M3 (Pro) MacBook Pro Teardown: Reparierbarkeit liegt bei 4/10

Die Reparatur-Profis von iFixt haben sich das neue M3 MacBook Pro angeschaut und neben der verbauten Hardware auch die neue Farbe „Space Black“ unter die Lupe genommen. Das Urteil für die Reparierbarkeit fällt aufgrund verschiedener Fakturen eher schwach aus, es gibt eine 4 von 10. Zudem wurde der Einstieg mit 8 GB Arbeitsspeicher kritisiert, weil diese nicht zukunftsfähig sind und bei ausgelagerten Operationen unter hoher Last den SSD-Speicher zu sehr beanspruchen können. Aber der Reihe nach…

Bildquelle: iFixit / YouTube
Bildquelle: iFixit / YouTube

M3 MacBook Pro mit lediglich einem Lüfter

Apple betont ja immer wieder die steigende Effizienz seiner Apple-Silicon-SoCs. Mit den neuen 3-nm-Modellen scheint das MacBook Pro nun in der M3-Variante so sparsam zu sein, dass ein einzelner Lüfter ausreichen soll. Kleine Randnotiz von iFixit: aktuell gibt es keine anderen PCs oder Laptops mit 3-nm-Chips dieser Art, weil Apple bei seinem Zulieferer die komplette Produktion beansprucht. Anstelle des zweiten Lüfters findet sich übrigens das erweiterte Logicboard, das den SoC mit dem Arbeitsspeicher enthält.

Bereits bei der Akku-Verbindung, eines der ersten Teile, die man zum Auseinanderbauen des Apple-Laptops lösen muss, fällt den Profis von iFixit eine Schwachstelle auf. Denn dort wurde ein Metallstreifen für die Verbindung und Fixierung genutzt. Diesen muss man leicht nach oben biegen, um mit der Demontage fortfahren zu können. Biegt man zu weit oder zu oft, kann das fragile Bauteil brechen. Hier wäre ein Steckkabel oder ähnliches besser gewesen. Wie bei den Vorgängermodellen wird der Akku wieder durch Klebestreifen gehalten, die zum Ausbau herausgezogen werden müssen.

M3 (Pro) MacBook Pro mit zwei SSD-Einheiten

Wie ihr im oben eingebetteten Video seht, gibt es ein paar Unterschiede zwischen dem M3- und dem M3-Pro-Modell. So findet man neben dem zweiten Lüfter auch einen weiteren Thunderbolt-Anschluss am M3-Pro-Gerät. Weiterhin wird für beide Modelle in dem Video auf verschiedene Sensoren eingegangen. Zum Beispiel auf jenen, der den Winkel des Laptop-Displays misst, etwa um das Ein- und Ausschalten des Displays bzw. des gesamten Geräts zu steuern. Tauscht man den Sensor oder das ganze Display aus, dann gibt es Fraktale-Fehler auf dem Display. Apple will hier also nur verifizierte Reparaturen bzw. solche mit ihren eigenen Reparatur-Kit sehen.

Interessant ist zudem, dass zwei SSD-Einheiten in den Laptops verbaut wurden. Es lagen MacBook Pros mit 512 GB Speicher vor, was bedeutet, dass die zwei Speicher-Chips jeweils 256 GB halten können. Die Aufteilung wurde als positiv gesehen, da so Engpässe beim Lesen und Schreiben von Daten verhindert werden können. Allerdings sind die Speicherchips am Logicboard festgelötet. Das heißt, ein Austausch ist nicht (so einfach) möglich. Fällt der Speicher aus, dann hat man einen ziemlich unbrauchbaren Computer vor sich, dessen Reparatur recht teuer werden kann. Ein eigenhändiges Upgrade des Speichers, wie bei einem PC, ist auch nicht möglich.

Bildquelle: iFixit / YouTube
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8 GB Arbeitsspeicher sollten nicht mehr der Standard sein

Wer sich einen neuen Mac kauft, sollte diesen mindestens mit 16 GB RAM konfigurieren. Denn die 8 GB, die es aktuell noch als Minimum gibt, sind nicht wirklich zukunftsfähig. Zudem sind sie aufgrund der aktuellem macOS-Versionen und ihren Features sowie bei Verwendung von anspruchsvollen Apps schnell aufgebraucht. Mehr Speicher wird sich dann von der SSD geholt, die aufgrund der schnellen Lese- und Schreib-Aktionen schneller altert. Im Test von iFixit konnte auch der „Dynamic Cache“ von Apple die 8 GB nicht allumfassend nutzbar machen. Ein Upgrade des RAM ist nach dem Kauf nicht (so einfach) möglich.

Wie Apple die neue Farbe „Space Schwarz“ realisiert hat

Wenn man das neue MacBook Pro in „Space Schwarz“ vor sich hat, dann soll die Gehäusefarbe eher mit einem Dunkelgrau beschrieben werden können. Dennoch sei die Farbe wesentlich dunkler als das „Space Grau“ der Vorgänger und des M3-Modells. Apple soll die neue Farbgebung nicht nur dadurch erreicht haben, dass beim Eloxal-Verfahren (der Anodisation der Aluminiumlegierung) ein Farbstoff beigegeben wird. Auch soll die Oberflächenstruktur anschließend abgeschliffen worden sein, damit das Licht nicht so stark gestreut, sondern eher absorbiert wird – ergo: eine dunklere Oberfläche.

Bildquelle: iFixit / YouTube
Bildquelle: iFixit / YouTube

Weitere iFixit-Quellen zum Thema

Neben den oben eingebetteten Video findet ihr auch noch ein paar Informationen zum Thema auf der iFixit-Webseite. Das Problem der eigenhändigen Display-Reparatur wird zum Beispiel im Beitrag „Das Display bei einem M2 MacBook Pro tauschen? – ein ziemlicher Alptraum“, der das Problem bereits beim vorigen Modell betrachtet, erörtert. Eine mit Grafiken und Diagrammen untermalte Erklärung zur neuen „Space Black“-Farbgebung gibt es in „How Apple Made the Space Black MacBook Pro Darker Than Ever“ Und die Aufschlüsselung der Chips und Komponenten auf dem Logicboard der neuen MacBook Pros gibt es irgendwann mit diesem Link (Artikel noch nicht online).

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