Buchtipp: „macOS – Das umfassende Handbuch für Power-User“ von Kai Surendorf

macOS – Das umfassende Handbuch für Poweruser

Dieses Mal rezensiere ich ein Buch, das sicher für die meisten meiner Leser uninteressant ist. Das soll aber nicht abwertend klingen, denn das Buch hat sicher eine kleine, aber feine Zielgruppe, die sich sicher über dieses Werk aus dem Rheinwerk-Verlag freuen wird. Der Titel des Buches „macOS – Das umfassende Handbuch für Power-User„.

Der Untertitel gibt schon einen kleinen Einblick in die Materie, die im Buch behandelt wird:

  • macOS effektiv nutzen und administrieren
  • Netzwerke, Sicherheit, Automatisierung
  • Inklusive Raspberry Pi als Medienserver für Ihren Mac

Man sieht schon: es geht um Leute mit einem gewissen technischen Wissenstand und nicht um EDV-Einsteiger.

macOS – Das umfassende Handbuch für Poweruser
macOS – Das umfassende Handbuch für Power-User von Kai Surendorf. Geballtes Wissen rund um den Mac und das Betriebssystem macOS.

Das Buch wurde mir vom Rheinwerk-Verlag gratis zur Verfügung gestellt, wofür ich mich nochmal bedanken möchte. Ich hatte das Buch schon eine Weile im Auge, aber war mir gleichzeitig relativ sicher, dass ich sicher zuwenig mit dem Terminal unterwegs bin, um das Potential des Buches tatsächlich ausschöpfen zu können. So kam mir das Angebot des Verlags sehr gelegen.

Die „technischen“ Daten des Buches

Bevor ich nun weiter auf die Inhalte zu sprechen komme, möchte ich kurz ein paar Stichpunkte nennen, die sich eher auf die äußerlichen Werte des Buches beziehen:

  • 677 Seiten Inhalt
  • 14 Seiten Inhaltsverzeichnis
  • 11 Seiten Index
  • Alle Innenseiten im Schwarz-Weiß-Druck
  • 2. Auflage von 2018
  • ISBN: 978-3-8362-6013-8

Zielgruppe „Power-User“ – wer ist das?

Ich denke, wenn man die Zielgruppe des Buches als Power-User bezeichnet, könnten damit auch Leute gemeint sein, die einfach viel am Mac arbeiten. Der Autor verbindet mit dem Begriff aber eher Menschen, die sich gerne in die softwaretechnischen „Eingeweide“ des Mac stürzen. So findet man im Buch viele Anleitungen, wie man mit dem Terminal oder anderen Dienstprogrammen Einstellungen vornimmt oder Lösungen für Fragestellungen findet, die ein normaler Mac-User vermutlich nicht hat oder benötigt.

Ein echt dicker Schinken: Das umfassande macOS Handbuch von Kai Surendorf (Fotos: Sir Apfelot)..
Ein echt dicker Schinken: Das umfassande macOS Handbuch von Kai Surendorf (Fotos: Sir Apfelot)..

Ich persönlich finde das Buch sehr interessant, obwohl ich mich nicht zur Zielgruppe zähle. Wenn ich das Inhaltsverzeichnis durchschaue, finde ich einige Überschriften, bei denen ich nicht einmal im Ansatz weiss, was sich dahinter verbirgt ist. Im Gegensatz dazu gibt es aber für viele Sachen, die ich schon kannte, endlich mal technisch tiefergehende Beschreibungen, als das, was man sonst in der Literatur findet.

Einschub – weitere interessante Beiträge im Blog:

Auszüge aus dem Inhaltsverzeichnis

Um die Sache ein bisschen konkreter zu machen, habe ich hier einige Punkte aus dem Inhaltsverzeichnis übernommen, die mir schlicht und ergreifend nichts sagen:

  • Verzeichnisdienste und die Datenbank „DSLocal“
  • RADIUS-Profile einbinden und nutzen
  • Virtual Network Computing (VNC) mit Linux
  • Freigaben über das Apple Filing Protocol (AFP)
  • NetBIOS-Name und Arbeitsgruppe konfigurieren
  • Der Befehl „smbutil“ am Terminal
Das Inhaltsverzeichnis zeigt schon, wie detailiert das Buch über Themen von macOS berichtet. Einen eignene Kapitel zu den "Launch Services" findet man eher selten.
Das Inhaltsverzeichnis zeigt schon, wie detailiert das Buch über Themen von macOS berichtet. Einen eignene Kapitel zu den „Launch Services“ findet man eher selten.

Da das Inhaltsverzeichnis über sage und schreibe 14 Seiten geht, gibt es natürlich noch viele andere Punkte, die mir ein Begriff sind und die ich sehr spannend finde. Diese hier alle aufzuführen, würde aber den Rahmen des Artikels sprengen.

Mehr Hintergrundinformationen als in den meisten Büchern oder Webseiten

Was mich bei dem Buch wirklich sehr erfreut, ist die Tatsache, dass es nicht an der Oberfläche bleibt. Liest man zum Beispiel das Kapitel zum Single-User-Mode, so wird nicht nur beschrieben, wie man in diesem Modus seinen Mac bootet und was man für einen Befehl zur Prüfung der Dateistruktur eingeben soll. Es wird auch erläutert, dass man in diesem Modus als „root“ unterwegs ist und die üblichen Sicherheitsvorkehrungen abgeschaltet sind. Ebenso weist der Autor darauf hin, dass es sich nur um ein rudimentäres macOS handelt.

Es gibt zu allen Diensten und Befehlen von macOS deutlich mehr Informationen als auf den meisten Internetseiten und Büchern, die ich bisher unter die Finger bekommen habe.

Über Dienstprogramme wie die Konsole oder die Aktivitätsanzeige gibt es ebenfalls detaillierte Beschreibungen, die unter anderem erläutern, wie man mit der Aktivitätsanzeige auf Fehlersuche geht und welche Informationen man in den einzelnen Tabellen finden kann.

Die Innenseiten sind alle schwarz-weiß gedruckt, was aber dem großartigen Inhalt des Buches keinen Abbruch tut.
Die Innenseiten sind alle schwarz-weiß gedruckt, was aber dem großartigen Inhalt des Buches keinen Abbruch tut.

Auch viele Arbeiten, für die man in der Regel eine extra Software heranziehen würde, sind in diversen Kapiteln mit Terminalbefehlen erklärt. Einige Beispiele:

  • Audiodateien konvertieren mit afconvert, afinfo und afplay
  • Texte konvertieren mit textutil
  • Videodateien konvertieren mit avconvert und qtmodernizer

Und es gibt sogar eine Anleitung, wie man den Finder und andere Software per Javascript automatisieren kann oder einen Raspberry Pi als Medienserver nutzt. Das Buch ist eine Fundgrube für alle Benutzer, die mehr mit dem Mac machen möchten, als Pages, Numbers und ähnliche Programme ermöglichen.

Fazit: Für Menschen, die gerne mehr wissen möchten

Ich würde das Buch vor allem für Benutzer empfehlen, die nicht für jedes Problem eine neue App nutzen, sondern sich gerne mit eigenen Lösungen helfen. Wer gerne Hintergrundinformationen zu Prozessen und Werkzeugen am Mac hat, der dürfte mit dem macOS Handbuch für Power-User von Kai Surendorf ebenfalls gut bedient sein.

Auch für Administratoren, die sich beruflich um Macs kümmern müssen, ist das Buch sicher ein hilfreiches Nachschlagewerk.

Durch Infokästchen und Screenshots aus dem Terminal werden die Erklärungen etwas aufgelockert.
Durch Infokästchen und Screenshots aus dem Terminal werden die Erklärungen etwas aufgelockert.

Für mich hätte sich die Anschaffung vermutlich nicht gelohnt, da ich gerne mit Klickibunti-Programmen werkele und das Terminal nur in Notfällen öffne. Viele Bereiche, wie die Netzwerkfreigabe, Benutzer und Gruppen und ähnliches sind für mich dazu wenig spannend, da ich nur alleine an meinen Macs arbeite. Wer als Admin in einer Firma mit vielen Macs und Angestellten tätig ist, dürfte hier wesentlich mehr Verbindungspunkte haben.

Trotzdem bin ich ganz froh, das Buch nun zu haben, da es doch etliche Kapitel gibt, die mir beim Lösen der Probleme meiner Leser helfen werden. Ich weiss oft, was hilft, aber mir fehlt nicht selten das Hintergrundwissen, was bestimmte Aktionen bewirken. Durch das Buch wird sich diese Lage hoffentlich verbessern.

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