Der Tele-Kompass des VATM e.V., der von selbem auch TeleKompass genannt wird, ist eine Studie, die unter anderem den Breitband-, Glasfaser- und Koaxial-Ausbau in Deutschland unter die Lupe nimmt. Zuletzt wurden vom VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) im Oktober 2018 entsprechende Meldungen herausgegeben, die aufzeigen, wo es auch in 2019 Handlungsbedarf gibt. Darin werden u. a. Anreize dazu gegeben, wie man die Netze in Deutschland für die Gigabitgesellschaft flott machen kann. Denn die flächendeckende Gigabitversorgung ist hierzulande zwar ein erklärtes Ziel, aber gerade in ländlichen Gebieten merkt man davon nichts.
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Kapitel in diesem Beitrag:
Wer steht hinter dem VATM e. V. ?
Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. mit Sitz in Berlin vereint mehrere namhafte Mitglieder, die alle ein Interesse an der flächendeckenden Versorgung von Nutzern mit ihren Diensten oder Produkten haben. Über 100 Unternehmen sind Teil des Bundes – neben 1&1 (inkl. Drillisch und Versatel), Vodafone, Telefónica, Tele2, envia TEL, Ericsson, mobilcom debitel, Huawei, United Internet. Schufa, ZTE und anderen bekannten Namen sind auch eher unbekannte darunter. Eine Mitgliederübersicht findet ihr – neben vielen anderen interessanten Informationen – auf der oben verlinkten Webseite des VATM.
Was sagt der Tele-Kompass / TeleKompass aus?
Mit dem Tele-Kompass bzw. TeleKompass sowie den weiteren, am 17. Oktober 2018 veröffentlichten Studien, Übersichten und Stellungnahmen sind einige interessante Informationen rund um den Netzausbau in Deutschland veröffentlicht worden. Zum Beispiel kann man den Dokumenten entnehmen, dass mehr als 40% der Bevölkerung lediglich Anschlüsse mit einer maximalen Downloadrate von unter 50 MBit/s nutzen können. Das hat noch nicht einmal was mit „Gigabit“ zu tun, sondern kann schon fast als „Grundversorgung“ benannt werden – und in weiten Teilen des Landes scheitert diese offenbar.
Dabei wurde bei der Vorstellung der Tele-Kompass Studie bzw. des VATM TeleKompass des Wirtschaftsinstituts IW Consult entsprechende Kritik an der Deutschen Telekom geübt. Denn die oben genannte Fehlversorgung entspricht nicht dem Vectoring-Versprechen des Netz-Monopolisten. Die Telekom wollte bis Ende 2018 auch und vor allem im ländlichen Bereich VDSL mit 50 MBit/s oder mehr anbieten – bis zu 100 MBit/s. Das Ziel wurde, mit Blick auf die nicht einmal 60% Versorgung, mit Nichten erreicht. Hinzu kommt, so betonte es VATM-Präsident Martin Witt bei besagter Präsentation, dass für das Gigabit-Ziel der Bundesregierung kein schlüssiges Konzept vorliege. Rund ein Drittel der Haushalte in Deutschland müssten noch erschlossen werden.
Prognose: Netzausbau bis 2025 nicht abgeschlossen
Wie man unter anderem in der Pressemitteilung zu Veranstaltung und Publikation nachlesen kann, sagte der VATM-Präsident Martin Witt „Endlich haben wir ein klares Ziel: flächendeckende Gigabitnetze bis 2025“. Jedoch folgte dem erfreuten „endlich“ ein zu Denken gebendes „Aber“:
Die entscheidende Frage ist aber, wie wir dieses ambitionierte Ziel erreichen. Ein ganzes Jahr nach der Wahl liegt noch kein schlüssiges Konzept der Bundesregierung vor. Nur durch eine vorausschauende Strategie, die den eigenwirtschaftlichen Ausbau aller ausbauenden Unternehmen fördert und in unwirtschaftlichen Gebieten eine möglichst unbürokratische Breitbandförderpolitik ermöglicht, werden wir die Ziele erreichen.
Ob sich das alles realisieren lässt, das ist fraglich. Deshalb sollte man sich wohl auf die Zielsetzung für das Jahr 2025 nicht unbedingt verlassen. Ein eigenwirtschaftlicher Ausbau und unbürokratische Förderung in Deutschland ist einfach zu schön, um wahr zu sein.
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Handlungsempfehlungen des VATM Tele-Kompass
In der verlinkten Pressemeldung erhaltet ihr (ganz unten) einen Überblick über die ebenfalls im Oktober veröffentlichten Papiere. Unter anderem ist eine Handlungsempfehlung des VATM dabei, die in zehn Schritten die Transformation von kupferbasierten Technologien auf moderne Glasfaserinfrastrukturen erläutert. Ein weiteres Papier legt die „VATM-Eckpunkte für das zukünftige Förderregime und den eigenwirtschaftlichen Ausbau“ dar. Hinzu kommt eine dritte Publikation mit dem Namen „Wie Voucher beim Umstieg auf FTTB/H helfen“ – diese soll erläutern, wie die Nachfrage nach den neuen Technologien respektive deren Ausbau gestärkt werden kann. Den Download aller Dokumente findet ihr mit dem ganz oben gegebenen Link.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.
Sehr freundlich formuliert – unter 50Mbits. Gefühlt würde ich sagen, dass auch „unter 10Mbit“ ein Wert ist, den viele Leute nicht erreichen. Man spricht hier immer von der Landbevölkerung – darunter fallen aber offenbar auch kleine Städte, die mehr als zwei Ackerflächen vor den Toren haben.
Da hast du recht. Selbst in einer Stadt wie Marburg, die ja nicht wirklich klein ist, bleibt nach Erfahrungen von Bekannten nur noch ein paar Mbit über, wenn abends alle von der Arbeit heim kommen. Und die Leute auf dem Land haben diesen Zustand eben den ganzen Tag. Man könnte drüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre.