Was ist Grayware?

Zwischen klar als schädliche und illegale Malware definierbarer Software und funktionalen sowie legal vertriebenen Apps liegt die sogenannte Grayware (US-amerikanisch) oder Greyware (britisch). Nicht nur sorgt ihr ambivalenter Charakter für diese Einordnung, auch ist die subjektive Meinung im Einzelfall oft ausschlaggebend dafür, ob und wie diese Software eingeordnet wird. Im Folgenden bekommt ihr eine Definition dazu, was Grayware ist, sowie Beispiele und weitere Infos zum Thema.

Was ist Grayware / Greyware? Welche Arten von Apps gehören zu dieser Art der nervigen und halblegalen Software? Und wie kommt sie auf den Computer? Antworten auf diese und weitere Fragen bekommt ihr hier!
Was ist Grayware / Greyware? Welche Arten von Apps gehören zu dieser Art der nervigen und halblegalen Software? Und wie kommt sie auf den Computer? Antworten auf diese und weitere Fragen bekommt ihr hier!

Was ist die Definition von Greyware?

Greyware oder Grayware bezeichnet unerwünschte Programme (Potentially Unwanted Programs oder Potentially Unwanted Applications), die nicht direkt als schädliche Malware bezeichnet werden, jedoch das System verlangsamen sowie ein Sicherheitsrisiko darstellen können. Die Software richtet also keinen direkten Schaden an und ist damit nicht per se illegal. Jedoch sorgt sie für eine negative Nutzungserfahrung und wurde gegebenenfalls ohne Zutun oder Einwilligung der Nutzer/innen installiert. Sie agiert also in einer (rechtlichen) Grauzone, worauf sich auch ihr Name bezieht. 

Welche Programme gehören zur Grayware?

Mit der obigen Definition im Gepäck lassen sich unterschiedliche Arten von nerviger Software als Greyware oder Grayware bezeichnen. Hier im Sir Apfelot Blog haben wir euch bereits diese Beispiele vorgestellt:

Im deutschen Wikipedia-Eintrag zum Thema „Schadprogramm“ gibt es noch ein paar speziellere Unterkategorien der Greyware. Zum einen werden Dialer genannt, mit denen man sich früher ins analoge Festnetz oder ins ISDN-Netz einwählen konnte. Zum anderen wird Govware genannt, die trotz Trojaner– und Wurm-Eigenschaften sowie Spyware-Funktionen nur deshalb nicht als Malware bezeichnet wird, weil sie von offiziellen Stellen (Zoll, Geheimdienst, etc.) eingesetzt wird.

Wie gelangt Grayware auf das Gerät?

Grayware kann auf verschiedenen Wegen auf Computer, Smartphones und andere Geräte gelangen. Eine gängige Methode ist die Software-Bündelung, bei der Grayware zusammen mit anderen Programmen, die bewusst heruntergeladen wurden, installiert wird. Deshalb raten wir von Software-Portalen ab, die unnötige Installer als Zwischenstufe der eigentlichen Installation verwenden. Oftmals werden User nicht ausreichend über die enthaltenen zusätzlichen Programme informiert, und die Installation erfolgt unbeabsichtigt. 

Eine weitere verbreitete Methode ist der Klick auf irreführende Werbeanzeigen oder das Öffnen von E-Mail-Anhängen, die Grayware enthalten bzw. über Trojanische Pferde nachladen können. In Form von Bloatware kommt Grayware zudem bereits vorinstalliert auf dem (neu gekauften) Gerät daher. Hier können Hersteller, Netzbetreiber oder Shop die Zusatzsoftware verantworten. Durch Ausnutzung von Schwachstellen (Exploit) kann Greyware zudem, ähnlich wie Malware, eingeschleust werden.

Wie kann man Greyware erkennen und entfernen?

Wie eingangs schon erwähnt, so kann es sich bei Greyware um Software handeln, die nur subjektiv als solche empfunden wird. Vorinstallierte Bloatware, etwa werbende Zusatzsoftware auf Android-Geräten, die nicht zur Grundausstattung des Systems gehört, oder Spiele-Demos auf anderen Systemen, können durchaus Anklang finden und als nicht schädlich wahrgenommen werden. Unnütze Programme, die man nicht braucht, die aber Ressourcen wie Prozessorleistung, Arbeitsspeicher und Speicherplatz wegnehmen, sollte man aber aufspüren und löschen. Zumal sie durch mögliche Sicherheitslücken zum Risiko werden können.

Um die fraglichen Programme ausfindig zu machen, kann man die Aktivitätsanzeige (macOS) oder den Taskmanager (Windows) öffnen, um ressourcenhungrige Prozesse ausfindig zu machen. Mit Online-Suchmaschinen kann man die Namen der Prozesse einzelnen Programmen zuordnen. Weiterhin können unerwünschte Apps auch einfach aus dem Programme-Ordner oder vom Launchpad aus entfernt werden. Für die App-Entfernung mit Bereinigung von verknüpften Ordnern empfehle ich übrigens die AppCleaner App. Braucht ihr Hilfe beim Suchen und Entfernen von fragwürdigen Apps, dann helfen euch die Aufräum-Funktionen von CleanMyMac X. Malware kann damit ebenfalls aufgespürt und entfernt werden.

Wie kann man sich vor Grayware schützen?

Wenn ihr euch für ein Apple-Gerät (Mac, iPhone, iPad, etc.) entscheidet, dann habt ihr es bei den vorinstallierten Programmen nicht mit Grayware zu tun. Auch wenn sie euch unnütz erscheinen, so sind sie doch sicher. Bei Windows- und Android-Geräten kann die Menge und Art von vorinstallierter Zusatzsoftware (Bloatware) variieren. Bei der Installation von neuer Software auf jeglichen Geräten solltet ihr, vor allem bei Download-Portalen mit eigenen Installer-Apps, darauf achten, dass neben der gewollten App nicht auch zusätzliche Programme installiert werden. Haltet zudem das Betriebssystem und die Programme durch Updates aktuell, um Sicherheitslücken als Einfallstore für ungewollte Software ausklammern zu können.

Zusammenfassung zum Thema Greyware

Grayware mag unscheinbar sein, sie kann allerdings erhebliche Unannehmlichkeiten verursachen. Vor allem der Verbrauch von Rechner-Ressourcen, möglicherweise nervende Features der Software und das Risiko durch Sicherheitslücken sind dabei zu bedenken. Durch einen informierten Umgang mit Computern, Smartphones, Betriebssystemen und nicht zuletzt dem Internet kann man aber schon einige Risiken ausschließen. Zudem gibt es für alle Systeme verschiedene Methoden und Programme, die beim Finden und Entfernen ungewollter Software helfen. Haltet hier z. B. nach dem Begriff „Potentially Unwanted Programs“ (PUPs) Ausschau.

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