Im Test: Osmo Hot Wheels MindRacers – Ein iPad Rennspiel der besonderen Art

Im Test: Osmo Hot Wheels MindRacers

Vor gut zwei Wochen hat mir die PR-Firma von Osmo das Spiel „Osmo Hot Wheels MindRacers“ zugeschickt. Ich habe bis zum Eintreffen des Päckchens nicht viel über das Spiel gewusst, sondern nur einige Marketing-Videos gesehen. Aber ich wußte, dass das Spiel zwar auf dem iPad läuft und es eine Art „Spielstation“ gibt, die auch Elemente aus der „Realität“ mit ins Spiel einbezieht. Diese Spielelemente sind zum Beispiel einige Hot Wheels Autos und kleine runde Spielplättchen aus Pappe, mit denen man das Spielgeschehen beeinflussen kann. Klingt spannend – dachte ich – darum habe ich mich  für einen Testbericht zu dem Spiel entschieden.

Das Osmo Hot Wheels MindRacers Spiel vereint iPad App mit realen Spielsteinen und Figuren – eine interessante Idee!
Das Osmo Hot Wheels MindRacers Spiel vereint iPad App mit realen Spielsteinen und Figuren – eine interessante Idee!

Spielsteine, Autos, Osmo-Kit und wie alles zusammen funktioniert

Um das Osmo MindRacers Set aufzubauen, nimmt man sein iPad zur Hand und steckt es in die Spielstation. Was mich wunderte: Es gab keinerlei Kabel- oder Bluetooh-Verbindung zu der Station, so dass ich mich fragte, wie das iPad „weiß“, was auf der Spielstation passiert.

Die technische Lösung ist eine recht geniale Idee von den Spielentwicklern, denn oben auf das iPad wird ein rotes Kunststoff-Stück gesteckt, das innen einen eingebauten Spiegel hat. Auf diese Weise kann die Facetime-Kamera des iPads etwas „nach unten“ schauen und analysieren, was auf dem Spielfeld passiert.

So erkennt das iPad zum Beispiel, ob man das Auto gestartet hat, ob man gerade den Gas-Button drückt oder ein Spieler einen Spielstein aufs Feld geworfen hat. Die Lösung mit der iPad-Kamera das Feld zu analysieren und dadurch Befehle in der App auszulösen, finde ich recht innovativ und habe ich so noch nicht gesehen.

Mit im Set kommt noch eine Box mit sechs verschiedenen Hot Wheels Fahrzeugen, die alle Geschmäcker befriedigen dürften. Vom eleganten Sportwagen über ein kleines Mini-Knubbelauto bis bin zu einem Drachen auf Rädern ist hier für jeden was dabei.

Auf diesem Produktfoto sieht man mal alle Sachen, die im Kit dabei sind. Das iPad ist beim Preis von knapp 60 EUR natürlich nicht enthalten.
Auf diesem Produktfoto sieht man mal alle Sachen, die im Kit dabei sind. Das iPad ist beim Preis von knapp 60 EUR natürlich nicht enthalten.

Die Osmo-Apps

Unter dem Namen „Osmo“ findet man im App-Store mehrere Apps. Eines ist quasi die „Eltern-App“, die wiederum die anderen Apps starten kann. Diese müssen aber einzeln installiert werden. Für jedes Spiele-Set, das unter dem Osmo-Label verkauft wird, gibt es eine eigenständige Spiel-App, die jedoch von der Eltern-App aufgerufen wird.

In der Eltern- bzw. Haupt-App legt man ein Profil für jedes Kind an, das mit den Apps spielen möchte. So werden die Spielstände gesichert und jedes Kind kann seine eigenen Erfolge freischalten. In der Osmo MindRacers App sind dies zum Beispiel die vielen Rennstrecken, die man nach und nach freifahren kann.

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Die Osmo-Hauptapp ist die Schaltzentrale, über die man die ganzen einzelnen Spiele von Osmo startet.
Die Osmo-Hauptapp ist die Schaltzentrale, über die man die einzelnen Spiele-Apps von Osmo startet.

Der Spielablauf – so fährt man die Rennen

Hat man das Spielfeld aufgebaut, die Apps installiert, das Profil angelegt, dann stellt man das Hot Wheels Rennauto seiner Wahl auf den Startplatz. Natürlich kann man entweder alleine gegen einen Computergegner oder auch gegen einen anderen Menschen fahren.

In der App gelangt man erst einmal auf eine Karte, auf der man die freigeschalteten und die noch geschlossenen Bereiche sieht, auf denen sich die Rennstrecken befinden. Hier wählt man entweder zwischen einem Rennen in dem man gegeneinander oder in dem man miteinander fährt. Ist dies im kooperativen Modus geschafft, schalten sich die nächsten Rennstrecken frei.

Das MindRacers iPad-Set ist sehr hochwertig verbaut und die Tasten wirken sehr robust.
Das MindRacers iPad-Set ist sehr hochwertig verbaut und die Tasten wirken sehr robust.

Kooperativer Modus – perfekt zum Lernen!

Was bei den Rennen gegeneinander gefragt ist, dürfte klar sein: Wer zuerst im Ziel ist, hat gewonnen. Anders sieht es bei den kooperativen Rennen aus. Hier muss man eine bestimmte Punktzahl gemeinsam erreichen, die man durch „Sondermoves“ erspielen kann. Durch bestimmte Spielkarten, die man auf das Feld wirft, kann man seinem Auto Befehle geben. So zum Beispiel einen kurzen Boost, ein Raketenschuß auf den anderen oder ein Spin-Manöver, mit dem man die Rakete wieder zum Gegner zurück wirft.

in Sondermove wäre zum Beispiel, wenn man neben dem Mitspieler fährt und diesen dann mit einem Spin von der Rennbahn fegt. Für solche Aktionen gibt es im kooperativen Modus Punkte– auch wenn sich das nicht sehr kooperativ anhört, schafft man die Level in der Regel nur, wenn man sich entgegenkommt und auf diese Weise viele der Moves ermöglicht. Egomanen habe da wenig Chancen. Je mehr von diesen Sondermoves man gemeinsam abwickelt, umso mehr Punkte gibt es auf’s gemeinsame Punktekonto.

Auf einigen Rennstrecken gibt es zum Beispiel Hindernisse und Sprungschanzen, die man mit einem Boost durchqueren oder überspringen muss. So ist man doch recht beschäftigt damit, seine Spielkarten im richtigen Augenblick auf das Spielfeld zu werfen, um sein Auto zu steuern.

Die Spielcoupons werden direkt in einer kleinen Klappe verstaut, damit sie nicht verloren gehen – sehr schönes Detail.
Die Spielcoupons werden direkt in einer kleinen Klappe verstaut, damit sie nicht verloren gehen – sehr schönes Detail.

Ich muss sagen, dass mich das anfangs ganz schön überfordert hat, obwohl ich schon seit Kinderbeinen an Computerspiele gewohnt bin. Meine Tochter (8 Jahre) kam auf die Idee, dass wir vielleicht einfach mal die Spielplättchen für Angriff und Verteidigung weglassen und erstmal nur mit Boost-Plättchen fahren. Und ich muss sagen: Das war eine sehr gute Idee! Wenn man dann noch kooperativ spielt und mit dem anderen zusammen die Strecke bewältigt, lernt man das Spiel mit den Plättchen viel frustfreier als wenn man mit allen Optionen und einem böswilligen Gegner das Rennen fährt.

Wenn ihr einen kleinen Einblick ins Spielgeschehen wünscht, könnt ihr euch mal folgendes Video anschauen. Dort sieht man sehr gut, wie die Anzeige auf dem iPad aussieht und wie die Kids die Spielplättchen werfen:

 

Macht das Spiel Spaß?

Ja, das macht es definitiv. Auch meine Tochter meinte „Das ist ein cooles Spiel!“. Sie hat eine ganze Weile alleine gegen den Computer gespielt und sogar einige Male gewonnen. Zusammen haben wir sicher zwei oder drei Stunden mit dem Spiel verbracht, aber dann waren die ganzen Rennenstrecken durchgefahren und unsere Rennlust erstmal gestillt. Man kann zwar bei allen Rennen sowohl gegeneinander oder kooperativ spielen und versuchen die bisherige Höchstpunktzahl zu übertreffen, aber ewig motiviert das leider nicht zum Spielen.

Nach gut zwei bis drei Stunden hatten wir alle Rennstrecken freigespielt – sowohl im kooperativen wie auch im kompetitiven Modus
Nach gut zwei bis drei Stunden hatten wir alle Rennstrecken freigespielt – sowohl im kooperativen wie auch im kompetitiven Modus

Was könnte besser sein?

Beim Spielen sind mir einige Sachen aufgefallen, die die Entwickler des Spiels noch leicht in der App nachbessern könnten, um die Sache spannender zu machen. Es kann sein, dass einiges davon schon in Planung ist, aber nach dem aktuellen Stand ist, sind diese Punkte nicht vorhanden:

  • Die mitgelieferten Hot Wheels Autos haben alle die gleichen Eigenschaften im Spiel. Schöner wäre es, wenn zum Beispiel das Drachenauto einen Sonderangriff hätte, das Sportauto mehr Boost und das kleine Knubbelauto vielleicht rammen könnte. Aktuell ist es egal, welches Auto man nimmt – es wird zwar als dieses Modell erkannt und im Spiel so angezeigt, aber es gibt eben keine Besonderheiten der Autos.
  • Mehr Spielkarten: Derzeit gibt es vier verschiedene Karten im Spiel: Boost, Angriff, Verteidigung (Spin) und ein „Superkarte“, die die anderen Karten „verstärkt“, wenn sie zusätzlich gespielt wird. Das ist war schon eine gute Basis, aber um dem Spiel mehr Abwechslung zu geben, hätte ich noch mehr Möglichkeiten eingebaut.
  • Mehr Rennstrecken: Ich glaube, es gibt so um die 20 Rennstrecken, die man fahren kann. Das klingt viel, aber die komplette Karte hat man eben in zwei bis drei Stunden mit seinem Kind durchgespielt. Es wäre klasse, wenn die App regelmässig Updates bekommen würde, die diese Rennstrecken erweitern oder neue Features einführen. So wäre für längerfristigen Spielspaß gesorgt.
  • Die Erkennung der Spielplättchen ist überraschend gut, aber leider nicht perfekt. Ich schätze bei jedem 20. bis 30. Mal nimmt das iPad eins der Spielplättchen nicht wahr – selbst wenn das Spielfeld perfekt ausgeleuchtet ist. Das klingt zwar selten, aber es sorgt bei Kindern für Frust, wenn man eigentlich mit einem Boost über eine Rampe springen möchte, aber dann in den Abgrund fällt, weil die Technik versagt… eventuell läßt sich hier die Erkennungsrate noch steigern.
Mit im MindRacers Set sind sechs verschiedene Hot Wheels Autos (Foto: Sir Apfelot).
Mit im MindRacers Set sind sechs verschiedene Hot Wheels Autos (Foto: Sir Apfelot).

Mein Fazit zu dem Osmo Hot Wheels MindRacers Kit

Ich mag Hot Wheels und ich mag Rennspiele auf dem iPad, bei denen man den Gegner angreifen und Extras nutzen kann. Das MindRacers Spiel verbindet beides als iPad-Spiel für ein oder zwei Kinder. Die Idee hinter der Steuerung finde ich sehr gelungen, da es mal was Neues ist. Aus dieser Sicht gibt es am Spiel nichts zu meckern.

Ein bisschen schade finde ich, dass die Hot Wheels eigentlich keine richtige Funktion haben. Startet man beim Rennstart mit dem Knopf sein Auto, fährt natürlich das Pendant auf dem iPad los, aber das echte Hot Wheels Auto fährt einfach nur die Rampe runter, in der Spielstation um eine Ecke und bleibt dann am Rand stehen. Als Erwachsener kommt es einem vor, als wären die Hot Wheels nicht richtig nötig, weil sie eigentlich keine Funktion haben, ausser die Wahl des Autos an das iPad zu übermitteln. Ich denke, es ist vermutlich vom Hersteller so gedacht, dass die Kids mal ohne das iPad mit den Hot Wheels spielen und sie auf diese Weise nicht „umsonst“ sind.

So schöne unterschiedliche Hot Wheeler – aber im Spiel haben leider alle nur die gleichen Eigenschaften.
So schöne unterschiedliche Hot Wheeler – aber im Spiel haben leider alle nur die gleichen Eigenschaften.

Wenn die Entwickler noch etwas mit neuen Levels und ein paar Features wie unterschiedlichen Eigenschaften für die verschiedenen Autos nachlegen, dann ist das Spiel seinen Preis von knapp 60 EUR wert. Derzeit ist es eine Empfehlung für Hot Wheels-Fans, die auch ausserhalb des Osmo MindRacers mit den Autos spielen – und für Eltern, die technik-begeistert sind und sich über eine innovative Steuerung freuen können.

An Kleinigkeiten sieht man, dass das Kit gut durchdacht ist. Hier die Durchführung für das Ladekabel, die wichtig ist, damit man auch längere Spiele ohne Akkuprobleme zocken kann (Foto: Sir Apfelot).
An Kleinigkeiten sieht man, dass das Kit gut durchdacht ist. Hier die Durchführung für das Ladekabel, die wichtig ist, damit man auch längere Spiele ohne Akkuprobleme zocken kann (Foto: Sir Apfelot).

Den Preis finde ich für das Set in Ordnung, da es wirklich sehr stabil und durchdacht gebaut ist. Alle Einzelteile lassen sich irgendwo verstauen und sogar die Autos haben eine Box, in der man sie parken kann, bis man wieder damit spielt. Die Alterempfehlung für Kinder ab 7 Jahre finde ich gerechtfertigt. Ich denke jüngere Kinder dürften noch Probleme mit der Vielzahl der Spielplättchen und dem richtigen Timing haben. Selbst ich musste da doch etliche Rennen üben, bis es halbwegs geklappt hat. ;-)

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Update: Rückmeldung von Osmo’s PR

Nachdem die PR-Firma von Osmo meinen Artikel gesehen hat, haben sie mir noch folgende Ergänzung als Antwort auf meine Verbesserungsvorschläge geschickt, die ich euch direkt weiter gebe:

Bzgl. der Updates: Ja, Osmo arbeitet eigentlich kontinuierlich an der Weiterentwicklung, sodass von Zeit zu Zeit immer wieder größere Updates kommen. Der Vorteil auch bei dem Mindracers-Spiel ist, dass die Basis dabei ist. So hat man diese schon für die Ergänzungsspiele.

Die Ergänzungsspiele, von denen hier gesprochen wird, sind folgende Pakete, die man ohne die Osmo-Basis bestellen kann, wenn man die Basis bereits besitzt:

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Update 17.3.2019: Feedback von meinem Leser Dietmar

Ich habe gestern eine Mail von Dietmar erhalten, der das Spiel eine Weile ausprobiert hat. Was er dazu meint, könnt ihr hier lesen:

Das Spiel an sich ist nicht schlecht gemacht und die „Abschussrampe“ für die Fahrzeuge ist ein nettes Gimmick. Das Spiel selbst – und vor allem das Weiterspielen im Tablet – bringt auch noch über Tage und Wochen eine Menge Spaß, wenn dann das aus meiner Sicht einzige Manko nicht wäre: Die reine Steuerung mit den Tokens!

Vielleicht auch deshalb, weil ich immer irgendwo einen Joystick etc. griffbereit haben möchte oder zumindest die Steuerung per Tablet (Touch) vermisse – stamme ich doch aus der Generation „C64“. Jedoch manchmal auch etwas Neues zu „testen“ hat durchaus seinen Reiz.

Meinem Sohn jedenfalls gefällt das Spiel (vor allem der Autos wegen), obwohl ich denke, dass er mit fast 5 Jahren doch schnell überfordert ist – deshalb auch die Altersangabe ab 7 Jahre.

Alles in allem kann ich sagen: ein gelungenes Spiel mit neuer Konzeption (Abschussrampe, Original Autos etc.) das erst nach längerer Zeit etwas „einschläft“, aber aufgrund der Größe und des Tablets gut verstaubar ist und jederzeit wieder schnell aktiviert werden kann!

Danke für deine Rückmeldung, Dietmar!

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