Ich habe vor einigen Wochen mal irgendwo etwas über dieses Duschradio mit Bluetooth-Anbindung gelesen und mir das VicTsing Cantor dann kurzerhand bestellt, da mir noch ein echter Bluetooth-Duschlautsprecher fehlte. Die Tatsache, dass er bei Amazon der Bestseller in seiner Kategorie (Duschradios) ist, hat mich darin bestärkt, mal ein Auge auf das gute Stück zu werfen.
Es war zwar schon das eine oder andere Lautsprecher-Modell in meinem Besitz, das auch wasserdicht war, aber oft bestand das Gehäuse aus Alu, so dass ein Absturz in der Duschwanne sicher zu Schäden an derselben geführt hätte. Aus dem Grund dudelt nun der kleine VicTsing Cantor neben mir vor sich hin, während ich diesen Testbericht für euch schreibe. Und nein, ich sitze jetzt nicht mit dem MacBook Pro in der Dusche – man kann ihn auch in der Küche oder am Schreibtisch verwenden! ;-)
Für die Leser, die mir schon länger folgen: Ich hatte mal einen ACME Bat, den ich immernoch empfehlen kann. Der ACME Bat ist allerdings ein reiner Bluetooth-Lautsprecher und hat keine Radio-Funktion, hätte aber im Prinzip meine Anforderungen erfüllt. Diesen habe ich aber vor einiger Zeit an einen Bedürftigen verschenkt, der noch keinen Bluetooth-Lautsprecher hatte. Ein Zustand, den ich nicht nachvollziehen kann. Wie kann man ohne die Dinger leben?!? ;-)
Kapitel in diesem Beitrag:
Lieferumfang
Mit dem Cantor kommen eigentlich die üblichen Teile, die man bei Bluetooth Lautsprechern mitgeliefert bekommt: der Lautsprecher selbst, ein AUX-Kabel (3,5 mm) und ein Micro-USB-Ladekabel. Dazu noch eine Anleitung, die auf Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch die Bedienung des Cantor erläutert und ein kleines „Cuesheet“, das darauf hinweist, dass der Radioempfang natürlich durch die Umwelteinflüsse bedingt ist und gegebenenfalls nicht überall toll ist.
Aber eine Besonderheit ist doch noch dabei: Ein doppelseitiger Saugnapf, der dazu gedacht ist, ihn an der Rückseite des Duschradios und an der Duschwand zu befestigen.
Technische Spezifikationen
Die technischen Daten möchte ich auch kurz auflisten, da immer mal Leser nach Akkukaufzeit oder ähnlichem fragen:
- Nettogewicht: 146 Gramm
- Abmessungen: 99 x 99 x 36 mm (99 mm = Durchmesser)
- maximale Reichtweite: 10 bis 15 m
- Bluetooth Version: Bluetooth V4.0
- Bluetooth-Profile: A2DP, AVRCP, HFP, SPP, BAS, DIS, FMP, HRP, HRS, HTP, IAS, LLS
- Bluetooth-Frequenz: 2.4 GHz – 2.480 GHz
- Lautsprecher: Ø = 50 mm; 4 Ω / 5 W
- Sensitivität: -87 dBm @ 0,1% BER
- SNR: ≥ 80 dB
- Verzerrungsstufe: ≤ 0,4% @ 1W
- Batterie: 3,7 V / 1.000 mAh; eingebauter Lithium-Akku
- Laufender Betrieb: ≤ 600 mA (max. Lautstärke)
- Betriebsspannung: 5,0 V / ca. 500 – 600 mA
- Standby Zeit: 2.160 Stunden
- Ladezeit: 4 – 5 Stunden
- Dauerbetrieb: 10 Stunden bei 70% Lautstärke
- Schutzklasse: IPX 5; Schutz gegen Strahlwasser aus allen Richtungen
Design und Verarbeitung
Von der Optik bietet der VicTsing Cantor keine Überraschungen. Es ist ein runder Kunststoff-Lautsprecher, der mit diversen Bedienelementen versehen ist. Die Rückseite verfügt über eine glatte, runde Fläche, damit man den Saugnapf anbringen kann. Um diese Fläche ist ein gummierter Ring, der wiederum ein Wegrutschen des Duschradios verhindert, wenn man ihn mal auf eine glatte Fläche legt.
Die Bedienelemente sind in hellem grau gehalten und befinden sich sowohl vorne an der Box als auch an dem Rand links oben. Rechts oben sind die AUX- und die Mikro-USB-Buchse, die mit einem Gummiverschluß vor Wasser geschützt sind.
Die Anzeige auf dem Cantor Bluetooth-Lautsprecher ist im Prinzip wie bei alten Digitaluhren und besteht aus orangenen Leuchtelementen, wobei zusätzlich noch kleine Symbole für Bluetooth, FM und Akkuladung hinzugefügt wurden.
Die Verarbeitung ist aus meiner Sicht ok. Das Kunststoff ist leider nicht rundum gummiert, was bei Abstürzen mehr Schutz geben würde. Dennoch ist die Bedienung über die Tasten einfach und auch das kleine Gummiband an der Oberseite des Duschlautsprechers ist eine gute Idee, um ihn an Haken in der Küche oder im Bad aufhängen zu können.
Nette Features: Uhrzeit und FM-Radio
Neben dem Saugnapf und dem Befestigungsband an der Oberseite bietet der VicTsing Cantor noch zwei Besonderheiten, die man bei anderen Bluetooth-Boxen weniger oft findet, die aber bei einem „Duschradio“ nun doch nicht so überraschend sind. Zum einen besitzt der Lautsprecher eine eingebaute Uhr, die die aktuelle Uhrzeit über die Digitalanzeige darstellt. Zum Stromsparen kann man die Anzeige im Betrieb per Tastendruck ausschalten. Schaltet man die Box komplett ab, wird sowieso nichts mehr angezeigt, aber die Uhrzeit (wie alle anderen Einstellungen auch!) wird intern natürlich gespeichert – sonst wäre das Feature auch ziemlich doof.
Die Box verfügt übrigens ebenso über einen Wecker, den ich allerdings nicht getestet habe. Timer und Wecker nutze ich ausschließlich über mein iPhone und brauche dazu kein anderes Gerät, bei dem ich sicher mehr Zeit zum Einstellen benötigen würde. Ich wollte dies nur der Vollständigkeit halber erwähnen.
Die zweite nette Sache ist das eingebaute FM-Radio. Per Sendersuchlauf (ein Tastendruck auf die Taste „FM“, um in den Radio-Modus zu kommen und dann 2 Sekunden auf „Play“ drücken) kann man vollautomatisch alle gut empfangbaren Sender in die Kanäle einspeichern lassen. Danach kann man sich bequem mit den „Vor“- und „Zurück“-Tasten auf der rechten Seite des Radios durch die Sender bewegen.
Ich habe schon seit Jahren kein Radio mehr gehört, sondern konsumiere eher Podcasts über mein iPhone, aber ich muss sagen, hin und wieder ist es auch nett, wenn man mal wieder aktuelles Weltgeschehen und Musik über das Radio hören kann. Aus dem Grund bin ich positiv von dieser Möglichkeit überrascht worden, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich sie so oft nutze. Aber gerade morgens im Bad kann man so ein bisschen Nachrichten hören. Und am Frühstückstisch läuft manchmal Musik im Hintergrund, was auch meine Kinder gut finden, da die Musik nicht abbricht, wenn ich mit meinem iPhone aus dem Haus gehe. ;-)
Einmal angeschaut, ist die Bedienung recht intuitiv
Auf den ersten Blick war ich etwas überrascht von den vielen Bedienknöpfen des Lautsprechers. In den meisten Fällen sind die Bedienelementen bei Bluetooth-Lautsprechern ja eher minimalistisch. Hier hat man jedoch noch Knöpfe mit einer Sonne und FM-Symbol. Da schaut man natürlich erstmal kritisch.
Nach kurzem Ausprobieren (Bedienungsanleitungen nutze ich ja nur, wenn ich nach 30 Minuten immernoch nicht weiter komme!) habe ich dann schnell heraus gefunden, dass man mit dem „Sonnen-Button“ die Anzeige deaktivieren kann und der FM-Button zwischen Bluetooth-Empfang und Radio-Modus umschaltet. Hat man ein AUX-Kabel eingesteckt, kann man die Box auch darüber speisen. In dem Fall schaltet der Button zwischen FM-Empfang und AUX um.
Knöpfe für die Lautstärke vermisst man auf den ersten Blick, aber die Buttons für „Vor“ und „Zurück“ sind doppelt belegt, so dass ein kurzer Druck einen Sender oder ein Lied vor und zurück auslöst, während ein längerer Druck die Lautstärke verändert. Auch das klappt recht einfach, wenn man es einmal verstanden hat.
Hier mal kurz zusammen gefasst, wie man die oben durchnummerierten Elemente am VicTsing Cantor nutzt:
- Ein- und Ausschalten: mehr als 2 Sekunden gedrückt halten.
- Helligkeit bzw. Uhrzeit einstellen: kurz drücken, um die Anzeige an oder auszuschalten und länger gedrückt halten, um in den Modus zu kommen, in dem man die Uhrzeit (mit den Tasten 9 und 10) einstellen kann.
- Play/Pause/Abnehmen: kurz drücken, um in den Telefonmodus zu kommen; während des Abspielens kurz drücken für Pause/Play; lange Drücken, um ein Telefonat anzunehmen
- Modus-Taste: kurz drücken um zwischen FM-Radio, Bluetooth oder AUX (nur, wenn AUX-Eingang genutzt wird) zu wechseln
- Internes Mikrofon: für die Freisprechmöglichkeit
- AUX-Eingang: zum Einspeisen von Audio über ein 3,5 mm Kabel
- Reset-Knopf: falls der Lautsprecher sich mal aufhängt, kann man hier mit einem 1 mm Draht (Büroklammer) drücken
- Micro-USB-Ladenbuchse: zum Aufladen über ein USB-Kabel
- Vorheriger Track/Lautstärke senken: kurz drücken, um einen Sender zurück oder ein Lied zurück zu springen; lange drücken, um die Lautstärke zu senken
- Nächster Track/Lautstärke erhöhen: kurz drücken, um einen Sender vor oder ein Lied vor zu springen; lange drücken, um die Lautstärke zu erhöhen
Mein obligatorischer Wasser-Test
Der Lautsprecher rühmt sich ja in der Produktbeschreibung mit dem Werbeversprechen „wasserdicht“ zu sein. Etwas, das ich immer gerne praktisch ausprobiere. Also habe ich ihn kurzerhand mit dem Saugnapf an meine Duschwand geklebt und ihn ordentlich mit der Dusche bearbeitet.
Was direkt auffällt: Der Sound wird schlagartig so mies, dass man den Lautsprecher eigentlich direkt ausschalten möchte. Das liegt daran, dass die Wassertropfen die Öffnungen auf der Vorderseite verstopfen und der Schall nicht mehr ungehindert austreten kann. Wahrscheinlich läuft auch ein Teil des Wassers durch die Löcher und setzt sich auf der Membran des Lautsprechers ab. Das Ergebnis ist ein Sound als hätte man einen Karton über den Lautsprecher gestülpt.
Zum Glück läßt sich die Akustik schnell wieder normalisieren, wenn man das Wasser kurz ausklopft. Trotzdem würde ich sagen, man sollte den Cantor in der Dusche so aufhängen, dass er keinem Wasser ausgesetzt ist. Er steckt das technisch zwar ohne Probleme weg, aber der Sound ist dann leider bis zur „Entleerung“ dahin. Ein paar Tropfen lösen das sicher nicht aus, aber wenn er direkt mit der Dusche „bestrahlt“ wird, ist das Ergebnis schon nach einer Sekunde deutlich zu hören.
Die Einstufung mit der Schutzklasse IPX5 bedeutet übrigens „Schutz vor Strahlwasser aus allen Richtungen“. Das ist meiner Meinung nach etwas anderes als „wasserdicht“. Trotzdem neigen einige Hersteller dazu, mit dem Wort „wasserdicht“ zu werben. Ich würde es eher als „spritzwassergeschützt“ oder „wasserfest“ bezeichnen. Ich denke, das trifft es eher.
Der Klang – Schulnote 2- bis 3+
Interessant ist bei den Lautsprechern natürlich immer der Sound, den sie bieten. Bei dem VicTsing Cantor würde ich sowas zwischen 2- und 3+ geben, wenn ich Lautsprecher-Lehrer wäre. Die Bässe sind ein bisschen flach, aber ansonsten kann man damit schon Radio, Musik oder Podcasts hören. Es gibt natürlich bessere und teurere Bluetooth-Boxen, aber man muss Größe, Preis und Anwendungsbereich im Hinterkopf behalten und dann ist der VicTsing Cantor garnicht so schlecht.
Für die Gartenparty oder den Kindergeburtstag ist er definitiv nicht ausgelegt, aber das ist auch nicht meine Absicht gewesen. Er ist super geeignet, wenn man ein bisschen Unterhaltung im Bad oder in der Küche beim Kochen wünscht und gerne einen Lautsprecher hat, der mit Wasser kein Problem hat. Er verzichtet auch auf moderne Touch-Bedienungselemente, die erfahrungsgemäß nicht funktionieren, wenn man sie mit nassen Fingern bedienen will.
Fazit
Ich habe mich definitiv nicht geärgert, den VicTsing Cantor gekauft zu haben. Der Preis ist mit knapp 20 EUR ok und die Einsatzmöglichkeiten, die sich durch den durch den Schutz vor Wasser bieten, sind vielfältig. Seitdem ich ihn habe, läuft bei mir verdächtig oft Radio und die Anzeige der aktuellen Uhrzeit ist ebenfalls ganz hilfreich, wenn man gerade in der Küche werkelt und nicht immer sein iPhone aus dem Standby wecken möchte.
Wer noch eine kleine Dudelbox für Küche, Bad oder das Kinderzimmer sucht, ist hier richtig! Für Liebhaber von stampfenden Bässen würde ich eher andere Boxen empfehlen.
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Hey,
ich habe Probleme den Lautsprecher mit meinem Laptop (Windows7) zu koppeln. Beim Handy war es kein Problem. Aber der Laptop findet keinen Treiber, weshalb das Koppeln nicht funktioniert.
Kann ich den Treiber irgendwo finden oder das Problem anderweitig umgehen?
Danke,
Nadine
Hallo Nadine!
Ich habe zwar keinen Schimmer von Windows, aber einen Treiber für Bluetooth-Lautsprecher benötigt man nicht. Du stellst den Lautsprecher in den Pairing Modus und dann musst du in Windows mal nach den Bluetooth-Einstellungen suchen. Dort findest du vielleicht den Lautsprecher, der darauf wartet, sich mit deinem PC zu koppeln. Details kann ich dir leider nicht sagen, da ich nur Macs habe. :D LG! Jens
Was man vielleicht noch erwähnen sollte (habe es jetzt spontan in Deinem Artikel nicht gefunden): im FM-Modus ist das Teil WESENTLICH leiser. Das liegt daran, dass der interne Spannungswandler dann abgeschaltet wird, um Störungen des Empfangs zu vermeiden, und deshalb stehen nur noch 3 (Zellspannung des Akkus) statt 5V für den Verstärker zur Verfügung (kleines technisches Detail für interessierte ;)).
Danke für die Ergänzung! Das ist mir in der Tat garnicht aufgefallen. Ich habe das Ding bei mir in der Küche hängen und spiele damit nur Radio ab. Alles andere übernimmt der HomePod. :D
Bei mir hat sich der Wecker eingeschaltet und nun weiß ich leider nicht wie ich diesen wieder ausschalten kann… weißt du zufällig wie das funktioniert?
Hallo Julia! Ich würde den kompletten Wecker ausschalten. :D Nein, ich habe leider keinen Schimmer, wie man den Wecker stellt. Dazu nutze ich immer mein iPhone. Aber du kannst den Lautsprecher auch mit einer Büroklammer, wie im Artikel beschrieben, wieder in den Werkszustand zurücksetzen. Dann müsste der Wecker deaktiviert sein.