In den letzten Tagen gab es erneut einige interessante News aus der Apple- und Technik-Welt. Deshalb haben wir heute wieder eine neue Ausgabe der Sir Apfelot Wochenschau für euch. In der Kalenderwoche 21 des Jahres 2025 haben wir u. a. folgende Meldungen gesammelt: Neue Details zum Stromausfall in Spanien und Portugal, Netzwerk rund um Lumma Infostealer zerschlagen, Signal nutzt DRM-Technik gegen Windows 11 Recall, Google stellt AR-Brille vor, Jony Ive und OpenAI diskutieren ihr KI-Produkt, Apple stoppt Entwicklung einer Apple Watch mit Kamera, und mehr.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Alles ablehnen – Verwaltungsgericht Hannover regelt Gestaltung von Cookie-Bannern
- 2 Untersuchung des Stromausfalls auf der Iberischen Halbinsel dauert an
- 3 Über 184 Millionen Datensätze: Logins von Apple, Amazon, Google, etc. einsehbar
- 4 Lumma Infostealer-Malware wurde ausgehoben
- 5 BILD-Chatbot sinnvoll genutzt: Presserat-Beschwerde erstellt
- 6 Windows 11 Recall: Signal nutzt DRM-Technik für den Datenschutz
- 7 Google I/O: Android XR Glasses als Brille mit AR-Display
- 8 KI-Gerät von OpenAI und Jony Ive ist auf dem Weg
- 9 Apple hat anscheinend die Entwicklung einer Apple Watch mit Kamera gestoppt
- 10 Noch mehr Sir Apfelot für euch!
Vom Verwaltungsgericht Hannover gab es diese Woche ein Urteil gegen manipulative Cookie-Banner, die das Ablehnen aller (Werbe- und Tracking-)Cookies erschweren. Wenn der Cookie-Hinweis eine „Alles akzeptieren“-Schaltfläche bietet, dann muss er dem Urteil nach auch einen „Alles ablehnen“-Button auf der ersten Ebene der Einblendung anbieten. Das Vorgehen zum Ablehnen von Cookies darf nicht umständlicher und mehrstufiger sein als das Annehmen.
„Das Verwaltungsgericht Hannover hat mit Urteil vom 19. März 2025 die Rechtsauffassung der Datenschutzaufsichtsbehörde Niedersachsen bestätigt und die Rechte von Internetnutzerinnen und -nutzern in Sachen Datenschutz gestärkt: Webseitenbetreiber müssen bei Cookie-Einwilligungsabfragen eine gut sichtbare ‚Alles ablehnen‘-Schaltfläche auf der ersten Ebene im Einwilligungsbanner anbieten, wenn es eine ‚Alle akzeptieren‘-Option gibt“, heißt es in der Pressemeldung zum Urteil.
Untersuchung des Stromausfalls auf der Iberischen Halbinsel dauert an
Ende April kam es auf der Iberischen Halbinsel, also in Spanien und Portugal, zu einem flächendeckenden Stromausfall. Wir berichteten in der KW 18. Die Untersuchungen zu dem Zwischenfall dauern zwar weiter an, jedoch verdichten sich in Medienberichten die Hinweise darauf, dass die Notaus-Funktion eines Umspannwerks einen Dominoeffekt ausgelöst hat.
Photovoltaik-Anlagen, die zuvor von Kritikern als möglicher Grund angeführt wurden, haben damit also nichts mit dem Vorfall zu tun. Vielmehr wäre eine Schwankung in der Netzspannung der Grund dafür, dass sich die Umspannanlage automatisch runtergefahren hat. Dies löste in Folge weitere Schwankungen und Abschaltungen aus. Davon geht zumindest ein aktueller Reuters-Bericht aus. Ein abschließender Bericht soll binnen sechs Monaten vorliegen.
Über 184 Millionen Datensätze: Logins von Apple, Amazon, Google, etc. einsehbar
Das Magazin 9to5Mac hat diese Woche darüber berichtet, dass der Sicherheitsforscher Jeremiah Fowler in einer frei zugänglichen Datei eines nicht näher benannten Webservers eine Datenbank mit insgesamt 184.162.718 Login-Datensätzen gefunden hat. Er hat einige Stichproben durch die Kontaktaufnahme der betroffenen Personen überprüft und konnte so ihre Echtheit bestätigen. Wahrscheinlich wurde die Datenbank mit Phishing- und Data-Mining-Quellen verschiedenster Art zusammengetragen.
Die Logins, also E-Mail-Adressen oder Usernamen und die dazugehörigen Passwörter, stammten von unterschiedlichen Webportalen, aus verschiedenen Apps und von größeren Service-Anbietern – darunter Apple, Amazon, Discord, Facebook, Google, Instagram, Microsoft, PayPal, Snapchat, Twitter, WordPress und Yahoo. Aber auch staatliche Portale mehrerer Länder sowie Gesundheits- und Finanzplattformen seien dabei gewesen. Die Datenbank wurde beim zuständigen Webhoster gemeldet und der Zugriff auf sie wurde daraufhin eingeschränkt. Details zur Herkunft konnten allerdings nicht ermittelt werden.
Ein regelmäßiger Austausch von Passwörtern sowie das Aktivieren der Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) wird, so vom fraglichen Dienst angeboten, immer empfohlen.
Lumma Infostealer-Malware wurde ausgehoben
Passend zu der Meldung über die Datenbank voller Login-Daten gab es diese Woche außerdem die erfreuliche Meldung, dass ein Online-Marktplatz für Informationen stehlende Schadsoftware ausgehoben wurde. Der weltweite Einsatz beinhaltete u. a. Anstrengungen von Europol, dem FBI, dem japanischen Kontrollzentrum für Cyberkriminalität (JC3), Unternehmen wie Microsoft sowie Experten für Cybersicherheit von Bitsight, Eset, Lumen, CleanDNS, Cloudfare und GMO Registry, wie Golem berichtet.
Von den einzelnen Beteiligten gibt es entsprechende Pressemitteilungen. In der Meldung von Microsoft gibt es eine Heatmap, die festgestellte Infektionen mit dem „Lumma Stealer“ auf einer Weltkarte darstellt. Zu den besonders betroffenen Bereichen gehört auch Deutschland. Zu den Maßnahmen, die das Lumma-Angebot beenden sollten, gehörten das Blockieren von Domains, das Umleiten von Lumma-Datenwegen in sogenannte Sinkholes und weitere Maßnahmen zum Lahmlegen der genutzten Infrastruktur, wie u. a. Europol aufzeigt.
BILD-Chatbot sinnvoll genutzt: Presserat-Beschwerde erstellt
Der KI-Developer Max Mundhenke hat auf LinkedIn einen sinnvollen Einsatzbereich für den KI-Chatbot der BILD-Zeitung gefunden. Denn dieser kann Artikel der BILD heraussuchen, die eine Beschwerde beim Deutschen Presserat rechtfertigen würden. Und damit nicht genug, auch die Beschwerde über den gefundenen Artikel kann der Chatbot verfassen, sodass sie versandfertig vorliegt.
Windows 11 Recall: Signal nutzt DRM-Technik für den Datenschutz
Die in Windows 11 eingebetteten KI-Angebote und die wenigen Möglichkeiten, sie komplett abzuschalten, gehörten für mich zu den Gründen, wegen derer ich Linux auf meinem PC installiert habe. Aber auch andere Leute scheinen sich an den KI-Maßnahmen in Windows 11 zu stören, vornehmlich an der „Recall“-Funktion. Diese erstellt regelmäßig Screenshots, um bei späteren Nachfragen aufzeigen zu können, was man zu einem bestimmten Zeitpunkt gemacht hat.
Wer die Chat-App Signal auf dem Windows-PC nutzt, soll nun aber sicher vor dem ungewollten Ablichten von Chatverläufen, gesendeten Bildern und weiteren Informationen sein. Das zeigt Signal in einem aktuellen Blogbeitrag auf. Darin wird erklärt, dass mithilfe des Digital Rights Management (DRM) das Signalfenster als Copyright-Material gekennzeichnet und damit in Screenshots ausgeblendet wird – ähnlich dem Vorgehen, das Streaming-Anbieter wie Netflix nutzen. Das Feature lässt sich deaktivieren, wenn man darauf verzichten will.
Google I/O: Android XR Glasses als Brille mit AR-Display
Bevor Apple am 9. Juni seine Developer-Konferenz WWDC25 startet, hat Google seine eigene Zusammenkunft dieser Art abgehalten. Bei der Google I/O 2025 wurden verschiedene Sachen vorgestellt, einige natürlich mit Fokus auf den Einsatz von KI.
In Kombination mit Augmented Reality (AR) lassen sich dabei als Hin- und Durchgucker die Android XR Glasses hervorheben. Das Betriebssystem Android XR wurde Ende 2024 vorgestellt und erstmals in einem Samsung-Headset eingesetzt. Jetzt gibt es eine Brille mit Informationseinblendungen im Sichtfeld sowie Kameras, Mikrofonen, etc.
Eine Zusammenfassung der neuen Google-Angebote, -Services und -Produkte bietet MacRumors in einem Video. Darin wird neben der neuen AR-Brille auch auf das neue Ultra-Abo für KI-Services, auf neue Suche- und Chrome-Funktionen sowie auf die dritte Version der Video-KI „Veo“ eingegangen, die nun auch Soundeffekte und Dialoge einfügen kann:
KI-Gerät von OpenAI und Jony Ive ist auf dem Weg
Wie bereits in der KW 15 berichtet, so gab es zuletzt mehrere Berichte dazu, dass OpenAI gemeinsame Sache mit dem ehemaligen Apple-Designer Jony Ive macht. Zu diesem Thema gab es diese Woche neue und vor allem konkrete Infos. So kauft der ChatGPT-Anbieter OpenAI die Firma io. Bei io handelt es sich um einen Hardwarehersteller, der von Jony Ive mitbegründet wurde. Gemeinsam wolle man nun ein KI-Produkt entwickeln, das bei Usern „als drittes Kernprodukt neben dem iPhone und dem MacBook zum Einsatz kommt“ (via MacRumors).
Es wurde zudem ein offizielles Video veröffentlicht, in dem Jony Ive mit Sam Altman, dem CEO von OpenAI, über die gemeinsamen Visionen philosophiert. Das neue Gerät soll kein Display haben und auch kein Wearable sein, also keine Brille oder etwas anderes zum Tragen. Für Jony Ive sei es der logische nächste Schritt nach seiner Arbeit an Mac, iPod und iPhone, meint er. Sam Altman scheint derweil zuversichtlich, dass von der ersten Version 100 Millionen Stück verkauft werden. Aufgrund voriger KI-Geräte wie dem Humane Ai Pin darf man aber skeptisch sein.
Apple hat anscheinend die Entwicklung einer Apple Watch mit Kamera gestoppt
Zuletzt kamen immer mal wieder Gerüchte dazu auf, dass Apple an einer Version seiner Smartwatch arbeitet, die mindestens eine Kamera für die Erkennung der Umgebung verbaut haben soll. Mit der Watch-Kamera und der Auswertung ihrer Bilder auf dem mitgeführten iPhone hätte sich eine Möglichkeit ergeben, die Umgebung besser wahrzunehmen (etwa bei einer Sehschwäche oder Blindheit) sowie Informationen zu Sehenswürdigkeiten o. ä. aus dem Internet aufzurufen.
Nun heißt es aber, dass Apple seine Pläne für eine Apple Watch mit Kameraausstattung aufgegeben hat. Der Launch einer solchen Uhr sollte für 2027 geplant gewesen sein. Möglich ist, dass die Technologie zu sehr am Akku gezehrt hat. Weiterhin kann es sein, dass die Gerüchte sich nur auf interne Testgeräte bezogen haben, die dazu dienten, die Apple-eigene AR- und KI-Brille zu entwickeln. Denn die Apple Glasses sollen auf der Technik der Apple Watch fußen. Statt der Umgebungserkennung per Apple Watch könnte Apple also bald auf ein smartes Brillengestell setzen.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.