Kapitel in diesem Beitrag:
Ich bin zufällig darauf gestossen, als ich bei meiner Kundin die PHP Version im Ionos Hosting (Ionos gehört zu 1&1) umgestellt habe. Dort ist bei der PHP 7.2 Version vermerkt, dass sie nur noch Support bis 12/2020 erhält. Ich nehme an, danach wird das Hosting per Zwangsupdate auf PHP 7.3 umgestellt, wie es auch schon bei der Umstellung von PHP 5.6 der Fall war.
Auf https://www.ionos.at/digitalguide/websites/web-entwicklung/php-72/ liest man dazu:
Im Herbst 2017 wurde die Version PHP 7.2 als Nachfolger von PHP 7.1 eingeführt. Am 30. November 2020 erreicht nun auch diese Version das offizielle End-of-Life-Datum (EOL)und wird nicht mehr unterstützt.
Diese Umstellungen der PHP-Version passiert übrigens nicht nur bei Ionos/1&1, sondern bei fast allen Hosting-Anbietern. So gesehen ist der Artikel auch für Kunden anderer Hostings interessant.
Die gesamte Lebenszeit einer PHP-Version umfasst normalerweise drei Jahre. Spätestens im letzten Jahr (Security-Support-Phase) empfiehlt sich ein Umstieg auf die Nachfolgeversion (Quelle: ionos.at/php.net).
Eben kam zu meinem Artikel eine Rückmeldung über Twitter – direkt von Ionos:
Hallo! Kleine Anmerkung zum Artikel: Wir stellen die PHP-Version nicht hart um. Einige Wochen vor End of Life erhalten unsere Kunden eine Mail zur weiteren Vorgehensweise. Mehr dazu hier: ionos.de/hilfe/hosting/… Viele Grüße /mi
Kurz zusammen gefasst:
Ich weiss, dass viele Kunden die Mails mit der PHP-Aktualisierung einfach überlesen, weil sie damit nichts anfangen können. Das Anschreiben wird also nicht alle Kunden davor bewahren, mit einer veralteten Webseite unterwegs zu sein. Wenn sie natürlich plötzlich mehr pro Monat zahlen, wird das sicher die Aufmerksamkeit der Kunden erregen und dann fängt man eventuell an, sich über die PHP-Updates zu informieren.
Nun fragt man sich als Erstes, warum Ionos nicht einfach die alten Versionen von PHP weiterlaufen lässt und nur die neuen zusätzlich anbietet. Das würde den meisten Webseitenbesitzern doch weniger Probleme bringen.
In der Tat ist es so, dass diese Zwangsupdates für PHP bei den Providern aus zwei Gründen durchgeführt werden:
Unterm Strich sind solche forcierten Updates der PHP-Versionen also keine unnötige Kunden-Quälerei, sondern sie sorgen dafür, dass eure Webseiten stabil und schnell laufen.
Eine schlechte Sache bei diesen Updates ist, dass die meisten Kunden erst nach der Zwangsumstellung merken, dass ihre Webseite nicht mehr mit der neuen PHP Version läuft,.
Dann bleibt keine Zeit mehr, die PHP-Fehler im Hintergrund zu lösen, sondern man muss schnellstmöglich die Warnungen und Fehlermeldungen loswerden, damit die Webseite für Besucher (und oft auch potentielle Kunden) wieder verfügbar ist.
Diese PHP-Warnung kam bei der Webseite meiner Kundin: "Warning: continue targeting switch is equivalent to break." In diesem Fall lag es an einem veralteten Plugin, aber es gab auch Dateien im Theme, die den Fehler auslösten.
Damit ihr im Januar 2021 nicht eiskalt von einer nicht mehr funktionierenden Webseite überrascht werdet, empfehle ich euch jetzt schonmal in eurem Hosting die PHP Version zu prüfen und – sofern noch nicht erledigt – auf die PHP Version 7.4 umzustellen. Dies kann man in Sekunden zurück stellen, aber ihr könnt schonmal einen kleinen Funktionstest machen.
Im Hosting-Admin von Ionos findet ihr den Punkt "PHP", über den ihr die PHP-Version von Domains und Subdomains umstellen könnt.
Nach dem Aktivieren von PHP 7.4 leert ihr (zum Beispiel in WordPress) den Cache, falls ihr ein Caching Plugin nutzt, und klickt euch durch eure Webseite. Geht auch mal in den Admin-Bereich und prüft diesen.
Wenn alles noch wie gewünscht funktioniert, könnt ihr die PHP Version auf 7.4 stehen lassen und habt Ruhe bis Dezember 2022, denn dann wird auch PHP 7.4 nicht mehr unterstützt.
Aktuell kann man bei Ionos zwischen PHP 7.2, 7.3, 7.4 und der "experimentellen" PHP 8 Version wählen. Ich würde aktuell – wie Ionos auch – zur 7.4 raten.
Sollten Probleme auftreten, stellt ihr die PHP Version wieder zurück auf PHP 7.2 und nehmt euch irgendwann Zeit, euch gezielt um diese Warnungen und Fehlermeldungen zu kümmern. Wie das geht, ist ein anderes Thema, aber bei WordPress liegt es oft an veralteten Themes und Plugins.
Für PHP 8.0 gibt es zwar schon den dritten „Release Candidate“, aber gerade bei den ersten Versionen sollte man sich noch zurückhalten und diese nur bei experimentellen Webseiten ausprobieren. Für Unternehmenswebseiten würde ich PHP 8 nicht empfehlen, da es noch nicht zuverlässig läuft und einige Fehler enthält, die nach und nach ausgebügelt werden.
Falls ihr Hilfe bei der Fehlerbehebung sucht, stehe ich gerne zur Verfügung. Ich konnte bei meinen Kunden schon einige Sachen ausbügeln und habe zur Not noch einen erfahrenen Programmierer in der Hinterhand, der einspringen kann, wenn ich nicht weiter weiß.
Auch um WordPress Updates und Aktualisierungen von Plugins sollte man sich kümmern, denn bei WordPress sind diese PHP-Fehler bei neuen PHP-Versionen oft behoben, wenn man alle Plugins und das Theme auf den neusten Stand bringt.
Jens betreibt das Blog seit 2012. Er tritt für seine Leser als Sir Apfelot auf und hilft ihnen bei Problemen technischer Natur. Er fährt in seiner Freizeit elektrische Einräder, fotografiert (natürlich am liebsten mit dem iPhone), klettert in den hessischen Bergen rum oder wandert mit der Familie. Seine Artikel beschäftigen sich mit Apple Produkten, Neuigkeiten aus der Welt der Drohnen oder mit Lösungen für aktuelle Bugs.
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