Auch Deutschland fordert Apple und Google zur Entfernung von DeepSeek auf

Wegen des Verstoßes gegen Datenschutzrichtlinien fordern mehrere Länder sowohl Apple als auch Google auf, die chinesische KI-App „DeepSeek“ aus ihren App Stores zu schmeißen. Seit Ende letzter Woche ist auch Deutschland unter diesen Ländern. Wegen Verstößen gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) fordert die Berliner Datenschutzbehörde eine sofortige Prüfung und in Konsequenz eine Sperrung des Softwareangebots.

Die DeepSeek App erhebt eine Menge Daten; zusätzlich dazu werden auch alle Chats und hochgeladenen Dokumente auf chinesischen Servern gespeichert.
Die DeepSeek App erhebt eine Menge Daten; zusätzlich dazu werden auch alle Chats und hochgeladenen Dokumente auf chinesischen Servern gespeichert.

DeepSeek, der chinesische KI-Chatbot

DeepSeek hat Anfang dieses Jahres für Schlagzeilen gesorgt. Wir haben dies damals in unserem ausführlichen Beitrag „Was ist DeepSeek? Der neue KI-Hype einfach erklärt!“ aufgezeigt. Kurz zusammengefasst: Mit weniger Trainings- und Kostenaufwand sollen die Sprachmodelle von DeepSeek effizienter erschaffen worden sein als jene von ChatGPT oder Gemini. Jedoch soll DeepSeek bessere Ergebnisse liefern. DeepSeek wurde nicht nur als neuer KI-Chatbot verstanden, sondern auch als Fingerzeig an den Westen und dessen scheinbar künstlich aufgeblähten Aufwand für das KI-Training.

Bei der Nutzung wurde Zensur erkannt

Wie bereits im ersten Bericht zu DeepSeek aufgezeigt, so pflegt der Gründer der dahinter stehenden Firma, Liang Wenfeng, Kontakte zur chinesischen Regierungspartei. Entsprechend ist auch das Sprachmodell auf bestimmte Anfragen vorbereitet. Geht es etwa um die Unabhängigkeit Taiwans, die Demonstrationen auf dem Tian’anmen-Platz in 1989 oder die anhaltende Unterdrückung der Uiguren in China, dann werden ausweichende oder gar keine Antworten gegeben. Angeblich könne die KI dazu nichts sagen. Sie fordert zudem aktiv dazu auf, das Thema zu wechseln.

Daten liegen auf chinesischen Servern

Darüber hinaus werden User-Daten auf chinesischen Servern gespeichert, wo sie jederzeit von Staatswegen eingesehen, analysiert und für was auch immer verwendet werden können. Wenn man bedenkt, welche Daten User in dem Wissen, dass die Daten öffentlich gemacht werden, mit der Meta KI App geteilt haben, will man sich gar nicht ausmalen, was alles für Informationen von Leuten auf der ganzen Welt nun durch DeepSeek auf chinesischen Computern lagern. Neben privaten sind natürlich unternehmerische, behördliche und anderweitige professionell Daten dabei noch gravierender.

Deutschland übt scharfe Kritik an DeepSeek

Wie nun unter anderem bei Reuters, bei der Tagesschau und bei weiteren Quellen aufgezeigt wird, kommt von der Berliner Datenschutzbehörde unter der Datenschutzbeauftragten Meike Kamp die neueste Aufforderung an Apple und Google, DeepSeek aus den App-Stores für iOS, iPadOS, macOS und Android zu entfernen. Grund sind Verstöße gegen europäische Datenschutzrichtlinien, nach denen z. B. erhobene User-Daten nach EU-Standards geschützt werden müssen. Da DeepSeek nicht nachweisen konnte, dass die Daten entsprechend gesichert werden, gab es nun die Beschwerden an Apple und Google.

Auch andere Länder gehen gegen den Chatbot vor

Bereits im Februar wurde DeepSeek in Südkorea aus den App-Stores genommen. Auch hier waren Datenschutzbedenken der Auslöser. Weiterhin wird in Australien, Taiwan und in den USA gegen DeepSeek vorgegangen. In Europa war Italien der Vorreiter in dieser Sache. Bereits Ende Januar wurde der chinesische Chatbot in Italien gesperrt. In den Niederlanden ist er zwar nicht komplett, aber zumindest auf behördlichen Geräten verboten. In Spanien versucht die Verbraucherrechtsgruppe OCU seit Februar, ein Verbot zu erwirken. In den USA darf die Software nicht auf Geräten von Einrichtungen wie der NASA oder dem Verteidigungsministeriums installiert werden.

Entscheidung liegt letztendlich bei Apple und Google

Ob respektive wann Apple und Google die DeepSeek App letztlich EU-weit oder sogar global von ihren Software-Marktplätzen schmeißen, lässt sich nicht absehen. Mit ausreichend Nachweisen über die Verletzung lokaler Gesetze und Richtlinien könnte dies aber schließlich erwirkt werden. In der EU spielt dabei die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eine Rolle. Zu beachten ist aber auch, dass China für Apple und Google einen wichtigen Markt darstellt. Die Konzerne wägen daher immer wieder ab, mit welchen Maßnahmen sie durchkommen und mit welchen sie es sich wo verscherzen.

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