Scary fast: Apple Oktober-Keynote 2023 zusammengefasst

Als ich gesehen habe, dass das Apple Special Event von letzter Nacht nur eine halbe Stunde dauerte, da befürchtete ich schon, ein Fazit wie „das hätte eine Pressemitteilung sein können“ schreiben zu können. Aber ich kann schonmal vorweg nehmen: es wurde abgeliefert.

Trotz der Kürze des Videos wurden alle Gerüchte bestätigt und auch viele Vergleiche zwischen der neuen M3-Chipfamilie und den Vorgängern, vor allem der M1-Chipfamilie gezogen. Nur sind die Apple-Leute dieses Mal „scary fast“ durch die einzelnen Infos gerauscht. Aber kein Problem, es gibt ja den Sir Apfelot Blog und die hiesige Event-Zusammenfassung, die ihr in aller Ruhe studieren könnt.

Hier findet ihr die Zusammenfassung des Apple Special Events im Oktober 2023. Im Folgenden gibt es Details zu M3, M3 Pro, M3 Max, MacBook Pro late 2023 und iMac 2023. Außerdem gibt es Diagramme und Hinweise zum Präsentationsvideo an sich.
Hier findet ihr die Zusammenfassung des Apple Special Events im Oktober 2023. Im Folgenden gibt es Details zu M3, M3 Pro, M3 Max, MacBook Pro late 2023 und iMac 2023. Außerdem gibt es Diagramme und Hinweise zum Präsentationsvideo an sich.

Eröffnung: Kurzfilm, gruselige Musik und Tim Cook

Den Einstieg in das Oktober-Event von Apple bot ein Kurzfilm, der die „harte Arbeit“ verschiedener Menschen am Apple Mac zeigte. Es wurden Trainer von Kinder- und Profi-Sportteams, Studierende, Leute von Headspace und Porsche, Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen, ein Designer, eine Drehbuchautorin, programmierende Schülerinnen und weitere bei der Arbeit an Apple-Produkten gezeigt. Das Fazit: Aber man arbeitet mit einem Mac – also wie schwer kann es schon sein? („Yeah, but you’re on a Mac. So, how hard can it be?“)

Nach diesem Werbefilm wurde der Schriftzug „Mac“ gezeigt, der in das reine Apple-Logo überging. Dieses wurde zum Mond in einer wolkenverhangenen Nacht. Oder anders gesagt: Halloween spielte nun endlich eine Rolle. Und das blieb auch so während der Keynote, inklusive dunkler Bildkompositionen, Vergleiche der neuen Apple-Silicon-Modelle mit „Monstern“ oder „Biestern“ und so weiter. Aber vorerst wurde man, wie immer, vom Apples CEO Tim Cook begrüßt, dessen Apple Watch Ultra mit ihrem orangenem Armband aus dem grauen Gesamtbild herausstach. Nach Lobeshymnen auf den Apple Silicon Mac ging es an die Neuigkeiten.

Welcome to my lab: M3, M3 Pro und M3 Max vorgestellt

Johny Srouji, Senior Vice President of Hardware Technologies bei Apple, lud mit gruseligem Echo und Soundeffekten sowie den Worten „Welcome to my lab“ in sein Labor-Set ein, das dunkler als sonst gestaltet war. Hier stellte er nun nach einer weiteren Lobpreisung der bisherigen Technik die neue M3-Chipfamilie vor. Wie gestern schon gemunkelt, so wurden nämlich neben dem neuen M3-Chip auch der M3 Pro und der M3 Max vorgestellt. Allerdings wurde hier nicht so viel aufgeschlüsselt wie in vorigen Präsentationen. In weiten Teilen war einfach von der M3-Chipfamilie und dem Vergleich zur M1- bzw. M2-Chipfamilie die Rede.

Die M3-Chips sind die ersten SoC-Modelle für das Personal Computing, die mit der 3-Nanometer-Technologie hergestellt wurden. Dank ultravioletter Lithografie konnten die Transistoren so klein konstruiert werden, dass man 2 Millionen davon im Querschnitt eines menschlichen Haars unterbringen kann, hieß es. Zudem, so wurde hervorgehoben, wurden die einzelnen Abschnitte der M3-Chips überarbeitet und besser gemacht, vor allem die Grafikeinheit (GPU). Zu dieser Überarbeitung gehört auch das neue „Dynamic Caching“-Feature. Anders als bisher wird für bestimmte Aufgaben kein fester GPU-Speicher mehr reserviert, sondern durch Analyse der Prozesse nur der benötigte Speicher zugesprochen.

Durch das neue „Dynamic Caching“, mit dem sich Apple einen weiteren Vorsprung in der Computerindustrie sichern will, soll die Grafikleistung des Mac noch besser genutzt werden können. Zudem ist das Feature transparent für Entwickler/innen, die sich mit ihren Apps daran bedienen können. Und es soll einen Eckpfeiler der neuen GPU-Architektur von Apple darstellen. Selbige ist nun auch für Gamer immer interessanter, da z. B. hardwarebeschleunigtes Mesh-Shading sowie hardwarebeschleunigtes Ray Tracing ermöglicht wird – zwei Grafiktechnologien, die den Mac als Gaming-Maschine attraktiver machen sollen.

Dann ging es mit den (vereinfachten) Vergleichen und Diagrammen weiter. Denn das Grafik-Rendering der neuen M3-Chipfamilie soll aufgrund der neuen GPU-Technologien bis zu 2,5-mal schneller sein als bei der M1-Chipfamilie. Im Vergleich zu den M2-Chips sollen die M3-Chips bis zu 1,8-mal schneller sein. Eine „monströse“ Verbesserung also.

Im Anschluss ging es um die CPU-Kerne der neuen M3-Familie. Die Performance-Kerne sind bis zu 30% schneller als die der M1-Chips und bis zu 15% schneller als die der M2-Chips. Dabei soll die Energieeffizienz der vorigen SoCs beibehalten werden. Das gilt auch für die Effizienz-Kerne, die bei der M3-Familie bis zu 50% schneller als bei den M1-Chips sowie bis zu 30% schneller als bei den M2-Chips sein sollen.

Laut ein paar weiteren (vereinfachten) Diagrammen, kann die CPU-Einheit von M3-Chips die gleiche Performance der M1-Chips mit lediglich der Hälfte des Energieverbrauchs erreichen. Auch die GPU-Einheit verbraucht lediglich knapp die die Hälfte der Energie, um die gleiche Performance zu liefern. Im Vergleich zum neuesten 12-Kern-Prozessor für PC-Laptops soll die gleiche CPU-Performance mit lediglich einem Viertel der Energie erreicht werden können; bei der Grafik-Performance soll es nur ein Fünftel sein.

Auch die Neural Engine der neuen M3-Chips wird durch die neuen 3-Nanometer-Transistoren schneller. Sie hat zwar weiterhin 16 Kerne, bietet aber im Vergleich zur M1-Familie eine bis zu 60% schnellere Performance für Machine Learning, künstliche Intelligenz und alles andere, was so eine Neural Engine eben macht. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass die Media Engine mit hardwarebeschleunigter Bearbeitung von H.264, HEVC, ProRes und ProRes RAW wieder mit an Bord ist. Nun wird aber auch der AV1-Codec (AOMedia Video 1, seit 2018 in Verwendung) nativ unterstützt.

Technische Daten des M3

  • Apple-SoC mit 25 Milliarden Transistoren
  • CPU mit 8 Kernen (4 Performance- und 4 Effizienzkerne)
  • GPU mit bis zu 10 Kernen, Dynamic Caching, Mesh Shading und Ray Tracing
  • Bis zu 24 GB gemeinsamer Arbeitsspeicher
  • Inklusive Neural Engine, Media Engine, Secure Enclave und mehr

Technische Daten des M3 Pro

  • Apple-SoC mit 37 Milliarden Transistoren
  • CPU mit 12 Kernen (6 Performance- und 6 Effizienzkerne)
  • GPU mit bis zu 18 Kernen, Dynamic Caching, Mesh Shading und Ray Tracing
  • Bis zu 36 GB gemeinsamer Arbeitsspeicher
  • Inklusive Neural Engine, Media Engine, Secure Enclave und mehr

Technische Daten des M3 Max

  • Apple-SoC mit 92 Milliarden Transistoren
  • CPU mit 16 Kernen (12 Performance- und 4 Effizienzkerne)
  • GPU mit bis zu 40 Kernen, Dynamic Caching, Mesh Shading und Ray Tracing
  • Bis zu 128 GB gemeinsamer Arbeitsspeicher
  • Inklusive Neural Engine, Media Engine, Secure Enclave und mehr

Vorstellung des neuen MacBook Pro mit M3-Chips

Nach dem Laborbesuch ging es zu John Ternus, Senior Vice President of Hardware Engineering bei Apple. Dieser leitete von den neuen SoC-Modellen auf die neuen Laptops über. Bei diesen fällt nun das 13-Zoll-Modell weg, sodass das Lineup jetzt nur noch aus den 14-Zoll- und 16-Zoll-Geräten besteht. Wer keinen Pro- oder Max-Chip will, kann das 14 Zoll MacBook Pro mit M3 (ohne Namenszusatz) kaufen. Aber egal welcher Chip, die neuen Geräte sollen ein „Monster-Upgrade“ für alle sein, „die immer noch einen Intel-basiertes MacBook Pro nutzen“.

Nach den einleitenden Worten von John Ternus ging es für die Details zu Kate Bergeron, Vice President of Hardware Engineering bei Apple. Sie bewegte sich teilweise durch verschiedene Sets, um die unterschiedlichen Anwendungsfälle des neuen MacBook Pro aufzuzeigen – von der Musikproduktion und den Filmschnitt hin zu medizinischen Anwendungen und Gaming. Sie ging dabei in schneller Abfolge auf MacBook Pros mit M3, mit M3 Pro und mit M3 Max ein. Alle drei wurden mit Einblendungen ihrer Nutzung sowie nochmaliger Erwähnung der Leistungssteigerung gegenüber den M1- und M2-Modellen präsentiert. 

Dabei wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass das MacBook Pro mit M3 Pro die Bildausgabe auf bis zu zwei hochauflösenden externen Displays unterstützt. Für das MacBook Pro mit M3 Max wurde angegeben, dass bis zu vier hochauflösende externe Monitore unterstützt werden. Zudem soll bspw. das Rendern von Szenen in Cinema 4D auf dem 16 Zoll MacBook Pro mit M3 Max bis zu 2,5-mal schneller passieren als auf dem 16 Zoll MacBook Pro mit M1 Max, und immer noch zweimal schneller als beim M2 Max.

Außerdem wurde nochmal darauf hingewiesen, dass bis zu 128 GB Arbeitsspeicher unterstützt werden. Mit Apple-SoCs war das erstmals im Mac Studio mit M1 Ultra möglich. Zudem soll das neue MacBook Pro bis zu 22 Stunden Akkulaufzeit mitbringen. Das wird allerdings nicht unter Höchstlast mit grafikintensiven Apps und CPU-hungrigen Prozessen möglich sein. Nach dem Hervorheben der Neuerungen wurden die bisher schon bekannten Vorteile des Apple-Laptops aufgezählt: 1080p FaceTime-Kamera, sechs Lautsprecher, XDR Liquid Retina Display, macOS Sonoma mit Gaming-Funktionen und so weiter.

Dann ging es nochmal zurück zu John Ternus, der die MacBook-Präsentation mit der Vorstellung der jeweiligen Startpreise abrundete. Das 14-Zoll-Modell kann ab $1.599 gekauft werden, und das 16-Zoll-Modell weiterhin ab $2.499. Bestellt werden können die neuen Laptops ab sofort, die Modelle mit M3 und M3 Pro kommen dann nächste Woche zuhause an sowie in den Handel. Die Modelle mit M3 Max werden später im November erhältlich, also immer noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft. Ach ja, die neue Farbe heißt übrigens „Space Black“.

Der neue iMac mit 24-Zoll-Display und M3-Chip

Nach den Hinweisen zu den Preisen und der Verfügbarkeit der neuen MacBook Pros ging es nahtlos weiter mit dem neuen iMac. Dieser behält das Design, die Farben und die Displaygröße von 24 Zoll des 2021-Modells bei. Das größte Upgrade besteht also darin, dass statt des M1-Chips der M3-Chip zum Einsatz kommt. Damit soll der iMac bis zu zweimal schneller werden. Auch er wurde für Grafik-intensive Anwendungen und fürs Gaming angepriesen. Zudem wurde abermals darauf hingewiesen, dass alle, die von einem Intel-iMac wechseln, einen enormen Performance-Sprung sowie neue Funktionen erleben werden.

Im Vergleich zu den beliebtesten 27-Zoll-Modellen des iMac mit Intel-Prozessor soll der neue iMac mit M3 bis zu 2,5-mal schneller sein. Welche Intel-Modelle genau gemeint sind, wurde allerdings nicht verraten. Im Vergleich zu den leistungsstärksten 21,5-Zoll-iMacs mit Intel-Chip soll der neue iMac mit M3 zudem bis zu 4-mal schneller sein. Außerdem wurde nochmal die Grafik-Darstellung des 4,5K Retina-Displays hervorgehoben, die perfekt sein soll, um sowohl die 4K- als auch die 5K-Displays der iMacs mit Intel-Prozessor zu ersetzen. Und trotz der vielen großartigen Vorteile, so wurde es präsentiert, gibt es den neuen iMac trotzdem ab nur $1.299. Er kann ab sofort bestellt und ab kommender Woche gekauft werden.

Apple Oktober-Keynote 2023: Shot on iPhone, Edited on Mac

Nach der Vorstellung des neuen Apple iMac mit M3-Chip ging es zurück zu Tim Cook, der das gesamte Event mit einer kleinen Zusammenfassung abrundete. „There has never been a better time to experience the Mac“, meinte er. Zudem wies er darauf hin, dass die neuen Chips und Computer von Apple die besten auf der Welt seien. Auch wurde nochmal die proprietäre Herangehensweise mit der Zusammenarbeit der Hardware-, Software- und Chip-Teams positiv hervorgehoben. Apple hätte dieses Jahr mal wieder Innovationen in der Technologie vorgestellt, welche den Blick auf Computing in den kommenden Jahren definieren würde, hieß es zudem. „Apple Vision Pro“ wurde zwar nicht gesagt, aber damit gemeint.

Bleibt man nach der Verabschiedung durch Tim Cook weiter dran, dann findet man in dem unten eingebetteten Video übrigens den Hinweis, dass das gesamte Event mit dem iPhone aufgenommen und am Mac bearbeitet sowie geschnitten wurde. Alle Präsentationen, Vor-Ort-Aufnahmen und sogar Drohnen-Aufnahmen seien mit dem iPhone 15 Pro Max gemacht worden. Hier wirbt Apple also beim Mac-Event nochmal ganz unauffällig für sein aktuell teuerstes iPhone, das letzten Monat vorgestellt wurde. Neben dem Hinweis auf die iPhone-Kompatibilitäten der neuen Mac-Modelle ein weiterer Versuch, noch ein paar Kaufanreize zu schaffen und das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln.

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