Was dem MacBook-Akku tatsächlich schadet und was seine Lebensdauer verlängert

Der MacBook-Akku sorgt dafür, dass man das Apple-Notebook unterwegs nutzen kann. Doch die wiederaufladbare Batterie wird über die Zeit immer schwächer. Einige Umstände und Einflüsse begünstigen dies. Wiederum andere Aktionen sorgen dafür, dass der Akkumulator länger durchhält. Im Folgenden findet ihr Tipps und Tricks für eine längere Lebensdauer für den Laptop-Akku. So wisst ihr, was dem MacBook-Akku tatsächlich schadet und was seine Lebensdauer verlängert – entsprechend erspart ihr euch u. a. das Studieren endloser Foren-Threads zum Thema ;)

Was dem MacBook-Akku tatsächlich schadet und was seine Lebensdauer verlängert, das lest ihr hier. Wann darf man auf 100% Akkuladung aufladen? Welcher Ladestatus empfiehlt sich unterwegs? Wie wichtig ist die Kühlung? Antworten hier!
Was dem MacBook-Akku tatsächlich schadet und was seine Lebensdauer verlängert, das lest ihr hier. Wann darf man auf 100% Akkuladung aufladen? Welcher Ladestatus empfiehlt sich unterwegs? Wie wichtig ist die Kühlung? Antworten hier!

Den Laptop-Akku nie voll aufladen

Das ist natürlich kein Tipp, um länger durch den Tag zu kommen, denn mit weniger Akkuladung lässt sich das Gerät temporär natürlich kürzer nutzen. Jedoch solltet ihr die Akkuladung des MacBook – und generell mobiler Geräte mit Akku – zwischen 40% und 80% halten. Dieser Tipp ist einer der schwierigsten für den täglichen Workflow, weil man ja nicht ständig auf die Akkuanzeige in der Menüleiste schauen will. Allerdings sorgt er auf lange Sicht dafür, dass der Akku „gesund“ bleibt und nicht so schnell schlapp macht. Wer statt vollem Aufladen und Entladen auf die 40- bis 80-Prozent-Marke setzt, kann die effizienten Ladezyklen des Akkus verdreifachen.

Weitere Faktoren, auf die bei Battery University hingewiesen wird, sind natürlich auch die Lade-Spannung sowie andere Werte. Bei einer Ladung bis lediglich 65% bei 3,9 V werden bis zu 4.000 Ladezyklen angenommen. Falls ihr des Englischen mächtig seid, schaut mal in den sehr informativen Bericht!

Zudem hilft es, das MacBook beim Aufladen nicht in einer Tasche oder einer Hülle aufzubewahren. Das kann dazu führen, dass das MacBook überhitzt. Dies kann wiederum die Ladekapazität beeinträchtigen – der Akku wird nicht mehr so lange halten.

Damit der Akku sich bei Benutzung doch nicht allzu schnell entlädt und das MacBook lange nutzbar ist, gibt es aber auch einige Tipps und Tricks. Viele Einstellungen lassen sich optimieren, damit das MacBook seine maximale Leistung bringen kann. Es lohnt sich z.B. die Bildschirmhelligkeit an die Gegebenheiten anzupassen. Wenn die Umgebung eh dunkel ist, wie es etwa im Flugzeug ist, braucht man nicht die volle Bildschirmhelligkeit. Anderweitig kann man, wenn man es nicht gerade braucht, das WLAN deaktivieren (hilft übrigens auch gut, wenn man mit YouTube und Co. prokrastiniert). Das gleiche gilt für Apps, die ja gerne im Hintergrund laufen und die Akkuanzeige schnell Richtung Null gehen lassen. Zudem sollte man angeschlossene Geräte nach Möglichkeit entfernen, vor allem, wenn man das MacBook zum Aufladen nutzt. Das gleiche gilt auch für SD-Karten, die gerade nicht benötigt werden.

Mehr Tipps, wie das MacBook Pro länger läuft gibt es in diesem Artikel: 11 Tipps zur Akkulaufzeit.

Heißt das, ich darf das MacBook nicht am Netz lassen?

Jetzt fragt ihr euch sicherlich, wie die Laptop-Nutzung im Heimbetrieb bzw. im Büro aussieht. Denn hat man Peripherie, Netzwerk, Speichermedien, einen Monitor und so weiter angeschlossen, dann zieht das ordentlich Akku. Bequemer ist es da, das Netzteil dran zu lassen und den Ladestand bei beständigen 100% zu halten. Keine Sorge: Das könnt ihr ohne Sorge tun. Denn die Dauernutzung am Netzteil und das Halten des Akkus auf 100% entspricht lediglich einer einzelnen Vollaufladung. Zumindest bei modernen Laptops, Smartphones und Tablets mit smarter Stromsteuerung ist das so. Ein aktuelles Apple MacBook verliert also nicht per se an Akkukapazität und Lebensdauer, wenn es dauerhaft am Netz betrieben wird, sagt iFixit.

Hier wird oft mit dem Memory-Effekt argumentiert. Durch frühzeitiges Aufladen des Akkus würde der Akku angeblich an Ladekapazität verlieren. Allerdings bezieht sich dieser eher auf Nickel-Cadmium-Akkus. Währenddessen werden in allen tragbaren Apple-Geräten sogenannte Lithium-Ionen-Akkus verwendet. Bei dieser Art Akku lässt sich der Memory-Effekt nicht feststellen.

Dennoch empfiehlt Apple, das Gerät nicht permanent am Netz zu haben. Grund ist auch hier der Lithium-Ionen-Akku: Damit dieser eine gute Leistung bringt, müssen die sich die Elektronen in der Batterie hin und her bewegen. Das tun sie nicht bei einem permanenten Netzbetrieb.

Nie, nie, nie voll entladen lassen!

Jeder, der den Laptop unterwegs nutzt, um ein volles Arbeitspensum zu bewältigen, kennt das: der Akku ist viel zu schnell runter, und die letzten 10% werden so konzentriert wie sonst nie genutzt. Und schwupp, schaltet sich das Gerät selbst aus, weil der Akku einfach nicht mehr kann. Dass kann den Akku vom MacBook, aber auch vom iPhone, iPad sowie anderen Laptops, Smartphones und Tablets derart schädigen, dass die Akkukapazität nach nur 250 Ladezyklen (von starker Entladung bis voll aufgeladen) auf bis zu 73% des Ausgangswerts reduzieren kann. Auch darauf wird in der oben genannten Battery-University-Quelle eingegangen. Fürs iPhone X sowie weitere iPhones und das iPad könnt ihr hier noch ein paar System-Tricks für eine längere Akku-Nutzung mitnehmen: iPhone X Akkulaufzeit verlängern.

Ein Ladezyklus bedeutet übrigens eine Aufladung der Batterie von 0% auf 100%. Aber auch das zweimalige Aufladen des Akkus von jeweils 50% auf 100% sind zusammen ein Ladezyklus.

Sind die von Apple versprochenen Ladezyklen „aufgebraucht“ bedeutet das auch nicht, dass der Akku von heute auf morgen kaputt ist und gar nicht mehr funktioniert. Viel mehr verringert sich nach und nach deine Kapazität und das MacBook muss vielleicht öfters geladen werden als vorher.

Bei voller Akkuladung Wärme, Hitze und Last vermeiden

Ihr solltet den Akku des Apple MacBook also nie vollends entladen. Und ihr solltet eine Ladung von 100% nur dann zulassen, wenn es sich um den Netzbetrieb handelt. Dann aber, wenn der Akku voll geladen ist, solltet ihr besonders darauf achten, dass das Gerät unter Last genug gekühlt wird. Bei der Bearbeitung von großen Grafiken oder von Videos, beim Rendering oder wenn einfach viele verschiedene Apps gleichzeitig laufen, können der Prozessor und andere Komponenten schnell heiß laufen. Die internen Ventilatoren kommen dann selten hinterher. Wird der volle Akku deshalb warm bzw. heiß, schadet das seiner Kapazität und Lebensdauer. Neben der Arbeit in einem klimatisierten Raum, im Schatten statt in der Sonne und so weiter findet ihr hier noch Tricks für einen gekühlten Mac-Laptop: Hitzewelle – So bleiben Mensch und MacBook cool.

Im Normalbetrieb sollten extreme Temperaturen natürlich vermieden werden. Extrem wären in diesem Fall Temperaturen von über 35 Grad. So wird wahrscheinlich die empfohlene Batterietemperatur überschritten. Die Batterien sind derzeit darauf ausgelegt, dass das Gerät nicht über 80% geladen wird, wenn diese empfohlene Temperatur überschritten wird. Auch zu kalte Temperaturen von unter 10 Grad können die Leistung auf Dauer beeinträchtigen. Diese extremen Temperaturen werden aber vor allem in Deutschland eher weniger erreicht werden oder zumindest kein Monate anhaltender Zustand sein.

Die richtige Lagerung: Akku-Ladung und Temperatur

Im Hinblick auf die Hitze im gesamten Gerät und damit im Akku während der Nutzung solltet ihr auch die Zeit nach der Benutzung bedenken. Denn macht ihr das Apple MacBook aus, kühlt es sich ja nicht schlagartig ab. Deshalb lasst das Display zum Auskühlen eine Weile offen und klappt den Laptop erst dann vollends zusammen. Der ersten angegebenen Quelle nach ergeben sich außerdem für die Lagerung – also für die längere Nicht-Nutzung des Geräts – ein paar wichtige Werte. Neben einer Akkuladung von ca. 50% (wie hier aufgezeigt) ist auch die Temperatur wichtig.  Eine Messreihe ergab bei der Lagerung von 40% geladenen Lithium-Akkus über ein Jahr folgende Ergebnisse:

  • Noch 98% der Originalladung bei 0 °C
  • Noch 96% der Originalladung bei 25 °C
  • Noch 75% der Originalladung bei 60 °C

Achtung: Wird das MacBook länger als ein halbes Jahr eingelagert und nicht benutzt, sollte es ca. alle 5-6 Monate auf ungefähr 50% aufgeladen werden.

Klingt selbstverständlich, wird aber oft missachtet: Wenn das Gerät länger nicht in Betrieb ist, sollte es komplett ausgeschaltet sein und nicht im Energiesparmodus o.ä. sein. Auch die Außentemperatur kann den Akku bei längerer Lagerung negativ beeinflussen. Deshalb sollten Temperaturen über 30 Grad vermieden werden und die Umgebung sollte trocken sein. Vielleicht hilft es, sich vorzustellen, dass das MacBook Schokolade ist. Diese darf auch nicht zu warm oder kalt gelagert werden.

Laptop-Akku austauschen, wenn unter 80% Gesundheit

Im oben verlinkten Beitrag von iFixit wird aufgezeigt, dass ein Laptop-Akku dann ausgetauscht werden soll, wenn dessen „Gesundheit“ unter die 80-Prozent-Marke sinkt. Das war bzw. ist auch die kritische Marke, nach der Apple iPhone-Akkus austauscht. Denn unter diesem Wert braucht der Akku nicht nur länger, um aufzuladen. Auch die Messung und Anzeige der tatsächlich verfügbaren Kapazität verschlechtert sich, sodass die nutzerseitige Überprüfung unzuverlässig wird. Natürlich weist iFixit auch darauf hin, weil von den Reparatur-Profis die passenden Sets für den Akkuaustausch, inkl. Ersatzakku und Werkzeug, verkauft werden.

Alternativ könnte man versuchen, ob es hilft, das MacBook auf die neueste Software zu aktualisieren. Die Updates dafür enthalten oft verbesserte Funktionen zum Energiesparen, die dir zugutekommen.

Werte messen unter macOS: Apps, die MacBook-Daten anzeigen

Hier im Blog findet ihr Vorstellungen und Tests von verschiedenen Apps und Tools für die Status-Meldung am Mac. Wie heiß läuft der CPU? Welche Temperatur herrscht an anderen Bauteilen wie der Grafikkarte? Wie geht es der Batterie? Und wie schnell rotieren eigentlich die Ventilatoren gerade? All das und mehr könnt ihr mit den folgenden – teils kostenlosen, teils kostenpflichtigen – Helferlein überprüfen:

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4 Kommentare zu „Was dem MacBook-Akku tatsächlich schadet und was seine Lebensdauer verlängert“

  1. Erstaunlich, bisher habe ich mich immer bemüht, den Akku brav von 100% auf Null runter zu nutzen, jetzt kommt die 40/80-Regel. Naja, wenn’s hilft?
    Gibt es vielleicht auch eine App, die mich “warnt”, wenn 40 resp. 80% Ladestand erreicht sind? Ich habe die hier gefunden: “https://apps.apple.com/de/app/battery-monitor-health-info/id836505650?mt=12” “Battery Monitor: Health, Info”. Die ist kostenlos, etwas geschwätzig, aber macht mich bei selbstgewählten Ladeständen aufmerksam, den Stecker zu ziehen oder einzustecken. Das macht keine der anderen, auch kostenpflichtigen, Apps.

    1. Hallo Robert! Danke für den Tipp mit der Akku-Pflege-App. Die kannte ich noch nicht. Ich habe FruitJuice im Einsatz, aber ich glaube, das kostet was.

    1. Hallo Anonym! Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster, ohne die Fakten zu kennen, aber ich bin mir relativ sicher, dass auch bei diesem MacBook kein Akkutausch selbst vorgenommen werden kann. Es gibt schon seit Jahren kein MacBook mehr, bei dem man dies selbst machen kann. Da wäre das MacBook Air 2019 die einzige Ausnahme. Aber vielleicht hat jemand echte Ahnung und kann was dazu schreiben. :D

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