Vergleich: Fire TV Stick, Fire TV Box oder Google Chromecast – wer hat die Nase vorn?

Fire TV Stick in der Anwendung

Seit ein paar Tagen ist er auch in Deutschland bestellbar – der Amazon Fire TV Stick, der an die deutschen Kunden in den nächsten Wochen ausgeliefert wird (bestellbar hier bei Amazon). Er ist so klein, dass er direkt an die HDMI-Buchse des Fernsehers gesteckt werden kann. Damit bringt Amazon eine Alternative zu Googles Streaming Stick Chromecast auf den Markt (kurz nachdem Google mit dem Nexus Player ein Pendant zum Fire TV vorstellte) und natürlich steht damit auch ein Konkurrent für den Apple TV zu einem ziemlich guten Preis in den Startlöchern. Aber den Vergleich zum ATV möchte ich hier nicht ziehen.

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Was kann der Amazon TV Stick?

Im Grunde handelt es sich bei dem Stick um eine abgespeckt Version der Fire TV Box: Der Zugriff auf Serien und Filme des hauseigenen Streaming Dienstes Prime Instant Video ist damit genauso möglich wie auf die Mediatheken von ARD und ZDF, den Videodienst Netflix, die Musikplattform Spotify und einige andere. Eine Erweiterung des Sticks per USB ist nicht vorgesehen, damit fehlt die Möglichkeit, eine Maus oder Tastatur anzuschließen und Android Apps zu bedienen, die nicht für das Fire TV angepasst sind. Auch für leistungshungrige Gaming-Apps (wie 3D Spiele) bietet der Stick nicht genügend Performance. Für wen lohnt sich der Stick, und wer sollte lieber auf die Box setzen?

Amazon Fire TV Stick vs. Fire TV Box

Der Stick ist wirklich extrem handlich und passt perfekt auch in das kleinste Reisegepäck. Seine Software ist etwas langsamer als sie der Box, das zeigt sich jedoch nur im direkten Vergleich. Die Fire TV Oberfläche und Apps laufen flüssig, nur bei aufwändigen Spielen und dem Sideloading mancher Apps fällt die Stick-Performance hinter die Box zurück. Das lässt sich jedoch bei einer Ersparnis von über 50%, der Stick kostet 39 EUR, die Box 99 EUR, leicht verschmerzen.

Die technischen Unterschiede zwischen Box und Stick

Während in der Box ein Quad Core Prozessor arbeitet wartet der Stick “nur” mit einem Dual Core Prozessor auf. In der Box arbeiten vier 1,7 GHz CPU Kerne, der Stick ist mit zwei 1 GHz Prozessoren ausgestattet. Der VideoCore4 des Stick ist in die CPU integriert, die Box punktet mit einem dedizierten Qualcomm Adreno 320. Der Flashspeicher bietet in beiden Varianten angenehme 8GB, der Arbeitsspeicher des Stücks ist mit 1GB nur halb so groß wie der der Box. Beide Geräte funktionieren mit W-LAN, die Box kann alternativ über LAN betrieben werden. Der optische Audio-Ausgang der Box fehlt beim Stick, ebenso der USB-Eingang.

Wer wirklich großen Wert auf die Sprachsteuerung legt, kann eine entsprechende Fernbedienung für den Stick separat kaufen – für die Box ist sie obligatorisch, sprich mit im Lieferumfang. Bei den Benchmarks schneidet die Box deutlich besser ab als der Stick (Geekbench Single Core: 654 zu 304, Multi Core: 2053 zu 559, AnTuTu: 30036 zu 10527), die Performance des Stick ist aber definitiv überzeugend.

Ist der Google Chromecast eine Alternative?

Im direkten Vergleich zum Fire TV Stick kann Googles Chromecast nicht mithalten. Er hat lediglich einen Single-Core-Chip an Bord und mit 512 MB RAM ist der verfügbare Arbeitsspeicher nur halb so groß. Auch beim internen Speicher überholt der Fire TV Stick mit satten 8 GB deutlich den Google Stick mit seinen 2 GB  internem Speicher. Der Fire TV Stick bietet Dual-Band-WLAN (MIMO), Googles Chromecast lediglich Single-Band-WLAN.

Der wesentliche Unterschied liegt jedoch in der Philosophie der Anwendungen: Der Chromecast bezieht seinen Inhalt aus dem angeschlossenen Gerät und wird aufgefordert, sich das entsprechende Material aus dem Netz zu ziehen und auf dem TV anzuzeigen. Der Fire TV Stick hingegen hat nicht nur intern gespeicherte Apps zu bieten, es können auch zusätzliche Spiele gespeichert und auf dem TV gespielt werden. Falls gewünscht ist dafür auch ein Gamepad erhältlich.

Technische Details zum Amazon Fire TV Stick (Fotos: Amazon).
Technische Details zum Amazon Fire TV Stick (Fotos: Amazon).

Fazit: Wer die Fire TV Box besitzt, braucht den Stick zumindest für den Einsatz zuhause nicht unbedingt. Wer allerdings von unterwegs auf Amazon Instant Video und die anderen Dienste zugreifen will, kann sich eine Menge Pay-TV Gebühren in Hotels sparen. Da es sich beim Stick um einen Android-Fork handelt sucht man Google Apps wie Play Music oder Play Movies oder eine Anbindung an den App Store vergeblich. Wer sich jedoch mit den Amazon Diensten zufrieden gibt, ist mit dem einfach zu bedienenden Stick, ob als Zweitbesetzung für daheim oder als praktisches Tool für unterwegs, bestens beraten.

Produkte in diesem Artikel

Alle Produkte, die in diesem Artikel genannt wurden, könnt ihr euch hier nochmal auf Amazon anschauen bzw. sie dort kaufen. Die Preise recherchiert ihr bitte direkt bei Amazon, denn ich kann hier nur die Preise nennen, die zu dem Zeitpunkt aktuell waren, als ich den Artikel geschrieben habe:

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