Sideloading: Setapp App Store auf iPhone und iPad für 2024 geplant

Apple wird im kommenden Jahr für den App-Erwerb an iPhone und iPad den Markt öffnen müssen. Das sieht zumindest in der EU der Digital Markets Act (DMA) vor. Und deshalb kündigt Setapp, die erste Abo-basierte Plattform für kuratierte macOS- und iOS-Apps, heute einen eigenen App Store an. Wie im App Store von Apple kann man sich auch bei Setapp von MacPaw sicher sein, dass die angebotenen Programme geprüft und sicher sind. Allerdings wird der mobile Setapp App Store vorerst ein bisschen anders funktionieren. Details dazu habe ich euch im Folgenden zusammengefasst.

Sobald der DMA in der EU für die digitale Marktöffnung an iPhone und iPad gesorgt hat, wird Setapp einen eigenen App Store fürs Sideloading anbieten. Zu diesem findet ihr hier die ersten Infos.
Sobald der DMA in der EU für die digitale Marktöffnung an iPhone und iPad gesorgt hat, wird Setapp einen eigenen App Store fürs Sideloading anbieten. Zu diesem findet ihr hier die ersten Infos.

Setapp App Store für Nutzer/innen in der EU

Der DMA sorgt in absehbarer Zukunft in der EU dafür, dass digitale Märkte geöffnet werden müssen und große Anbieter nicht mehr als „Gatekeeper“ für ihre Plattformen agieren dürfen. Wer ein iPhone oder iPad nutzt, wird das durch die Möglichkeit merken, dass Apps bald nicht mehr nur aus dem Apple App Store geladen werden können – sondern genauso einfach auch aus alternativen App Stores. Und genau hier setzt Setapp an. Sobald der Markt geöffnet wird und mit einem Update (wahrscheinlich unter iOS 17 und iPadOS 17) der Weg frei ist, alternative App-Bezugsquellen zu nutzen, wird Setapp das eigene Angebot für den EU-Markt starten.

Wir betrachten diese Entwicklung als einen spannenden ersten Schritt und sind erpicht darauf, daran teilzunehmen. Wir freuen uns darauf, dass Apple die Beschränkungen in Zukunft weltweit weiter lockert“, sagt Mykola Savin, Product Lead bei Setapp. „Als Reaktion auf einen der größten Wünsche unserer User vom ersten Tag an wird der mobile Setapp App Store sie mit einer bequemeren Art, eine große Auswahl von Apps aus einer Hand am iPhone und iPad zu entdecken und zu nutzen, ausstatten, und es für Developer einfacher machen, ein größeres Publikum zu erreichen sowie ihre Apps iOS-Usern zu präsentieren.

Mobiler Setapp App Store: Einfacher als das bisherige „Mac + iOS“-Modell

Der mobile Setapp App Store wird eine Sammlung ausgewählter mobiler Apps bieten, die von Produktivitätstools bis hin zu Lifestyle-Anwendungen reichen. Mit leistungsstarken mobilen Apps, die speziell für iOS entwickelt wurden, können Nutzer/innen verschiedenste Projekte umsetzen und die dafür nötigen Arbeitsabläufe optimieren. Setapp kündigt dabei an, dass derzeit bereits über 30 Anbieter in der Lage sein werden, den EU-Nutzer/innen ein vollständiges App-Erlebnis zu bieten. Beliebte Tools wie Ulysses, Taskheat, NotePlan, PDFSearch und Soulver werden dann nebst anderen zur Verfügung stehen.

Neben über 240 Mac-Apps zum kleinen Abo-Preis bietet Setapp zwar schon einige iOS- und iPadOS-Apps an. Diese sind aber an ein Kombi-Abo gekoppelt und müssen umständlicher als über einen mobilen App Store bezogen werden. Das soll sich bald ändern.
Neben über 240 Mac-Apps zum kleinen Abo-Preis bietet Setapp zwar schon einige iOS- und iPadOS-Apps an. Diese sind aber an ein Kombi-Abo gekoppelt und müssen umständlicher als über einen mobilen App Store bezogen werden. Das soll sich bald ändern.

Bisher bietet Setapp zwar auch schon iOS-Apps für die Verwendung auf dem Apple iPhone und dem Apple iPad an. Diese müssen aber vergleichsweise umständlich über die Mac App bezogen werden. Es ist bis zur Umsetzung des DMA und dem Erscheinen des mobilen Setapp App Stores nicht möglich, Setapp-Angebote ausschließlich über mobile Geräte zu verwenden. Wer keinen Mac hat, kann die Vorteile des Anbieters also nicht nutzen. Während das bisherige „Mac + iOS“-Abonnement ab $11,24 im Monat zu haben ist, wird das einzelne Setapp-Abo für die ausschließlich mobile Nutzung sicherlich günstiger sein – und einfacher zu nutzen. Das neue Angebot wird also viele Vorteile bieten.

Setapp kostenlos testen: Hier geht es zur Anbieterseite

Developer können bis zu 90% Beteiligung erhalten

Setapp nutzt ein Modell für die Umsatzbeteiligung der App-Entwickler/innen, welches bei der Mac App bereits dafür gesorgt hat, dass das Angebot mit der Zeit auf über 240 Apps gewachsen ist. Dieses Modell wird auch auf den alternativen App Store für iOS und iPadOS ausgeweitet. So soll für alle Beteiligten ein vorteilhaftes Ökosystem entstehen. Setapp teilt 70% der Nutzungsgebühr mit den Entwickler/innen der von den jeweiligen Usern genutzten Apps. Zusätzlich zu den 70% Beteiligung garantiert Setapp weitere 20% der Nutzungsgebühren für Partner, welche die Nutzung vermittelt haben – also eine Provision. So stehen bis zu 90% Beteiligung an den Abokosten für die Developer bereit. 

In der Pressemitteilung zum Thema heißt es außerdem: „Mit dieser Ankündigung ruft Setapp iOS-Entwickler/innen dazu auf, ihre Apps zur Prüfung einzureichen. Durch den Beitritt zu Setapp erhalten sie Zugang zu einer engagierten Gemeinschaft von Nutzer/innen und können so die Sichtbarkeit ihrer App sowie die potenzielle User-Basis erweitern. Setapp bietet ein nahtloses Onboarding-Erlebnis, das es Entwickler/innen ermöglicht, sich auf das zu konzentrieren, was sie am besten können – außergewöhnliche Apps zu entwickeln –, während das Team die Handels- und Vertriebsaspekte übernimmt.“ – Da wir Setapp für den Mac sowieso schon seit Jahren empfehlen und sich das an iPhone und iPad kaum ändern wird, würde ich da einfach mal zustimmen.

Komplettabo vs. Einzelkauf: Wohin wird es mit der Zeit gehen?

Die News zu Setapps Sideloading-Plänen standen bis heute Nachmittag unter einem Embargo. Ich weiß aber schon seit letzter Woche davon und konnte entsprechend Rücksprache mit Setapp halten sowie Fragen dazu stellen. Besonders hat mich interessiert, ob man sich ausschließlich auf das bisherige Abo-Modell verlassen wird oder ob es (wie im Apple App Store) auch App-Einzelkäufe sowie kostenlose Apps geben wird. Die Antwort war folgende: „Das Setapp All-in-One Abo-Modell wird auf den iOS-Store in der EU ausgeweitet. Wir ziehen allerdings auch andere Optionen in Betracht, aber diese werden von den Regeln für Sideloading abhängen, die Apple einführt.

Der eigenständige App Store am iPhone und iPad ist also ein strategischer Schritt für Setapp, und für die Nutzer/innen eine Möglichkeit, mobile Apps auch ohne den Mac zu beziehen. Allerdings scheint es trotz DMA noch nicht klar zu sein, ob das Sideloading wirklich komplett frei gestaltet werden kann. Setapp verlässt sich erst einmal auf das bekannte Abo-Modell für das gesamte Angebot und die darin enthaltenen Apps. Ob und wann es kostenlose Apps bzw. Einzelkäufe geben wird, das steht noch nicht fest. Setapp wird aber auf jeden Fall eine sichere Anlaufstelle fürs Sideloading werden und damit eine der ersten Alternativen zum bisherigen App Store unter iOS und iPadOS.

  • Setapp-Abo für Mac bzw. Mac und iOS testen: Hier reinschauen
  • Hier können Entwickler/innen ihre Apps bei Setapp einreichen: Link
  • Interessierte finden hier die Waitlist für den mobilen App Store: Link 
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