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Aktuell geht der Xiaomi TYY01ZM Projektor in den offiziellen Verkauf. Der Beamer mit LED-Technik bringt nicht nur ein schön helles Bild an die Wand, Leinwand oder Hauswand, sondern hat auch interne Lautsprecher für die Audioausgabe on Board. Ich hatte die Chance, mir den Xiaomi TYY01ZM als Test-Produkt einige Tage vor Verkaufsstart anzusehen. Wie meine Erfahrungen ausgefallen sind, welche Hürden es bei der Nutzung gibt und was es zu Betriebssystem, Bedienung, Bild und Klang zu sagen gibt, das habe ich euch im Folgenden zusammengefasst. Vorab schon einmal der Hinweis: die Qualität stimmt bei diesem neuen Xiaomi-Produkt mal wieder.
Der Xiaomi TYY01ZM Projektor Test hat Vorteile und Nachteile des LED-Beamer aufgezeigt. Daten und Leistung des Mijia Projektors findet ihr im Folgenden.
Bevor ich zum Hands-On und dem Test des Projektors komme, möchte ich euch erst einmal die technischen Daten der Xiaomi TYY01ZM Beamer-Sound-Kombination aufzeigen. Damit bekommt ihr schon einmal einen Einblick in die zu erreichende Leistung des Geräts. Angaben wie die Nutzung bei Tageslicht, die Bildgröße bei bestimmten Entfernungen, etc. führe ich nicht nur als Abschreibübung von der Produktseite oder Bedienungsanleitung an, sondern habe sie im Test auch bestätigen können.
Getestet habe ich bei diesem LED-Beamer die Einrichtung, die Nutzung mit HDMI-Geräten (Apple MacBook Pro, Nintendo Switch), den Aufruf von Medien von einer USB-Quelle, verschiedene Einstellungen, die Bildkorrektur bei schräger Ausrichtung, den Klang sowie die Sound-Ausgabe auf Kopfhörer und einiges mehr. Was toll geklappt hat, wo es Hürden gab, welche Work-Arounds man hier und da anwenden kann und an welche Grenzen man stößt, das habe ich versucht, im Folgenden so gut wie möglich zusammenzufassen.
Wenn ihr noch Fragen zum Gerät habt oder vor dem Kauf etwas bestimmtes wissen bzw. ausprobiert haben wollt, dann lasst einfach einen Kommentar unter diesem Beitrag da 😉
Der Xiaomi TYY01ZM Mijia Projektor kam in einem recht einfachen Karton an, der mit einer Kunststofffolie umschlossen war. In dem Karton war dann die eigentliche Produktverpackung sowie darin der Beamer. Dass es sich um ein hochwertiges Gerät handelt, hat man gleich daran gemerkt, dass es nicht einfach nur in weiterem Karton eingepackt und in eine Tüte gesteckt wurde, sondern dass für die Polsterung Styropor verwendet wurde und dass Folien zum Abziehen alle Seiten des Beamers schützten. Die Fernbedienung, die dafür vorgesehenen Batterien sowie das Netzkabel für den LED-Projektor waren noch einmal in einer eigenen kleinen Box verpackt. Allem oben auf lag die Bedienungsanleitung, welche komplett in Chinesisch gehalten ist.
Schon nach dem Auspacken ergaben sich, wie bei den zuvor schon getesteten Saugrobotern und dem Luftfilter von Xiaomi, zwei kleine Problemchen: einmal ist der Netzstecker nicht auf Euro-Steckdosen ausgelegt und benötigt einen Adapter; und einmal ist die Bedienungsanleitung nicht auf Englisch oder Deutsch verfügbar. Hilfe bietet hier aber (sowie auch beim Betriebssystem) die Kamera-Funktion des Google Übersetzers, die recht schnell Chinesisch auf Deutsch übertragen kann. Übrigens: anstelle eines Stecker-Adapters könnt ihr auch ein Kabel für die Kleingeräte-Buchse C7 verwenden – beispielsweise von einem Radio.
Die Fernbedienung des Xiaomi TYY01ZM LED-Beamer ist übersichtlich und nimmt per Bluetooth Kontakt zum Gerät auf. Das ist praktisch, da man sie damit nicht direkt darauf ausrichten muss, sondern – wie vom TV gewohnt – die Fernbedienung auf das Bild an der Wand richten kann. Sie kann sogar für die Sprachsteuerung des Beamers verwendet werden, falls ihr des Chinesischen mächtig seid.
Die Fernbedienung erleichtert die Bedienung des Xiaomi Beamers und ist intuitiv nutzbar.
Ansonsten ist sie intuitiv für die Menüs und das Betriebssystem nutzbar – der Power-Button ist selbsterklärend, der Tasten-Ring mit mittlerer Bestätigungstaste ebenfalls. Es gibt auch einen Home-, einen Zurück- und einen Menü-Button. Letzterer führt u. a. zum Autofokus und der Bildkorrektur wenn man ihn mehrere Sekunden lang drückt. Abschließend bietet die Fernbedienung Tasten für die Regelung der Lautstärke.
Leider habe ich hier vergessen, Fotos zu machen, weil ich super-beschäftigt damit war, die ganzen Menüpunkte zu übersetzen und zu versuchen, das Richtige anzuklicken. Die Einrichtung lässt sich aber mit wenigen Schritten zusammenfassen:
Volle Farben und "schwarzes Schwarz" bekommt man bei Dunkelheit natürlich am besten.
Einfach per HDMI einen Computer anschließen und Netflix schauen 😉
Je nachdem, was ihr alles einrichten wollt und ob ihr als Chinesisch verstehende Person vielleicht ein Mi TV Konto verknüpfen bzw. einrichten wollt, würde ich einen Zeitaufwand von einer halben bis Stunde für alles einplanen. Aufstellen, einrichten und mit anderen Geräten koppeln mit eingerechnet. Per HDMI lassen sich natürlich auch DVD, Blu-Ray, Netflix, Amazon Prime Video und Co. nutzen.
Drückt ihr ein paar Sekunden auf die Menütaste der Fernbedienung, dann ist der erste von drei wählbaren Punkten der Autofokus. Dieser braucht nur 3 Sekunden und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen 😀 Der zweite Punkt im Menü ist die Bildkorrektur. Schade finde ich, dass diese nicht auch automatisch ist. Wenn ihr ein perfekt gerades Bild wollt, obwohl der Projektor schräg zur Wand steht, dann sollte das Gerät nicht nur auf einer komplett ebenen Fläche stehen, sondern ihr solltet je nach Bildgröße auch einen Zollstock bereit halten 😉 Die Korrektur nehmt ihr mit dem Tastenrad und der darin befindlichen Bestätigungstaste vor – das Prozedere ist ziemlich selbsterklärend.
Hält man die Menü-Taste etwa 3 Sekunden gedrückt, dann erscheint das Menü für die Bildkorrektur.
Beim Autofokus wird ganz unauffällig ein weiteres Xiaomi-Produkt beworben.
Wie gesagt: es ist alles in chinesischer Sprache gehalten. Beim Vorgänger des Geräts, einem ungleich teureren und nicht so mobilen Laser-Projektor gab es die Möglichkeit, per USB einen Patch aufzuspielen, der zumindest 75% des Betriebssystems auf Englisch übersetzt hat (habe ich in verschiedenen Reviews gelesen). Da der von mir getestete Xiaomi TYY01ZM LED-Beamer allerdings ziemlich neu ist, konnte ich eine solche Möglichkeit noch nicht finden. Deshalb rate ich euch, wenn ihr euch für das Produkt entscheidet, zur Verwendung einer Übersetzungssoftware auf dem Smartphone, welche auf die Kamera zugreifen und fotografierten Text übertragen kann. Bspw. der Google Übersetzer.
Falls es mal eine Möglichkeit gibt, den Xiaomi Mijia Projektor mit DLP-Technologie und LED-Lampe auf Englisch zu nutzen, dann wird es hier ein entsprechendes Update geben. Zum Marktstart des Produkts habe ich eine solche aber noch nicht ausmachen können.
Das Apple MacBook Pro sowie sicher auch andere Mac- bzw. iMac-Modelle könnt ihr mit dem Xiaomi TYY01ZM auf verschiedene Art und Weise verbinden. Ich empfehle den Weg über das HDMI-Kabel, da es da die wenigsten Latenzen gibt. Bei einer Entfernung von etwa 2,5 m über AirPlay habe ich merkliche Latenzen feststellen können, die besonders dann nerven können, wenn man mit der Maus im System navigieren oder auf Webseiten rumklicken will. Über HDMI klappt das alles flüssiger und mit keiner so merklich großen Zeitverzögerung.
Die Anschlüsse auf der Rückseite des neuen Xiaomi Projektors.
Übrigens: ihr könnt den Beamer auch als Bluetooth-Lautsprecher für den Mac verwenden. Die Kopplung über Bluetooth für diesen Zweck ist über das Menü des Projektors bzw. über das Bluetooth-Menü des Mac in macOS möglich. Jedoch muss der Projektor dafür eingeschaltet sein und somit also auch ein Bild an die Wand werfen. Wollt ihr nur Musik hören, ist das also nicht zu empfehlen. Lasst ihr aber zum Beispiel eine Slideshow laufen, zeigt eure Urlaubsbilder oder dergleichen, dann könnt ihr nebenher natürlich auch Musik abspielen lassen.
Die Nutzung einer Spielekonsole wie der Nintendo Switch über HDMI am Xiaomi-Beamer ist möglich; aber von meiner Warte aus nicht zu empfehlen. Auch hier habe ich Latenzen von etwas mehr als einer Sekunde registriert. Egal ob Shooter, Jump’n’Run Game, Rollenspiel oder Racer – die Zeitverzögerung sorgt überall für Frust und ungenaue Steuerung. Getestet habe ich mit den Spielen Skyrim und Fortnite.
Die Nutzung eines USB-Speichers am Xiaomi TYY01ZM Mijia Projektor ist denkbar einfach: einfach die Bilder, Videos und / oder Lieder auf einen USB-Stick ziehen und hinten an dem Gerät anstecken. Dann im Home-Bildschirm „USB“ auswählen und aussuchen, welche Aktion man ausführen möchte – entweder bestimmte Medien wiedergeben oder die Ordner durchsuchen. Beispielsweise bei der Wiedergabe von Musik kann man im Medienplayer dann auch noch weitere Such- und Ordnungsoptionen auswählen: Künstler, Alben, etc. Das funktioniert alles ohne Probleme.
Die Optionen bei der Nutzung von USB-Geräten erschließt sich auch ohne Sprachkenntnisse.
Musik auf dem USB-Stick? Der Medienplayer sorgt für Ordnung und die Wiedergabe-Anzeige.
Wie oben schon angedeutet, so könnt ihr den Projektor auch per Bluetooth und AirPlay vom Mac aus ansteuern. Allerdings könnt ihr auch die Audioausgabe vom Projektor zu einer Box / einem Soundsystem damit regeln. Und das kann ich euch durchaus empfehlen. Denn je nachdem, wie ihr euer Heimkino anordnet, ob der Beamer vor, hinter, über oder unter euch steht, lohnt sich der interne Sound mit den zwei 10W Lautsprechern nicht.
Die Auswahl des Xiaomi TYY01ZM als Bluetooth-Lautsprecher.
Vor euch ist das noch praktisch. Aber ist er neben euch schräg auf die Wand vor euch gerichtet, dann solltet ihr entweder per Klinkenausgang oder per Bluetooth eine Box, eine Soundbar oder eine Anlage ansteuern, die ihr vor respektive unter das projizierte Bild / hinter die Leinwand stellt. Auch hinter euch macht der Sound des Projektors wenig Sinn, weshalb ich hierfür die Umleitung der Audiospur empfehle.
Per se möchte ich aber nicht von den internen Boxen des Geräts abraten – deren Klang ist durchaus brauchbar. Es scheppert nichts, nichts fiept oder quietscht und alles wirkt ziemlich ausbalanciert. Tiefen kommen gut rüber und auch Mitten sowie Höhen hören sich gut an. Man kann Filme durchaus damit genießen, wenn man nicht gerade Dolby Surround oder Dolby Atmos erwartet. Stellt man das Gerät vor sich, dann ist das natürlich am besten, weil so Bild und Ton beide von vorne kommen.
Jedoch kommt einem dann auch der Sound der beiden Lüfter entgegen, welche die Wärme des Geräts nach hinten aus dem Gerät pusten. Der dadurch verursachte „Lärm“ hält sich zwar in Grenzen unter 30 dB, jedoch möchte ich das Geräusch nicht unerwähnt lassen. Auch wenn das Gerät neben euch steht, ist das zu beachten. Meist schaut man Filme ja aber nicht im Flüsterton, sondern mit ordentlich Sound, sodass das Lüftergeräusch auf jeden Fall übertönt wird. Für die ruhigen Indie-Dramen könnt ihr natürlich auch per Bluetooth oder Klinke entsprechende Kopfhörer anschließen.
Eine Empfehlung zum Kauf und zur Nutzung des Xiaomi TYY01ZM kann ich all jenen aussprechen, die nach einem neuen, leistungsstarken und kleinen LED-Beamer suchen, sich aber auch ein bisschen mit der Übersetzung des Systems, der Menüs und / oder der Bedienungsanleitung aus dem Chinesischen auseinandersetzen können.
Das RGB-Flimmern stammt von der Kamera, da Sir-Apfelot.de eine großflächig weiß gestaltete Seite ist.
Wie oben schon erwähnt, kann man per Computer am Xiaomi Mijia Projektor natürlich auch Netflix schauen.
Oder RBTV auf YouTube.
Hat man den Projektor ein paar Tage in Benutzung, dann weiß man schnell, wo man für welche Funktion drücken muss. Da die meisten von euch sicher Medien über HDMI einspeisen werden, ist das alles kein Problem. Einfach im Startbildschirm „HDMI“ auswählen (steht sogar in lateinischer Schrift da) und dann alles andere über das angeschlossene Gerät regeln. Im Grunde super-einfach.
Der Xiaomi TYY01ZM LED-Projektor hat sich im Test ziemlich gut geschlagen. Dass ich mich mit der chinesischen Sprache rumschlagen und einen Adapter für den Netzstecker nutzen muss, das war mir vorher schon klar. Deshalb gibt es dafür von meiner Seite keine Bezeichnung als Mängel oder Nachteile. Dementgegen kann ich abschließend das gute Bild (auch bei Tageslicht), den brauchbaren Sound, die Konnektivität mit drei Anschlüssen sowie WLAN und Bluetooth, und die mit etwas Eingewöhnung doch leichte und intuitive Bedienung loben. Oder um es ganz kurz zu machen: es ist ein positives Fazit, das dieser Test hervorbringt. Ich kann den Kauf und die Nutzung des Geräts empfehlen, wenn ihr (vorerst) nicht auf ein deutsches oder englisches System besteht.
Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.
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3 Kommentare
Danke für dieses Review. Sehr schön. Mich wundert etwas die Latenz über HDMI. Stellst Du diese auch fest, wenn keine Bluetooth-Boxen verbunden sind? Eine Sekunde wäre schon wirklich extrem – immerhin bewirbt Xiami ja auch die Kompatibilität mit PS4, Switch und Xbox 🙁
Hallo Magnus,
entschuldige bitte die späte Rückmeldung. Ich habe die Switch nochmal an den Projektor angeschlossen und die gleichen Beobachtungen gemacht – mit und ohne Bluetooth-Box. Von dieser also unberührt werden Bild und Ton von der Konsole verzögert auf dem Projektor wiedergegeben. Meines Wissens wirbt Xiaomi im Zusammenhang mit diesem Gerät vor allem mit der Kompatibilität zur PlayStation. Ich weiß nicht, ob es da besser läuft als mit der Switch – kann aber mal versuchen, eine PS4 für einen entsprechenden Test ranzukriegen.
MfG
Johannes
warum kann ich youtube vom Handy nicht auf den xiaomi laser projektor streamen, obwohl chromecastv integriert ist? Das Symbol zum streamen ist auf dem Handy sichtbar. es wird aber Verbindungsfehler angezeigt