Kapitel in diesem Beitrag:
Ein Computervirus ist eine Schadsoftware, die sich eigenständig über Wirtsprogramme verbreiten und vermehren kann. Deshalb wurde für diese Art von Malware der Name „Virus“ gewählt, denn auch das biologische Pendant geht so vor. Dabei sind die digitalen Viren nicht nur auf Computer mit Windows, Linux und macOS begrenzt, sondern können zudem theoretisch Android, iOS und andere Betriebssysteme befallen. Auch Server mit eigenem System können durch Viren angegriffen und beschädigt werden. Die Art von Schaden, die angerichtet wird, ist dabei nicht festgelegt. Bei der Benennung einer Schadsoftware als Computervirus steht die Art der Verbreitung im Vordergrund. Weitere Details findet ihr im Folgenden.
Was ist ein Computervirus? Wie kommt der Virus in Umlauf? Welche Arten und Schäden durch Computerviren gibt es? Haben Viren für Computer noch Relevanz? Diese und weitere Fragen beantworte ich euch in diesem Ratgeber.
Ein Computervirus muss, wie so ziemlich jede andere Software, von jemandem geschrieben werden. Diese Person erschafft neben den schädlichen Faktoren des Programms oder Skripts dann auch die Elemente, die dazu führen, dass sich das Virus in Systeme und Programme einnisten sowie über sie verbreiten kann. Ein E-Mail-Virus kann zum Beispiel durch einen Anhang auf den Computer gelangen, sich im E-Mail-Client (Thunderbird, Outlook, Mail, etc.) festsetzen und sich so mit jeder selbst abgeschickten E-Mail weiterverbreiten. Ersatzweise kann es sich im Browser (Edge, Firefox, Chrome, Opera, Safari, etc.) einnisten oder andere Programme infizieren.
Kurzum: Eine Person schreibt den Virus und bringt ihn in Umlauf, daraufhin verbreitet er sich eigenständig über weitere Wirt-Apps weiter. Das kann neben E-Mails aber auch durch Downloads passieren – Programm-Downloads aus unseriösen Quellen, Archive mit selbststartenden Apps, Dokumente, Grafiken oder Videos mit versteckten Elementen, und so weiter. Dabei kommen Viren nicht in Reinform vor, also als bloßes Skript oder einzelne App. Sie werden in ein Wirtsprogramm eingebettet (bzw. kopieren sich selbst hinein), das beim Ausführen den Virus freigibt. Sie nutzen dann den Rechner als Lebensraum und suchen sich dort Angriffspunkte. Moderne Systeme wissen das meist zu unterbinden.
Neben dem bis hierhin vornehmlich beschriebenen Dateivirus gibt es auch noch andere Arten von Computerviren. Hier eine kleine Übersicht zur Einordnung:
Wie eingangs schon erwähnt, so ist die Bezeichnung eines Computervirus’ nicht auf seinen Einfluss auf Soft- und Hardware beschränkt. Der Begriff „Virus“ zeigt nur auf, dass sich die Schadsoftware eigenständig verbreitet. Deshalb kann der angerichtete Schaden durch einen Virus am Computer je nach speziellem Typ anders ausfallen. Hier ein paar Beispiele:
Glaubt man Entwickler/innen bzw. Werbeabteilungen von Antiviren-Software, dann gibt es nichts schlimmeres in der Welt als einen Computervirus. Allerdings hat diese Art von Schadsoftware bereits vor rund 15 Jahren ihre Relevanz verloren. Denn die häufigsten Verbreitungswege sind mittlerweile geschützt und noch vorhandene Angriffspunkte betreffen lediglich Nischen. Ergo besteht durch echte Computerviren für private Anwender/innen kaum mehr eine Gefahr. Sie wurden durch Würmer, Trojaner, Rootkits, Spyware, Ransomware und andere spezifischere Software verdrängt, deren Verbreitung anders abläuft.
Während Viren oft nerven und / oder Schaden anrichten sollen, verfolgt die mittlerweile häufigere Malware bestimmte Zwecke (ausspionieren, Daten sammeln oder für Erpressungen verschlüsseln, Computer übernehmen, etc.). Moderne Antivir-Software soll auch die meisten dieser Angriffe erkennen, abblocken und die verursachende Software entfernen. Umbenannt wird sie, wohl aufgrund des auf dem Namen aufbauenden Marketings und der Laien-Zielgruppe, dennoch nicht. Der Nutzen dieser Schutzprogramme ist dabei ein ganz eigenes Thema – es gibt natürlich ein Für, aber auch ein Wider. Aber dazu an anderer Stelle mehr.
Heutzutage reicht es eigentlich aus, sich mit offenen Augen an den Computer zu setzen und sich bei der Nutzung des Internets nicht durch (teils wirklich offensichtliche) Lockmanöver zum Aufrufen von unseriösen Seiten oder Downloads aus zweifelhaften Quellen verleiten zu lassen. Zudem sollten E-Mails auf die Absender/innen hin überprüft werden. Wirkt die Person oder Firma unbekannt, dann sollte die Mail gelöscht werden. Links und Anhänge sind zudem nur mit besonderem Bedacht zu öffnen. Die größte Gefahr ist hier aber mittlerweile Phishing (Ratgeber: So erkennt man Phishing-Mails). Virenscanner und Antiviren-Apps versprechen viel, sind aber oft überflüssig. Durch den benötigten Systemzugriff können sie zudem selbst als Einfallstor dienen.
Ich habe versucht, euch mit diesem Beitrag hier im Sir Apfelot Blog einen umfangreichen Einblick in das Thema „Computerviren“ zu geben. Natürlich konnte ich nicht alle Informationen erschöpfend in den hiesigen Rahmen quetschen. Deshalb hier noch ein paar weitere Quellen, die euch bei der weiteren Recherche helfen können:
Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.