Im Test: LinkOn Ganius 136W 2x USB-C und 2x USB-A Ladegerät

Multiport-USB-Netzteil im Test: LinkOn Ganius

Nachdem ich vor einigen Wochen einen Test zum Hunda A1903 Multiport-USB-C Ladegerät mit 150 Watt veröffentlicht hatte, bekam ich von einem, Leser den Tipp, mir mal das LinkOn Genius Ganius 166 Watt Netzteil zu holen, um es einem Test zu unterziehen.

Gesagt, getan: Ich habe bei LinkOn angeklingelt und nach dem 166 Watt Netzteil gefragt. Ein paar Tage später kam zwar ein LinkOn Ganius an, aber „nur“ das 136 Watt Modell. Das kam mir etwas komisch von uns so habe ich mir den Produkttext nochmals durchgelesen und folgendes gefunden:

This charger got certification for 136W but its maximum output when using all ports is 166W.

Soll heißen, das Netzteil kann zwar 166 Watt, aber es ist nur zertifiziert für 136 Watt. Es gibt also kein Modell, das explizit für 166 Watt ausgelegt ist, sondern nur das 136 Watt Netzteil, das manchmal im Handel auch mit 166 Watt Ausgangsleistung beworben wird.

Die verschiedenen Ausgangsspannungen und -leistungen der Ports sind auch auf dem Netzteil aufgedruckt. Allerdings geht daraus nicht hervor, wie sich die Leistung verhält, wenn man mehrere Ports belegt (Fotos: Sir Apfelot).
Die verschiedenen Ausgangsspannungen und -leistungen der Ports sind auch auf dem Netzteil aufgedruckt. Allerdings geht daraus nicht hervor, wie sich die Leistung verhält, wenn man mehrere Ports belegt (Fotos: Sir Apfelot).

Technische Daten

Bei wenigen Geräten sind die technischen Daten so wichtig, wie bei einem Netzteil. Aus diesem Grund steigen wir direkt mit diesen ein:

  • Hersteller: LinkOn
  • Serie: Ganius
  • Modellnummer: PD-012PT
  • Typ: Gallium-Nitrit (GaN)
  • Leistung: 136 Watt (bzw. 166 Watt)
  • Ports: 2x USB C (Power Delivery) + 2x USB A (Quick Charge 3)
  • Leistung USB C: 100 Watt (Port 1 bis 100 Watt, Port 2 bis 30 Watt)
  • Leistung USB A: 2x 18 Watt
  • Ladestandards: USB Power Delivery 3.0, Quick Charge 3, PPS (5-20V/5A), Samsung AFC, Huawei FCP, Huawei SCP, Apple (5V/2.4A), BC1.2
  • Standby: 0,4 Watt (selbst gemessen)
  • Gewicht: 250 Gramm
  • Preis: aktuell ca. 83 EUR bei LinkOn (-10% Rabatt mit Code “SIRAPFELOT”)
Der gemessene Standby-Verbrauch des LinkOn Ganius ist unter einem halben Watt und damit sehr niedrig (Fotos: Sir Apfelot).
Der gemessene Standby-Verbrauch des LinkOn Ganius ist unter einem halben Watt und damit sehr niedrig (Fotos: Sir Apfelot).

Design und Verarbeitung

Das Design des LinkOn Ganius ist schlicht und für ein Ladegerät absolut ok. Etwas ungünstig finde ich die Idee, dass ein Wandladegerät so weit von der Wand absteht, aber das ist auch bei anderen Ladegeräten der Fall und keine Besonderheit des LinkOn Ganius.

Es steht weit von der Wand ab und birgt so das Risiko, dass man die Steckdose heraushebelt oder den Stecker abbricht, wenn man vorbeigeht und mit dem Fuß hängen bleibt. Ich würde empfehlen, hier eine kleine Verlängerung anzuschließen, um dieses Problem zu umgehen.

Praktisch ist, dass man mit dem Ladegerät direkt einen Wechselstecker für Steckdosen in Großbritannien und in der EU erhält. Allerdings wird die Optik des USB-C-Netzteils dadurch nicht gerade aufgewertet. Bei einem Netzteil kann man das aber sicher verschmerzen.

Das LinkOn Ganius kommt mit tauschbaren Netzsteckern, was einerseits praktisch ist, aber andererseits dem Design des Netzteils nicht unbedingt zugute kommt.
Das LinkOn Ganius kommt mit tauschbaren Netzsteckern, was einerseits praktisch ist, aber andererseits dem Design des Netzteils nicht unbedingt zugute kommt.

Ansonsten wirkt die Verarbeitung recht solide. Die USB-A- und USB-C-Stecker sitzen fest und ohne zu wackeln und auch die Ladung läuft zuverlässig.

Da es sich beim LinkOn Ganius um ein Gallium-Nitrit-Netzteil handelt, bietet es für seine Größe eine sehr ordentliche Ausgangsleistung von insgesamt bis zu 136 Watt bzw. 166 Watt, wenn man dem Produkttext eher glaubt als der Zertifzierung.

Die GaN-Netzteile sind seit einigen Monaten im Kommen und haben einen großen Vorteil: Sie lassen sich kleiner bauen als die gewohnten Silizium-Netzteile und sie erzeugen auch weniger Abwärme, was ebenfalls eine geringere Baugröße erlaubt.

So groß wie das Apple 96 Watt Netzteil, aber deutlich mehr Power

Einer der Hauptgründe, warum man sich ein solch leistungsstarkes Netzteil holt, ist sicher, weil man sein MacBook Pro und dazu noch einige andere Geräte aufladen möchte. Das große 16 Zoll MacBook Pro mit Intel-Chip benötigt tatsächlich bis zu 96 Watt, sodass das LinkOn Genius mit 100 Watt Leistung auf einem USB-C Port sicher eine gute Wahl ist.

Von der Größe ist es vergleichbar mit dem Apple Netzteil für das MacBook Pro, aber es bietet dazu noch einen weiteren USB-C-Port und zwei USB-A-Ports, mit denen man iPad, iPhone, Kopfhörer oder Powerbanks laden kann.

Das LinkOn 136 Watt Netzteil kann man problemlos als Alternative zum Original-MacBook-Pro-Netzteil einsetzen – und es kann nebenbei noch mehr Geräte aufladen.
Das LinkOn 136 Watt Netzteil kann man problemlos als Alternative zum Original-MacBook-Pro-Netzteil einsetzen – und es kann nebenbei noch mehr Geräte aufladen.

Laden mit MacBook Pro, iPad Pro und iPhone

Ich habe mir angewöhnt, für Tests von Netzteilen nicht nur USB Lastwiderstände zur Simulation von Verbrauchern zu nehmen, sondern immer auch die Apple Geräte zu verwenden und diese auch gleichzeitig zu laden. Manche Ladegeräte neigen dazu, dass sie bei der Belegung von mehreren Ports den Ladeprozess immer wieder stoppen und neu starten. Das sorgt durch die akustischen Signale der Geräte beim Ladebeginn für eine recht nervige Geräuschkulisse.

Glücklicherweise ist dies beim LinkOn Ganius 136 Watt Ladegerät nicht der Fall. Alle angeschlossenen Geräte machen nur einmal einen Ton beim Ladestart und bleiben dann ruhig, während sie geladen werden.

Praxistest: MacBook Pro 15 Zoll lädt mit voller Kraft

Mein erster Testkandidat war mein MacBook Pro 15 Zoll (Intel). Ich habe dieses auf ca. 35 Prozent Akkustand entladen und dann ohne weitere Verbraucher an das LinkOn Ganius Netzteil gesteckt.

Nach 10 Minuten laden (während des Betriebs) konnte ich ca. 16,5 Wh und 12 % Akkustand gutmachen. Die Ladeleistung lag dabei um die 80 Watt – mehr benötigt, das MacBook Pro nicht, weshalb ich die 100 Watt nicht erreichen konnte.

An Port 1 liefert das LinkOn USB Netzteil über 80 Watt für mein MacBook Pro. Nur über Port 2 würde es – bei Mehrfachbelegung – nur 30 Watt Leistung erhalten.
An Port 1 liefert das LinkOn USB Netzteil über 80 Watt für mein MacBook Pro. Nur über Port 2 würde es – bei Mehrfachbelegung – nur 30 Watt Leistung erhalten.

 

Zum Vergleich habe ich das MacBook Pro nochmals auf 35 % Akkustand entladen und dann mit dem Hunda A1903 Netzteil geladen, das ich oben bereits erwähnt habe. Nach 10 Minuten am Ladekabel erreichte ich mit dem Hunda auch 12 % mehr Akkustand, aber „nur“ ca. 13,9 Wh, die über das Kabel ins MacBook Pro flossen.

Der Unterschied bei den Wattstunden (Wh) ist nicht riesig und im Alltag wird man ihn vermutlich nicht einmal merken, aber er ist messbar. Es kann jedoch sein, dass der Unterschied über einen längeren Zeitraum wieder schwinden würde. Der Ladestrom ändert sich während des Ladens immer mal wieder, weil die Ladeelektronik im MacBook Pro den Vorgang so steuert, dass der Akku möglichst schonend geladen wird.

Beim Laden mit dem Hunda A1903 flossen zwar etwas weniger Wattstunden in das MacBook Pro, aber dafür hat es den Vorteil, dass beide USB-C Ports bei Doppelbelegung bis zu 60 Watt liefern.
Beim Laden mit dem Hunda A1903 flossen zwar etwas weniger Wattstunden in das MacBook Pro, aber dafür hat es den Vorteil, dass beide USB-C Ports bei Doppelbelegung bis zu 60 Watt liefern.

 

Der Härtetest für das LinkOn Ganius 136 Watt

Mein selbst gestalteter Härtetest für das Netzteil sah so aus, dass ich alle Ports mit Geräten belegt habe. Dabei kamen die folgenden Verbraucher zum Einsatz:

  • MacBook Pro 15 Zoll (Intel)
  • iPad Pro 12,9 Zoll
  • iPhone 12 Pro Max
  • 26.800 mAh Powerbank

Dazu lief auf dem MacBook Pro ein CPU Stresstest, damit es die maximale Leistung vom USB-C Port abruft. Die Messungen habe ich mit dem USB-C Multimeter von Innovateking ausgeführt.

Ergebnisse mit dem LinkOn Ganius

Das LinkOn Netzteil lieferte am 1. USB-C Port bei Vollbelegung weiterhin die maximale Leistung von ca. 84 Watt an das MacBook Pro. Der Port hätte sicher auch 100 Watt abgegeben, aber mein MacBook Pro hat dies nicht verlangt.

Der zweite USB-Port war dagegen auf 30 Watt gedrosselt, sobald der USB-C Port 1 belegt war.

Solange man das MacBook Pro an Port 1 und das iPad Pro an Port 2 lädt, ist das kein Problem. Nur falls man sich verstöpselt und die beiden Ports vertauscht, wird das MacBook Pro nicht mehr ausreichend mit Strom versorgt, da es mit 30 Watt Leistung nicht laden kann.

Die Vollbelegung mit allen möglichen Geräten ist ein guter Test, um zu sehen, was tatsächlich von den Ports geliefert wird.
Die Vollbelegung mit allen möglichen Geräten ist ein guter Test, um zu sehen, was tatsächlich von den Ports geliefert wird.

Ergebnisse mit dem Hunda A1903

Ich habe das gleiche Szenario noch mit dem Hunda Netzteil ausprobiert und hier war die Leistungsverteilung der USB-C Ports so geregelt, dass bei Belegung beider Ports jeder USB-C-Port für sich über 60 Watt verfügen konnte.

Das ist ein Vor- und Nachteil zugleich, denn einerseits wird so beim Hunda an jedem Port das MacBook Pro geladen, egal in welchen man es einsteckt, aber zum anderen erhält es eben nicht die maximale Leistung und lädt dadurch nicht ganz so flott, wie an Port 1 des LinkOn Ganius.

Mein Fazit zum LinkOn Ganius PD-012PT

Das LinkOn Multiport USB-C Netzteil ist auf jeden Fall eine solide Empfehlung, wenn es darum geht, Apple Geräte, Powerbanks und Kopfhörer parallel mit Strom zu versorgen.

Die immense Ausgangsleistung und die Tatsache, dass alle Geräte parallel ohne Komplikationen laden, sorgt dafür, dass ich grünes Licht für das Gerät gebe.

Steckt man das Ladegerät in eine Steckdose, hat man sofort ein schlechtes Gefühl, da es wirklich weit absteht und vorbeilaufende Kinder schnell mal dran hängen bleiben können.
Steckt man das Ladegerät in eine Steckdose, hat man sofort ein schlechtes Gefühl, da es wirklich weit absteht und vorbeilaufende Kinder schnell mal dran hängen bleiben können.

 

Das Hunda Netzteil gefällt mir persönlich trotz allem etwas besser, da es aus meiner Sicht zwei Vorteile hat:

  1. Es kommt mit einem Netzkabel und birgt daher nicht die Gefahr, dass man das eingesteckte Ladegerät an der Steckdose abbricht.
  2. Die Verteilung der Ladeleistung bei der Belegung der USB-C-Ports mit zweimal 60 Watt ist für meinen Praxisalltag hilfreicher als ein 100 Watt und ein 30 Watt Port.

Update 11.10.2022: 10% Rabatt direkt bei LinkOn

Das LinkOn Ganius Netzteil könnt ihr mit dem Code “SIRAPFELOT” direkt bei LinkOn im Shop bestellen. Mit dem Code gibt es 10% Rabatt und wenn ihr anklickt, dass ihr aus Deutschland kommt, wird die Ware auch aus der EU an euch verschickt, sodass keine Kosten für den Zoll anfallen.

Danke an LinkOn für den Rabattcode.

Hat dir der Artikel gefallen und helfen dir die Anleitungen im Blog? Dann würde ich mich freuen, wenn du das Blog über eine Steady-Mitgliedschaft unterstützen würdest.

7 Kommentare zu „Im Test: LinkOn Ganius 136W 2x USB-C und 2x USB-A Ladegerät“

  1. hallo,
    ist bei deinem link zum Hunda direkt beim Hersteller 15 USD sparen, wenn ihr den Code „JensCoupon2021“ angebt auch die neue Zollbestimmung berücksichtigt. Fallen Einfuhrgebühren an ?

    1. Hallo Jutta! Ich bin kein Zollexperte und kenne die “neuen” Bestimmungen nicht, aber der Preis bei dem Shop ist fast 50% günstiger als bei Amazon. Ich denke, so teuer kann der Zoll nicht sein. LG, Jens

  2. Ich sehe allerdings keine Erwähnung des Versuchs, die USB-A-Anschlüsse neben den USB-C-Anschlüssen zu verwenden. Haben Sie jemals mehr als 130W bekommen, als Sie das getestet haben?

    1. Hallo Alex! Doch, das habe ich auch gemacht, da ich sonst nicht die maximale Leistung hätte abrufen können. Aber die MacBook Pro Modelle verbrauchen nur kurzzeitig viel Strom beim Laden und müssen nicht die Maximalleistung haben. Der Test ist aber schon einige Monate her und ich weiß nicht mehr genau, wie die Einschränkungen waren, wenn man alle Ports belegt.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Sir Apfelot Blog findest du Ratgeber, Anleitungen und Testberichte zu Apple Produkten wie iPhone, iPad, Apple Watch, AirPods, iMac, Mac Pro, Mac Mini und Mac Studio.

Specials