Im Test: Anker PowerPort Atom III USB-C-Netzteil mit 60 Watt

Der Anker PowerPort III arbeitet mit Galliumnitrit statt mit Silizium. Dadurch ist er deutlich kleiner als andere Ladegeräte.

Der Anker PowerPort Atom III ist das erste Galliumnitrit-Netzteil von Anker, das ich im Test habe. Wer mit dem Begriff Galliumnitrit (GaN) noch nichts anfangen kann, mag sich vielleicht meinen Beitrag über die Vorteile der GaN-Netzteile durchlesen. Kurz gesagt, ist Galliumnitrit das bessere Silizium, da es höhere Stromstärken bei kleineren Abmessungen erlaubt. Dadurch können leistungsstarke Laptop-Netzteile wie der Anker PowerPort III in Abmessungen gebaut werden, die mit Silizium technisch nicht möglich gewesen wären.

Der Anker PowerPort III arbeitet mit Galliumnitrit statt mit Silizium. Dadurch ist er deutlich kleiner als andere Ladegeräte.
Der Anker PowerPort III arbeitet mit Galliumnitrit statt mit Silizium. Dadurch ist er deutlich kleiner als andere Ladegeräte.

60 Watt – ausreichend für alle MacBook Pro Modelle

Die große Frage, die sich viele Mac-User stellen, die sonst das 86 Watt Apple-Netzteil für ihr 15 Zoll MacBook Pro verwenden: Reicht das 60 Watt Netzteil von Anker, um den Rechner im Betrieb zu laden?

Um ein MacBook Pro im Ruhezustand zu laden, reichen in der Regel schon 30W-Netzteile aus, aber im laufenden Betrieb halten sie in der Regel das MacBook Pro gerade so beim gleichen Akkustand. Geladen wird der Akku dabei selten.

Links das Apple Netzteil für das MacBook Pro und rechts der Anker PowerPort III – ein deutlicher Größenunterschied.
Links das Apple Netzteil für das MacBook Pro und rechts der Anker PowerPort III – ein deutlicher Größenunterschied.

Mein “Messaufbau” für den Test

Um hier mal ein paar Werte aus der Praxis einzustreuen, habe ich mein MacBook Pro 15 Zoll von 2017 soweit entladen, dass der Akkustand unter 40% lag. Bei den Messungen lief das interne Display, ein externer Monitor sowie eine 2,5-Zoll Festplatte am MacBook Pro.

Um auch rechnerisch für Auslastung zu sorgen, ließ ich Geekbench 5 laufen, während ich die Messungen durch geführt habe. Ich denke, damit hat man eine Belastung simuliert, die sonst vermutlich nur durch 3D-Renderings, Audio- oder Video-Renderings und ähnliches auftreten dürfte.

Der Aufdruck auf dem Netzteil weist es mit 20 Volt und 4,3 Watt als 86 Watt-Gerät aus. Das ist deutlich mehr, als mein MacBook Pro in der Praxis tatsächlich benötigt (Fotos: Sir Apfelot).
Der Aufdruck auf dem Netzteil weist es mit 20 Volt und 4,3 Watt als 86 Watt-Gerät aus. Das ist deutlich mehr, als mein MacBook Pro in der Praxis – selbst unter Last – tatsächlich benötigt (Fotos: Sir Apfelot).

Mein Apple-USB-C-Netzteil hat laut Aufdruck 86 Watt (20 V bei 4,3 A). Es gibt aber auch Modelle mit 85 bzw. 87 Watt. Für die Messungen ist dies aber unerheblich.

Gemessen habe ich mit einem Satechi USB-C-Tester, der mit Spannung und Strom anzeigt. Ich habe mir dann die höchsten Werte, die mehrere Sekunden lang erreicht wurden, notiert.

Ich habe auch mal versucht, mit einem USB-Lastwiderstand das Netzteil an seine Grenzen zu bringen, aber bei 5 Volt und ca. 3,5 Ampere fing der Widerstand an, sehr komisch zu riechen. An der Stelle habe ich den Versuch abgebrochen.
Mein Versuch, mit einem USB-Lastwiderstand das Netzteil an seine Grenzen zu bringen: bei 5 Volt und ca. 3,5 Ampere fing der Widerstand an, sehr komisch zu riechen. An der Stelle habe ich das Experiment abgebrochen.

Apple vs. Anker: Messergebnisse am MacBook Pro 15 Zoll

Die Messergebnisse sind folgende:

  • Apple Netzteil: 20,0 V bei 2,75 A entsprechen 55 Watt
  • Anker PowerPort III: 19,5 V bei 2,8 A entsprechen 54,6 Watt

Wie man sieht, liegen beide Werte sehr nah beieinander, obwohl der Anker PowerPort III “nur” mit 19,5 Volt lädt. Aber selbst, die 55 Watt liegen deutlich unterhalb der 60 Watt, die das Anker-Netzteil liefern kann. Das Apple USB-C-Netzteil ist dagegen reichlich überdimensioniert. Mehr als 55 Watt konnte ich wirklich zu keinem Zeitpunkt messen.

Kleines Zwischen-Fazit: Ja, der Anker PowerPort III reicht locker für alle MacBook Pro Modelle (selbst für die 15 Zoll Varianten).

Vergleichsmessungen mit iPad Pro und iPhone XS

Um die Sache zu vervollständigen, habe ich noch ein paar Messungen mit meinem iPad Pro 10,5 Zoll und meinem iPhone XS durchgeführt. Beide Geräte profitieren durch die USB Power Delivery Unterstützung, die der Anker PowerPort III dank der PowerIQ3.0 Laderegelung verfügt.

Mit dem Satechi USB-Multimeter wurden Ladestrom- und Spannung gemessen.
Mit dem Satechi USB-Multimeter wurden Ladestrom- und Spannung gemessen.

Die Ergebnisse sehen wie folgt aus:

iPad Pro

  • Apple Netzteil: 8,9 V bei 2,05 A entsprechen 18,245 Watt
  • Anker Netzteil: 14,9 V bei 1,6 A entsprechen 23,84 Watt

Interessant ist hierbei, dass das Apple Netzteil mit dem iPad nur 8,9 Volt Ladespannung ausgehandelt hat, während der Anker PowerPort III über USB Power Delivery 14,9 Volt beim Laden ausgab. Wie dieser Unterschied entsteht, ist mir unklar, aber in der Folge lädt das iPad Pro am Anker-Netzteil mit ca. 30% mehr Leistung und damit auch 30% schneller.

Links sieht man das 12W iPad Netzteil von Apple, rechts den Anker PowerPort III, der die 5-fache Leistung bietet aber nur etwas größer ist.
Links sieht man das 12W iPad Netzteil von Apple, rechts den Anker PowerPort III, der die 5-fache Leistung bietet, aber nur etwas größer ist.

iPhone XS

  • Apple Netzteil: 8,9 V bei 1,4 A entsprechen 12,46 Watt
  • Anker Netzteil: 8,9 V bei 1,4 A entsprechen 12,46 Watt

Beim Laden des iPhone XS zeigten sich keine Überraschungen. Hier laden beide über USB-PD mit 8,9 Volt und einer Leistung von ca. 12,5 Watt. Das ist die oft beworbene Leistung, bei der man ein iPhone innerhalb von 30 Minuten von 0% auf 50% aufladen kann.

Mit dem speziellen (nicht mitgelieferten) USB-C-auf-Lightning-Kabel lassen sich iPad und iPhone deutlich schneller laden, wenn sie USB-PD unterstützten (Fotos: Sir Apfelot).
Mit dem speziellen (nicht mitgelieferten) USB-C-auf-Lightning-Kabel lassen sich iPad und iPhone deutlich schneller laden, wenn sie USB-PD unterstützten (Fotos: Sir Apfelot).

Mein Fazit zum Anker PowerPort III

Die Realisierung des Netzteils mit dem Galliumnitrit (GaN) erlaubt Anker eine Bauweise, die deutlich kleiner ist, als das Original Apple Netzteil, das man üblicherweise bei den MacBook Pro Modellen mitgeliefert bekommt. Damit qualifiziert sich das Anker-USB-C-Netzteil aus meiner Sicht als perfektes Reisenetzteil, da es mit seinem Gewicht von 140 Gramm nicht einmal halb so schwer ist, wie das Apple Pendant.

Von der Leistung her reicht es für alle aktuellen MacBook Pro Modelle und es bietet auch schnelles Laden über USB Power Delivery, sodass auch iPads und iPhones in kürzester Zeit wieder aufgeladen sind.

Der PowerPort III unterstützt durch PowerIQ3.0 auch USB-PD, über das sich iOS-Geräte sehr schnell aufladen lassen.
Der PowerPort III unterstützt durch PowerIQ3.0 auch USB-PD, über das sich iOS-Geräte sehr schnell aufladen lassen.

Besonders überraschend fand ich, dass es bei meinem iPad Pro sogar 30% schneller lädt als das Original Apple-Netzteil meinen MacBook Pro. Besonders bemerkenswert, da das Original iPad Netzteil nur 12 Watt liefert. Im Vergleich dazu lädt der Anker PowerPort III das iPad sogar doppelt so schnell.

Kurz zusammengefasst: Das USB-C-Netzteil ist eigentlich in allen Belangen (auch beim Preis) dem Original von Apple überlegen. Die zusätzliche Leistung, die das Apple Netzteil bietet, ist im Alltag nicht notwendig, da man sie schlicht und ergreifend nicht abruft.

Wenn ihr euch für das Netzteil interessiert, findet ihr den Anker PowerPort III (60W) hier auf Amazon oder über diese Produktbox:

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Wer mit einem MacBook (ohne Pro) arbeitet, kann sich mal meinen Testbericht zum Anker PowerPort III mini (30W) durchlesen. Das Gerät ist noch mal kleiner und reicht für ein 12 Zoll MacBook locker aus. Hier die Produktbox zum PowerPort III mini:

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  • EXTREM KOMPAKT: 30% kleiner als gewöhnliche MacBook Ladegeräte - ideal für unterwegs!

Schlechte Amazon-Bewertung – warum?

Eine kurze Anmerkung noch zu der negativen Amazon-Bewertung. Hier berichtet ein iPhone-Benutzer über sehr lange Ladezeiten, wobei der Original-Apple-Ladeadapter, der den iPhones beiliegt, nur 10% langsamer ist.

Meine Messungen zeigen ein ganz anderes Bild, denn bei mir lädt das iPhone durch das USB Power Delivery mit 12,5 Watt während das normale Apple iPhone-Netzteil nur 5 Watt bietet. Das heißt, der Kunde hat entweder ein älteres iPhone, das kein USB-PD unterstützt oder er hat falsch gemessen. Anders wäre der minimale Unterschied von 10% nicht zu erklären.

Auch PowerIQ3.0 und 60 Watt Leistung helfen nicht, wenn das iPhone kein USB Power Delivery unterstützt.
Auch PowerIQ3.0 und 60 Watt Leistung helfen nicht, wenn das iPhone kein USB Power Delivery unterstützt.

Meine Messungen zeigen, dass der Anker PowerPort III iPhones mit USB-PD mehr als doppelt so schnell lädt, wie das USB-Netzteil, das sonst den iPhones beiliegt. Lediglich die neuesten iPhone 11 Pro Modelle haben schon ein USB-C-Netzteil in der Packung, das ähnliche Werte beim Laden erreichen dürfte.

Auf Instagram hatte ich vor Kurzem ein Foto veröffentlicht und um Tipps gebeten, was wohl das Motiv sein könnte. Jetzt kann ich es auflösen: Es handelt sich um eine Nahaufnahme des Statuslichts meines Anker PowerPort III:

EIn blauer, radioaktiver Donut? Nein, es ist nur der Leuchtring am PowerPort III, der anzeigt, dass das Gerät mit Strom versorgt wird.
Ein blauer, radioaktiver Donut? Nein, es ist nur der Leuchtring am PowerPort III, der anzeigt, dass das Gerät mit Strom versorgt wird.
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