Was ist FLAC (Audio-Format)?

Neben MP3, WAV, M4A, ALAC und ähnlichen Audio-Formaten habt ihr vielleicht schon einmal die FLAC-Dateiendung gesehen. Eine .flac Datei bietet dabei verlustfrei komprimierte Audiosignale, welche gegenüber dem Ausgangsmaterial eine Komprimierung von 50 bis 60 Prozent aufweisen. Das Besondere an FLAC-Dateien ist, dass sie nicht nur als Audiodatei dienen, sondern auch als Container für verschiedene Metadaten sowie Bilder als Albumcover. Weiterhin können sie selbst in Container aufgenommen werden, etwa in Ogg-Container, wo sie als Audiospuren eines Videos dienen können. Weitere Infos, die Hintergründe zum freien Open-Source-Format sowie Infos, mit welchem Programm ihr FLAC Dateien öffnen könnt, findet ihr hier.

Was hat es mit dem FLAC Audioformat auf sich? Welche Vorteile hat das Format und welche verlustfreie Komprimierung kann man erwarten? Mit welcher App kann man .flac-Dateien öffnen? Antworten auf diese und weitere Fragen findet ihr hier!
Was hat es mit dem FLAC Audioformat auf sich? Welche Vorteile hat das Format und welche verlustfreie Komprimierung kann man erwarten? Mit welcher App kann man .flac-Dateien öffnen? Antworten auf diese und weitere Fragen findet ihr hier!

Was bedeutet eigentlich die Abkürzung „FLAC“?

Klären wir zu Beginn erst einmal die Basics: der Name des Dateiformats, welches eine verlustfreie Komprimierung von Audiosignalen verspricht, bedeutet „Free Lossless Audio Codec“, was übersetzt soviel heißt wie „Freier verlustfreier Audio-Kodierer/-Dekodierer“. Das Wort frei kann dabei auch mit kostenlos übersetzt werden. Alle Entwickler/innen, die FLAC in ihrer Software zum Kodieren oder Dekodieren von Audio implementieren wollen, können dies tun. Die nötigen Ressourcen werden von dem entsprechenden Team offiziell zum Download angeboten (s. u.).

Geschichte des Free Lossless Audio Codec

FLAC ist rund zehn Jahre jünger als das weithin bekannte Audioformat MP3. Im Jahr 2000 setzten sich die ersten Entwickler/innen an das Open-Source-Projekt. Anfang 2001 gab es mit der Version 0.5 die erste Beta; ein halbes Jahr später stand die fertige Version 1.0 zur Verfügung. Mit PhatNoise stand 2002 der erste Audiosysteme-Hersteller fest, der FLAC in die Gruppe seiner unterstützten Audioformate aufnahm. Als Audioinhalt eines (Video)containers kam FLAC dann erstmals 2003 bei der Xiph.Org Foundation zum Einsatz. In 2004 gab Metallica bekannt, Konzertmitschnitte nebst MP3 für Audiophile auch als FLAC zum Download zu stellen.

Durch den Open-Source-Charakter des FLAC-Formats gab es bald weitere Entwickler/innen, die sich an Codecs sowie der Implementierung versuchten. So gab Justin Ruggles in 2006 den Encoder „Flake“ heraus, der z. B. in das FFmpeg-Projekt aufgenommen wurde. Die offizielle Entwicklung am Free Lossless Audio Codec lag dann von 2007 bis 2013 auf Eis. Mit der Version 1.3.0 meldete sich dann aber ein neu zusammengesetztes Team zurück und kümmert sich seitdem um das Projekt. Dieses enthält neben dem .flac-Format auch die libFLAC als Bibliothek für Encoder, Decoder und Metadaten-Schnittstellen, den Wrapper libFLAC++, Kommandozeilen-Werkzeuge zum (De)kodieren sowie für das Ändern von Metadaten, und nicht zuletzt Plug-ins für Musik- und Mediaplayer Apps.

Vorteile von FLAC als Audio-Komprimierung und Open-Source-Projekt

Die Vorteile von FLAC als Speicheroption für Audiosignale sowie als Standard für die eigene digitale Musikbibliothek sind mannigfaltig. Zwar sind die Dateien wesentlich größer als bspw. MP3-Dateien, letztere sind aber auch verlustbehaftet. FLAC-Dateien sind darauf ausgelegt, CDs und andere Quellen in der originalen Audioqualität abzubilden und die Dateigröße dank Komprimierung um 50% bis 60% zu verringern. Hierbei werden neben der Musik oder anderem Audio auch Metadaten gespeichert (z. B. Band, Album, Jahr, Album-Cover, Mitwirkende, etc.). Dafür besteht der Container aus verschiedenen Metadatenblöcken.

Weiterhin kann FLAC für das Audiostreaming genutzt werden. Tatsächlich ist bei den individuell festlegbaren Datenblöcken im Container nur einer als einziger und erster in der Reihe vorgegeben: der STREAMINGINFO-Block. Dieser hält alle relevanten Daten über den Datenstrom der Datei bzw. des Streams bereit. Weiterhin kann FLAC als Audioformat in Video-Containern implementiert werden. Mehrere so komprimierte, aber verlustfreie Audiodaten lassen sich zum Beispiel in den Ogg- und Matroska-Containern einbinden, um neben der Videospur verschiedene Audiospuren (etwa für unterschiedliche Sprachen) anzubieten.  

Mit welchen Programmen kann man .flac-Dateien öffnen?

Am Apple Mac könnt ihr FLAC-Dateien seit macOS 10.13 High Sierra mit dem Quicktime Player öffnen. Weiterhin könnt ihr den VLC Player, Vox, Clementine und ähnliche Apps verwenden. Falls der Windows Media Player am PC nicht automatisch FLAC-Dateien abspielen kann, lässt sich der benötigte Codec dafür kostenlos herunterladen (s. u.). Zudem kann auch unter Windows der VLC Player verwendet werden. Viele Linux-Distributionen hingegen haben den FLAC-Codec bereits implementiert, sodass integrierte Mediaplayer mit dem Audioformat umgehen können. Sowohl für iOS- und iPadOS-Geräte als auch für Android-Smartphones und -Tablets gibt es FLAC Player im App Store / Play Store. Darunter ist auch wieder der VLC Player.

Quellen und weitere Lektüre zum Thema

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