Im Test: Orico Portable M.2 NVMe SSD mit 1 TB

Test der externen Orico NVMe SSD mit USB C Anschluss

Der Hersteller Orico hat vor Kurzem ein neues externes Speichermedium in den Verkauf gebracht, dessen Kern eine SSD ist, die über das NVMe-Protokoll angesprochen wird und damit besonders hohe Geschwindigkeiten von bis zu 940 Megabyte pro Sekunde beim Lesen erreichen soll. Um die externe SSD unter die Lupe nehmen zu können, wurde mir die 1 TB Version kostenlos zur Verfügung gestellt. Die genaue Bezeichnung des Produktes lautet Orico Portable NVMe SSD.

Rabattaktion: 20% und 25% Rabatt mit Gutscheincodes

Ich habe eben noch eine Mail von Orico erhalten. Sozusagen “breaking news” kurz bevor der Beitrag fertig war: Orico bietet ab sofort bis zum 20.7.2020 zwei Rabattcodes für die NVMe-SSDs an. Einmal für das 128 GB und einmal für das 1 TB Modell.

Die Rabattcodes gibt man an der Kasse in das Feld für “Gutschein- und Aktionscodes” ein. Dann wird bei der Summe der Rabatt sichtbar.

 

Die Orico Portable NVMe SSD bietet Übertragungsgeschwindigkeiten bis 940 MB/s (Fotos: Sir Apfelot).
Die Orico Portable NVMe SSD bietet Übertragungsgeschwindigkeiten bis 940 MB/s (Fotos: Sir Apfelot).

Technische Daten und Features

Zu Beginn möchte ich gleich die technischen Specs und die Funktionen abhaken, die bei der Orico NVMe SSD wichtig sind:

  • Modell: GV100
  • Abmessungen: 3,0 x 9,5 x 9,9 mm
  • Dicke: nur 9,9 mm
  • Gewicht: 22 Gramm
  • Art: M.2 NVMe externe SSD
  • SSD Chipset: JMS583
  • Speicher: 3D NAND Flash Speicher
  • Varianten: 128 GB, 256 GB, 512 GB, 1 TB
  • Gehäuse: Aluminium
  • Autosleep nach 10 min ohne Aktivität
  • Datenübertragung bis zu 940 MB/s beim Lesen (10 GBit/s)
  • Schnittstelle: USB 3.1 Gen 2 Typ C
  • Anwendungsbereiche: Mac, iPad Pro, Windows PC, Xbox, PS4, Smartphones
  • Vorformatiert auf NTFS (Windows)
Dass die Orico SSD auf NTFS formatiert ist, zeigt, dass sie als Zielgruppe eher Windows-Anwender anvisiert.
Dass die Orico SSD auf NTFS formatiert ist, zeigt, dass sie als Zielgruppe eher Windows-Anwender anvisiert.

Man sieht schon, dass die Mac-User nicht die Hauptzielgruppe sind, denn wenn man das Laufwerk an den Mac anschließt, wird jede Aktion mit der Meldung quittiert, dass es geschützt sei. Der Grund dafür ist, dass macOS mit NTFS-Volumes wenig anfangen kann. Dateien können zwar gelesen werden, aber um etwas darauf zu speichern, muss man besondere Erweiterungen wie Microsoft NTFS für Mac nutzen.

Wer die Orico SSD am Mac betreiben will, sollte sie aus dem Grund auf APFS oder Mac OS Extended (Groß- und Kleinschreibung) umformatieren.

Das Umformatieren der Orico SSD dauert mit dem Festplattendienstprogramm am Mac nur wenige Sekunden.
Das Umformatieren der Orico SSD dauert mit dem Festplattendienstprogramm am Mac nur wenige Sekunden.

Was ist NVMe?

Ich bin kein großer Hardware-Crack – auch wenn es manche Leser vermuten würden. Aus dem Grund muss ich mir bei solchen Produkten selbst ein bisschen Wissen anlesen, um zu beschreiben, wo hier die Besonderheiten liegen. Ich versuche es mal in einfachen Worten zu beschreiben und hoffe, dass ich keine groben Schnitzer in die Erklärung einbaue.

Externe SSDs findet man ja schon seit Langem im Handel und mit der TEYADI-SSD hatte ich vor einziger Zeit ein günstiges Exemplar im Test, welches aber nicht recht überzeugen konnte. Auch die SanDisk-Extreme Portable SSD ist eine externe Speicherlösung, die ich immer wieder in Verwendung habe.

Während die SanDisk Extreme Portable schon eine sehr solide Speicherlösung ist und bei mit Datenraten von 400-450 MB/s bietet, will die Orico Portable NVMe SSD diese fast verdoppeln. Technisch gesehen, heißt das Zauberwort „NVMe“ oder in langer Form „Non-Volatile Memory Express“.

Während die meisten günstigeren SSD-Lösungen über SATA laufen, nutzt Orico mit der NVMe SSD ein Übertragungsprotokoll, das nicht per SATA über den PCH läuft, sondern direkt mit dem PCIe-Interface verbunden ist. Dadurch sind technisch höhere Datendurchsätze möglich. Durch die geringere Latenz merkt man dies auch in der Praxis, wenn man viele kleine Dateien schreibt.

Mit der Öse kann man die Orico SSD auch an einem Rucksack befestigen (Fotos: Sir Apfelot).
Mit der Öse kann man die Orico SSD auch an einem Rucksack befestigen (Fotos: Sir Apfelot).

Optik und Verarbeitung der Orico NVMe SSD

Schaut man sich die transportable SSD von Orico an, fällt als Erstes der Ring auf, an dem man sich die SSD an eine Tasche oder den Schlüsselbund hängen kann. Natürlich ist die SSD – selbst wenn sie nur so groß wie ein Feuerzeug ist – nicht ganz so schlüsselbundtauglich, da sie in der Hosentasche schon etwas aufträgt, aber man kann sie ohne Probleme an den Rucksack, eine Laptoptasche oder andere Dinge hängen.

Die Form ist sehr handfreundlich und weist kaum Ecken und Kanten auf. Entsprechend muss man sich über Beschädigungen wenig Sorgen machen. Da das Gehäuse aus Aluminium gefertigt ist, würde ich die Orico SSD aber vielleicht nicht direkt zum MacBook in einen Rucksack packen. Eventuell gibt es dort durch Sand oder Staub Kratzer, wenn die zwei Aluflächen aneinander reiben.

Ansonsten wirkt die Orico Portable NVMe SSD (Modell GV100) sehr wertig und sauber verarbeitet. Es gibt keine Spalten im Gehäuse und auch der USB-C Port ist ordentlich verbaut.

Was mir fehlt, ist eine Aussage über die Wasserschutzklasse. Während man bei der SanDisk Extreme Portable einen Hinweis auf die IP55-Schutzklasse findet, die zum Beispiel Schutz vor Spritzwasser bescheinigt, findet man bei der Orico SSD keine Angabe dazu.

Im Lieferumfang sind übrigens neben der SSD auch noch ein USB-A-auf-USB-C-Kabel und ein USB-C-auf-USB-C-Kabel. Beide mit 23 cm recht kurz, aber für meine Zwecke ausreichend.

Über den USB-C Port kann man die externe SSD auch am iPad Pro anschließen und als Speichererweiterung nutzen.
Über den USB-C Port kann man die externe SSD auch am iPad Pro anschließen und als Speichererweiterung nutzen.

Messergebnisse mit Aja System Test

Um zu ermitteln, wie flott die Orico NVMe SSD tatsächlich ist, habe ich sie an meinem Mac einmal direkt über USB-C angeschlossen und einmal über meinen (sehr empfehlenswerten!) Orico USB-Hub per USB-A.

Dazu habe ich die SanDisk Extreme Portable SSD (2 TB Kapazität und SATA-Modell, also kein NVMe) ebenso verbunden und die gleichen Geschwindigkeitstests laufen lassen.

Das Festplatten-Benchmarking habe ich mit Aja System Test durchgeführt und dabei jeden Test fünfmal durchlaufen lassen, um dann einen Mittelwert zu bilden. Große Ausreißer gab es bei den einzelnen Messungen jedoch nicht.

Den Test habe ich an meinem MacBook Pro 2017 laufen lassen – wie üblich bei mir mit vielen geöffneten Programmen und ohne Hintergrundprozesse zu beenden. Es sind also realitätsnahe Werte.

Mit ca. 900
Mit gut 900 MB pro Sekunde ist die Orico NVMe SSD aktuell das schnellste externe Speichermedium an meinem MacBook Pro.

Hier die Ergebnisse (Durchschnittswerte):

SSDVerbindung überGeschwindigkeit SchreibenGeschwindigkeit Lesen
Orico NVMe SSDUSB-C880 MB/s921 MB/s
Orico NVMe SSDUSB-A (Hub)414 MB/s415 MB/s
SanDIsk Extreme Portable SSDUSB-C446 MB/s508 MB/s
SanDIsk Extreme Portable SSDUSB-A (Hub)410 MB/s415 MB/s

Man sieht deutlich, dass die Übertragung mit dem NVMe Protokoll deutlich schneller ist, als die Verwendung einer SATA SSD. Ebenso wird aber gleichzeitig deutlich, dass man sich den Preisaufschlag für ein NVMe-Laufwerk sparen kann, wenn man keinen Mac mit USB-C-Schnittstelle hat. Schließt man die Orico SSD über einen USB-A-Port an, liegt die Datenraten etwa gleichauf mit den deutlich günstigeren SATA-SSDs, die man ebenfalls als externe Speicherlösungen erhält.

In meinem Test vergleiche ich die SATA-SSD von SanDisk mit der NVMe-SSD von Orico – der Geschwindigkeitsunterschied ist mehr als deutlich, aber auch preislich spürbar.
In meinem Test vergleiche ich die SATA-SSD von SanDisk mit der NVMe-SSD von Orico – der Geschwindigkeitsunterschied ist mehr als deutlich, aber auch preislich spürbar.

Preisvergleich der Orico SSD mit SanDisk

Für mich persönlich ist neben der Übertragungsgeschwindigkeit auch immer der Preis pro Gigabyte ein wichtiges Merkmal für die Auswahl einer SSD.

Die SanDisk Extreme Portable kann man aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit nicht zum Vergleich mit der Orico NVMe SSD heranziehen. Aber SanDisk bietet mit der Extreme Portable Pro ebenfalls ein Modell, das auf das NVMe Protokoll baut und damit gleiche Datenraten wie die Orico SSD erreicht. Schaut man sich die Preise bei Amazon an (Stand 30.06.2020), sieht man, dass die SanDisk SSD regulär günstiger zu haben ist.

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Orico bietet aber derzeit einen 10% Rabattcoupon an, den man direkt auf der Produktseite aktivieren kann. Mit diesem Rabatt kommt man für die 1TB-Variante auf 215,99 EUR und liegt damit nochmals unter der SanDisk Lösung.

Einzig, wenn man eine ultraschnelle SSD mit 2 Terabyte sucht, kann Orico derzeit kein Modell bieten und man kann zur SanDisk Extreme Pro SSD greifen.

Neben dem USB-C-Anschluss ist eine kleine, blaue Status-LED, die die Betriebsbereitschaft anzeigt.
Neben dem USB-C-Anschluss ist eine kleine, blaue Status-LED, die die Betriebsbereitschaft anzeigt.

Mein Fazit zur Orico Portable NVMe SSD

Ich finde, Orico hat mit der externen NVMe-SSD eine extrem schnelle „Festplatte“ entwickelt, über die sich gewiss alle Fotografen und Filmemacher freuen dürften, die regelmäßig viele Daten hin und her schieben müssen. Die Datenrate lässt sich nur noch toppen, wenn man eine externe SSD mit einem Thunderbolt 3 Port an einem modernen Mac anschließt – aber hier spielen wir auch in ganz anderen Preisregionen.

Von der Verarbeitung lässt die Orico SSD keine Wünsche offen. Ich glaube, selbst ruppigen Umgang und den einen oder anderen Sturz wird sie ohne Probleme überstehen. Lediglich beim Kontakt mit Wasser bin ich mir nicht sicher, da ich keine IPX-Zertifizierung beim Produkt finden konnte.

Ansonsten erwirbt man mit der Orico NVMe SSD ein absolut brauchbares externes Laufwerk, dass man prima 1:1 Backup-Festplatte nutzen kann. Ich habe in meinem MacBook Pro auf der internen System-SSD 1 TB Kapazität und so kann ich per Carbon Copy Cloner oder SuperDuper hin und wieder ein bootbares Backup in kurzer Zeit erstellen.

Im Lieferumfang der Orico SSD sind auch ein USB-A und ein USB-C Kabel, um die externe Platte anzuschließen.
Im Lieferumfang der Orico SSD sind auch ein USB-A und ein USB-C Kabel, um die externe Platte anzuschließen.

 

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