Apple Car – Modell mit reduzierter Funktionalität soll das Projekt retten

Es gibt neue Informationen zu Apples Plänen, ein eigenes Auto auf den Markt zu bringen. Binnen der letzten Jahre gab es ja immer wieder mal Hinweise auf das entsprechende Projekt. Nun scheint dieses aber an einer wichtigen Weggabelung zu stehen: Entweder man reduziert die Funktionalität des Gefährts, um so einen absehbaren Release zu sichern. Oder das Projekt wird aufgegeben. Dies führt dazu, dass das „Apple Car“ wahrscheinlich nicht als das ambitionierte Projekt vorgestellt werden kann, als das es zu Beginn geplant war. Details findet ihr in diesem Beitrag zum Thema.

Symbolbild für ein Auto vom iPhone-Hersteller Apple. Erstellt mit Adobe Firefly.
Symbolbild für ein Auto vom iPhone-Hersteller Apple. Erstellt mit Adobe Firefly.

Assistiertes Fahren statt vollautomatisiertes Chauffieren

Spätestens seit 2014 tüftelt Apple schon an einem eigenen Auto. In den letzten Jahren wurden zwar keine umfassenden Pläne dazu bekannt, aber dennoch traten immer wieder kleine Teile des Projekts „Titan“ an die Öffentlichkeit. Das „Apple Car“ soll demnach als E-Auto mit autonomen Fahrfunktionen auf den Markt kommen. Zuerst wurde eine vollständige Fahr-Autonomie geplant, also ein Auto ohne menschliches Eingreifen sowie ohne Lenkrad und Pedale. Später wurde es auf ein autonom fahrendes Auto mit Möglichkeiten des menschlichen Eingreifens reduziert. Nun wurde bekannt, dass zugunsten der Projekterhaltung wahrscheinlich nur ein teilautomatisierter Assistenzmodus realisiert wird.

Das nun angestrebte Leven an Autonomie (s. u.) wird mit der Funktionalität jetziger Tesla-Modelle verglichen. Diese Reduzierung der selbstfahrenden Eigenschaften soll das Projekt „Titan“ retten sowie eine Markteinführung in diesem Jahrzehnt sichern. Denn auch die Release-Pläne mussten scheinbar wieder angepasst werden. Nachdem zuletzt das Jahr 2026 für eine Veröffentlichung des Autos diskutiert wurde, steht nun 2028 als frühester Termin im Raum. Welche Entwicklungen es bis dahin bei anderen Herstellern, in der Gesetzgebung für selbstfahrende Autos sowie in anderen Bereichen gibt, bleibt abzuwarten. Und damit auch, ob das „Apple Car“ dann überhaupt noch als Innovation überzeugen kann.

Die verschiedenen Automatisierungsgrade im Überblick

Im Hinblick auf das autonome Fahren gibt es eine Einteilung in sechs verschiedene Automatisierungsgrade, die von Level 0 bis Level 5 durchnummeriert sind. Apple plante wohl zum Beginn des Projekts „Titan“ ein Auto mit Level-5-Autonomie. Später wurde es auf Level 4 heruntergestuft. Und nun soll ein erweitertes Level 2 (quasi „Level 2+“) das Projekt noch in diesem Jahrzehnt als fertiges Produkt auf die Straßen bringen. Was die Zahlen aussagen, das habe ich euch hier zusammengefasst:

  • Level 0: Keine Automatisierung, Fahrer/in fährt selbst und bedient dabei Lenkrad, Pedale, Gangschaltung, Signale, Lichter, etc. eigenständig.
  • Level 1: Beim Fahren assistiert das Fahrzeug durch bestimmte Hilfssysteme, etwa durch den Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control, kurz ACC).
  • Level 2: Das Fahrzeug assistiert teilautomatisiert, etwa beim Halten der Spur, der allgemeinen Längsführung, Bremsen und Beschleunigen in Stau-Situationen und / oder Einparken.
  • Level 3: Das Fahrzeug fährt automatisiert inkl. Spurhalten, Blinker setzen, Spur wechseln und ähnlichen Aktionen. Die Aufmerksamkeit der Fahrer/innen wird benötigt, wenn sie die Kontrolle übernehmen und selbst fahren müssen – etwa abseits der Autobahn oder anderer gerader Strecken.
  • Level 4: Das Fahrzeug fährt autonom in einem hochautomatisierten Modus, der im Grunde die komplette Bedienung übernimmt. Allerdings kann es situationsbedingt dazu kommen, dass (nach einer rechtzeitigen Vorwarnung) die Kontrolle übernommen werden muss.
  • Level 5: Das Fahrzeug fährt autonom in einem vollständig automatisierten Modus, sodass nur noch das Starten und die Zieleingabe nötig sind. So sollen Fahrzeuge ohne Pedale und Lenkrad ermöglicht werden.

Endlich ein Prototyp und somit Pläne für die Zukunft

Bisher soll es Apple trotz jahrelanger Forschung, Ausgaben in Höhe von hunderten Millionen, der Schaffung spezieller Hardware, Software und Cloud-Lösungen, Straßen-Tests auf abgesperrten Geländen, etc. nicht gelungen sein, zumindest einen Prototypen für sein Auto zu bauen. Dies könnte sich mit der reduzierten Funktionalität nun ändern. Und das soll es wohl auch, um das Board of Directors zufrieden zu stellen, welches die zuständigen Führungskräfte im Unternehmen bereits letztes Jahr mehrfach auf den Mangel an Ergebnissen hingewiesen haben soll. Vielleicht kann man Ende 2024 schon über erste Ergebnisse berichten; schauen wir mal.

Sollten die jetzt abgespeckten Pläne einen baldigen Prototypen sowie den Marktstart vor dem Ende des laufenden Jahrzehnts begünstigen, dann könnte auch für die Fahrzeug-Zukunft Apples geplant werden. Denn wenn erstmal ein fertiges Auto auf die Straßen gelassen und dazu eine Datenanalyse angefertigt sowie Feedback gesammelt wird, dann sind Verbesserungen möglich. Mit weiteren Entwicklungen innerhalb der Szene autonomer Fahrzeugbauer könnten dann die späteren Generationen des „Apple Car“ Level 3, Level 4 oder sogar Level 5 des autonomen Fahrens erreichen. Durch den Verkauf bestehender Modelle könnte die entsprechende Entwicklung besser refinanziert werden.

Zusammenfassung zum aktuellen Stand des Apple-Autos

Wer darauf hofft, einmal in einem Apple-Auto fahren zu können, muss sich also noch mindestens vier Jahre gedulden. Zudem wird die einstige Vision eines Privatfahrzeugs ohne Lenkrad und Pedale in diesem Jahrzehnt wohl keine reale Form mehr annehmen. Apple wird sich anscheinend erstmal mit einem Auto begnügen müssen, welches anderen Angeboten gleichkommt, aber selbst nur in Details Standards setzen kann. Jedoch kann der iPhone-Hersteller durch ambitionierte Entwicklungen der Branche (Kooperation von Amazon und Rivian, Alphabet Waymo, Huawei, Xiaomi, etc.) darauf hoffen, dass zumindest spätere Auto-Generationen ein größeres Maß an Automatisierung beinhalten können – und dies auch auf den anzusprechenden Märkten verkauft werden darf.

Quellen: 1, 2

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