Kapitel in diesem Beitrag:
Apple hat aktuell etwas Druck, seine 30 Prozent "Gebühren" zu rechtfertigen, die sie App-Entwicklern abknöpfen, wenn diese etwas über den App Store verkaufen. Versteht mich nicht falsch: Ich finde die 30 Prozent völlig in Ordnung und ich sehe auch keinen Grund, warum man hier argumentieren muss, wieso gerade 30 Prozent gerechtfertigt sind und keine 10 oder 20 Prozent. Warum? Weil jeder seine Preise selbst festlegen darf. Ich würde auch keinen Porsche-Händler anfeinden, nur weil ich finde, seine Preise sind fernab der Herstellungskosten. Ich muss ja keinen Porsche kaufen und kann mir ein Auto holen, das aus meiner Sicht das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis hat.
Ich bin ein Freund des App Store Modells und würde – selbst wenn ich könnte – keine Apps aus anderen Quellen auf meinem iPhone installieren. Die Gefahr, hier Schadsoftware auf das Smartphone zu lassen, wäre mir zu groß.
Berechtigter finde ich jedoch die Kritik, dass man keine Apps per Sideloading auf das iPhone oder iPad bekommt, wie es bei Android-Smartphones machbar ist. Damit gibt es für Entwickler einfach keinen gangbaren Weg um den App Store herum und sie sind quasi gezwungen, sich den App Store Regeln zu unterwerfen, wenn sie eine App für ein iOS- bzw. iPadOS-Gerät vermarkten möchten.
Die kritischen Stimmen zum App Store haben Apple nun auf jeden Fall dazu bewegt, zwei Seiten für den englischsprachigen Sprachraum online zu stellen, die deutlich machen sollen, welche Vorteile der App Store für Entwickler und für die Endkunden hat.
Der App Store ist ein sicherer und vertrauenswürdiger Ort für Kunden, um Apps zu entdecken, und eine großartige Gelegenheit für Entwickler, Apps und Dienste für iPhone, iPad, Mac, Apple TV und Apple Watch in 175 Regionen anzubieten. Hier finden Sie Artikel, Richtlinien und andere Ressourcen, die Ihnen dabei helfen, unglaubliche Apps zu entwerfen, mehr Nutzer zu erreichen und Ihr Geschäft auszubauen.
Hier werden ohne Frage beeindruckende Zahlen genannt, die ich später kurz auflisten möchte, aber natürlich nur "gute" Zahlen. Das heißt, man findet zum Beispiel nicht die Anzahl von Firmen, die pleite gegangen sind, weil Apple nach Jahren plötzlich meinte, die Apps der Unternehmen würden nun doch nicht mehr in den App Store passen. Und man sieht auch nicht das Geld, das Eltern berappen mussten, weil die Kids über das iPhone versehentlich irgendwelche Schlumpfeeären gekauft haben. Ebenfalls gibt es keine Zahlen dazu, wie viele Abomodelle immer noch laufen, obwohl jedem offensichtlich ist, dass Ausmal-Apps mit 100 Euro Preisen für Monatsabos nicht wirklich seriös sein können.
Die automatische Prüfung auf Malware ist für mich eines der Hauptargumente, die für den App Store sprechen.
Es soll keine Kritik an Apple sein, dass hier keine negativen Statistiken auftauchen. Kein Unternehmen könnte es sich leisten derartiges zu publizieren… dafür sind andere Stellen nötig. Also kommen wir hier nun zu den Zahlen, um die es mir letztendlich ging, als ich den Beitrag angefangen habe:
Ich belasse es dabei und lasse die Zahlen einfach mal auf euch wirken. Lasst mir einen Kommentar da, wenn ihr Erfahrungen mit dem App Store habt oder eure Meinung zum 30/70-Deal von Apple kundtun möchtet.
Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.
4 Kommentare
War das die Autokorrektur? Du meinst sicher Schlumpf“beeren“ ;)
Hallo Salix! NATÜRLICH war das die Autokorrektur. :D Endlich kann ich mal ein Fehler auf sie schieben, den ich selbst verbockt habe. Sonst muss ich immer für ihre Fehler gerade stehen. ;-)
30% sind zu viel.
Viele von den Zahlen sind bedeutungslos oder haben wenig Kontext.
Die Dokumentation für den AppStore ist in einem furchtbaren Zustand. Änderungen kommen von heute auf morgen – auch gerne mal ganz ohne Dokumentation.
Die Fehlermeldungen, wenn mal etwas schiefläuft, sind unterirdisch. Und es läuft immer etwas anderes schief.
Da bekomme ich eine Email, ich müßte mal wieder Verträge unterschreiben. Es ist sowieso egal, was a drinsteht. Wenn ich meine Seele für den AppStore verkaufen muß, dann ist das halt so. Also Link in der Email angeklickt. Kein Vertrag. Nein, der ist in der anderen Webseite. 3 Wochen später wieder eine Email. Ist das was neues oder nicht? Wieder geärgert.
Entwickler werden nicht alle gleich behandelt. Einem Freund wird vorgeworfen, "App-spammer" zu sein. Er wollte verschiedene Versionen seines Programmes in den AppStore machen. So wie andere es auch machen. Keine Chance.
Vor ein paar Monaten wurden auf einmal alle Apps abgelehnt, die eine interne Funktion benutzt haben. Weil Hacker gerne eine Funktion mit dem gleichen Namen benutzt haben. Kein Kommentar.
Keiner hat eine Ahnung, was die Malware-Überprüfung wirklich macht. Beim Virenscanner gibt es die falsch Positiven. Ich habe noch von keinem Programm gehört, daß eine falsch positive Meldung bekommen hat.
Apple hat überhaupt kein Interesse, etwas zu verbessern. Statt dessen gibt es jetzt bald Messageboxen, die wie für iOS aussehen. Das ist schließlich wichtiger. Ist nicht schlimm, wenn die Scrollbar auch mal links erscheint.
Hallo Beatrix! Danke für deine Infos. Echt jetzt? Scrollbalken links? Welcher UI-Experte denkt sich denn sowas aus??? Aber es ist nicht alles schlechter geworden. Die Zeit, die der Reviewprozess benötigt, ist nach mehreren Aussagen schneller geworden. ;-)