Kapitel in diesem Beitrag:
Mit der mSpy App ist es unter Android sowie am iPhone möglich, die Handy-Aktivitäten anderer zu überwachen. Beworben wird mSpy als „elterliche Überwachungssoftware“, mit der Eltern die Smartphone- oder Tablet-Nutzung der Kinder überwachen können. Neben Messenger-Nachrichten, SMS, Anruflisten, Webverläufen und ähnlichem lässt sich per GPS aber auch die Bewegung von Personen nachvollziehen. Da stellt sich natürlich die Frage: Ist das legal? Darf man mSpy nutzen, um ein anderes Handy zu überwachen? Das klären wir in diesem Ratgeber.
Ein anderes Handy überwachen, Informationen auslesen und den GPS-Standort ermitteln mit der mSpy App – ist das legal? Infos zu Funktionen und zur Nutzung der Spionage-App für iOS / Android gibt’s hier.
Wenn ihr mSpy als Spionage App auf einem Android-Smartphone oder -Tablet bzw. auf einem iPhone oder iPad von Apple installieren wollt, benötigt ihr den physischen Zugang zum Gerät. Natürlich müsst ihr es dann nicht nur in Händen halten, sondern auch entsperren können, um die mSpy Software aufzuspielen. Ein fremdes Handy aus der Ferne abhören geht also nicht (ohne illegales Hacking).
Wenn der Zugang nicht möglich ist, dann solltet ihr auch nicht über die Verwendung der App nachdenken. Aus rechtlicher Sicht benötigt ihr die Einwilligung der/des Nutzer/in, denn das Auslesen der Handy-Aktivitäten ist – wie ihr euch sicherlich denken könnt – ohne Einwilligung ein starker Eingriff in die Privatsphäre, verstößt gegen den Datenschutz und wird demnach als Straftat geahndet.
Habt ihr aber die Einwilligung, dann installiert ihr die App und könnt nun über ein Dashboard auf eurem Endgerät alle Aktionen nachvollziehen. Dazu meldet ihr euch mit dem verknüpften mSpy-Login auf eurem Smartphone, Tablet oder Computer an. Abrufen könnt ihr darüber die unten aufgelisteten Informationen und Daten.
Bei der Überwachung eines anderen Smartphones oder Tablets mit mSpy habt ihr Zugriff auf die folgend aufgelisteten Informationen, Daten und Apps. Neben dem reinen Auslesen von Infos habt ihr überdies die Möglichkeit, Kontakte zu blockieren, Webseiten zu sperren und ähnliche Einschränkungen einzurichten (richtet sich vor allem an Eltern, die ihre Kinder von bestimmten Inhalten fern halten wollen). Dies sind die Kernfunktionen von mSpy:
Vordergründig richtet sich das Angebot von mSpy an Eltern, die überwachen und steuern wollen, welche Inhalte das Kind über das Smartphone konsumiert, empfängt und teilt. Natürlich werden sich die Entwickler/innen auch im Klaren darüber sein, dass die App zum Ausspionieren von Ehe-Partner/innen oder von Mitarbeiter/innen genutzt wird. Dass das ohne Einwilligung illegal ist, sollte aber ebenso klar sein.
Und selbst bei der Überwachung der Kinder mit der mSpy App bewegt man sich maximal im Graubereich. Denn auch Kinder haben ihre Privatsphäre sowie einen Anspruch darauf. Die Dauerüberwachung aller Nutzungsbereiche von Endgeräten ersetzt außerdem keine Aufklärung über den Umgang mit der Technik und auch keine echte Medienkompetenz.
Ohne das Wissen des Kindes sein Handy ausspionieren ist zudem ein großer Vertrauensbruch. Wenn ihr euch das aufladet, könnt ihr also auch direkt ein Sparkonto für die später anstehende Familientherapie anlegen. Soll das nicht sein, müsst ihr mit eurem Kind über die Nutzung und den Umfang des Eingriffs durch mSpy reden.
Sinnvolle Alternative: Buch-Tipps zur Medienkompetenz für Kinder und Jugendliche
Um es noch einmal zusammenzufassen: Das Mit- und Auslesen von Endgeräten, die nicht eure eigenen sind / die ihr nicht alleinig nutzt, ist per se illegal. Es wird erst legal, wenn ihr die nutzende Person (Kind, Ehepartner, Angestellte, etc.) vollständig darüber aufklärt und diese ausdrücklich zustimmt. Eine Aufklärung ohne Zustimmung ist als Ablehnung zu sehen und macht die Überwachung ebenfalls illegal.
Dazu gehört der gesamte Katalog von Informationen, die ihr über mSpy oder ähnliche Lösungen einfordert – also Browserverlauf, Social Media Inhalte, SMS, Anrufe, Fotos, Videos, etc. Klärt ihr nicht darüber auf bzw. bekommt ihr keine Einwilligung, dann handelt ihr illegal und könnt rechtlich für das Vergehen belangt werden. Nicht zu vergessen ist dabei auch der Vertrauensverlust von Seiten der überwachten Person.
Willigt euer Kind oder eine andere Person, aus welchen Gründen auch immer, dazu ein, dass ihr alle möglichen Infos aus deren Gerät auslesen dürft, dann gibt es mSpy natürlich nicht kostenlos. Statt einer Gratis-App zum Handy abhören bekommt ihr verschiedene Abo-Angebote. Diese sehen aktuell so aus (Angaben ohne Gewähr; Änderungen möglich):
Alle Details, weitere Features, eine Demo, die euch die Nutzung von mSpy aufzeigt, die Möglichkeit zur Buchung eines Abos und den Download der Software findet ihr mit diesem Link. Bedenkt bei der Nutzung aber die rechtlichen Aspekte, den Datenschutz sowie dass andere Menschen trotz eurer Vorsicht / Neugier ihre Privatsphäre verdient haben.
Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.