Kauft man sich ein neues elektronisches Gerät, etwa einen Computer oder ein Smartphone, dann erwartet man, dass darauf ein Betriebssystem installiert ist. Dieses macOS, iOS, Windows oder Android kann dabei bereits einige Apps installiert haben. Viele davon sind nützlich, etwa Mail, Notizen, Kalender, Karten und dergleichen mehr. Einige Hersteller fügen dem Grundpaket aus System und dafür geschaffenen Apps vor dem Verkauf aber noch weitere Software hinzu. Diese bläht den vorinstallierten Inhalt auf, nimmt Speicherplatz weg, vermindert die Leistung und mindert die Übersichtlichkeit. Genau das ist Bloatware. Weitere Infos zu Bloatware und ihrer Entfernung findet ihr hier.
Kapitel in diesem Beitrag:
Was bedeutet der Begriff „Bloatware“?
Das englische Wort „bloat“ kann man als aufblähen oder aufblasen übersetzen. Die Beschreibung „bloated“ lässt sich zudem als „aufgedunsen“ übersetzen. Das alles beschreibt den ersten Teil des Wortes Bloatware, der zweite ergibt sich durch den Begriff „Software“. Bloatware beschreibt also Software (Apps, Testversionen, Systemerweiterungen, Plugins, Tools, Spiele etc.), die ein System aufbläht. Es ist Überschuss, der nicht sein muss, aber dennoch installiert wurde. Damit ist es eine Unterkategorie der Crapware, also nicht gewollter und / oder unnützer Software. Sie ist nicht unbedingt schädlich, kann sich aber negativ auf Performance und Speicherplatz auswirken.
Wie kommt Bloatware auf das (neue) Gerät?
Gerade bei einigen Herstellern von Android-Smartphones kann man hin und wieder beobachten, dass ihre Geräte trotz relativ guter Hardware im Vergleich recht günstig angeboten werden. Das liegt nicht nur an der Massenherstellung und ggf. Einsparungen an anderen Stellen, sondern auch an Deals mit Software-Anbietern. Denn wenn die Hersteller ihre Android-Version mit deren Apps als vorinstallierte Bloatware ausliefern, ist das eine gute Werbung, die auch gut bezahlt wird. Neben Geräteherstellern können zudem Mobilfunkanbieter oder Verkaufsstellen Software einspeisen. Anbieter für fertige Gaming-PCs können z. B. Service-Software vorinstallieren.
Neben den zusätzlich zum Kernangebot von Hersteller und Betriebssystem installierten Apps und Tools können aber auch andere vorinstallierte Inhalte subjektiv als Bloatware empfunden werden. So informiert Apple zum Beispiel auf seinen Produkt-Webseiten und in seinen Datenblättern, welche Apps auf Mac, iPhone, iPad, Apple Watch, etc. vorinstalliert sind. Einige Leute stören sich aber dennoch daran, dass die Geräte nicht ausschließlich mit ihrem Betriebssystem (macOS, iOS, iPadOS, watchOS, etc.) und sonst nichts daherkommen. Hier scheiden sich die Geister, und immerhin wird es für immer mehr vorinstallierte Apple-Apps möglich, sie zu entfernen.
Ist Bloatware gefährlich für das Gerät, auf dem sie installiert ist?
Während Bloatware im Normalfall keine direkte Bedrohung darstellt, kann sie dennoch negative Auswirkungen haben. Bloatware beansprucht wertvollen Speicherplatz, verbraucht Ressourcen wie CPU-Leistung und Arbeitsspeicher, und kann durch automatisches Starten die Boot-Zeit des Geräts verlangsamen. Darüber hinaus können einige Bloatware-Apps nervige Werbung anzeigen oder persönliche Daten sammeln, was natürlich zu Datenschutzbedenken führt. Obwohl nicht alle vorinstallierten Anwendungen bösartig sind, ist es dennoch ratsam, Drittanbieter-Bloatware zu entfernen, um eine optimale Leistung und Sicherheit zu gewährleisten. Vorinstallierte Apple-Apps sind diesbezüglich unbedenklich.
Wie kann man Bloatware loswerden?
Wenn es sich bei der ungewollten Zusatzsoftware um Apps handelt, die in der Programme-Übersicht des Betriebssystems bzw. in App-Managern auftauchen, dann ist das ein großer Vorteil. Denn von dort aus lassen sie sich meistens ganz einfach deinstallieren. Am Mac lässt sich Software über den Programme-Ordner, über das Launchpad, mit Terminal-Befehlen sowie mit Säuberungssoftware wie CleanMyMac X entfernen. Bei Windows- oder Android-Geräten, deren Bloatware manchmal schwieriger zu entfernen ist, könnte ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen oder eine komplette Neuinstallation des Betriebssystems helfen. Zuletzt können Geräte auch zu unabhängigen Shops und Werkstätten gebracht werden, die Software-Services anbieten.
Zusammenfassung zum Thema Bloatware
Während es auf Apple-Geräten zwar vorinstallierte Apps gibt, die aber nicht unbedingt als Bloatware angesehen werden können, so gibt es auf Geräten mit eher offenen Betriebssystemen häufiger unnötige Apps und Tools. Auf Android-Smartphones und -Tablets habe ich schon viel Quatsch gesehen. Auch Windows-PCs und -Laptops sind – je nach Hersteller und Händler – nicht immer frei davon. Während Bloatware nicht unbedingt gefährlich ist, ist es dennoch ratsam, sie zu entfernen, um die optimale Funktionalität und Sicherheit Ihres Geräts zu gewährleisten. Dafür gibt es mehrere Methoden.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.