Kapitel in diesem Beitrag:
Vor kurzem hatte ich mal wieder eine Macke am Mac, die das Arbeiten unmöglich machte und mir zeigte, wie wichtig es ist, irgendwo ein bootbares Backup zu haben. Das kleine Problem mit den bootbaren Backups auf externen, drehenden USB-Platten ist, dass sie leider sehr langsam starten. Das heißt, gerade wenn man am dringendsten Hilfe braucht, muss man ewig warten, bis das System von der externen Festplatte hochgefahren ist. Aus dem Grund wollte ich mir eine externe SSD-Festplatte kaufen, auf die ich mit macOS Mojave und ein paar wichtige Dienstprogramme wie SuperDuper! packe und dann auf diese Platte auch den Installer von Mojave packen. Sozusagen als "Rettungsinsel", falls mein Startvolume mal nicht mehr richtig bootet und ich eine Alternative zum Starten benötige, um die Macintosh-HD zu reparieren.
Aus meiner Sicht gibt es derzeit eigentlich nur drei vernünftige Anbieter, denen ich mein Vertrauen in Sachen SSD schenken würde: SanDisk, Samsung und Transcend – genau in dieser Reihenfolge. Die Lösung von Transcend finde ich unverhältnismässig teuer – aus dem Grund würde ich eher zu SanDisk oder Samsung greifen. 😉
Keine Sorge, ich mache mir keine Hoffnungen, dass Hersteller wie SanDisk und Samsung nicht die Produktion in China erledigen lassen. Allerdings erhoffe ich mir, dass in der Tat, dass sie bessere Qualitätskontrollen haben, als eine Noname-Marke wie Teyadi. Aus dem Grund ist für mich auch ein Preisvergleich interessant, denn wenn eine externe Sandisk SSD mit der gleichen Speicherkapazität nur einige Euro mehr kostet, würde ich wohl eher zu dieser greifen.
Also hier mal die Preise (Stand: 23.11.2018) von den 500 GB Modellen auf Amazon. Die 500 GB ist übrigens die einzige Variante, die sich bei Teyadi, Sandisk und Samsung überschneidet, denn während Teyadi sonst nur noch kleinere Modelle mit 128 oder 256 GB im Handel hat, bieten SanDisk und Samsung nur noch größere Modelle mit 1 TB oder 2 TB an:
Man sieht schon: Im Vergleich zur SanDisk ist die Teyadi-China-SSD nur minimal (5 EUR) günstiger. Bei Samsung und Transcend macht das Ganze schon einen größeren Unterschied. Vom Preis her ist die Teyadi also nur bedingt ein "Kracher".
Mit in der Verpackung kommt:
Die technischen Daten:
Um die Größe der SSD mal im Verhältnis zu sehen, habe ich sie hier mit einem Euro-Stück und einem üblichen USB-Stick abgelichtet.
Die eigentliche Aufgabe einer externen SSD ist das schnelle Lesen und Schreiben von Daten – sonst könnte man auch auf eine günstigere "drehende" Festplatte zurück greifen. Wie gut sich die Teyadi dabei im Vergleich zur internen SSD meinem MacBook Pro 2017 und der SanDisk Extreme Portable SSD schlägt, habe ich hier für euch mit der Benchmark-Software AJA System Test ausprobiert. Die Ergebnisse sind natürlich immer nur Momentaufnahmen und auch etwas fehlerbehaftet, da Hintergrundprozesse auf meinem MacBook beim Test dazwischen "funken" konnten. Aber trotzdem denke ich, dass es verläßliche Praxiswerte sind.
Alle Tests habe ich mehrmals durchlaufen lassen, um Ausreisser zu erkennen, aber die Screenshots, die ich verwendet habe, sind solche, die einen guten Durchschnittswert der Testwerte darstellen.
SSD Hersteller | Schreib-Zugriff (WRITE) | Lese-Zugriff (READ) |
---|---|---|
Apple (intern) | 1750 MB/s | 1468 MB/s |
SanDisk | 475 MB/s | 511 MB/s |
Teyadi | 130 MB/s | 412 MB/s |
Die Screenshots der AJA System Test Benchmarks findet ihr hier:
Man sieht schon eindeutig, dass die Teyadi SSD zwar beim Lesen noch halbwegs mit der SanDisk SSD mithalten kann, aber beim Schreiben erreicht sie nur ein Drittel der Geschwindigkeit. Ein Unterschied, der im Praxiseinsatz sicher zu spüren ist.
Ein wichtiger Punkt ist sicher noch die "Outdoortauglichkeit". Während die SanDisk Extreme Portable vom Hersteller als wasserdicht und staubdicht nach IP-55 klassifiziert ist, hat keiner der anderen Anbieter sowas auf dem Schirm. Während die EIgenschaft "wasserdicht" bei meinem Büroeinsatz eher weniger wichtiger ist, so bekommt die SSD für "staubdicht" durchaus einen Pluspunkt bei mir. Im Schloss vom Sir Apfelot gibt’s halt ein paar Ecken, die nicht immer blitze-blank sind. 😉
Von den technischen Schreib- und Leseraten gesehen, kann die Teyadi nicht mit der SanDisk SSD und schon garnicht mit der internen Apple SSD mithalten. Die interne SSD läuft natürlich ausser Konkurrenz, da sie technisch anders angebunden ist als die USB-C Festplatten – trotzdem wollte ich die Werte mal mit in dem Test aufnehmen. Die SanDisk erreicht mit Lese- und Schreibraten von ca. 500 MB pro Sekunde eine beachtliche Leistung – und das, obwohl der Auspreis zur Teyadi nur marginal ist.
Was die Zuverlässigkeit betrifft, kann ich leider keine Aussage treffen. Da würde ich eher auf bekannte Marken wie SanDisk zurückgreifen, die mir schon seit Jahren bei SD-Karten bewiesen haben, dass sie wissen, wie man verläßliche Speichermedien baut.
Der Preisunterschied ist bei der Teyadi auch so gering, dass ich lieber die paar Euro drauf legen würde, um mir eine SSD von SanDisk zu holen. Da weiß ich eher, was ich habe. Die Teyadi hat bei mir nun trotzdem einen Platz, da ich mit ihr eine schnelle Möglichkeit habe, von einem zweiten macOS zu booten, aber für meine Backups habe ich mir eine externe 1 TB SSD von SanDisk zugelegt. Bei regelmässigen Backups ist diese höhere Geschwindigkeit zur Teyadi SSD und vor allem zu drehenden Festplatten sehr positiv zu spüren.
Aus dem Gesichtspunkt müsste ich eigentlich sagen, dass sich der Kauf der vermeintlich billigen SSD von Teyadi weder von der Geschwindigkeit noch von der Kostenersparnis lohnt, aber wer es trotzdem günstig mag, der kann sich mal die SSDs von ADATA anschauen. Die sind mir erst nach meinem Test aufgefallen und sie sind nochmal einen Tacken preiswerter als die Teyadi. Hier die aktuellen Angebote der ADATA SSDs, die ich beim der "Geiz-ist-geil"-Auswahl eher berücksichtigen würde (:
Trotz allem: Ich persönlich habe bei der SanDisk zugegriffen und bereue den Schritt nicht. Der kleine Aufpreis ist aus meiner Sicht nicht so tragisch, wenn man die SSD in Zukunft über Jahre als schnelles Backup-Medium nutzt. Wenn man das erste Mal auf ein Backup zurückgreifen muss und dies dann nicht mehr läuft, wird man meine Sichtweise verstehen. 😉
Aus dem Grund, hier meine Kaufempfehlung: Die SanDisk Extrem Portable SSD. Über folgenden Link auch erhältlich als 250, 500 GB, 1 TB und 2 TB Variante. Ich habe einen Test der 1 TB Version in Planung, der in Kürze auf dem Blog hier erscheinen wird.
Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.
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2 Kommentare
Wenn diese ganzen Affiliate-Links nicht wären…
Wie schafft man es, ein System nicht mehr booten zu können? Befehl+R klappte auch nicht mehr? Kein TimeMachine-Backup?
Wozu eine 1 TB SSD für ein Notfall-System? Dann lieber einen Recovery USB-Stick mit kleiner Kapazität…
Tja, ohne Affiliate-Links würde ich leider kein Blog und keine Gratis-Hilfe für Mac-User anbieten können… und ich versuche alle sonstige Werbung zu vermeiden, um die Artikel lesbar zu halten. Keine Banner, keine Popups von irgendwelchen Firmen etc… ich tue mein Bestes.
Wegen deiner Frage: Ich weiss nicht, wie man das schafft, hatte es aber letztens gehabt, dass der Mac beim Apple-Logo mit Balken hängen geblieben ist. Da ist man froh, wenn man noch was zum Booten hat. CMD + R funktioniert meistens noch, aber mit dieser Partition kann man eigentlich nur neu installieren, da es keine Hilfsprogramme drauf gibt.
Und das Notfall-System ist auf der 128 GB Teyadi. Das habe ich mir auch gleich die ganzen alten Installer von macOS (High Sierra etc) drauf gespielt, falls ich mal bei Bekannten helfe und ein neues System brauche, das nicht Mojave heißt.
Die 1 TB Platte habe ich nun als 1:1 Backup (logischerweise auch bootbar) in Verwendung. Und wenn du mal von einem USB-Stick gebootet hast, dann weisst du, wie öde das ist. Da kann man wirklich 5-10 Minuten fürs Booten einplanen. So macht das auch keinen Spaß. Wer sich Geld sparen will, kann das natürlich machen, aber ich nehme da lieber eine SSD.