Wi-Fi 7 – Neuer WLAN-Standard ist offiziell gestartet

Die Wi-Fi Alliance hat diese Woche offiziell den neuen „Wi-Fi 7“-Standard festgelegt. Dieser neue WLAN-Standard ist der Nachfolger von Wi-Fi 6E. Wi-Fi 6E nutzt neben den 2,4GHz- und 5GHz-Bändern auch 6GHz-Bänder und kann z. B. von Apple-Geräten aus dem Jahr 2023 verwendet werden. Einen ersten Blick auf Wi-Fi 7 haben wir bereits im Januar 2022 geworfen. Nun gibt es aber die offiziellen Standards, die bei Einhaltung durch Hersteller von Routern und Endgeräten zur entsprechenden Zertifizierung führen: 320MHz-Kanäle für den doppelten Datendurchsatz, Multi Link Operations (MLO) für geringere Latenz sowie höhere Stabilität und Effizienz, 4K QAM für 20% höhere Übertragungsraten, und mehr.

Der Standard für die Wi-Fi 7 Zertifizierung wurde offiziell vorgestellt. Ziel sind höhere Datenraten, bessere Effizienz, geringere Latenz und ein stabilerer Service. Noch in 2024 sollen 233 Millionen Geräte mit Wi-Fi 7 genutzt werden.
Der Standard für die Wi-Fi 7 Zertifizierung wurde offiziell vorgestellt. Ziel sind höhere Datenraten, bessere Effizienz, geringere Latenz und ein stabilerer Service. Noch in 2024 sollen 233 Millionen Geräte mit Wi-Fi 7 genutzt werden.

Wi-Fi Alliance: Offizieller Wi-Fi 7 Standard festgelegt

Wi-Fi CERTIFIED 7™ ist da und bietet kraftvolle neue Funktionen, welche die Wi-Fi®-Leistung steigern und die Konnektivität in einer Vielzahl von Umgebungen verbessern“, heißt es (übersetzt) in der offiziellen Pressemitteilung. „Die bahnbrechenden Funktionen von Wi-Fi CERTIFIED 7 ermöglichen Innovationen, die auf hohen Datendurchsatz, deterministische Latenzzeiten und größere Zuverlässigkeit für kritischen Datenverkehr angewiesen sind. 

Als mögliche Anwendungsfelder für Wi-Fi 7 werden verschiedene Bereiche genannt: Augmented Reality (AR), Virtuelle Realität (VR) sowie Mixed Reality (XR), die jeweils durch mehrere User am gleichen Access Point genutzt werden, sowie 3D-Anwendungen, Videospiele, hybrides Arbeiten, industrielles IoT (Internet of Things) und Fahrzeuge. Zudem soll der neue WLAN-Standard die weltweite Produktinteroperabilität sowie ein robustes, hoch entwickeltes Geräteökosystem erleichtern.

Wi-Fi CERTIFIED 7 – Das sind die Eckdaten zum Standard

Im Folgenden findet ihr die neuen Features von Wi-Fi 7 als übersichtliche Liste. Allerdings muss ich zugeben, dass ich einige der Punkte nicht in Gänze verstehe. Während ich mir noch ungefähr vorstellen kann, wo der Vorteil von 320MHz-Kanälen liegt, da bin ich mit der Erklärung von 4K QAM überfragt. Schaut euch also im Zweifelsfall die oben verlinkte Pressemitteilung, die der Liste nachfolgende Infografik oder die erwähnten Wikipedia-Seiten an, falls ich mit meinen Ausführungen an der Wissensvermittlung scheitere:

  • 320 MHz Kanäle: In Ländern, welche die Frequenzen rund um 6 GHz für WLAN freigeben (also Wi-Fi 6E ermöglichen), können diese breit aufgestellten Kanäle genutzt werden. Sie sind doppelt so groß wie die bisher breitesten Frequenzkanäle. Das soll helfen, die Geschwindigkeit und den Datendurchsatz in den Bereich mehrfacher Gigabit zu bringen.
  • Multi-Link Operations (MLO): Erlaubt es Geräten, gleichzeitig über mehrere Links Daten zu empfangen und zu senden. Das soll ebenfalls den Datendurchsatz steigern sowie gleichzeitig die Latenz senken und den Datenaustausch stabiler machen.
  • 4K QAM: Gegenüber 1024 QAM soll es damit 20% höhere Übertragungsraten geben. QAM steht dabei für „Quadraturamplitudenmodulation“. Was dieser Zungenbrecher bedeutet, das steht bei Wikipedia.
  • 512 Compressed Block-Ack: Steigert die Effizienz und soll so vor Überhitzung der Hardware schützen. Block-Ack steht für „Block Acknowledgement“ und wer sich in das Thema einarbeiten will, kann die englische Wikipedia als Ausgangspunkt nutzen.
  • Mehrere RUs für eine einzelne STA: Verbessert die Flexibilität für das Spectrum Resource Scheduling, um die Spectrum-Effizienz zu erhöhen. RU steht dabei für „Resource Unit“ und STA ist die Abkürzung für „Station“, also für ein Endgerät im Netzwerk.
  • Triggered Uplink Access: Optimiert das zuvor schon in Wi-Fi 6 genutzte Feature, um lantenzanfällige Streams zu unterstützen und QoS-Anforderungen zu erfüllen. QoS steht dabei für „Quality of Service“.
  • Emergency Preparedness Communication Services (EPCS): Soll eine nahtlose Service-Erfahrung für die National Security & Emergency Preparedness (NSEP) liefern, während die Priorität und Qualität des Services im WLAN-Netzwerk aufrecht erhalten wird. 
Die Infografik zur Feature-Liste (aus kleinerer Version mit der Upscayl-App hochskaliert; Grafikfehler sind möglich)
Die Infografik zur Feature-Liste (aus kleinerer Version mit der Upscayl-App hochskaliert; Grafikfehler sind möglich)

Prognostizierte Entwicklung: 2,1 Milliarden Wi-Fi-7-Geräte bis 2028

In der oben verlinkten Pressemitteilung der Wi-Fi Alliance wird prognostiziert, dass Wi-Fi 7 als neuer Standard schnell auf dem Markt angenommen und in einer Vielzahl von Produkten implementiert wird. Bereits im laufenden Jahr 2024 sollen über 233 Millionen Geräte mit Wi-Fi 7 genutzt werden. Bis zum Jahr 2028 soll die Zahl auf 2,1 Milliarden wachsen.

Darunter sollen dann Smartphones, Computer, Tablets sowie mit der Zeit verschiedene VR- und AR-Geräte sein. Für die Nutzung braucht es aber natürlich auch entsprechend ausgestattete Router mit Glasfaser-Anbindung für die höchstmöglichen Datengeschwindigkeiten. Die Prognosen der Wi-Fi Alliance fußen übrigens auf dem „Worldwide Wi-Fi Technology Forecast, January 2024“ der International Data Corporation (IDC).

Lese-Empfehlung: Glasfaser-Anschluss – Was bedeuten FTTC, FTTB und FTTH?

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2 Kommentare zu „Wi-Fi 7 – Neuer WLAN-Standard ist offiziell gestartet“

  1. Mahlzeit!
    Wo und an welcher Stelle greift denn jetzt das HUAWEI Patent, dass AVM und einigen anderen so viel Probleme bereitet? Oder trifft das auf WIFI 7 nicht zu? Ich hoffe, dass das schnell von vielen genutzt wird. Gerade die Mobilfunker wollen nach die Frequenzen haben und bringen gerne das Argument, dass der Frequenzbereich ja kaum genutzt würde.

    Grüße

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