Kapitel in diesem Beitrag:
Ich finde, es wäre längst an der Zeit, dass Apple die Paste-App aufkauft und die Funktion fest in macOS verbaut. Wer einmal mit einem solchen Clipboard-Manager wie Paste gearbeitet hat, wird ihn in Zukunft nicht mehr missen wollen. Es ist einfach super-praktisch, wenn man auch auf ältere Inhalte der Zwischenablage Zugriff hat, um diese wiederzuverwenden.
Auf der Webseite von Paste erfährt man im Bereich "Tipps & Tricks" viel über den effektiven Einsatz der App – gerade in Verbindung mit Tastenkürzeln.
Um die Funktion von Paste zu erklären, muss man erst einmal das Problem bei der Verwendung der normalen Zwischenablage erkennen. Und mein Hauptproblem mit dem üblichen Copy-and-paste ist schlichtweg, dass es nur einen Slot – als nur ein Fach in der Zwischenablage – gibt.
Habe ich etwas Neues per CMD + C kopiert, ist der alte Inhalt des Clipboards verloren. Das ist insoweit etwas unpraktisch, da ich sehr häufig einen älteren Wert der Zwischenablage brauchen könnte, aber einfach nicht mehr dran komme.
Das wäre der Fall, wenn ich nicht die Paste.app hätte, denn dieses Tool legt quasi einen Verlauf der Zwischenablageinhalte an. Mit einem Tastenkürzel – bei mir ist es CMD + Shift + V – bekomme ich eine Liste der letzten Inhalte angezeigt und kann daraus etwas wählen und erneut einsetzen. Das Beste an der Sache: Die Liste kann man sogar durchsuchen.
Effektiv arbeitet man mit Paste besonders dann, wenn man sich die passenden Tastenkürzel einprägt, um schnellen Zugriff auf die Pinwand oder auf die Funktion "Schnelles Einfügen" zu haben.
Die Paste.app erscheint nicht im Dock, aber ist dafür in der Menüleiste verfügbar. Die Historie blendet man sich in der Regel jedoch mit einem Tastatur-Shortcut ein.
Eine sehr schöne Sache an Paste ist, dass es sich nicht nur Texte merkt, sondern auch kopierte Grafiken, HEX-Farbcodes, Musikclips, URLs oder was auch immer man in die Zwischenablage bekommt.
Bei URLs erhält man eine kleine Vorschau der Webseite in der Liste, bei HEX-Codes wird die entsprechende Webfarbe eingeblendet, Bilder werden ebenfalls dargestellt und bei Texten sieht man eine mehrzeilige Textvorschau.
Aktiviert man die Paste-Pinwand mit den letzten Einträgen, sieht man am unteren Bildschirmrand die entsprechenden Inhalte in Kacheln.
Im Grunde ist die Aufbewahrung der Zwischenablage eine tolle Sache, aber sie birgt eine gewisse Gefahr, wenn man viel mit Grafikprogrammen arbeitet und dort fleißig größere Bildteile kopiert.
Man kann sich vorstellen, dass die Speicherung dieser ganzen Bilddaten deutlich mehr Speicherbedarf benötigt als das Aufbewahren von einigen Textschnipseln.
Lösen kann man die Sache jedoch gleich auf zwei Arten:
Über die Regeln wird zum Beispiel automatisch definiert, dass Passwortmanager keine Informationen in die Paste-Historie ablegen dürfen.
Sicher ist es interessant zu wissen, wo mir Paste.app am häufigsten hilft, denn so findet man eventuell auch für sich einen Anwendungsfall für die App. Bei mir kommen die folgenden Szenarien am häufigsten vor:
Es gibt zahlreiche Fälle, bei denen mir Paste das Leben in den letzten Jahren komfortabler gemacht hat. Aus dem Grund hat es sich hier die "Pick der Woche"-Auszeichnung wirklich verdient.
Über die Einstellungen von Paste lässt sich festlegen, wie lange Inhalte der Zwischenablage aufgehoben werden sollten. Ich habe dies auf ein Jahr gestellt, damit ich auch selten genutzte Daten wieder nutzen kann.
Wer bereits Nutzer von Setapp ist, kann sich Paste direkt installieren, da es in der Setapp-Sammlung von (grandiosen) Apps bereits seit Längerem einen Platz hat.
Wer noch kein Setapp verwendet, kann sich die App entweder bei den Entwicklern kaufen oder (das wäre meine Empfehlung) wirft mal einen Blick auf das Setapp-Abo. Für mich hat sich Setapp schon mehrfach gelohnt, da ich einige der Apps ständig in Verwendung habe.
Ein Hinweis noch: Die Paste-App gibt es auch unter iPadOS und iOS, allerdings habe ich sie dort noch nicht verwendet. Die App synchronisiert ihre Daten mit iCloud und so hat man auch automatisch eine geteilte Zwischenablage zwischen mehreren Macs oder auch an iPhone und iPad. Allerdings gibt es diese Funktion (ohne Historie) auch nativ unter macOS und iOS bzw. iPad OS.
Ich habe den Hinweis bekommen, dass man auf der Webseite von Paste.io nicht sehen kann, wie viel die App kostet. In der Tat wird das nicht richtig kommuniziert, was ich etwas schade finde. Darum hier die Kosten im Klartext:
Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.
4 Kommentare
Also ich benutze seit Jahren Unclutter aus dem AppStore.
Lässt sich via Zwei-Finger-Geste einfach aus der Menüleiste (auf Wunsch auch ohne Symbol) aufklappen und beinhaltet zudem noch eine Ablage für Dateien und Notizen.
Neben PopClip und Yoink eines meiner Must-Have-Apps auf dem Mac.
Hallo Dirk! Dank dir für die App-Empfehlungen. Klingt gut. :D
Ola ;-)
Ehrlich gesagt ist mir da das kostenlose Clipy (Vorgänger hieß ClipMenu) besser, zumindest für meinen Workflow. Da klappt eine Liste auf mit Einträgen, ich kann wählen wie viele und wie sie aufklappen.
Wenn ich das Snippets-Fenster aufrufe, kann ich in aller Ruhe alle Textschnipsel etc. editieren, korrigieren und so weiter.
Bei Pasteapp lädt die Seite derzeit gar nicht erst (Unterseiten aj ,muss man aber erst über Suchmaschinen finden), dann finde ich es grob unseriös, wenn man den Preis vor mir zu verbergen sucht – und er nur ganz klitzeklein auf der Apple-Seite steht (der Hersteller verschweigt es völlig!).
Anyway: Zwischenablage-Tools sind ziemliche Grundlage, möchte nicht mehr ohne leben müssen. :-D
Glückauf, Ollie
Hallo Ollie! Dank dir für deine Tipps. Stimmt auch, das mit dem Preis. Ich kenne Paste-App noch von Zeiten, zu denen es mit einem Einmalkauf getan war. Mittlerweile haben Sie aber auf Abo umgestellt und berechnen 0,99 USD pro Monat bzw. 9,99 USD pro Jahr. Ich habe danach nicht geschaut, da ich es sowieso über Setapp bekomme… aber dein Hinweis (auch mit Clipy) ist gut!