Reaktion auf offenen Brief: Wie steht es um Final Cut Pro von Apple?

Mit Final Cut Pro liefert Apple schon seit über 20 Jahren eine umfangreiche Profi-Software für die Videobearbeitung. Die App kann bequem über den App Store auf den Mac geladen oder beim Kauf eines neuen Apple-Computers dazu bestellt werden. Entsprechend viele Filmschaffende, die ihre Filme unter macOS schneiden, nutzen Final Cut Pro. Wie nun aber ein offener Brief von über 100 Filmemacher/innen zeigt, sind sie mit dem Entwicklungsstand der Software unzufrieden. Es gibt viele Funktionen, die schon lange nachgefragt, aber bisher nicht implementiert sind. Apple hat mit einem eigenen Schreiben auf die Aussagen und Forderungen reagiert.

Über 100 Filmschaffende haben sich mit einem offenen Brief an Apple gerichtet, um Defizite rund um die Final Cut Pro App aufzuzeigen. Apple reagierte ungewohnt schnell mit einem Maßnahmenpaket.
Über 100 Filmschaffende haben sich mit einem offenen Brief an Apple gerichtet, um Defizite rund um die Final Cut Pro App aufzuzeigen. Apple reagierte ungewohnt schnell mit einem Maßnahmenpaket.

Filmschaffende mit offenem Brief an Tim Cook, CEO von Apple

In dem offenen Brief an den Apple-Chef Tim Cook, den ihr hier einsehen könnt, werden zwar viele Vorteile von Final Cut Pro hervorgehoben, aber auch Kritik geübt. Apple wird entsprechend gebeten, Funktionen und Schnittstellen nachzureichen, damit Final Cut Pro mehr Anwendung in der Film- und Fernsehproduktion finden kann. Bezug genommen wurde dabei auch auf Apple TV+ und darauf, dass dieser Dienst mit Awards ausgezeichnete Serien und Filme hervorgebracht hat. Jedoch, so wird angemerkt, wurden diese sicher nicht mit dem hauseigenen Programm geschnitten. Denn dafür fehlen die nötigen Voraussetzungen – etwa Möglichkeiten zur Zusammenarbeit von Nutzer/innen.

Es wird z. B. in der Beschreibung zum Brief von Steven Sanders von Fox TV hervorgehoben, dass es Final Cut Pro an der Möglichkeit fehlt, Projekte gemeinsam mit anderen zu bearbeiten. Die Software richtet sich immer noch an Einzelnutzer/innen und nicht an Teams. Deshalb verwendet er mit seinen Leuten eher Avid Media Composer oder DaVinci Resolve. Neben einzelnen Funktionen geht es aber auch um die Verbreitung der App, um ihre Einbindung in die Arbeit der Beschäftigten sowie um deren Fortbildung hin zur Nutzung der Software. „We hope you will start showing that Apple aims to make Final Cut Pro the best application for editing TV and movies“, heißt es unter anderem.

Apple antwortet mit einem Maßnahmenprogramm für das laufende Jahr

Es kommt nicht häufig vor, dass Apple direkt auf offene Briefe antwortet und auch so konkret auf deren Inhalte eingeht wie in diesem Fall. Jedoch scheint die filmschaffende Zielgruppe groß und einflussreich genug zu sein, damit in diesem Fall direkt mehrere Maßnahmen zur Behebung der aufgezeigten Defizite angekündigt werden. In der Antwort, die ihr u. a. hier nachlesen könnt, werden folgende Punkte genannt:

  • Noch diesen Monat werden gemeinsam mit Future Media Concepts neue Lehr-Produkte und Apple-Zertifikate realisiert
  • Eine Gruppe von Branchenexperten wird ab dem Sommer eingesetzt, um Beratungen für Profi-Nutzer/innen anzubieten
  • Die Inhalte und Häufigkeiten von Final Cut Pro Workshops für Film- und TV-Produktionen sollen ausgeweitet werden

Damit sollten schon einmal die Hürden für jene Angestellten und Teams kleiner werden, die für Produktionen mit Final Cut Pro arbeiten sollen. Auf die Verbesserung der App an sich wurde zwar nicht eingegangen, aber in der verlinkten Quelle wird optimistisch auf die anstehende WWDC geschaut. Vielleicht werden ja dann neue Schnittstellen, Updates oder andere Verbesserungen aufgezeigt. Falls ihr selber Filmschaffende oder Content Creator seid, dann lasst gern einen Kommentar da – welche Software nutzt ihr für die Realisierung von Video- und Filminhalten?

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