Nicht nur der Mangel an Therapieplätzen, sondern auch das Coronavirus verstärkt schon länger die Diskussion um Psychotherapie-Angebote übers Internet. Die Online-Therapie kann Menschen jeden Alters und mit den unterschiedlichsten Problemen helfen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, Standards und Angebote. Führende Fachkräfte befürworten den Ausbau des Angebots der Online-Therapie für die Hilfe in psychologischen Notlagen aber. Hier findet ihr einen kurzen Abriss dazu.
Disclaimer: Ich bin kein Arzt, Psychologe oder Therapeut. Ich gehe das Thema an dieser Stelle an, weil es im Hinblick auf digitale Angebote interessant und wichtig ist.
Kapitel in diesem Beitrag:
Online-Therapie – Studien belegen, das sie wirkt
Einen interessanten und aufschlussreichen Artikel zum Thema habe ich hier beim Tagesspiegel gefunden. Es handelt sich um ein Interview mit der Psychologin und Fachbuchautorin Christine Knaevelsrud. Sie ist Spezialistin für die psychologische Versorgung von Folter- und Kriegsopfern. Zudem hat sie 2016 von der Bundespsychotherapeutenkammer den Diotima-Ehrenpreis für ihre Leistungen erhalten. In dem Interview antwortet sie auf die Frage, ob „es genug Studien [gibt], die eine Wirksamkeit von Online-Therapien nachweisen“, folgendes:
An Evidenz mangelt es nicht. Die Wirksamkeit ist längst belegt. In Ländern wie Großbritannien, Schweden und den Niederlanden gehören sie bereits zur Regelversorgung. Die Trennung beider Behandlungsarten ist eigentlich ein Artefakt. Es spricht nichts dafür, Versicherten Online-Angebote vorzuenthalten, zum Beispiel den Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr vor die Tür gehen können. Zur Behandlung von Depressionen etwa liegen große Studien mit Tausenden von Teilnehmern vor. Studien aus den Niederlanden und aus Dänemark zeigen, dass selbst bei Patienten, die suizidgefährdet sind, mit Online-Interventionen gute Ergebnisse zu erzielen sind.
Verschiedene Herangehensweisen bei der Psychotherapie
Die Psychologie und die damit verbundene Psychotherapie sind wissenschaftliche Felder, die stets weiterentwickelt werden. Neue Erkenntnisse, Modelle und Studien führen dazu, dass immer bessere Therapien entwickelt und durchgeführt werden können. Die Online-Therapie ist ein Schritt in die Richtung der großflächig wirksamen Angebote. Vielleicht ähnlich signifikant wie die Entwicklungen in der Familientherapie, die durch Salvador Minuchin losgetreten wurden. Über seine Arbeit, seine Beobachtungen und Schlussfolgerungen könnt ihr euch hier belesen. Der Text ist zwar auf Englisch, zeigt aber gut auf, was es bei der Familientherapie zu beachten gilt und wie Fortschritte gemacht werden können.
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Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.