Schwellenmärkte sollen Apples Wachstum retten

Apple hat letzte Woche die aktuellen Quartalszahlen vorgestellt und dabei eingeräumt, dass sich beim Umsatz ein dreiprozentiger Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen lässt. Allerdings fehlen der dazu veröffentlichten Pressemitteilung einige weitere Informationen. Denn der iPhone-Hersteller hat durchaus eine Strategie, um mittel- und langfristig wieder ein Wachstum verzeichnen zu können. Wie der Bloomberg-Journalist Mark Gurman gestern in seinem „Power On“-Newsletter ausgeführt hat, will sich Apple weiter auf Schwellenmärkte konzentrieren. Neben Indien, wo ja kürzlich die ersten zwei Apple Stores eröffnet wurden, sind das auch Mexiko, Indonesien, die Philippinen, Saudi-Arabien, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Deirdre O'Brien (Senior Vice President Retail + People) und Tim Cook (CEO) besuchen die neu eröffneten Apple Stores in Indien. Links Apple BKC in Mumbai und rechts Apple Saket in Neu-Delhi. Bilderquelle: Apple Newsroom
Deirdre O’Brien (Senior Vice President Retail + People) und Tim Cook (CEO) besuchen die neu eröffneten Apple Stores in Indien. Links Apple BKC in Mumbai und rechts Apple Saket in Neu-Delhi. Bilderquelle: Apple Newsroom

Tim Cook preist den Angebotsausbau in Schwellenmärkten an

Dass Tim Cook, der CEO von Apple, von der Schwellenmarkt-Strategie überzeugt ist, das dürfte während des Earnings Calls letzten Donnerstag niemanden überrascht haben. Immerhin ist er vor kurzem erst durch Indien gereist und hat dort neben anderen Geschäftsterminen auch Besuche der neu eröffneten Apple Stores absolviert. Indien als Markt für Apple beschreibt er als „das neue China“. Insgesamt wurde Indien als Absatzmarkt 20-mal innerhalb des einstündigen Calls erwähnt. 

Geäußert hat sich aber auch Apples Chief Financial Officer Luca Maestri, und zwar im Hinblick auf die steigenden iPhone-Verkäufe. Diese sind im besprochenen Quartal wesentlich besser ausgefallen als in den vorigen Quartalen, was auch auf einige einzelne Märkte zurückzuführen ist. Fahrt aufgenommen haben die iPhone-Verkäufe demnach in Südasien, dem Nahen Osten und in Südamerika. Der Gesamtrückgang des Umsatzes um 3% liegt an der zeitgleichen Entwicklung der größten etablierten Märkte – Nordamerika, Japan und China.

Analyst/innen sollen ein starkes Wachstumspotenzial sehen

Für Apples Verkehrswert, also den Börsenkurs, sind unter anderem Analyst/innen und deren Prognosen verantwortlich. Zuletzt hieß es von einigen dieser Fachleute, dass Apple zu einem über Jahre dauernden schleppenden Wachstum verdammt sei. Grund dafür sind u. a. sinkende iPhone-Verkäufe, der Ausblick auf die langsamen Verkäufe des Mixed-Reality-Headsets, gleichzeitig hohe Entwicklungskosten, usw. Doch Apple will mit seiner Schwellenmarkt-Strategie dagegenhalten.

Es sei möglich, den Prognosen entgegenzuwirken, indem man die entsprechenden Länder und Regionen stärker bedient und dort eine User-Basis aufbaut, während man die etablierten Märkte nicht vernachlässigt. In Apples Hände spielt dabei das eigene Ökosystem aus leicht verknüpfbaren Geräten und damit einhergehenden Services. Wer also ein iPhone kauft, interessiert sich vielleicht auch für eine Apple Watch und / oder für Apple TV+, Apple Arcade, etc.

Apple und zu entwickelnde Märkte: Wer sollte sich wem annähern?

Der Earnings Call letzte Woche brachte die Erkenntnis, dass Apple sich zwar auf die bisher noch nicht so stark erschlossenen Märkte konzentrieren will, dafür aber keine preislichen Abstriche machen wird. Tim Cook meinte, dass z. B. in Indien die wachsende Mittelschicht angesprochen wird anstatt dass iPhones und andere Geräte günstiger angeboten werden. Tatsächlich, so führt Mark Gurman aus, kosten einige iPhone-Modelle umgerechnet in Indien mehr als in den USA.

Ein aggressiver Marktvorstoß durch günstigere Geräte steht also nicht auf dem Programm. Allerdings könnte es sich lohnen, zumindest ältere Geräte wesentlich günstiger anzubieten. Sollte also ein neues iPhone SE auf den Markt kommen, könnte das Vorgängermodell für $199 angeboten werden, schlägt Gurman vor. Das wäre ein einfacher Weg, den Markt mit Apple-Geräten zu fluten und damit Kund/innen für weitere Geräte sowie alle möglichen Services zu gewinnen.

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