Natürlich ist Steve Jobs´ Lebensgeschichte für einen Apfelritter von besonderem Interesse – allerdings ist eine verklärte und unreflektierte Erzählweise wenig interessant. Umso erfreulicher, dass mit Danny Boyles „Steve Jobs“ nun eine filmische Biografie (Biopic) vorliegt (und demnächst (2015/2016) bei Amazon geladen werden kann: hier der Link zur (Vor)Bestellung des Films), die einen wirklich spannenden Blick auf das ambivalente Leben des genialen Apple-CEOs erlaubt. In diesem Film geht es nicht um Apple-Produkte oder -Entwicklungen, sondern um die Person dahinter.
Steve Jobs war weit mehr als das Gesicht von Apple – seine dunkle Seite führte zum Verrat an Freunden, dem Verstoßen der eigenen Tochter und zu einigen Tricksereien bei der Steuer. Wer allerdings keine Ahnung von Steve Jobs´ Biographie hat, wird viele Anspielungen des Filmes nicht verstehen – ein wenig Vorab-Recherche (zum Beispiel mit dem Buch von Walter Isaacson) wird daher empfohlen.
Spannend. Überraschend. Inspirierend. Aufbrausend und dabei doch immer sein Ziel vor Augen – ein Mensch mit Ecken und Kanten. „STEVE JOBS“ nimmt uns mit ins Epizentrum der digitalen Revolution und beschreibt den Kampf, eine als unmöglich abgetane Vision Wirklichkeit werden zu lassen: ein Computer für jedermann.
Innovation. Charakter. Führungsstil. In ständigen kreativen Auseinandersetzungen, die den Zusammenhalt und das gemeinsame Ziel der drei Freunde immer wieder in Frage stellen, erschaffen Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne Apple und damit die Computer, die die Welt für immer verändern werden.
Visionär. Durchsetzungsfähig. Brillant. Von den ersten Anfängen, der Entwicklung des legendären, alles revolutionierenden Macintosh bis hin zum Neuanfang mit dem iMac im Jahr 1998 – Steve Jobs erzählt die Geschichte von einem der größten Strategen unserer Zeit und seiner Mitstreiter.
– soweit die offizielle Beschreibung des Films…
Die Besetzung der Rolle von Steve Jobs mit dem Schauspieler Michael Fassbender war eine gute Wahl und wirkt überzeugend (Foto: Amazon).
Michael Fassbender macht uns den Jobs
Michael Fassbender als Steve Jobs gelingt es überzeugend, den machtbewussten Apple-Meister in diesem Aaron-Sorkin-Film darzustellen. Fassbender sieht zwar nicht annähernd so aus wie Jobs und war für die Besetzung der Rolle nur die dritteWahl (nach Leonardo DiCaprio und Christian Bale), dennoch erschafft er eine eigene Jobs-Persönlichkeit, die nahe geht. Eine reif wirkenden Kate Winslet überzeugt als Apple Marketing-Managerin Joanna Hoffman, Seth Rogen spielt Jobs´ besten Freund und Kollegen Steve Wozniak. Jobs´ Ex und Mutter seiner Tochter, Chrisann Brennan, wird von Katherine Waterston dargestellt.
Standbilder aus dem Steve Jobs Film von Danny Boyle (Foto: Amazon).
Ein Film mit Zeitreisen
Der Film ist in drei Elemente unterteilt, die jeweils hinter die Kulissen einer Apple – Produktpräsentation blicken lassen. Regisseur Danny Boyle wendet hierfür einen überzeugenden Kniff an: Er dreht jede der drei Zeitebenen in einem jeweils passenden Look. Die Szenen, die 1984 und 1988 spielen, erinnern in ihrer Optik an die analogen Zeiten des Kinos, während der 1998 spielende Teil einen digitalen Look verpasst bekommen hat. Auch Jobs´ Aussehen und Auftreten ändern sich von Zeitpunkt zu Zeitpunkt.
Und? Sehenswert?
Mein Fazit fällt weitaus weniger vernichtend aus als das des Spiegel Redakteurs in diesem Beitrag. Ich finde, diesen Film sollte man einmal gesehen haben. Wie auch bei der Biografie von Walter Isaacson hat man als „Fanboy“ zwangsläufig das Gefühl, es sind 1000 Sachen unter den Tisch gefallen, aber es ist auch garnicht der Anspruch des Films, die Persönlichkeit und das Leben von Steve Jobs in epischer Breite auszurollen. Wer sich darauf einlassen kann, dass hier nur bestimmte Momente aus Jobs‘ Leben filmisch dargestellt werden, der sollte sich den Film auf jeden Fall mal ansehen.
Hier der Trailer, damit ihr euch ein Bild machen könnt:
Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.
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