iBCI-CC – Industrieverband mit Hirnimplantat-Firmen in den USA gegründet

Im Januar 2024 gab es von Elon Musk die Meldung, dass das von ihm mitbegründete Unternehmen Neuralink die erste Gehirn-Computer-Schnittstelle in einem Menschen verpflanzt hat. Dies hat den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit auf das Thema Hirnimplantate gelenkt, obwohl es diese schon länger gibt – nicht nur als Forschungsobjekt, sondern bereits im aktiven Einsatz. Da die Branche nun aber einen Aufschwung erhält, wurde ein Industrieverband gegründet. Dieser heißt Implantable Brain Computer-Interface Collaborative Community, oder kurz iBCI-CC. Es ist der erste Verband seiner Art, dem auch die U.S. Food and Drug Administration (FDA) angehört.

Anfang 2024 wurde in den USA mit der iBCI-CC ein Industrieverband aus Hirnimplantat-Firmen, der FDA, Forschenden, Interessenverbänden und weiteren Akteuren gegründet. Hier findet ihr einige Informationen dazu.
Anfang 2024 wurde in den USA mit der iBCI-CC ein Industrieverband aus Hirnimplantat-Firmen, der FDA, Forschenden, Interessenverbänden und weiteren Akteuren gegründet. Hier findet ihr einige Informationen dazu.

Über die „Implantable Brain Computer-Interface Collaborative Community“

Die iBCI-CC wurde von Mass General Brigham ins Leben gerufen, einer gemeinnützigen Organisation, die sich nach eigenen Angaben der Patientenversorgung, der Forschung und der Lehre sowie dem Dienst an der Gemeinschaft verschrieben hat. Mass General Brigham ist zudem eine biomedizinische Forschungsorganisation mit mehreren Lehrkrankenhäusern der Harvard Medical School.

Neben verschiedenen Unternehmen, die im Bereich der implantierbaren Hirn-Computer-Schnittstellen tätig sind, konnte die Organisation für den neuen Industrieverband iBCI-CC auch die FDA mit an Bord holen, die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel. Aber neben profitorientierten Firmen und behördlicher Aufsicht sollen noch weitere Gruppen im Verband aktiv werden: Forschende, klinisches Personal, Medikamentenhersteller, Patientenverbände und Einzelpersonen mit neurologischen Erkrankungen bzw. Einschränkungen.

Gehirn-Computer-Schnittstellen haben das Potenzial, verloren gegangene Funktionen bei Patient/innen mit einer Vielzahl von neurologischen Erkrankungen wiederherzustellen. Es gibt jedoch noch klinische und regulatorische Fragen sowie Fragen zur Kostenübernahme und -erstattung, die den Zugang der Patient/innen zu dieser neuartigen Technologie behindern könnten“, sagte Dr. David McMullen, Direktor des FDA Office of Neurological and Physical Medicine Devices im Center for Devices and Radiological Health (CDRH) sowie FDA-Mitglied des iBCI-CC.  Das iBCI-CC wird als offener Ort dienen, um diese Hürden zu identifizieren, zu diskutieren und Ansätze zu ihrer Überwindung zu entwickeln.

Die Mission der iBCI-CC

Im Bereich „Our Mission“ wird auf der Webseite des Industrieverbands angegeben, dass man sich eine Zukunft vorstelle, in der implantierbare Gehirn-Computer-Schnittstellen (iBCIs) die Lebensqualität von Einzelpersonen verbessern können, sodass sie ein erfüllteres und selbstständigeres Leben führen können. Um dies zu erreichen wurde eine Liste mit drei Maßnahmen formuliert, die zwar gut klingen, aber auch sehr allgemein gehalten sind:

  1. Nutzung von Instrumenten der Regulierungswissenschaft, um die Gewinnung von Erkenntnissen zu unterstützen und die Gemeinschaft über Themen zu informieren, die für iBCI relevant sind
  2. Schaffung integrativer Plattformen für die Behandlung komplexer Probleme
  3. Einberufung verschiedener Interessengruppen, um Diskussionen und Aufklärung untereinander und in der breiteren Öffentlichkeit zu ermöglichen

Die Vision der iBCI-CC

Neben den selbstgestellten Aufgaben gibt es auch Ziele, auf die hingearbeitet werden soll. Diese Arbeit soll vermittels Projekten gestaltet werden, für welche wiederum einzelne Arbeitsgruppen zuständig sind. Unter anderem Industriestandards für die gesamte iBCI-Branche sollen sich daraus ergeben. Die an Arbeitsgruppen abzugebenden Themen und Projekte umfassen dabei unter anderem die folgenden Punkte:

  • User-Prioritäten und -präferenzen sowie iBCI-Anwendungsfälle
  • Endpunkte klinischer Studien
  • Leitlinien für die klinische Praxis
  • Interaktionen mit Kostenträgern und Gerätekategorisierung
  • Modulare Komponenten, Interoperabilität und ISO- bzw. andere Standards
  • Öffentliche Nachrichtenübermittlung, BCI-Aufklärung und wissenschaftliche Aufklärung zur Unterstützung der Politik
  • Ethik, Datenschutz für neuronale Daten und Datensicherheit

Mitglieder der Implantable Brain Computer-Interface Collaborative Community

Die Charta des Verbands, die mit Angaben zu Treffen, Wahlen, Quorum-Angaben, Eckpunkten zur Mitgliedschaft und dergleichen einer Vereinssatzung gleichkommt, zeigt 17 unterzeichnende Gründungsmitglieder auf. Darunter befinden sich neben Forschungseinrichtungen und Interessenverbänden auch einige Unternehmen, die sich mit der Entwicklung, der Verpflanzung und dem aktiven Einsatz von Hirnimplantaten auseinandersetzen. Diese Liste der vollständig in den USA ansässigen Mitglieder sieht folgendermaßen aus:

  • Neurotech Network
  • Massachusetts General Hospital
  • BostonGene, Inc.
  • Paradromics, Inc.
  • North American SCI Consortium
  • Team Gleason
  • BCI Society
  • United Spinal Association
  • Blackrock Neurotech
  • ALS Heroes
  • ALS Association
  • Precision Neuroscience Corporation
  • Everything ALS
  • Synchron, Inc.
  • Institute on Neuroethics
  • Neuralink Corp.
  • Christopher & Dana Reeve Foundation

Quellen für weitere Informationen zum Thema

Hier findet ihr die Quellen für diesen Beitrag, welche noch weitere Informationen sowie Aussagen von an dem Industrieverband beteiligten Personen enthalten:

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