WWDC23 Keynote Zusammenfassung: Betriebssysteme, Macs und MR-Headset

Ein paar Gerüchte haben sich bestätigt, mit anderen „Insider-Informationen“ hat Apple die Gerüchteküche an der Nase herumgeführt. Nun haben wir aber Klarheit, denn die WWDC23-Keynote ist vorüber und ich habe euch alle wichtigen Infos des Events zusammengetragen. Vorgestellt wurden neue Modelle des MacBook Air und des Mac Studio sowie mit letzterem der M2 Ultra. Dieser kommt auch im neuen Mac Pro zum Einsatz. Das neue Mac-Betriebssystem ist macOS 14 Sonoma. Weiterhin kommen iOS 17, iPadOS 17 und watchOS 10 auf uns zu. Für Home und Audio gibt es auch Neues. Ach, one more thing: Apple Vision Pro mit visionOS bringt AR- und VR-Umgebungen ab $3.499.

Eröffnung und kurze Informationen zum App Store

Das etwas über zwei Stunden dauernde Apple Event wurde wieder durch ein „Good Morning!“ von Tim Cook eröffnet. Als erstes ging es um den Mac App Store, der gerade seinen 15. Geburtstag feiert. Damit einhergehend wurden die proprietären Systeme von Apple angepriesen. Wahrscheinlich weil das iPhone und das iPad in absehbarer Zukunft für Sideloading bereit gemacht werden müssen. Da muss man nochmal die Vorteile der geschlossenen Alternativen hervorheben. Anschließend wurde aber auf das Programm der Präsentation übergeleitet: die Vorstellung neuer Betriebssysteme und Geräte. Den Anfang machte der Mac.

MacBook Air mit 15,3 Zoll Bildschirmdiagonale

Wie schon in vielen Gerüchten seit Monaten angekündigt, so gibt es nun ein MacBook Air, das ein 15-Zoll-Display bietet. Dank M2 Chip soll es der leistungsstärkste 15-Zoll-Laptop am Markt sein. Kein Wunder, denn das MacBook Pro gibt es ja nur noch in 14 Zoll oder 16 Zoll. Das Gerät kommt in vier Farben daher, misst zusammengeklappt nur 1,15 cm in der Höhe und wiegt lediglich 1,51 kg. Es sind bis zu 2 TB Speicher und 24 GB Arbeitsspeicher konfigurierbar. Preislich starten wir hier bei 1.599 Euro; die beste Ausstattung lässt den Preis auf 2.979 Euro ansteigen. Ihr könnt das Gerät ab heute vorbestellen, es ist dann ab kommender Woche erhältlich.

Mac Studio 2023 mit M2 Ultra

Anfang des Jahres wurden mit entsprechenden Modellen des MacBook Pro die beiden M2-Verbesserungen M2 Pro und M2 Max vorgestellt. Die Kombination aus zwei M2 Max bildet nun den M2 Ultra. Im Vergleich zum M1 Ultra hat dieses SoC eine 20% schnellere CPU, eine 30% schnellere GPU, eine 40% schnellere Neural Engine und kann bis zu 50% mehr Arbeitsspeicher nutzen – nämlich 192 GB. Es werden bis zu 22 Videostreams mit 8K-Auflösung gleichzeitig unterstützt. Zudem wurde besseres HDMI integriert, um dies auch auf Bildschirme zu bringen. Insgesamt werden bis zu sechs XDR-Bildschirme gleichzeitig unterstützt. Der neue Mac Studio startet bei 2.399 Euro; mit bester Ausstattung kommen wir auf 10.319 Euro. Ihr könnt ab sofort vorbestellen, erhältlich ist das Gerät ab kommender Woche.

Mac Pro 2023 mit M2 Ultra und sechs PCie-Slots

In 2019 gab es das letzte Update für den Mac Pro, ein Jahr bevor Apple den Übergang von Intel-Chips zum Apple Silicon startete. Nun ist aber auch der Mac Pro mit Apple-eigenen Chips ausgestattet worden. Der neue Mac Pro 2023 kann mit dem neuen M2 Ultra bestellt werden, bietet gleichzeitig aber auch PCie-Slots für die individuelle Erweiterung (Sound, Video, Netzwerk, Speicher, etc.). Auch hier können bis zu 24 CPU-Kerne, 76 GPU-Kerne, 192 GB Arbeitsspeicher, 800 GB/s Speicherbandbreite und bis zu 8 TB vorinstalliertem Speicher genutzt werden. Inklusive ist dabei die Leistung von 7 Afterburner-Modulen. Es stehen zudem 8 Thunderbolt-Anschlüsse nebst HDMI und mehr zur Verfügung. Der Tower kostet 8.299 bis 13.819 Euro; das Rack kostet 8.999 bis 14.519 Euro.

iOS 17

Nach der Präsentation der drei neuen Mac-Modelle ging es zu den Betriebssystemen. Den Anfang machte iOS 17 für das iPhone. In einem separaten Beitrag werde ich euch das System noch einmal detaillierter vorstellen. An dieser Stelle soll es erst einmal eine Liste mit den Highlights geben, sodass ihr euch schnell und einfach einen Überblick verschaffen könnt:

  • Es lassen sich nun Anrufer/innen-Poster erstellen, damit man festlegen kann, wie man auf dem angerufenen Gerät dargestellt werden will. Diese Kombinationen aus Bildern und Schrift werden auch in der Kontakte-App angezeigt.
  • Live Voicemail sorgt dafür, dass Mailbox-Nachrichten in Echtzeit auf dem Display des angerufenen iPhones transkribiert werden. So kann man noch schnell rangehen, wenn es sich um einen wichtigen Anruf handelt.
  • Wenn bei einem FaceTime-Anruf niemand rangeht, kann man ab iOS 17 eine FaceTime-Nachricht hinterlassen.
  • In der Nachrichten App gibt es eine bessere Suche mit neuen Suchfiltern. Per Catch-Up kann man zur ersten der neuen, ungelesenen Nachrichten springen, um z. B. in Gruppenchats schneller einen Überblick zu erhalten. Für Sprachnachrichten gibt es eine Transkription, um sie lesen statt anhören zu können.
  • Check-In benachrichtigt ausgesuchte Personen, dass man zuhause angekommen ist. Bleibt man irgendwo länger stehen (Stau, Bahn muss anhalten, Auto bleibt liegen, etc.) bekommt man eine Erinnerung, dass man vielleicht Bescheid geben sollte. Wenn man auf solche Notifications nicht reagiert, bekommen die ausgesuchten Kontakte eine Nachricht mit dem letzten Standort, dem Akkustand des iPhones, etc. 
  • Es gibt mit iOS 17 neue Teilen-Optionen, unter anderem für Fotos, Live Fotos und Sticker. Sticker können systemweit und auch in Drittanbieter-Apps aus Fotos, aus Fotos herausgelösten Objekten und dergleichen erstellt werden. 
  • Per NameDrop können nun Kontaktdaten (Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Kontakt-Poster, etc.) über AirDrop ausgetauscht werden. Dazu werden iPhones oder das iPhone und eine Apple Watch aneinander gehalten. Auch die Dateien-Übertragung über AirDrop wird so vereinfacht. Werden größere Dateien übertragen und bewegt man sich weg, denn wird die Übertragung übers Internet fortgeführt.
  • Intelligent Input sorgt für Verbesserungen bei der Tastatur-Nutzung, mit neuem durch Machine Learning gestütztem Auto Correct, Sätze-Vervollständigung und dergleichen.
  • Die neue Journal App hilft dabei, den Tag und die Stimmung festzuhalten. Es werden dafür Inhalte wie Fotos, Termine, Fitness-Daten, angehörte Musik und mehr vorgeschlagen. Zudem kann man sich ans Journaling erinnern lassen. Das Ganze wird auf dem Gerät berechnet, es gibt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die iCloud und der Zugang zur Journal App kann geschützt werden.
  • StandBy ist eine neue Funktion, mit der das iPhone horizontal verschiedene Inhalte wie Uhrzeit, Wecker, Datum, Wetter, Widgets und mehr anzeigen kann. Zum Beispiel an einem MagSafe-Ladeständer, an dem das iPhone als Nachttisch-Wecker genutzt wird. Das iPhone kann hier als Alternative zu einem Smart Speaker mit Display verwendet werden. Für die Nacht kann eine rot-schwarze Displayanzeige gewählt werden, die den Schlaf nicht stört.
  • Statt „Hey Siri“ reicht ab iOS 17 „Siri“ als Auslöser. Zudem sollen Folgefragen und Antworten ohne zusätzliches „Siri“ abgegeben werden können (scheinbar kommt das Projekt Blackbird nun doch mal zum Einsatz). 

iPadOS 17

Nachdem die kleinen sowie großen Neuerungen und Verbesserungen für iOS am iPhone abgehakt wurden, da kam bei der WWDC23 Keynote das neue iPadOS 17 dran. Das Betriebssystem fürs Apple iPad bringt ebenfalls ein paar der oben genannten, aber auch ganz eigene Zusätze zum bisherigen Funktionsumfang mit. Hier ein erster Überblick:

  • Anpassung des Sperrbildschirms wie ab iOS 16 am iPhone, allerdings mit größeren Widgets als Ergänzung. So wird der Platz auf dem größeren Display besser genutzt. Zudem können Live-Aktivitäten angezeigt werden. Werden Timer eingestellt, kann durch alle gescrollt werden, es wird nicht mehr nur einer angezeigt.
  • Interaktive Widgets können für die Nutzung von App-Inhalten verwendet werden, ohne dass die App geöffnet werden muss. So kann man z. B. Erinnerungen abhaken, Home-Geräte steuern, Musik abspielen, und vieles mehr. 
  • Die Health App kommt mit iPadOS 17 aufs iPad, für Developer gibt es damit auch das HealthKit fürs iPad. Das Ganze ist dann mit den anderen Geräten mit Health App kompatibel, um Daten auszutauschen.
  • Für die Arbeit mit PDF-Dateien am iPad gibt es ebenfalls Neuerungen. Sie lassen sich z. B. in der Notizen App einfügen. Pro Notiz können mehrere PDFs eingefügt werden, um sie für einzelne Projekte zusammenzufassen. In geteilten Notizen können PDFs von allen bearbeitet werden (Markierungen, Textfelder ausfüllen, handschriftliche Anmerkungen, etc.), was bei den anderen in Echtzeit sichtbar wird. 
  • Weiterhin gibt es Verbesserungen für den Stage Manager und für Freeform. In Freeform kann zum Beispiel der Ansicht einzelner Leute gefolgt werden. Wenn diese z. B. präsentieren, dann sieht man immer direkt den Teil des Whiteboards, zu dem die jeweilige Person springt.
  • Ist das iPad mit einem Monitor verbunden, der eine Kamera verbaut hat, dann kann diese ab iPadOS 17 als Alternative zur iPad-Kamera für FaceTime genutzt werden. 

macOS 14 Sonoma

Machen wir mit dem Mac bzw. seinem Betriebssystem weiter. Die Namensgerüchte dazu haben sich nicht bestätigt, denn es ist weder „Grizzly“ noch „Skyline“ noch „Mammoth“ geworden. Stattdessen wurde nach den üblichen Witzen, die Craig Federighi nun schon seit über anderthalb Jahrzehnten macht, der Name „Sonoma“ für macOS 14 preisgegeben. In einem anderen Beitrag wird es ausführlicher präsentierte Details zu dem im Herbst erscheinenden System geben. Hier vorerst eine Liste für den schnellen Überblick der mit macOS 14 Sonoma zu erwartenden Neuerungen:

  • Einige der für iOS 17 und iPadOS 17 genannten neuen Features (Nachrichten, Auto Correct, Freeform, PDF-Nutzung, Siri, Notizen, etc.) werden auch auf dem Mac eingeführt.
  • Neue Bildschirmschoner zeigen Zeitlupenaufnahmen bestimmter Orte rund um die Welt. Diese gehen beim Aufwecken des Mac nahtlos ins gekoppelte Hintergrundbild über. Das ist zwar schön anzusehen, aber mehr eine Spielerei als eine nützliche Neuerung.
  • Widgets kommen mit macOS 14 Sonoma wieder nativ auf den Schreibtisch des Mac. Wenn man ein Fenster im Vordergrund nutzt, werden die Widgets durchsichtig, damit man sich besser auf die offene App konzentrieren kann. 
  • Widgets vom einem in der Nähe befindlichen iPhone (mit der gleichen Apple-ID) können auf dem Mac genutzt werden. iPhone-Widgets können auch dann auf dem Mac angezeigt und genutzt werden, wenn die jeweilige App nur unter iOS und nicht unter macOS installiert ist. 
  • Neben den zuletzt durch Metal 3 ermöglichten Gaming-Verbesserungen am Mac soll es zukünftig den Gaming-Modus geben. Damit werden die CPU- und die GPU-Nutzung für das Videospiel reserviert und Hintergrundprozessen nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Weiterhin soll beim Gaming die Latenz zu AirPods (Audio) sowie von Xbox- und PlayStation-Controllern (Eingaben) reduziert werden.
  • Hideo Kojima hat dann noch höchstselbst angekündigt, dass der Death Stranding Director’s Cut sowie zukünftige Spiele seiner Firma auf den Mac kommen werden.
  • Für Videokonferenzen gibt es neue Overlay-Ansichten, damit man immer im Vordergrund bleibt, während man etwas präsentiert. Videos und Grafiken werden dabei ohne Greenscreen und OBS dreidimensional zusammengeführt. 
  • Für Safari gibt es zwei große Neuerungen: Profile für die Einordnung bestimmter Webseitensammlungen (etwa für Arbeit, Freizeit, Uni, Schule, etc.) sowie das Teilen von Passwörtern und Passkeys mit ausgesuchten Leuten. 
  • Weiterhin können Webseiten als Web Apps auf dem Dock abgelegt werden. So können oft besuchte Webseiten schneller aufgerufen werden.

Audio und Home

Neuerungen für AirPods, HomePods und Apple TV wurden während der WWDC23-Keynote im „Audio und Home“-Bereich zusammengefasst. Bevor es mit watchOS zum letzten Betriebssystem des Tages geht, schauen wir also mal, was es hier für Neuerungen und Anpassungen gibt:

  • Für AirPods gibt es nun „Adaptive Audio“ als Kombination von Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus. So sollen laute Geräusche wie Laubbläser, Baustellen und dergleichen ausgeblendet werden, während z. B. eine Fahrradklingel durchkommt. 
  • Machine Learning soll genutzt werden, um die beste Medienwiedergabe zu ermöglichen. Und wenn man sich mit jemandem unterhält, soll zwar deren Stimme durchkommen, aber gleichzeitig laute Hintergrundgeräusche ausgeblendet (sowie die Musik automatisch leiser gestellt) werden.
  • Für AirPlay gibt es die Möglichkeit, Siri über HomePods mit einer Übertragung zu beauftragen. Weiterhin soll Machine Learning dafür sorgen, dass häufig genutzte Geräte direkt auf dem iPhone oder anderem Gerät vorgeschlagen werden, wenn man sich ihnen nähert (wenn man also immer Musik beim Kochen hört, wird AirPlay beim Betreten der Küche vorgeschlagen o. ä.).
  • SharePlay wird für CarPlay eingeführt, sodass alle im Auto ihre Musik zur Playlist hinzufügen können. So muss nicht ein Gerät als primäre Wiedergabequelle ausgewählt und darauf die einzelnen Titel gesucht werden.
  • Auf dem Apple TV soll es eine bessere Navigation geben. Die Siri-Fernbedienung soll sich per iPhone mit Wo ist? finden lassen.
  • FaceTime kann per Continuity Camera auf dem Apple TV genutzt werden. Dabei werden die Kamera und das Mikrofon des iPhones verwendet, um Video und Audio zu übertragen. Die anderen Teilnehmer/innen des Calls sieht man dann auf dem Fernseher. Das Ganze kann auch für SharePlay genutzt werden, um am Apple TV gemeinsam Inhalte zu schauen, ohne dass man das iPhone extra zuschalten muss.

watchOS 10

Für die Apple Watch kommt im Herbst das neue watchOS 10 heraus. Ein Gerücht, das sich nicht bestätigt hat, ist dabei die Grid-Ansicht für die App-Auswahl. Die Apps werden also nicht gleich groß in Zeilen und Spalten angezeigt und sie lassen sich auch nicht in Ordnern zusammenfassen. Dafür wurden Widgets bestätigt. Hier eine Übersicht der vorgestellten Neuerungen:

  • Widgets werden direkt vom Zifferblatt aus per Digital Crown aufgerufen. Sie lassen sich mit derselben durch scrollen. 
  • Die Widgets sind nach Wichtigkeit geordnet, sodass der nächste Timer, der anstehende Termin oder ähnliches direkt oben auf dem Widget-Stapel liegt. 
  • Neue Widgets werden durch ein Auflegen des Fingers auf das Display hinzugefügt. 
  • Eine weitere Anpassung betrifft die Weltuhr. Deren Uhrzeiten werden nun je nach Tageszeit farblich angepasst (blau für Tag, dunkelblau für Nacht, etc.).
  • Auch andere Apps haben eine Überarbeitung erfahren.
  • Die Fitness App bringt Vollbild-Anzeigen einzelner Werte und Trends, die man mit der Digital Crown scrollen kann. 
  • Fürs Fahrradfahren und fürs Wandern gibt es ebenfalls neue Funktionen. So werden bei letzterem nun neue automatische Wegpunkte hinzugefügt: Wo man zuletzt in allen Netzen ein SOS absetzen konnte und wo man zuletzt Empfang im eigenen Netz hatte. Zudem gibt es ab watchOS 10 eine 3D-Grafik für die Höhenansicht der gesetzten Wegpunkte.
  • Eine neue Karten-Ansicht mit Infos und Auswahl für Wanderwege kommt zuerst in den USA heraus. Später wird sie sicher auch in anderen Ländern und Regionen ausgerollt. 
  • Für Drittanbieter-Apps gibt es eine neue Workout API, mit der etwa der Winkel und die Geschwindigkeit von Golfschlägen oder auch Tennis-Werte genutzt werden können.

Mental Health

Bevor es zum „One more thing…“ ging, wurde noch einmal auf die geistige Gesundheit hingewiesen. Denn diese ist mindestens genauso wichtig wie die physische Gesundheit. Und deshalb bindet Apple (neben der Journal App) zukünftig weitere Funktionen und Optionen dafür ein. Etwa werden in der Health App zukünftig Fragebögen zur mentalen Gesundheit, die auch in Kliniken zum Einsatz kommen, nutzbar sein. So kann ganz privat bestimmt werden, ob man sich Hilfe suchen sollte. Zudem lässt sich so selber überwachen, wie die mentale Gesundheit sich über die Zeit entwickelt. Die Daten werden lokal verarbeitet und sind nicht für Dritte einsehbar.

Apple Vision Pro mit visionOS

Als letztes wurde das Gerät vorgestellt, auf das alle gewartet haben. Das Mixed-Reality-Headset heißt „Vision Pro“ und sein Betriebssystem wird „visionOS“ genannt. Somit waren alle Gerüchte falsch. Das Gerät wurde nur mit dem Schlagwort „Augmented Reality“ angekündigt, von Virtueller Realität oder Mixed Reality war nicht wirklich die Rede. Jedoch geht die Entwicklung genau dorthin. Die Nutzung wurde als „Spatial Computing“ beschrieben. Das leichte Headset mit externem Akku (2 Stunden Laufzeit) ist technisch imposant: M2 Chip für aufwändige Prozesse und mehr als 4K-Videoausgabe pro Auge sowie R1 Chip für Echtzeitberechnung der Sensoren. Mehrere Kameras und Sensoren lassen die Nutzung im Raum sowie die Bedienung mit den Händen / mit Gesten zu.

App-Fenster, Videos, Fotos und dergleichen lassen sich in der Größe und der Position im Raum anpassen. Für die ablenkungsfreie Nutzung lassen sich virtuelle Umgebungen (Natur, Kino, etc.) verwenden. Sich nähernde Personen werden aber angezeigt und sie sehen die Augen der Nutzenden – dafür werden sie per EyeSight genannter Technologie auf einem gebogenen OLED-Display angezeigt. Die Front des Geräts besteht dafür aus einem 3D-geformten Glasteil. Die Augen-Anzeige kann aber auch ausgeblendet werden, um anzuzeigen, dass man gerade beschäftigt ist. Will man sich virtuell präsentieren, etwa für FaceTime, kann man vorher das Gesicht scannen. Das sieht tausendmal besser aus als der Metaverse-Quatsch von Meta / Facebook.

Es lassen sich zahlreiche vorinstallierte Apps nutzen, die man schon von anderen Apple-Geräten kennt. Zudem stehen direkt zum Start so gut wie alle iPad- und iPhone-Apps zur Verfügung. Es wird aber auch einen eigenen visionOS App Store geben, der sich auf 3D, AR, VR und so weiter versteht. Denn neben AR wurden auch 3D-Inhalte wie Filme und Spiele groß beworben. Weiterhin kann mit AR-Objekten gearbeitet und interagiert werden. Dafür gibt es nicht nur die bekannten Developer Tools wie Xcode, Swift UI, ARKit und Co., sondern für das Vision Pro auch den neuen Reality Composer Pro. Beispiele für Anwendungen waren neben 2D-Apps auch 3D-Sachen wie Anatomie-Software, Design Tools, Simulationen von Produktionsstrecken, Planetarien und DJ-Software.

Es wurden zudem zwei Kooperationen bekanntgegeben, die ab Tag 1 der Nutzung zum Tragen kommen sollen. Durch Disney+ auf dem Apple Vision Pro sollen nicht nur Filme, Serien und Dokus in 4K, in 3D und in immersiven Umgebunden auf das Headset kommen. Auch Spiele und AR-Anwendungen für Disneyland-Paraden in den eigenen vier Wänden wurden gezeigt. Zudem hat sich Apple mit Unity zusammengetan, um direkt zum Start eine große Spiele-Bibliothek anzubieten. Zusätzlich dazu wird auch das Spielen von Titeln aus Apple Arcade möglich – bei komplexerer Steuerung natürlich mit einem Controller. Zur Nutzung braucht es übrigens nicht unbedingt Kopfhörer, es sind Lautsprecher für Spatial Audio im Headset verbaut.

Unter dem 3D-geformten Glas, das in ein Aluminium-Gehäuse übergeht, sitzt nicht nur das gebogene OLED-Display, sondern auch mehrere Kameras und Sensoren. Am Gehäuse gibt es Tasten und eine Digital Crown. Die jeweils dreiteiligen Linsen lassen sich auf der x-Achse verschieben, um mit verschiedenen Augenabständen verwendet zu werden. Brillenträger/innen müssen sich extra Zeiss-Linsen anfertigen lassen, die magnetisch verbunden werden. Es kommen microOLED-Bildschirme zum Einsatz, die auf dem Raum eines iPhone-Pixels ganze 64 Pixel bieten. So soll ein klares Bild ohne „Fliegengitter-Effekt“ ermöglicht werden. Insgesamt sollen für das Headset 5.000 Patente angemeldet worden sein.

Das neue Apple Vision Pro Headset soll ab Anfang 2024 verfügbar sein. Es startet preislich bei $3.499, was mehr ist als in den Gerüchten zuvor genannt (maximal $3.000). Zum Marktstart soll das Headset vorerst in den USA verfügbar sein. Erst im Laufe des Jahres 2024 sollen dann weitere Märkte damit erschlossen werden. Noch mehr Informationen, technische Daten und Bilder gibt es im Laufe der Woche in einem separaten Beitrag. Jetzt wünsche ich euch erst einmal eine gute Nacht.

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