. Er war zuletzt an der Gestaltung des iPhone Air beteiligt, soll aber nicht wegen dessen schlechter Absatzzahlen zu einem nicht näher benannten KI-Unternehmen gewechselt sein.

Intern soll das Ganze durchaus Wellen geschlagen haben, wie es bei Bloomberg heißt. Immerhin haben zahlreiche Designer binnen der letzten Jahre Apple verlassen, nicht nur beim Abgang von Jony Ive, um diesen in seiner neuen Designfirma zu unterstützen. Außerdem hatte Apple in den letzten Monaten mit vielen Abgängen im KI-Bereich zu kämpfen.

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