WWDC24 Keynote-Zusammenfassung: Betriebssysteme, KI-Offensive, keine Hardware

Mit der Auftakt-Präsentation der World Wide Developers Conference 2024 (WWDC24) von Apple wurden mehrere der Gerüchte aus den letzten Wochen und Monaten bestätigt. Sowohl kleinere neue Funktionen für die neuen Mac-, iPad- und iPhone-Betriebssysteme als auch die Integration von KI-Werkzeugen, einer ChatGPT-Verknüpfung und einer Überarbeitung von Siri sind mit dabei. Im Folgenden habe ich euch das Event sowie die wichtigsten Details zu iOS 18 und iPadOS 18, visionOS 2, macOS 15 Sequoia, watchOS 11 sowie Audio & Home zusammengefasst. Zuletzt geht es um die integrierten KI-Werkzeuge der „Apple Intelligence“.

Mit dem Flugzeug zum Apple Park und „Kickstart My Heart“

Gestartet ist die WWDC24-Keynote mit einem Flug über Kalifornien, in einem Flugzeug, das von Phil Schiller geflogen wurde. Im Laderaum warteten Craig Federighi und seine Crew in weißen sowie mit Regenbogen-Streifen verzierten Anzügen (die an frühere Merchandise-Kollektionen erinnern) auf ihren Absprung.

Über dem Apple Park und dem kreisrunden Apple-HQ sind sie dann abgesprungen, auf ihren Fallschirmen standen dabei die Namen der Apple-Betriebssysteme „macOS“, „iOS“ und Co. Dabei spielte „Kickstart My Heart“ von Mötley Crüe. Das Ganze ging zu Tim Cook über, der das Event vom Dach des Gebäudes anmoderierte.

Apple tv+ bringt zum 5. Jubiläum neue Inhalte

Bevor es um die Hauptinhalte der Präsentation ging, wurde der Fokus erst einmal auf Apple tv+ gelenkt. Der Streaming-Service feiert bereits sein fünftes Jubiläum und bietet seit drei Jahren die am besten bewerteten Original-Inhalte eines Streaming-Anbieters. Das lag zuletzt an Filmen wie Killers of the Flower Moon und Napoleon sowie an Serien wie Monarch. Ein Zusammenschnitt aus Trailern zeigte zudem auf, welche neuen Inhalte bzw. zusätzlichen Staffeln für bestehende Serien in Zukunft dazukommen werden.

visionOS 2

Für visionOS gibt es bereits über 2.000 native Apps. Zudem können über 1,5 Millionen iPhone- und iPad-Apps auf der Apple Vision Pro verwendet werden. Um noch mehr Möglichkeiten zu bieten wurden mehrere Neuerungen angekündigt, welche die Verwendung der VR-Brille verbessern sollen. Dazu gehören neue APIs und das TabletopKit für Developer, aber auch neue Gesten und weitere Nutzungsmöglichkeiten für Anwender/innen.

So soll ein übertragenes Mac-Display ab visionOS 2 extrabreit angezeigt werden können, um zwei 4K-Anzeigen zu kombinieren. 2D-Fotos sollen durch Machine Learning in Spatial Photos umgewandelt werden können. Zudem wird die Maus-Nutzung eingeführt. Das Teilen von Fotos per SharePlay wird möglich und der Travel Mode soll auf Zugfahrten (nicht nur auf Flüge) ausgeweitet werden.

Für die Erstellung von Spatial Videos abseits der Nutzung des iPhone 15 Pro (Max) wurde ein spezielles Objektiv für die Canon EOS R7 angekündigt, mit dem Spatial Video aufgenommen werden kann. So sollen auch professionelle Video-Künstler/innen die 3D-Videos erstellen können.

Für die Erstellung von Immersive Videos (8K-Aufnahmen mit 180°-Blickwinkel) wurde die Zusammenarbeit mit Blackmagic Design erwähnt, die sich sowohl im Hardware- als auch im Software-Bereich (etwa in DaVinci Resolve) widerspiegeln soll. Die Bearbeitung soll zudem über Final Cut Pro möglich werden – und das Teilen der fertigen Videos über Vimeo, wovon es eine eigene visionOS-App gibt.

Apple Vision Pro kommt im Juli nach Deutschland

Im Rahmen der Vorstellung von visionOS 2, das im Herbst als Upgrade ausgegeben wird, wurden auch die bald mit der Vision Pro versorgten Märkte außerhalb der USA benannt. So wird das Headset ab dem 28. Juni in China, Japan und Singapur angeboten. Am dem 12. Juli ist es dann auch in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich sowie in Kanada und Australien erhältlich.

iOS 18

Mit iOS 18 kommen viele große und kleine Änderungen auf das Apple iPhone. Zur bereits möglichen Anpassung von Hintergrundbild, Apps und Widgets kommt mit iOS 18 z. B. die Möglichkeit hinzu, App-Symbole relativ frei auf dem Home Screen anzuordnen. Sie bleiben zwar immer noch auf den für sie vorgesehenen Kachel-Flächen, es sind nun aber Leer-Bereiche möglich. Das ist nicht nur praktisch, um das Hintergrundbild besser sehen zu können, sondern auch für die einhändige Bedienung.

Für die farbliche Anpassung von App-Icons ist auch gesorgt. Denn nicht nur gibt es ab iOS 18 einen Dark Mode, der die Symbole abdunkelt. Auch können sie alle einheitlich in einem frei gewählten Farbton eingefärbt werden. Auch das kann die Nutzung verbessern (etwa durch höhere Kontraste) oder einfach dafür sorgen, dass Hintergrund und App-Symbole besser zusammenpassen.

Weitere Anpassungsmöglichkeiten betreffen das Kontrollzentrum und den Sperrbildschirm. Denn nicht nur gibt es neue Elemente für das Kontrollzentrum, sondern ganz neue Übersichten, die man durch das Wischen nach oben erreicht. So gelangt man z. B. zur Wiedergabe-Übersicht der Musik-App oder auch zur Home-Übersicht für die vernetzten Geräte und Systeme. Außerdem können ab iOS 18 die Kamera- und Taschenlampe-Symbole auf dem Sperrbildschirm durch eigens gewählte Shortcuts ersetzt werden, etwa zur Notizen-App.

Für mehr Privatsphäre wird auch gesorgt. Zum Beispiel können nun einzelne Apps gesperrt werden, sodass andere Leute, denen man das iPhone übergibt, diese nicht öffnen können (eine vereinfachte Alternative zu diesem Shortcuts-Trick). Zudem lassen sich Apps nun auch verstecken, sodass sie nicht so leicht von anderen gefunden und geöffnet werden können. Die Inhalte der App tauchen dann auch nicht andernorts auf, etwa in der Spotlight-Suche, in den Benachrichtigungen, in Siri-Antworten und dergleichen.

Eine weitere große Änderung betrifft die Fotos-App. Sie bekommt eine große Neugestaltung spendiert, liefert aber weiterhin die allgemeine Foto- und Video-Übersicht sowie verschiedene Ordner. Nun kann aber das Inhalte-Raster mit einem darunter angezeigten Bereich für Ordner, Sammlungen und smarten Zusammenfassungen dargestellt werden. Es gibt einen neuen Filter-Button, über den man z. B. Screenshots ausblenden kann. Ein „Recent Days“-Bereich zeigt die Fotos, Videos und Events der letzten Tage. 

Weitere iOS-18-Neuerungen in Kurzform:

  • Nachrichten App: Tapback jetzt mit allen Emojis möglich; mit der „Später senden“-Funktion können Nachrichten vorgeplant werden; Formatierungen wie fett, kursiv und unterstrichen werden unterstützt und Text kann animiert werden; Nachrichten und SMS können ab dem iPhone 14 auch per Satellit versendet werden (nur Text, keine Bilder oder Animationen)
  • Mail: Eine neue Kategorisierung von E-Mails in smarte Übersichten soll Zeit sparen und eine bessere Navigation durch viele ungelesene E-Mails ermöglichen
  • Karten: Topografische Karten sollen beim Planen von Wanderausflügen helfen
  • Wallet: „Tap to Cash“ für das Senden von Geldbeträgen per NFC ohne Austausch von Kontaktdaten; neues Design für Event-Tickets
  • Gaming: Der Gaming Mode / Spielmodus, der am Mac mit macOS Sonoma eingeführt wurde, kommt ab iOS 18 auch auf kompatible iPhones

Audio & Home

AirPods lassen nach dem kommenden Update eine einfachere Kommunikation mit Siri zu, falls man mal keinen Befehl laut aussprechen will. Etwa bei einem eingehenden Anruf kann man zum Annehmen nicken oder zum Ablehnen den Kopf schütteln. Zudem kommt das „Voice Isolation“-Feature für die Entfernung von Hintergrundgeräuschen zu den AirPods Pro. Personalisiertes Spatial Audio wird zudem für Videospiele zugänglich gemacht – Need for Speed Mobile soll das erste Game sein, welches das neue Audio-Feature nutzt.

Aber nicht nur für die Kopfhörernutzung unterwegs gibt es Neuerungen, sondern auch für Medien zuhause. Denn für Apple tv+ auf dem Apple TV gibt es ab tvOS 18 die neue „InSight“-Funktion, mit der man sich Informationen zu den gezeigten Schauspieler/innen sowie zu den im Film oder in der Serie genutzten Songs aufrufen kann (ähnlich wie schon länger bei Amazon Prime Video). Die Nutzung von 21:9-Projektoren wird zudem mit entsprechenden Inhalten unterstützt, die in voller Breite dargestellt werden können. Außerdem gibt es neue Bildschirmschoner, inklusive Snoopy.

watchOS 11

Für kompatible Apple-Watch-Modelle wurde watchOS 11 vorgestellt. Hier die gezeigten Neuerungen in der Kurzform:

  • Training-Modus mit der Bewertung des Trainingsaufwands sowie dessen Langzeit-Vergleich zum Einschätzen der individuellen Verbesserung
  • Die Zusammenfassung von Trainings und Fitness-Werten auf dem iPhone kann ab watchOS 11 und iOS 18 individueller gestaltet werden
  • Das Ausfüllen der Fitness-Ringe kann pausiert werden, sodass bei Trainingspausen oder der Genesung von einer Krankheit bzw. Verletzung keine Negativbewertung vorgenommen wird
  • Die neue Vitals App / Vitalwerte App bietet einen schnelleren Zugriff auf Werte wie Puls, Atmung, Temperatur, Schlaf, etc. und benachrichtigt die User, falls kritische Veränderungen wahrgenommen werden
  • Das Monitoring der Schwangerschaft wird nun ebenfalls möglich
  • Das Festhalten von Baby-Schlafzeiten wird einfacher gemacht, um das Baby nicht mit der Watch- oder iPhone-Nutzung aufzuwecken
  • Widgets für den Watch Homescreen können nun automatisch hinzugefügt werden, etwa für Übersetzungen, wenn festgestellt wird, dass man auf Reisen ist
  • Das „Check In“-Feature / die „Wegbegleitung“ kommt mit watchOS 11 auf die Apple Watch
  • Zifferblätter lassen sich ähnlich wie am iPhone mit eigenen Fotos anpassen

iPadOS 18

Die weiter oben für iOS 18 genannten Home-Screen-Anpassungen (Anordnen und Einfärben von App-Symbolen) kommen mit iPadOS 18 auch aufs Apple-Tablet. Zudem wird eine schwebende Tab-Leiste in mehreren Apps eingeführt, welche das Ausführen bestimmter Optionen einfacher machen soll. Zudem kann über sie eine umfangreichere Seitenleiste aufgerufen werden. Dokumente aus verschiedenen Apps sollen zudem einfacher durchsucht werden können und über SharePlay wird nicht nur das Zeichnen auf übertragenen Displays, sondern auch der Fernzugriff ermöglicht (beides für den Support aus der Ferne nützlich).

Erstmals kommt nun auch eine Taschenrechner-App auf das iPad. Aber Apple hat hier nicht einfach nur eine größere Version der iPhone-App in iPadOS 18 integriert, sondern diese mit zahlreichen Zusatzfunktionen ausgestattet. Eine davon wird „Math Notes“ genannt. Sie kann handschriftliche Formeln ausrechnen, wobei das Ergebnis immer direkt angepasst wird, wenn man die Formel verändert. Zudem können Variablen festgelegt und geändert werden, um sie in einer Formel zu nutzen. Man muss ihren Wert dabei nicht immer neu schreiben, sondern kann zum Anpassen einen Regler nutzen. Math Notes kann auch in der Notizen-App genutzt werden.

Weiterhin wird „Smart Script“ für handschriftliche Eingaben in Notizen, Freeform und ähnlichen Apps erweitert. Die handgeschriebenen Buchstaben werden dabei (angepasst an die individuelle Handschrift) ausgebessert und etwas lesbarer gemacht. Zudem kann kopierter Text in der eigenen Handschrift eingefügt werden. Text lässt sich außerdem löschen, indem man mit dem Apple Pencil drüber kritzelt, so als würde man Text auf Papier großflächig durchstreichen. Einzelne Absätze, Bereiche und Bilder sollen sich in den Notizen einfach ausblenden lassen, um in langen Dokumenten schnell mehr Übersicht zu haben.

macOS 15 Sequoia

Die neue Version von macOS bringt mit dem Namen „Sequoia“ nicht nur alle verfügbare Vokale, sondern auch einige Änderungen und Neuerungen mit. Dazu gehören die oben bei iOS und iPadOs bereits beschriebenen Anpassungen für die Nachrichten App (Formatierung und Animation von Text sowie erweiterte Nutzung von Emojis), die Einführung von Math Notes und das Update für die Karten-App.

Eine für iPhone- und Mac-Nutzer/innen sehr praktische Neuerung ist die Erweiterung von „Continuity“. Denn ab macOS 15 und iOS 18 kann man nicht nur Inhalte schneller austauschen und an Dokumenten weiterarbeiten. Jetzt ist auch der Vollzugriff auf das iPhone über den Mac möglich. Dafür wird das iPhone-Display auf dem Mac dargestellt, sodass man es z. B. per Trackpad und Tastatur nutzen kann. Der Sound aus Apps und dem iOS-System wird dabei am Mac wiedergegeben. Das iPhone bleibt dabei gesperrt und kann zudem im StandBy-Modus verwendet werden. Es wurde aber nicht gezeigt, ob man das simulierte iPhone auch im Querformat nutzen kann.

Endlich wird mit macOS Sequoia auch das Anpinnen von App-Fenstern durch das Ziehen an die Displayränder möglich (etwas, was ich z. B. bisher mit der Magnet App realisiert habe). So lassen sie sich einfacher anordnen und das Multitasking besser bestreiten. Warum Apple damit 15 Jahre gewartet hat, ist mir ein Rätsel. Microsoft hatte die Funktion bereits 2009 mit „Aero Snap“ in Windows 7 implementiert, was eigentlich schon eine entsprechende Anpassung in Mac OS X hätte provozieren müssen.

Für die Verwaltung von Webseiten- und App-Logins sowie Sicherheitscodes und WLAN-Passwörtern gibt es ab macOS 15 zudem eine neue Passwörter-App. Diese soll für einen besseren Überblick sorgen und kommt zudem auch auf weitere Plattformen, sogar Windows. Außerdem wurde für Safari in macOS mit „Highlights“ eine Möglichkeit für Zusammenfassungen von Webseiten-Inhalten angekündigt. Die Reader-Ansicht bekommt zudem eine Zusammenfassung und ein Inhaltsverzeichnis. Außerdem erhält Safari einen eigenen Video-Viewer für eine ablenkungsfreiere Wiedergabe und einfachere PiP-Nutzung.

Zuletzt wurde nochmal auf das Thema Gaming am Mac eingegangen. Denn nach dem einfacheren Übertragen von Videospielen mit dem „Game Porting Kit“, soll das Ganze nun mit dessen zweiter Version noch besser funktionieren. Auch was das Übertragen von Shadern und das Debugging angeht. Weiterhin sollen sich mit dem Game Porting Kit 2 Spiele nicht nur auf den Mac, sondern von da auch einfacher auf das iPad und iPhone übertragen lassen, sodass sie auf noch mehr Plattformen angeboten werden können.

Ab wann sind die neuen Apple-Betriebssysteme erhältlich?

Hier der Veröffentlichungsplan von visionOS 2, iOS 18, iPadOS 18, macOS 15 und tvOS 18:

  • Developer-Beta-Versionen sind ab sofort nutzbar
  • Öffentliche Beta-Versionen sind ab Juli nutzbar
  • Die offiziellen Upgrades für alle kommen im Herbst 2024

Apple Intelligence – Die KI-Offensive für Mac, iPhone und iPad

Mit „Apple Intelligence“, was nicht zufällig die Abkürzung AI wie „Artificial Intelligence“ hat, kommen verschiedene Werkzeuge mit generativer KI nebst einer Verbesserung von Siri auf den Mac, das iPhone und das iPad. Allerdings nicht auf alle aktuell von Usern genutzten Geräte. Denn vor allem für die On-Device-Nutzung direkt auf dem Gerät ist mindestens der A17 Pro (iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max) oder ein M-Chip (M1, M2, M3 oder M4) nötig.

Die verschiedenen Tools erlauben es z. B., Text zu generieren, ihn umzuschreiben, Korrektur zu lesen und die Tonalität anzupassen. Auch können in der Image Playground App sowie in anderen Apps, in der ihre Funktionalität eingebunden ist, Bilder erzeugt werden. Dazu können nicht nur eigene Textprompts, sondern auch vorgefertigte Themen und Inhalte verwendet werden. In Nachrichten oder E-Mails lassen sich Werkzeuge für schnellere Antworten nutzen, sogar mit inhaltlichen Details zu den gestellten Anfragen.

Siri wurde stark verbessert und bekommt nun neben der „Screen Awareness“ für das Erkennen und Nutzen von Display-Inhalten auch ein größeres Verständnis für komplexe Aufgaben. „Suche mir das Bild von Person XY heraus, das gestern in Stadt ABC aufgenommen wurde und auf dem sie Kleidungsstück Z trägt“, soll etwa verstanden werden. Und im Anschluss lässt sich sogar „Wandle das Bild in eine Schwarz-Weiß-Grafik um“ oder ähnliches nutzen. Zumindest wurde dies in der Präsentation so ähnlich dargestellt. Und noch besser: Siri kann nun auch bei der Nutzung von Apple-Produkten, -Systemen und -Services helfen sowie Anleitungen liefern.

Apple Intelligence arbeitet dabei mit allen möglichen (persönlichen) Informationen, die auf dem jeweiligen Gerät zugänglich sind. So sollen auch komplexe Anfragen und Aufgaben präzise erledigt werden können. Wenn mehr Rechenleistung benötigt wird, dann soll die Anfrage auch auf Server (also einen Cloud-Dienst) ausgelagert werden können. Diesen stellt Apple mit einem offen einsehbaren Code zur Verfügung und betreibt ihn mit „Apple Silicon“-Chips (wahrscheinlich mit dem M2 Ultra). Sowohl die On-Device- als auch die Server-KI soll strengstens die Privatsphäre der User wahren.

Aber es gibt noch mehr. Denn neben der generativen KI für Text und Bilder sowie einer besseren Siri-Nutzung gibt es auch noch die Möglichkeiten, Fotos schneller zu bearbeiten und Skizzen in den Notizen oder der Freeform-App in Bilder umzuwandeln. Dazu steht, z. B. am iPad, das neue „Image Wand“-Werkzeug bereit. Weiterhin wird „Genmoji“ eingeführt, eine Möglichkeit, eigene Emojis zu erstellen. Dazu können Prompts und auch Referenzbilder genutzt werden.

Kostenlos und ohne Account: Integration von ChatGPT für Text- und Bilderzeugung

Neben der eigenen „Apple Intelligence“ integriert Apple auch die Nutzung von ChatGPT aus dem Hause OpenAI. Dafür muss aber immer aktiv bestätigt werden, dass die Anfrage oder der Befehl an ChatGPT weitergeleitet wird. Denn dann verlassen die Informationen den geschlossenen Apple-Kosmos und werden an den Drittanbieter OpenAI weitergegeben.

Wer damit kein Problem hat, kann das ganze gratis sowie ohne Account nutzen. Wer allerdings den eigenen OpenAI-Account verknüpfen und somit kostenpflichtige Funktionen freischalten will, hat dazu die Möglichkeit. Für die Zukunft wurde auch die Integration anderer KI-Angebote als Möglichkeit offen gelassen, was die Möglichkeiten abseits der Apple Intelligence immer umfangreicher machen könnte.

Offene Fragen bezüglich Image Playground und Genmoji

Apple hat mehrfach betont, dass die eigenen KI-Angebote sicher sind und stark auf Privatsphäre geachtet wird. Sowohl iOS als auch die Server-Angebote könnten dafür von unabhängigen Stellen durchleuchtet und auf Sicherheitslücken getestet werden. Mich stören dennoch ein paar Sachen. Nicht nur hatten alle gezeigten Bilder diesen komischen KI-Stil, dessen man schnell überdrüssig ist (ich persönlich hab ihn schon länger satt). Auch wurde gezeigt, dass man Fotos von anderen Personen als Vorlage nutzen kann.

Man kann also über Image Playground, Genmoji und der Einbindung dieser Werkzeuge in anderen Apps Fotos von Dritten verwenden, um KI-Bilder zu erstellen. Diese können dann in Nachrichten, E-Mails, Dokumenten, aber auch in den Weiten des Internets verwendet werden. Wie sieht es da mit den Persönlichkeitsrechten und dem Copyright aus? Habe ich als jemand, der von anderen fotografiert wird, die Möglichkeit, die Nutzung meines Abbilds in den KI-Tools zu unterbinden? Es scheint nicht so. Und das könnte für Apple noch zum Problem werden.

Die Apple WWDC 2024 Keynote als Video anschauen

Das etwas über 100 Minuten dauernde Auftakt-Event der jetzt laufenden World Wide Developers Conference könnt ihr euch im folgend eingebetteten Player ansehen:

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