Kapitel in diesem Beitrag:
Der Hersteller Shifu hatte mir vor einigen Wochen den „Orboot“ für einen Test zugeschickt. Als ich die Pressemeldung zu diesem Spielzeug gelesen habe, klang das Spielzeug so interessant, dass ich direkt nach einem Testgerät fragen musste.
Wie immer gilt auch hier: Der Hersteller hat mir das Gerät gratis zur Verfügung gestellt, aber damit keinerlei Bedingung verknüpft. Ich schreibe meine Berichte ehrlich und offen und spare auch nicht mit Kritik, wenn es angebracht ist. Ich wollte euch aber trotzdem nicht verschweigen, dass ich den Orboot behalten darf.
Ich werde ihn jedoch an euch verlosen. Wenn ihr ihn gewinnen möchtet, tragt euch in meinen wöchentlichen Newsletter ein, denn dort werde ich die Verlosung in den nächsten Wochen verkünden.
Der Shifu Orboot Globus funktioniert im Zusammenhang mit der App und erlaubt Kindern das selbständige Entdecken der Tiere, Kulturen und Länder der Erde (Foto: Sir Apfelot).
Das ist schon die erste, schwer zu beantwortende Frage, denn man darf keinen Globus im üblichen Sinne erwarten. Der Orboot Globus ist nur eine Art „Werkzeug“ für die App, denn auf ihm sind AR-Marken angebracht, die die App erkennt und dann entsprechende Infos anzeigt.
Das Ganze funktioniert über Augmented Reality (AR), was bedeutet, die App zeigt euch das Kamerabild und blendet darüber Icons und Infos ein.
Wählt man den Layer "Landesküchen" in der AR-App zum Erkunden aus, kann man sehen, welche Nationalgerichte es in den verschiedenen Ländern der Erde gibt. Ein Tipp darauf, bringt dann weitere Informationen zu dem Gericht und dessen Herstellung. Ich habe die roten Pfeile im Bild eingebaut, damit ihr seht, welche Objekte per AR hinzugefügt wurden (Fotos: Sir Apfelot).
Hier habe ich das Gericht "Injera" von Äthiopien aufgerufen. In den Reitern rechts kann das Kind sich die Infos dazu vorlesen lassen und dann im Reiter "Fragezeichen" eine Quizfrage dazu beantworten. Links findet sich ein 3D-Modell des Nationalessens, das man mit den Fingern drehen kann.
Man sieht schon, die meiste "Aktion" passiert in der App. Shifu selbst beschreibt den Orboot übrigens so:
Der Orboot Globus und seine App nehmen das Kind mit auf eine Augmented-Reality-Reise rund um die Welt. Lustig. Interaktiv. Pädagogisch.
Und ja, das kommt auch ganz gut hin, aber dazu später mehr.
Ohne die App ist der Globus etwas langweilig, da er sehr minimalistisch ist. Aber wie gesagt: Wer einen richtigen Globus möchte, der Ländergrenzen, Stadtnamen und Ländernamen und ähnliches enthält, der sollte sich den alldoro Lexi Globus anschauen (32 cm Durchmesser, mit Beleuchtung, Relief und passender Smartphone App).
Die Orboot-App ist in 9 verschiedenen Sprachen verfügbar – da müsste auch für zweisprachig aufwachsende Kinder etwas passendes dabei sein.
Das wirklich „große“ Ding am Shifu Orboot sind definitiv die Apps, die man gratis zum Orboot bekommt. Hier sind folgende zu nennen:
Die Orboot Earth App habe ich ausprobiert und die wird gleich noch näher vorgestellt.
Die Orboot Parent App ist quasi eine „Meta-App“ mit der ich den Fortschritt der Kinder verfolgen kann, wenn ich möchte. Mochte ich aber nicht.
Und die Orboot Dino AR App habe ich nicht ausprobiert, ist aber wohl eine App, mit der man erforschen kann, wo auf der Welt welche Dinos lebten. Als Goodie kann man auch noch Dinos per AR in sein Wohnzimmer, seinen Garten oder sonst wohin stellen und dann ein Foto machen, um Kumpels mit dem neuen Fake-Haustier zu beeindrucken.
Im Hauptmenü kann man wählen, welches Spiel man starten möchte. Die "Tour" funktioniert zum Beispiel auch ohne den Orboot Globus.
Eins vorweg: Man kann sich die App auch am iPhone installieren, aber das macht irgendwie keinen Spaß. Alles ist zu klein und fummelig und man kann sie auch nur schwer bedienen. Wenn ihr die App nutzen möchtet, nehmt am besten ein iPad dafür.
Ich kenne die Apps von den anderen Globen nicht, aber ich kann zur Orboot App eines versprechen: Sie ist extrem umfangreich und vielseitig. Man kann bei der Einrichtung des Accounts für jedes Kind ein Alter vorgeben und die App passt im weiteren Spiel die Fragen und Wissensbereiche an diese Altersstufe an.
Durch die Angabe des Alters beim Profil des Kindes kann die App den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben und Quizfragen anpassen.
Ist die Einrichtung erledigt, gelangt man nach dem Start der App zum Hauptmenü, in dem man sich zwischen vier Bereichen entscheiden kann:
Hier gibt es keine Vorgaben, sondern man kann mit der Kamera den Orboot-Globus absuchen und auf die kleinen aufpoppenden Figuren und Gegenstände tippen. Dadurch öffnen sich Infofenster über diese Karten, Kulturen, Erfindungen, Länder, Sehenswürdigkeiten, Tiere, Landesküche oder was auch immer man als Themengebiet gewählt hat.
Im Infofenster gibt es immer ein 3D Modell von dem entsprechenden „Ding“, über das man sich gerade informiert und eine Kinderstimme erzählt etwas dazu. Wenn man alles gehört hat, kann man auf ein Fragezeichensymbol klicken und eine Multiple-Choice-Frage lösen. Diese Frage beinhaltet immer Wissen, das man vorher vorgelesen bekam. Man hat soviele Versuche, bis man die richtige Antwort gewählt hat.
Im Bereich „Tour“ kann man die Welt erkunden, ohne den Orboot Globus nutzen zu müssen. Nach der Auswahl des Menüpunktes kommt man auf ein weiteres Untermenü, bei dem man sich zwischen den Themen „Tiere“, „Landkarten“ und „Kulturen“ entscheidet. Alle dies Bereiche führen auf eine Kugelansicht, die man per Fingerbewegungen in alle Richtungen drehen und in der man mit der Pitch-Geste zoomen kann.
Auf der Kugel sind sogenannte „Highlights“ als 3D-Objekte aufgebracht, die man antippen kann, um mehr darüber zu erfahren. Auch hier liest eine Kinderstimme die angezeigten Informationen vor, aber es gibt keine Wissensfrage zu den einzelnen Highlights. Stattdessen sammelt man mit den Touren kleine „Erfolge“, die man in seinem Reisekoffer wiederfindet. Hat man genügend Erfolge zu einem Thema, so erhält man ein Abzeichen.
Welche Abzeichen es gibt und wie weit man mit den einzelnen Abzeichen gekommen ist, zeigt sich ebenfalls im Untermenü das man über den Reisekoffer erreicht.
Um die Kids zu motivieren, gibt es Erfolge, die man freischalten kann. Dies geht entweder über das Lösen von Quizfragen, durch das Aufrufen von Informationen oder den Besuch von Sehenswürdigkeiten und Ländern.
Im Spielemodus "Geheimnisse" erlebt man mit der Hauptfigur Shifu Geschichten, in deren Verlauf man bestimmte Dinge auf der Welt finden muss. Ein kleines Entdeckerspiel, das durch die Hinweise auch nicht zu schwer ist.
In diesem Bereich sind 9 kleine Rätselgeschichten zu finden, die man mit dem iPad und dem Orboot-Globus lösen muss. In den Geschichten ist der Junge „Shifu“ die Hauptfigur, die kleinen Hinweisen nachjagt und dadurch rund um die Welt kommt. Hier muss man zum Beispiel die Freiheitsstatue, den Eiffelturm oder ähnliche Objekte finden und mit der App auf dem Globus scannen. Die App erkennt dann, dass man sie gefunden hat und die Geschichte geht weiter.
An sich ist das sehr nett gemacht, aber wenn man die App zwischendurch schließt und später an einer Geschichte weiter machen möchte, fängt sie wieder von vorne an. Es gibt auch keinen Weg, vorzuspulen. Das kann ein Kind schnell dazu bringen, dass es die Lust verliert.
Ansonsten ist die Umsetzung sehr nett gemacht. Über einen Hinweis-Button kann man sich auch Tipps holen, wo man den entsprechenden Gegenstand finden kann.
Ich fände es toll, wenn Orboot hier hin und wieder neue Geschichten mit Update hinzufügen würde.
Wer sich schon ordentlich durch die Wissensbereiche von Orboot gearbeitet hat, kann einen Versuch im Quiz Wiz wagen. Man wählt hier zwischen den Themen Tiere, Sehenswürdigkeiten, Kulturen, Erfindungen, Karten und Landesküchen aus und bekommt dann Multiple-Choice-Fragen gestellt. Wenn man die Antwort nicht kennt, kann man das entsprechende Bild auf dem Orboot-Globus suchen und bekommt dann die Information dazu nochmal vorgelesen.
Im unteren Bereich wird noch angezeigt, welche Schwierigkeitsgrad die Frage hat und welche Anzahl an Sternchen man für die richtige Antwort erhält. Mit jeder falschen Antwort wird eines der Sternchen weggenommen, sodass man vom Raten abgehalten wird.
Fragebeispiel: Wie heißt das österreichische Nationalgericht?
Antwortmöglichkeiten: Wiener Schnitzel, Bundt Buiskuitkuchen, Mustikkapiirakka (Blaubeerkuchen) oder Chajá.
Hättet ihr es gewusst? 😉
Mit jeder richtigen Antwort landet auch wieder ein Erfolg im Reisekoffer, sodass die Kinder ein bisschen Motivation haben, beim Quiz mitzumachen.
Die Fragen im Bereich Quiz WIz sind alle auf Informationen bezogen, die man über die AR-App beim Erkunden entdecken kann. Wenn man die Lösung nicht weiß, kann man "Auf Orboot suchen" wählen und findet dann in der App einen Hinweis, wenn man die entsprechende Stelle auf dem Globus gefunden hat.
Eine nette Idee ist auch der Reisepass, der beim Globus beiliegt. Diesen kann das Kind selbst ausfüllen und jedes Land abstempeln und mit einem Aufkleber versehen. Meine Tochter hat sich direkt drauf gestürzt und wollte die Länder einkleben und abstempeln – natürlich ohne sie vorher mit der App zu besuchen. 😀
Ein Aufkleber ist dummerweise auch auf dem Orboot-Globus gelandet und ging bisher noch nicht ab. Ich werde die Tage mal Omas Geheimtrick mit dem Sonnenblumenöl versuchen. Eventuell klappt es ja, den Aufkleber damit anzulösen, ohne den Globus zu beschädigen.
Erst einmal ein großes Lob, denn das Gesamtpaket von Orboot Globus und App ist wirklich gelungen. Die App ist unfassbar umfangreich und hat sicherlich ziemlich viel Geld in der Entwicklung verschlungen.
Die über 4000 Bewertungen auf Amazon mit einem Durchschnitt von 4,5 Sternen zeigen schon, dass Orboot hier vieles richtig gemacht hat. Die schönen Soundeffekte und die Hintergrundmusik sind gut gemacht und sorgen für ein angenehmes Spielen mit der App. Und die Idee mit dem Reisekoffer und den Erfolgen ist sehr gut – so kann man die meisten Kinder wirklich dazu bringen, immer mal wieder was am Orboot zu machen.
Je mehr man spielt, umso mehr der Erfolge werden nach und nach gefüllt. Leider hat sich mit noch nicht erschlossen, was man mit den gewonnenen Münzen und Diamanten machen kann.
Meiner Ansicht gibt es trotzdem ein paar Kleinigkeiten, die man verbessern könnte:
Damit wäre meine Kritik aber schon erledigt. Eigentlich ist schon ziemlich viel sehr in Ordnung am Shifu Orboot…
Mit dem Orboot Globus kommen auch weitere Spielteile, die jedoch für die Nutzung nicht wichtig sind. Meine Tochter fand es aber toll, dass sie im Reisepass entsprechende Aufkleber und Stempel einfügen konnte.
Ich habe in den Amazon-Bewertungen gelesen, dass sich jemand über die „miserable“ Qualität des Globus aufgeregt hat. Da wären ja nicht einmal Ländergrenzen zu sehen.
Wenn ich so etwas lese, dann ist mir sofort klar: Die Person hat das Konzept des Orboot nicht verstanden, denn die Ländergrenzen sind wohl zu sehen: In der App. Der Globus ist wirklich nur ein Vehikel, um die App mit der Realität zu verknüpfen. Und das ist aus meiner Sicht ganz gut gelungen.
Die Ansichten mit den 3D Objekten auf dem virtuellen Globus ist schon ein Hingucker und die Erdkugel mit den vielen Tieren, die man anklicken kann, lädt schon dazu ein, ein bisschen mehr über die einzelnen Tierchen erfahren zu wollen.
Ich würde den Orboot Globus Eltern empfehlen, deren Kinder mindestens 8 bis maximal 12 Jahre alt sind. In diesem Altersbereich sind die Informationen nicht zu schwer zu verstehen und auch nicht langweilig. Und das Spielen mit dem Orboot dürfte den Kids Spaß bereiten.
Ich denke, es könnte ein schönes Last-Minute-Weihnachtsgeschenk für kleine Entdecker sein, die nicht zu schnell die Geduld verlieren, wenn sie mal Texte mit 1 oder 2 Minuten Länge vorgelesen bekommen. Wenn ihr den Orboot Globus kaufen möchtet, findet ihr ihn hier bei Amazon.
Habt ihr schöne interaktive Lernspiele zuhause? Dann lasst mir eure Empfehlung da. Ich schaue mir gerne weitere Geräte und Apps an, um sie im Blog vorzustellen.
Mit Lynne ist eine Grafikerin und Designerin ins Team gekommen, die Artikel rum um die Themen Homepage, Webentwicklung und Photoshop beisteuert. Seit Kurzem gehört auch YouTube zu ihren Tätigkeitsbereichen. Lynne ist (ungewollt) sehr gut darin, Fehlermeldungen zu erzeugen und sorgt damit für einen stetigen Zulauf an Problemlöse-Artikeln, die das Sir Apfelot Blog immer wieder zu einer beliebten Anlaufstelle für Mac-User machen.
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